Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC Motor mit PWM - Mosfet braucht lange zum Schließen


von Michael K. (miccha)


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Guten Abend Zusammen,

ich benötige ein wenig Unterstützung bei meinen Projekt. Ich steuere mit 
Hilfe eines Mosfet einen Gleichstrommotor an. Ich gebe in den 
Gate-Driver eine PWM rein, soweit so gut funktioniert das auch, nur wenn 
man die Motorspannung mit Hilfe des Osci anschaut, fällt auf dass der 
Mosfet relativ lange braucht bis er den Strom unterbricht (siehe Scope 
Aufnahme). Das wäre für mich erstmal kein Problem, wenn sich der Mosfet 
in dieser Phase nicht erwärmen würde...
Was kann ich tun, dass der Mosfet schneller abschaltet.

Bisherige Versuche:

- Gate Vorwiderstand reduziert bis auf 0 - keine Auswirkung
- Motorleitung verkürzt - keine Auswirkung
- Freilaufdiode geändert bishin zum Weglassen - keine Auswirkung
- PWM-Frequenz und Duty Cycle verändert - keine Auswirkung

Die Schaltung habe ich auch mit einem rein Ohmischen Verbraucher 
getestet - da war die Flanke sehr steil, also OK.

Schaltplan Leistungsteil habe ich auch dazugehängt...

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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R15 und R19 haben zu viele Ohm.

von Michael K. (miccha)


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Wie schon erwähnt ich habe diesen Widerstand bis auf 0 verringert - 
keine Auswirkung..

von Wolfgang (Gast)


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Michael K. schrieb:
> - Freilaufdiode geändert bishin zum Weglassen - keine Auswirkung

"Gute" Idee :-(

Wie hast du den Strom gemessen?

von Teo D. (teoderix)


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Sche.. Layout!?

von Michael K. (miccha)


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Strom gemessen hab ich noch nicht. Ich geh davon aus du meinst den Gate 
Strom?

Mit der Freilaufdiode hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, da aber 
der Mosfet eine Bodydiode hat konnte ich das verkraften... :)

von Michael K. (miccha)


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Teo D. schrieb:
> Sche.. Layout!?

Ich hab mein bestes versucht, die traces sind so kurz als Möglich 
gehalten worden...

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Wieviel Strom fließt denn überhaupt?

von Michael K. (miccha)


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Unter einem 1 A TRMS über einen shunt widerstand 0,25 Ohm ermittelt... 
Halte gerade mal das Osci hin...

von Michael K. (miccha)


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Hier der Strom über den 0,25 Ohm Shunt...

von Michael K. (miccha)


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16A Spitze...

von Christian G. (christiang)


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Erst mal die Grundlagen klären:
Wann schaltet ein N-Kanal Mosfet durch? Wenn die Gate-Source-Spannung > 
xV ist, bei diesem Fet liegt die Thresholdspannung im Bereich von 2..4V.
Zwei verschiedene Betriebsspannung, wo IRGENDWO die Masse 
zusammengewurschelt ist -> Masseversatz? Hebt deine Sourcespannung an, 
wenn der Mosfet beginnt leitend zu werden, damit wird deine Gate-Source 
kleiner, Mosfet zieht sich wieder zu?

Wie potent ist die 12V Versorgung? Abblockkondensatoren, wo platziert?

Außerdem halte ich einen 60V Typ bei 55V Versorgung für ein wenig eng 
dimensioniert.

Zum Oszibild: Keine Angaben was welcher Kanal ist oder wie das Oszi 
überhaupt eingestellt ist. Ohne diese Angaben macht sich keiner weitere 
Gedanken.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael K. schrieb:
> 16A Spitze...

Dann werden sich die Mosfets schon durch den Strom deutlich erwärmen.
(16 x 16 x 0,0056 = 1,43W)
Schaltverluste kommen noch dazu.

von Michael K. (miccha)


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bzw. 32A im negativen...

Christian G. schrieb:
> Zum Oszibild: Keine Angaben was welcher Kanal ist oder wie das Oszi
> überhaupt eingestellt ist. Ohne diese Angaben macht sich keiner weitere
> Gedanken.

Sorry -  also der letzte Graph zeigt den Motorstrom (Kanal2). Im meinen 
ersten geposteten Graph ist Kanal 1 direkt am Gate-driver-Ausgang 
gemessen worden. Zeitgleich an Kanal2 die Motorspannung.


