Hallo, nachdem ich im Keller meinen alten ATARI ausgegraben habe, fand ich nun auch noch den Nachbau eines LA-Projekts aus der damaligen Zeitschrift ELEKTOR 9/89. Das Layout aus der Zeitschrift auf Folie übertragen, Platine belichtet, entwickelt, mit Eisen-III-Clorid geätzt, entschichtet und dann manuell gebohrt. Anschließend Drahtbügel gebogen und die Platine bestückt und gelötet. Hinterher war man stolz wie Bolle. Das waren noch Zeiten ... Das positive an dem Projekt: Die Schaltung war bekannt und man konnte selbige auch als Amateur verstehen. Und die Platine war durch die gesockelten ICs unkaputtbar. Hat man mal ein IC geschossen, hat man einfach ein neues eingesteckt. Interessant auch die damalige Leistung: Der ATARI mit 8MHz Systemtakt konnte 8-Bit Daten mit 2MHz sampeln. Übertragen auf einen heutigen PC müsste selbiger von der Stange Daten mit knapp 1GHz sampeln können. Interessant auch die damaligen Software-Versionen, es gab eigentlich immer nur eine Version 1.0. Heute wird eine Software halbfertig rausgehauen und wird endlos nachgefrickelt. Zu der damaligen Zeit wurden in Firmen noch Karteikarten sortiert. Bei uns fand sich bereits ein sündhaft teuerer IBM-PC, der gerade mal 80x24 Klötzchengrafik in grüner Farbe darstellen konnte. Solch eine LA-Grafik war mit der IBM-Kiste gar nicht möglich. Was mir heute beim ATARI gefällt: Da keine Festplatte, einfach einschalten und ausschalten. Kein nerviges Booten und kein noch nervigeres Warten beim Herunterfahren. 640x400 Auflösung ist aus heutiger Sicht natürlich heftig und Schwarzweiß ebenfalls. Damals war diese Grafik der Knaller, die Konkurrenz (C64) plagte sich mit 320x200 am Fernseher und konnte bei 40x25 Zeichen nicht mal den Doppelpunkt vom Strichpunkt unterscheiden. Man gehörte damals zu den Profis, wenn man solch einen LA besaß. Die Kurven von damals sehen übrigens nicht viel anders aus wie die Kurven von heute, siehe die beiden Screenshots (die 8-Bit Daten erzeugen via DA-Wandler einen astreinen Sinus). Heute läd man die Software für'n Nuller aus dem Netz und der Hardware-Clone kommt für'n Fünfer per Post aus China. Schaltung und Bauteile sind unbekannt (Blackbox), Sockel gibt es auch keine, alles ist zuammengebraten. Ist das Ding morgen putt, ab in die Tonne. Irgendwie hat das Ganze damals mehr hergegeben. Heute sind es zwei Mausklicks (download+kaufen), kann jeder. Herbert H.
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Naja, ich vermute das Ding hängt an der ACSI Buchse, da ansonsten kein Quarz benötig werden würde, weil die Samplerate durch das Polling der CPU vorgegeben worden wäre. Das ist dann vergleichbar mit einem PC von 2006, bei dem man einen Logikanalysator an das IDE Kabel gehängt hat und die Daten mit UDMA/133 liest. Wo hast du noch einen 19-poligen D-Sub Stecker gefunden? Einen 25-poligen zurechtgesägt?
Kloni schrieb: > Heute läd man die Software für'n Nuller aus dem Netz und der > Hardware-Clone kommt für'n Fünfer per Post aus China. Na ja, deinen ATARI hast du damals auch gekauft und nicht selber gebaut. Obwohl zu den Zeiten manche ihre Heimcomputer auch komplett selbst gebaut haben. Du hast damals auch den Artikel in der Elektor gekauft und die vorgefertigte Software genommen, statt alles selber zu machen. Damals wie heute muss man sich entscheiden was man kauft und was man selber baut. > Schaltung und > Bauteile sind unbekannt (Blackbox), Mal langsam jetzt. Gerade diese auf CY7C68013A basierenden LAs sind praktisch komplett dokumentiert. Leute bauen die auch selber, Hardware und auch Software (sigrok). > Sockel gibt es auch keine, Das ist gut. Die klassischen Sockel haben mir schon ohne Ende Ärger gemacht. Lieber anständig festgelötet und gut ist. > alles ist zuammengebraten. Dann schau dir deinen Clone mal genauer an. Der wird besser gelötet sein, als du einen zusammenbraten könntest. > Ist das Ding morgen putt, ab in die Tonne. Ja, dahin, wo auch der Großteil aller ATARIs jener Zeit gelandet ist. Übrigens hat der Entwickler deines Selbstbau-LAs etwas gemacht, was als sehr unfein gilt und was die Chinesen zur Meisterschaft gebracht habe. Er war mit Stützkondensator an den CMOS-ICs sehr sparsam. Gepfuscht wurde schon immer.
