Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Qualitätsunterschiede bei Heißleim?


von Klebtomane (Gast)


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Gibt es relevante Qualitätsunterschiede beim Heißleim? Oder ist das 
gerade schnurz, ob ich billig oder teuer kaufe?

von Walter K. (vril1959)


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Knochenleim?
Hasenohrenleim?
Fischleim?

Oder eher was veganes?

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hier im ÖPNV nehmen sie 'Zurückbleim'

von dassistso (Gast)


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Probiere es einfach aus! Aber im Grunde weist du es ja auch schon!
Billig heißt nicht gut, teuer heißt nicht gut!
Billig ist jedoch meinstens nicht die beste Wahl!
Und ja, es gibt heftige Unterschiede in der Haftstärek, der 
Farbstabilität, der Langzeitfestigkeit, der Flexibilität und vieles 
mehr!
Ich perönlich greife auf ein Markenprodukt zurück, denn 500g für 7Euro 
ist soteuer nicht! Ist aber auch ne Frage, wieviel duvon dem Zeug 
verarbeiten willst...

von Richard H. (richard_h27)


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Günter R. schrieb:
> Hier im ÖPNV nehmen sie 'Zurückbleim'

An den Schulen wollen sie heutzutage Selbiges durch Inklusion 
verhindern, mit dem Ergebnis, dass der Beruf des Leimsieders wegen 
Nachwuchsmangel aussterben wird.

von michael_ (Gast)


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Tafeln sollen besser als die Perlen sein.
Was solls denn werden?

Für einen Stuhl ist es egal, für Furnier aufziehen braucht man sicher 
etwas geeigneteres.

von bingo (Gast)


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Meinst Du die Sticks für Heissklebepistolen?

Da gibt es Unterschiede: mit den normalen Sticks kannst Du z.B. keine 
Kunststoffe kleben, dafür brauchst Du dann Technicoll 9310

von Armin X. (werweiswas)


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@bingo:
Heißleim ist nicht der Heißkleber den Du kennst.
Suche mal nach Kaurit. Das ist zwar ein Markenname, aber das ist 
Heißleim.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Armin X. schrieb:

> Suche mal nach Kaurit. Das ist zwar ein Markenname,
> aber das ist Heißleim.

Ist Knochenleim auch ein Markenname? Früher rochen alle
Tischlereien danach...

von Armin X. (werweiswas)


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Harald W. schrieb:
> Ist Knochenleim auch ein Markenname? Früher rochen alle
> Tischlereien danach...

Keine Ahnung
Kaurit wurde verwendet, als Mercedes noch die Holzteile selber aus 
Buchensperrholz und Wurzelnussholz hergestellt hat. Ist aber leider 
lange her.

von Percy N. (vox_bovi)


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Frag doch einfach den Geigenbauer Deines Vertrauens;  ein Gitarrenbauer 
alter Schule oder ein Zupfinstrumentenmacher täte es auch.

von Lurchi (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Suche mal nach Kaurit. Das ist zwar ein Markenname,
>> aber das ist Heißleim.
>
> Ist Knochenleim auch ein Markenname? Früher rochen alle
> Tischlereien danach...

Knochenleim, Fischgräten-Leim, Hautleim usw. sind die alten Heißleime 
für Möbel und Holzinstrumente. Das sind keine Maktennamen, sondern 
einfach die Namen, je nachdem wo das Bindeeiweiß her kommt.

Die Klebung erfolgt durch schmelzen und erstarren, ganz ähnlich den 
Schmelzklebern aus Kunststoff die man als Stick kauft. Im Prinzip könnte 
man den Knochenleim ggf. auch mit so einer Pistole verarbeiten, wenn die 
Temperatur passt, normal ist aber ein heißer Topf und Pinsel.

Kaurit ist ein Markenname für einen Harnstoff-Formaldehyd Leim. So ein 
Leim wird vor allem für die industrielle Verklebung von Funier, 
Tischlerplatten, Spanplatten und ähnlichem verwendet. Der braucht die 
Hitze (ca. 100 C), um dann chemisch auszuhärten.

von Harald W. (wilhelms)


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Percy N. schrieb:

> Frag doch einfach den Geigenbauer Deines Vertrauens;  ein Gitarrenbauer
> alter Schule oder ein Zupfinstrumentenmacher täte es auch.

Genau, ein Urlaub in Mittenwald lohnt sich immer. :-)

von michael_ (Gast)


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Der Tischler in der Nachbarschaft weiss das auch.
Außer der TO will eine Geige leimen.

Lurchi schrieb:
> Kaurit ist ein Markenname für einen Harnstoff-Formaldehyd Leim. So ein
> Leim wird vor allem für die industrielle Verklebung von Funier,
> Tischlerplatten, Spanplatten und ähnlichem verwendet. Der braucht die
> Hitze (ca. 100 C), um dann chemisch auszuhärten.

Nö, nach Datenblatt auch bei 20°C.
Dauert nur länger.
Nur eine Form von Holzkaltleim.

von Lurchi (Gast)


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Zum aushärten bei niedriger Temperatur braucht der Harnstoffleim 
zusätzlich eine extra chemische Komponente. Dann darf da auch kein Mehl 
als Streckmittel drin sein. Die normale Anwendung ist in eine geheizten 
Presse, so dass der Leim dann in 0.5-5 Minuten Abbindet.

Einige Tischler, die alte Möbel renovieren haben auch noch den alten 
Heissleim.

Es gibt da auch schon Qualitätsunterschiede, weil verschiedene 
Ausgangsmaterialien genutzt werden. Weil es ein Nischenprodukt ist, muss 
teurer nicht besser sein.

von michael_ (Gast)


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Klebtomane sollte sich mal zur Anwendung äußern.
Wäre anständig.

von Percy N. (vox_bovi)


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michael_ schrieb:
> Der Tischler in der Nachbarschaft weiss das auch.
> Außer der TO will eine Geige leimen.
>

Wissen tut er es sicherlich, aber ob eerdas auch bekannt gibt?

Ich kannte vor knapp dreißig Jahren einen Tischler, der im Wesentlichen 
davon lebte, maßgeschneiderte Bücherregale sauteuer an Leute mit zuviel 
Geld zu verkaufen. Falls da mal jemand Vollholz gewachst  (oder ähnlich 
Schönes) haben wollte, hat er sen Kunden so lange bearbeitet, bis der 
dann doch Schleiflack weiß bestellt hat. Konstruiert wurde dann mit 
Spanplatten. Hintergrund: so ließen sich Beschädigungen einfach mit ein 
wenig Spachtelmasse beheben, was bei Vollholz nicht so einfach gewesen 
wäre.
Lackiert hat er mit Sprühdosen, in seiner Werkstatt standen mehr davon 
herum als bei irgend einem Graffiti-Artisten, aber alle "ziemlich weiß"; 
Kompressor war ihm wohl auch zu anstrengend  ...

Ich möchte nicht wissen, womit der gute Mann geleimt hat.

von Matthias L. (limbachnet)


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Bei Spanplatten gibt's ja nicht soooo viel sinnvoll zu verleimen, daher 
wird das einzige, was der geleimt hat, wohl seine Kundschaft gewesen 
sein.

Ansonsten hätte er die Spanplatten natürlich auch mit Furnier belegen 
können, aber das kommt ja nun wieder nicht aus der Sprühdose...

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