Christian G. schrieb:
> Wie potent ist die 12V Versorgung? Abblockkondensatoren, wo platziert?

Die 12 V Verorgung kann ohne Probleme 3A Dauerstrom liefern die 
Ablockkondensatoren sind so nah als Möglich am Gatedriver plaziert 1µF 
und 100nF.

Christian G. schrieb:
> Außerdem halte ich einen 60V Typ bei 55V Versorgung für ein wenig eng
> dimensioniert.

Ja, hatte ich noch übrig. Läuft seit ca. 3 Stunden ohne defekt ...:)

von Michael K. (miccha)


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Sven S. schrieb:
> Dann werden sich die Mosfets schon durch den Strom deutlich erwärmen.
> (16 x 16 x 0,0056 = 1,43W)
> Schaltverluste kommen noch dazu.

In dem Zusammenhang hatte ich vergessen zu sagen dass ich die PWM mit 
ca. 2% Duty Cycle laufen lasse..

von Michael K. (miccha)


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Auf Kanal1 ist die Spannung direkt an Source gemessen der Massebezug vom 
Osci habe ich bewußt ein stück weiter weg (eingangsklemme 
Schaltung)hergeholt. Es ist tatsächlich eine kleine Spannung zu messen 
ca. 1V - Das sollte aber doch nichts machen bei 12V Gatespannung!?

Auf Kanal2 hab ich wieder die Motorspannung...

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Wohin wandert denn der Teil der Energie, die während der Abschaltung 
noch im Motor steckt? Wo misst du denn die Spannung der grünen Kurve? 
Bei Gate-Signal keine Spannung und dann langsamer Anstieg, das ist die 
Spannung über Drain und Source? Der MOSFET-Treiber schafft 1.5A, das 
sollte schneller ansteigen. Er wird ja auch derb angeworfen. Verhalten 
sich beide Motoranschlüsse gleich?

Bzgl. Layout ist mir unklar, warum die GND-Anschlüsse der MOSFETs 
unbedingt auf den anderen Layer müssen. Der Kondensator ist mir auch ein 
bisserl weit weg. Der Leistungsteil muss in Gänze so niederohmig wie 
möglich angeschlossen werden. Der schmale Steg unterhalb von IC5, GND 
von T1, ist kein Zeichen guten Layouts.

von Michael K. (miccha)


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Boris O. schrieb:
> Wohin wandert denn der Teil der Energie, die während der Abschaltung
> noch im Motor steckt?

Werden über die beiden Schottkey dioden kurzgeschlossen D4 u. D2

Boris O. schrieb:
> Wo misst du denn die Spannung der grünen Kurve?

über einen Shunt 0,25 OHM Widerstand der Positiven Leitung des Motors 
(ist nicht vorgesehen- zur Fehleranalyse)

Boris O. schrieb:
> Er wird ja auch derb angeworfen. Verhalten
> sich beide Motoranschlüsse gleich?

Den zweiten teste ich gleich noch... momentan teste ich den T2 sprich 
den oberen der beiden Mosfets...



Boris O. schrieb:
> Bzgl. Layout ist mir unklar, warum die GND-Anschlüsse der MOSFETs
> unbedingt auf den anderen Layer müssen.

Mein Ground liegt nun mal auf bottom

Boris O. schrieb:
> Der Kondensator ist mir auch ein
> bisserl weit weg

wlecher? der für den Gatepuffer - oder der Zwischenkreiskond?

Boris O. schrieb:
> Der schmale Steg unterhalb von IC5, GND
> von T1, ist kein Zeichen guten Layouts.

geb ich Dir recht wird aber momentan nicht getestet...

von Michael K. (miccha)


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Hab jetz mal nen anderen Motor angeschlossen (geringere Leistung) und 
die Abschaltphase ist wieder deutlich besser bzw. perfekt. Somit bleibt 
mir wahrscheinlich nur noch zu sagen: Schaltung und Layout ist für den 
großen Strom nicht ausgelegt...? oder wir übersehen hier was...

Warum das aber gerade nur beim Auschalten des Mosfets nicht hinhaut ist 
mir bis jetzt noch ein Rätsel...