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Hannes J. schrieb: >> Sockel gibt es auch keine, Echt nicht? siehe unten. >> Ist das Ding morgen putt, ab in die Tonne. > > Ja, dahin, wo auch der Großteil aller ATARIs jener Zeit gelandet ist. Versuch bitte vor der Tonne ebay-Kleinanzeigen o.ä. Mancher freut sich über ein 68k-System an dem man noch ohne Guckverstärker basteln kann. Und spielspass verbreiten auch die alten Gurken auch noch. Oder man arbeit als Student die Vorlesung uber Computerarchitektur übers wochenende praktisch nach. Oder die Maker-Werkstatt nimmt sowas als Teststück bei Löt/ Reperaturschulungen,... > Übrigens hat der Entwickler deines Selbstbau-LAs etwas gemacht, was als > sehr unfein gilt und was die Chinesen zur Meisterschaft gebracht habe. > Er war mit Stützkondensator an den CMOS-ICs sehr sparsam. Gepfuscht > wurde schon immer. Naja, Vielleicht waren ja Sockel mit eingebauten Stütz-C vorgesehen: https://www.reichelt.de/precision-ic-socket-14-pin-2-54-capacity-100-nf-mpe-001-3-014-3-p213789.html?&trstct=pol_13 dann trifft den Etnwickler nicht die Schuld. >@Kloni >schöner Beitrag. volle Zustimmung!
Komisch, mein billig-LA sampelt im Nanosekundenbereich... ein wenig Fortschritt ist also doch...
C. A. Rotwang schrieb: > an dem man noch ohne Guckverstärker basteln kann. Meinst Du begehbare Schaltkreise?
Leider wurde mein Beitrag verschoben und dort kann ich nicht schreiben. Deshalb die Antwort auf diesem Wege: Daniel schrieb: > Naja, ich vermute das Ding hängt an der ACSI Buchse Der Anschluss ist am ATARI mit "Hard Disk" gekennzeichnet Daniel schrieb: > Wo hast du noch einen 19-poligen D-Sub Stecker gefunden? > Einen 25-poligen zurechtgesägt? Nö, den Stecker (Fotos) gab es damals im jedem Elektronikladen Hannes J. schrieb: > Du hast damals auch den Artikel in der Elektor gekauft Richtig, damit waren aber weder die Teile zusammengekauft, noch die Platine hergestellt, noch alles zusammen gelötet. Ein etwas seltsamer Vergleich, wie ich finde. Hannes J. schrieb: > Lieber anständig fest gelötet und gut ist. Und im Fehlerfall ab in die Tonne - und nicht gut ist Hannes J. schrieb: > Gerade diese auf CY7C68013A basierenden LAs sind > praktisch komplett dokumentiert. Mag sein, wenn man keine Probleme mit einem 68-seitigen Datenblatt in engl. Sprache hat. Bei dem ATARI-LA findet man als kompliziertestes Bauteil einen 7474, wobei in der Schaltung nur ein D-FF verwendet wird. Als Amateur musste man bei einem D-FF schon ganz schön hirnen, obwohl das "Datenblatt" des 7474 nur aus paar Zeilen deutschem Text bestand. Ob ein Amateur eine Chance hat, mal eben die Funktion eines hochkomplexen ICs mit 128 Beinen zu verstehen? C. A. Rotwang schrieb: > Vielleicht waren ja Sockel mit eingebauten Stütz-C vorgesehen: Eher nicht, in der Bauanleitung steht nichts dazu. M.W. gab es vor 30 Jahren auch noch keine IC-Sockel mit integriertem Hühnerfutter. C. A. Rotwang schrieb: >>@Kloni >>schöner Beitrag. >volle Zustimmung! Vielen Dank für die Blumen :-) Herbert H.
Du vergleichst einen Atari ST mit einem C64??? Vergleiche lieber die Knallergrafik mit einem Amiga aus dieser Zeit...
Norbert T. schrieb: > Du vergleichst einen Atari ST mit einem C64??? > Vergleiche lieber die Knallergrafik mit einem Amiga aus dieser Zeit... Dann steht der ST ganz schön doof da.
Stephan H. schrieb: > Norbert T. schrieb: >> Du vergleichst einen Atari ST mit einem C64??? >> Vergleiche lieber die Knallergrafik mit einem Amiga aus dieser Zeit... > > Dann steht der ST ganz schön doof da. Bei aller Liebe zur Freundin, aber für einen LA brauchst keine Knallbunte Grafik, monochrom hochauflösend ist diesem Fall passender. Und da bot ein ST mit 640x400 bei 70 Hz mehr Ergonomie als ein A500 mit seinem interlaced Geflimmer in den HiRes Modi. Einer der wenigen Pluspunkte für Atari.
Schaltung ist bekannt, Software wäre adaptierbar und schneller ist das ganze auch noch... http://www.wolfgangrobel.de/electronics/lwla1034.htm Hat mir auch schon gut geholfen: http://www.wolfgangrobel.de/arcadereps5/1943.htm
Warum gibt bei den Altchen immer nur Kritik an aktueller Technik? Alten Kram vorstellen und in Erinnerungen schwelgen, gut und schön. Aber warum dann immer noch so hinterum auf das Neuere Pedant einschlagen. Unnötig und unqualifiziert. Und dann gerade in Bezug auf "selbermachen". Obwohl man selbst die Schaltung aus ner Zeitschrift und die SW auch fertig hergenommen hat. Ist doch total irre dann andere dafür zu kritisieren.
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Wolfgang R. schrieb: > Schaltung ist bekannt, Software wäre adaptierbar und schneller ist das > ganze auch noch... > > http://www.wolfgangrobel.de/electronics/lwla1034.htm Das ist er hier, richtig? https://www.mikrocontroller.net/articles/Minila_Version_MockUp Das FPGA ist ein anderes, aber die SW kommt mir doch sehr bekannt vor.
Bei meinem haben die Chinesen bestimmt alles Mögliche zusammenkopiert... Keine Ahnung, was da der Ursprung ist.
Und ich hab mir damals einen 16-Kanal-Vorsatz für mein Oszi gebaut .... ok ich hatte keinen ST ..... war C64-User.
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