Vielleicht versucht sich noch jemand mit einer These...

von Mark S. (voltwide)


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Der MOSFET hat abgeschaltet, wenn Ugs auf Null abgefallen ist.
An dem gezeigten gate-Rechteck gibt es erstmal nichts aus zu setzen.
Und mit kleineren gate-Widerständen tut sich da auch nichts mehr.
Die danach aufbauende langsame Rampe der drain-Spannung ist nicht 
zwangsläufig auf langsames Abschalten zurück zu führen - sondern auf den 
geringen Induktionsstrom im Lastkreis der die Ausgangskapazität 
entsprechend langsam umlädt. Das erscheint mir vor allem bei dem kleinen 
Tastverhältnis von 2% durchaus plausibel.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (miccha)


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Von welcher Ausgangskapzität sprichst du?

von Toxic (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Mit der Freilaufdiode hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, da aber
> der Mosfet eine Bodydiode hat konnte ich das verkraften... :)

Die Bodydiode schuetzt deinen MosFet nicht.Wenn der MosFet 
abschaltet,baut sich eine extrem hohe Induktionsspannung auf die so 
gepolt ist,dass sie sich zur Betriebsspannung hinzuaddiert.D.h am Drain 
liegen z.B +1000V gegen Masse.Diese Spannung liegt aber auch 
gleichzeitig an der (ebenso gesperrten)Bodydiode an.Entweder stirbt der 
MosFet zuerst oder die Diode,was aber auch keine Rolle spielt....
Ich hab von Infinion die das Spicemodel runtergeladen.Zumindest in der 
Simulation macht der MosFet was er soll:einwandfrei schalten.
Du kannst ja gerne mal selbst simulieren und auch mal die Freilaufdiode 
weglassen...sieht nicht so dolle aus.Zwar keine 1000V sondern "nur" 60V 
bei 10V Betreibsspannung,aber ich vermute mal,dass da die Bodydiode 
durchbricht.
==========================
Zur Simulation selbst:
Alle Dateien in einen Ordner abspeichern.
Test.asc doppelklicken und Simulation starten.Bauteile je nach Bedarf 
aendern.

von Dieter (Gast)


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Schau Dir im Vergleich die Rampe an, wenn Du drei in Reihe, statt einer 
Freilaufdiode verwendest.
Und danach ein zweiter Versuch mit einer zusaetzlichen Induktivitaet in 
Reihe mit der Last.

von Michael K. (miccha)


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Toxic schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Mit der Freilaufdiode hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, da aber
>> der Mosfet eine Bodydiode hat konnte ich das verkraften... :)
>
> Die Bodydiode schuetzt deinen MosFet nicht.Wenn der MosFet
> abschaltet,baut sich eine extrem hohe Induktionsspannung auf die so
> gepolt ist,dass sie sich zur Betriebsspannung hinzuaddiert.
Das war von mir leichtfertig rausgehauen worden... da hast natürlich 
recht! Beim erstellen meines Layout habe ich das Berücksichtigt deswegen 
beide Dioden


Bei meinen Testen sind die Dioden aber drin... Ich werde Morgen deine 
Simulation mal nachsimulieren.
Die Rampe hast du auch hinbekommen?

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (miccha)


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Ansonsten vielen Dank für deine Mühen!

von Schottky (Gast)


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Michael K. schrieb:
> In dem Zusammenhang hatte ich vergessen zu sagen dass ich die PWM mit
> ca. 2% Duty Cycle laufen lasse..

Bei 78 kHz ist die Periodendauer rund 12,5 µs. 2% davon sind 250 ns. Das 
entspricht auch in etwa der Anstiegszeit. Das ist doch völlig in 
Ordnung.

Soviel zu Diagrammen ohne Skalierung.

Michael K. schrieb:
> Werden über die beiden Schottkey dioden kurzgeschlossen D4 u. D2

Ich bin kein Schlosser!

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael K. schrieb:
> der Massebezug vom
> Osci habe ich bewußt ein stück weiter weg (eingangsklemme
> Schaltung)

So kannst Du die Spannung am Mosfet natürlich nicht vernünftig messen.
Das Oszi muß direkt am Mosfet angeschlossen werden. Und für eine 
Strommessung mußt Du die Platine opfern, indem Du die Leiterbahn 
unterbrichst, und da den Shunt einbaust. So kannst Strom und Spannung 
miteinander vergleichen.

0,25 Ohm sind zuviel. Nimm 0,01 Ohm!

Die Freilaufdiode ist lächerlich dimensioniert. Lebt die überhaupt noch? 
Wenn Du diese Schaltung in diesem kleinen Format verwirklichen willst, 
kommst Du an einem geschalteten Mosfet statt Diode nicht vorbei.

von Michael K. (miccha)


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Sven S. schrieb:
> So kannst Du die Spannung am Mosfet natürlich nicht vernünftig messen

Naja, die Messung wurde gemacht um zu zeigen das sich das Source 
Potential gegenüber Gate nicht zu sehr verändert. Ich habe bedingt durch 
den hohen Einschaltstrom 32A auf den GND Pfad zum 
Zwischenkreiskondensator einen geringen Spannungsabfall von ca. 1 Volt. 
Daurch hat das Gate "nur" noch 11V Gegenüber Source. -> Diese Messung 
auf auf Anliegen von Christian G.

Christian G. schrieb:
> Masseversatz? Hebt deine Sourcespannung an,
> wenn der Mosfet beginnt leitend zu werden, damit wird deine Gate-Source
> kleiner, Mosfet zieht sich wieder zu?

Den Strom hab ich ja schon ermittelt-> direkt in der Motorleitung.

Wenn ich auf dem Source GND Pfad einen Widerstand einlöte verfälscht es 
die Angelegenheit nochmehr, da mit  10mOhm bei 30 A auch mind 0,3 V 
Source gegenüber GND anliegen. Noch dazu kommt die Impedanz des Shunt...


Die Frage ist, warum braucht der Mosfet solange bis er wieder voll 
sperrt.

von Schottky (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Die Frage ist, warum braucht der Mosfet solange bis er wieder voll
> sperrt.

Lass mal den Motor weg. Dann wirst du sehen, dass der Motor nie sperrt, 
weil die Spannung am Ausgang auf 0 bleibt.
So interpretiert man falsch!

von Michael K. (miccha)


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Das versteh ich nicht...?

von Gordon (Gast)


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Moin Michael,

1) lass die Widerstände R15 und R19 mal weg. Also auf 0 Ohm.

2) Setze jeweils ca. 10 kOhm von den Gates gehen Masse. Damit entlädst 
du
   die Gate-Kapazitäten.

3) Wenn nicht unbedingt erforderlich: Reduziere die PWM Frequenz so weit
   es geht, jedoch nicht unter 2 kHz.


Lass hören ob es dann besser wird!

Gordon

von Michael K. (miccha)


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Gordon schrieb:
> 1) lass die Widerstände R15 und R19 mal weg. Also auf 0 Ohm.

schon passiert weiter vorne in den Beiträgen....


Über 10k kannst du leider nicht alzu schnell das Gate entladen, deswegen 
ja der Gate treiber der beim abschalten über sein Ausgangsstufe das Gate 
auf GND zieht... siehe Datenblatt..

von Michael K. (miccha)


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Gordon schrieb:
> Wenn nicht unbedingt erforderlich: Reduziere die PWM Frequenz so weit
>    es geht, jedoch nicht unter 2 kHz.

auch schon geschehen siehe weiter vorne in den Beiträgen.

Danke trotzdem für deinen Beitrag!

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael K. schrieb:
> Den Strom hab ich ja schon ermittelt-> direkt in der Motorleitung.

Du meinst diese wilde Oszi-Kurve weiter oben? Sorry, aber das ist Müll.

Außerdem wäre Strom versus Spannung im und am Mosfet interessant. Sperrt 
er wirklich so langsam? Oder sperrt er schnell und die Spannung steigt 
langsam?

Und: Die Oszi-Masse muß direkt am Messobjekt angeschlossen werden, sonst 
misst Du Mist.

von TestX (Gast)


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@miccha

die Pulldowns direkt am Gate gehören IMMER in solch eine Schaltung. 
10...100kOhm. So haben die FETs beim "poweron" der Schaltung einen 
definierten Zustand - ansonsten kann es abhängig einiger Umstände dazu 
kommen, dass sich der Halbleiter direkt verabschiedet.

Gate-Vorwiderstände im Bereich 5...50Ohm sind normalerweise ok. Hier 
begrenzt man nur Peakströme bei Schalten (EMV, Treiberüberlastung)

Wie schon erwähnt muss die Masseverbindung zum Oszi direkt am zu 
messenden Objekt angebracht werden - ansonsten misst man sehr viel Müll.

Generell ist es schon eine halbe Kunst für sich verlässliche 
Messergebnisse mit dem Oszi an einer Leistungsstufe zu messen...

1:10 Tastköpfe sind hier auch kontraproduktiv.

Zum Testen solltest du die Motoren durch Hochlast-Widerstände 
ersetzen...das produziert weniger Störungen und man kann sich besser 
anschauen was wirklich schiefläuft.

Ohne es jetzt böse zu meinen: dein Layout ist absoluter Schrott...aber 
keine Sorge...das ist bei den ersten Layouts in der Leistungselektronik 
ganz normal.

An deiner Stelle würde ich die Tipps hier nutzen sowie das Wiki um eine 
neues, vernünftigeres Layout zu erstellen....

von Michael K. (miccha)


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Sven S. schrieb:
> Du meinst diese wilde Oszi-Kurve weiter oben? Sorry, aber das ist Müll.
Ich lass mich ja gerne Berichtigen du musst aber deine Annahme "Müll" 
irgendwie begründen.

Sven S. schrieb:
> Die Oszi-Masse muß direkt am Messobjekt angeschlossen werden, sonst
> misst Du Mist.

hätte hier nichts gebracht dann kann ich das Oszi gleich 
kurzschliessen...

von my2ct (Gast)


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Christian G. schrieb:
> Zum Oszibild: Keine Angaben was welcher Kanal ist oder wie das Oszi
> überhaupt eingestellt ist.

Guckst du Einblendung oben im Oszi-Bild an:

Kanal 1 (gelb) 5V/div
Kanal 2 (grün) 2V/div
Abtastrate 1GSa/s
Zeitdarstellung 500ns/div

von Teo D. (teoderix)


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Nu zu den Obskuren Möglichkeiten.
Wie sieht der Aufbau aus, madige Lötstellen. zB. hat der Treiber keine 
GND Verbindung etc.

von Michael K. (miccha)


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TestX schrieb:
> Wie schon erwähnt muss die Masseverbindung zum Oszi direkt am zu
> messenden Objekt angebracht werden - ansonsten misst man sehr viel Müll.

Da gebe ich Dir in den meisten Umständen recht, aber hier wollte ich nur 
zeigen was meine GND Impedanz mit dem Source Potential anstellt während 
der große Strom fließt. Hätte ich GND zu nah daran gemacht dann hätte 
ich nichts gemessen da keine Impedanz dazwischen..

TestX schrieb:
> Zum Testen solltest du die Motoren durch Hochlast-Widerstände
> ersetzen...das produziert weniger Störungen und man kann sich besser
> anschauen was wirklich schiefläuft.

Schon passiert, da sieht der Verlauf deutlich besser aus. Also denke ich 
es muss also mit der Induktivität des Motors zusammenhängen... bloß 
wie..?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael K. schrieb:
> du musst aber deine Annahme "Müll"
> irgendwie begründen.

Das ist nur eine gedämpfte Schwingung.

von Achim S. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Da gebe ich Dir in den meisten Umständen recht, aber hier wollte ich nur
> zeigen was meine GND Impedanz mit dem Source Potential anstellt während
> der große Strom fließt.

Nichts für ungut, aber du bist in deinen Messansätzen schon etwas 
chaotisch. Einfach irgendeine aufsehenerregende Kurvenform zu zeigen 
ohne dass man vernünftig bewerten kann, was da eigentlich gezeit wird 
(Spannungsabfall an welcher Impedanz) ist kaum aussagekräftig. Wenn du 
etwas misst, dann schreib immer gleich dazu, was genau hier abgegriffen 
wurde und unter welchen Bedinungen die Messung stattfand (wie viel 
Motorstrom floss in dem Fall gerade, wie war dabei gerade der 
eingestellt Tastgrad, wie die PWM-Frequenz...)

Zu deiner ursprügnlichen Fragestellung: der langsame Spannungsanstieg 
beim Ausschalten des FET könnte daher kommen, dass an deinem Motor 
Entstörkondensatoren verbaut sind. Dann füllt der Motostrom erst mal die 
Kapazität auf, ehe die Freilaufdiode zum Zug kommt. Dein 
Spannungsanstieg von ca. 60V in 6µs könnte zu einem Kondensator von 
100nF bei 1A Motorstrom passen.

Also bitte konkrete Angaben: welchen Motor verwendest du, hast du ein 
Datenblatt dazu mit Angaben zum Entstörkondensator, wie groß war der 
Motorstrom bei deiner ersten Messung?

Ein Entstörkondensator am Motor wird bei hochfrequenter PWM schon auch 
den FET etwas quälen: 100nF an 55V machen bei 80kHz PWM (stimmt diese 
Angabe aus deiner ersten Messung) schon 12W. Und beim Einschalten fließt 
jedesmal ein gewaltiger Spitzenstrom, weil der Entstörkondensator 
schlagartig entladen wird. Wenn tatscählich ein Entstörkondensator in 
dieser Größenordnung verbaut sein sollte hilft dir nur eine PWM mit 
deutlich geringerer Frequenz.

Die Versorgugnsspannung von 55V ist auch nicht sehr weit von der 
Druchbruchspannung deiner FETs (60V) entfernt - auch wenn da mal was ein 
bisschen wackelt werden die FETs sehr schnell sehr heiß.

Ansonsten wurde ja schon gesagt, dass du natürlich ausreichend kräftige 
und ausreichend schnelle Freilaufdiode einsetzen musst. (Bitte den 
konkreten Diodentyp angeben, den du derzeit einsetzt).

von Toxic (Gast)


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Mir ist gestern abend mit der Simulation ein "kleiner" Fehler 
unterlaufen.Ich bin von 8kHz anstatt 80kHz ausgegangen.....
Der Anhang zeigt nun die Simulation nun einem Gateimpuls von 2%/0.25us.
Fuer die Induktivitaet kann ich nur Annahmen machen und ein Motormodel 
fuer LTspice hab ich nicht.Aber man sieht ,dass die Simulation nicht 
weit von der Realitaet entfernt ist.

von Michael K. (miccha)


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Hab mal ein 8 Ohm Widerstand in die Schaltung gehängt und den Graph 
aufgezeichnet. Bei 8 Ohm und 55 V dürften so um die 7 bis 8 Ampere 
unterwegs sein. Bin ich aber leider von meinen Motor noch weit weg 
(Ohmisch gemessen 0,8 Ohm). Bei 8 Ohm schaut es doch ganz gut aus!

TestX schrieb:
> Zum Testen solltest du die Motoren durch Hochlast-Widerstände
> ersetzen...das produziert weniger Störungen und man kann sich besser
> anschauen was wirklich schiefläuft

Da hast du recht, ich baue mir mal einen gleich großen Widerstand 
zusammen!

von Michael K. (miccha)


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Toxic schrieb:
> Ich bin von 8kHz anstatt 80kHz ausgegangen

Das tut mir leid wahrscheinlich hast du die Messung am Oszi falsch 
interpretiert... Es sind tatsächlich um die 8Khz. Das wäre jetzt aber 
schön gewesen...:) wenn das die Antwort gewesen wäre...

von Günter Lenz (Gast)


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Was für ein Motor ist denn das überhaupt?
Hat der eine Erregerwicklung in Reihe mit dem Läufer,
oder hat der Dauermagnete?
Wenn ein Transistor eine Induktivität mit parallel
geschalteter Freilaufdiode schaltet, würde ich
erwarten, daß die Spannung am Transistor Rechteckig ist
und der Strom durch die Induktivität eine Dreieckkurve hat.
Wenn das ein Gleichstrommotor mit Dauermagnet ist, würde
ich Richtung Motor noch eine Drossel schalten und dem
Motor noch einen Kondensator parallel schalten.

von Michael K. (miccha)


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Nochmal klar stellen: eine PWM mit 8,5Khz bei einem duty cycle genau 
3,85% entspricht einer Pulsbreite von ca 4,5µs. So sieht es momentan aus 
- sorry für die späte Richtigstellung.

Dein Puls in der simulation sollte daher ein wenig breiter sein (4,5µs). 
Dann sollte es passen.

von Michael K. (miccha)


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Günter Lenz schrieb:
> Was für ein Motor ist denn das überhaupt?

https://www.pollin.de/productdownloads/D310467D.PDF

Vermutlich mit Erregerwicklung...

von Toxic (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Es sind tatsächlich um die 8Khz.

Auf was beziehen sich dann die 77.1/94khz-Angaben in den von Dir 
geposteten Oszibildern?
Ich hab nun mal diese Angaben ausser acht gelassen(die gesamte Periode 
ist nicht erkennbar) und den Gateimpuls auf 4us verlaengert so wie im 
Bild dargestellt(laut Oszibild 2us/Div)
Das Ergebnis ist das gleiche....
Irgendwie stehe ich nun auf dem Schlauch - wird Zeit fuer eine Tasse 
Kaffee?

von hinz (Gast)


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Michael K. schrieb:
> https://www.pollin.de/productdownloads/D310467D.PDF
>
> Vermutlich mit Erregerwicklung...

Nö, ist permanent erregt.

von Michael K. (miccha)


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Toxic schrieb:

> Irgendwie stehe ich nun auf dem Schlauch - wird Zeit fuer eine Tasse
> Kaffee?

Gute Idee ich geh jetzt was essen und lass nochmal alles sacken...
Danach Probier ich die Drossel...

hinz schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> https://www.pollin.de/productdownloads/D310467D.PDF
>>
>> Vermutlich mit Erregerwicklung...
>
> Nö, ist permanent erregt.

Okay, hast du vielleicht das Original Datenblatt?

Hab gerade an der Spindel gedreht, siehe da es wird eine Spannung 
erzeugt! Hast also demnach recht

von Michael K. (miccha)


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Toxic schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Es sind tatsächlich um die 8Khz.
>
> Auf was beziehen sich dann die 77.1/94khz-Angaben in den von Dir
> geposteten Oszibildern?
> Hab diese Messung von einer anderen Situation her noch drinnen gelassen. Das 
Osci sucht sich selber die Perioden und spuckt halt dann irgendwas raus... werde 
bei meinen nächsten Graphen das ausschalten... sorry nochmal für die Verwirrungen 
?

von hinz (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Okay, hast du vielleicht das Original Datenblatt?

Nein, aber ich kenne den Motor. Und die Kennlinie passt nur für 
Permanentmagnet oder Nebenschluss, wobei letzteres ehr selten 
anzutreffen ist.

von Michael K. (miccha)


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Kennst du die induktivität bei dem Motor?

von Mark S. (voltwide)


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Michael K. schrieb:
> Von welcher Ausgangskapzität sprichst du?
Der drain-source-Kapazität des MOSFET

von hinz (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Kennst du die induktivität bei dem Motor?

Nein, wird aber im zweistelligen mH Bereich liegen.


Bau dir doch ein Soundkarten LCR-Meter.

von Achim S. (Gast)


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Toxic schrieb:
> Ich hab nun mal diese Angaben ausser acht gelassen(die gesamte Periode
> ist nicht erkennbar) und den Gateimpuls auf 4us verlaengert so wie im
> Bild dargestellt(laut Oszibild 2us/Div)
> Das Ergebnis ist das gleiche....

Das liegt daran, dass du dir jeweils den ersten PWM-Puls anschaust, 
nicht den "eingeschwungenen" Zustand. Beim ersten PWM-Puls bleibt der 
Strom durch die induktive Last sehr klein. Sobald der FET sperrt lädt 
dieser sehr kleine Strom die parasitäre Induktivität auf.

Wenn der erste Puls 250ns breit ist, ergibt sich ein Motorstrom von 
10V*250ns/10mH=250µA. Wenn du den ersten Puls stattdessen 4µs wählst, 
dann fließt danach ein Strom von 10V*4µs/10mH=4mA. In beiden Fällen ist 
der Strom so gering, dass er mehrere µs braucht um die Drain-Kapazität 
des FET auf 10V aufzuladen (CDSS des IRFH5106 beträgt ca. 0,5nF).

Würdest du nicht den ersten Strompuls deiner Simu betrachten sondern den 
hundersten, dann wäre die Abschaltflanke schon sehr viel steiler (weil 
der Strom in deiner Simu, in die Last keinen Widerstandsanteil hat, auf 
einen wesentlich höheren Wert hochgelaufen wäre).

In den Messungen des TO fließt wahrscheinlich wesentlich mehr Strom als 
bei deiner Simu des ersten PWM-Pulses. Leider fällt es schwer, sich aus 
den verteilten Beiträgen mit Detaildaten zu erschließen, wie groß der 
Strom in der erste Messung wohl tatsächlich gewesen sein könnte. Bei der 
Strommessung am 0,25Ohm Shunt sieht man wahrscheinlich kaum etwas außer 
Messartefakten. Bei der Messung am 8 Ohm Widerstand sieht man, dass 55V 
/ 8Ohm = 7A ergeben (das ohmsche Gesetz stimmt also noch). Wie viel 
Strom aber in der Motormessung tatsächlich fließt, ist ziemlich offen.

Wenn es ein Strom im A-Bereich sein sollte (55V/0,8Ohm*2%=1,3A), dann 
muss die kapazitive Last eher im Bereich einiger 10nF bis 100nF liegen. 
Wie oben schon geschrieben, wäre ein im Motor verbauter 
Entstörkondensator ein heißer Kandidat dafür. Einfach mal am 
elektrischen Anschlussblock des Motors nachschauen, ob dort so was wie 
ein Keramikkondensator zwischen den Enden der Motorwicklung zu sehen 
ist.

In dem Fall wird der FET immer warm werden. Bei 8kHz natürlich einen 
Faktor 10 weniger als ich oben für 80kHz vorgerechnet hatte. Aber es 
bleiben immer noch ~1W, die den FET rund 40° über die 
Umgebungstemperatur aufheizen, nur um den Entstörkondensator regelmßig 
umzuladen. In dem Fall ist der Motor für (schnelle) PWM halt nicht gut 
geeignet. Entweder mit der PWM-Frequenz runtergehen. Oder den 
Entstörkondensator finden und gegen was kleineres austauschen.

von Achim S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Sobald der FET sperrt lädt
> dieser sehr kleine Strom die parasitäre Induktivität auf.

Mist: ich wollte schreiben: sobald der FET sperrt lädt dieser sehr 
kleine Strom die parasitäre Kapazität auf.

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael K. schrieb:
> Mit der Freilaufdiode hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, da aber
> der Mosfet eine Bodydiode hat konnte ich das verkraften... :)

Nein, verdammt nochmal! Warum kommt das immer wieder? Mach doch mal die 
Augen auf, schaus Dir genau an und denk scharf drüber nach in welche 
Richtung der Freilaufstrom gerne fließen möchte!

von Schottky (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Warum kommt das immer wieder?

Halbleiter sind doch minderwertig. Vollleiter dagegen ein Goldkörnchen 
;-)

von Günter Lenz (Gast)


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Achim S. schrieb:
>Oder den
>Entstörkondensator finden und gegen was kleineres austauschen.

Den würde ich größer machen, vielleicht so 10µF und
eine Speicherdrossel, so 1mH vorschalten, dann funktioniert
es so wie es bei PWM sein muß. Der Strom hat dann Dreieckform,
und man hat wenig Verluste am Motor und Transistor.

von MAX123 (Gast)


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HALLO,
die Schaltung ist ganz falsch (FET gegen Masse und an Drain Motor, 
parallel
Diode ). Diese Schaltung könnte man als Relais-Ansteuerung mit 
Freilaufdiode
bezeichnen. Im Freilauffall schließt die Dioden den Motor (L) kurz und 
der Strom klingt ganz langsam ab.

Du solltest eine Halbbrücke bestehend aus 2 Fets aufbauen.

Ein nächste Problem könnte auftreten und hängt von der Spannungsquelle 
ab. Falls DU beim PWM das Tastverhältnis zurücknimmst, wird mit der 
Energie im Rotor des Motors zum Generator. Bei einem ACCU ist das 
unproblematisch, bei einem Labor-Netzgerät aber nicht. (Oder eine 
Netzspannung gleichzurichten ist bezüglich einer Rückspeisung 
problematisch.)

von Günter Lenz (Gast)


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MAX123 schrieb:
>Im Freilauffall schließt die Dioden den Motor (L) kurz und
>der Strom klingt ganz langsam ab.

Nein, die Diode schließt den Motor nicht kurz, die Polarität
die der Motor im Freilauffall erzeugt läst die Diode
sperren. Und die Body-Diode im Transistor würde nur leitend
werden wenn der Motor aktiv angetrieben wird.
Und eine Speicherdrossel läst den Strom beim abschalten des
Transistors in der gleichen Richtung weiterfließen.

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