Forum: PC Hard- und Software BenQ Monitor: Reparatur möglich?


von J. S. (pbr85)


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Seit gestern macht mein BenQ Monitor G2420GBL Probleme. Ständig geht die 
Autoeinstellung an, sucht nach dem richtigen Eingang (DSub), schiebt das 
Bild hin und her und macht sonst was. Manchmal wird das Bild auch kurz 
schwarz und taucht wieder auf. Ein Ausschalten hilft für einige Minuten, 
dann taucht das Problem wieder auf.

Zwischenzeitlich mit Phasen von einigen Minuten bis Stunden, wo keine 
Probleme auftreten. Dann ist mir noch aufgefallen, dass die Powertaste 
nicht richtig funktioniert. Ausschalten geht, aber Einschalten danach 
nur nach 10 maligem Drücken oder so, bzw. hat gestern Abend die 
nebenliegende Entertaste die Funktion übernommen. Jetzt geht das wieder 
nicht.

Scheint mir also ein Problem zu sein, welches sich nicht durch den 
Austausch von einigen alt gewordenen Elkos etc. lösen lassen könnte. Den 
Monitor habe ich jetzt dabei mehr oder weniger genau 8 Jahre. Klar 
könnte ich mir einen neueren, größeren usw. holen, aber mit dem bin ich 
eigentlich soweit zufrieden und könnte vorstellen ihn noch einige Jahre 
zu nutzen. Jetzt aber denke ich, ich hätte am "Black Friday" was neues 
holen sollen, bevor mir hier der Monitor ausfällt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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E. S. schrieb:
> Scheint mir also ein Problem zu sein, welches sich nicht durch den
> Austausch von einigen alt gewordenen Elkos etc. lösen lassen könnte.

Im Gegenteil scheint mir das mal einer der Fälle zu sein, wo das sogar 
helfen könnte - gesetzt den Fall, das zu hoher Ripple auf einer 
Versorgungsspannung den Ablaufrechner durcheinander bringt. Das kann der 
Fall sein, wenn du das Dings schon eine Weile betreibst.
Tipp mal mit dem Oszi die Spannungen des Netzteils ab und schau nach 
aufgeblähten Elkos.

von DAVID B. (bastler-david)


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Ein paar bilder wären gut (von den Platinen versteht sich).
Auch ich wäre dafür die elkos mal zu vermessen (auslöten).
Die frage wozu man einen tft noch aus schaltet lasse ich mal weg aber 
wäre es denkbar das schmutzt in die Taster gekommen ist und wild irgend 
welche Stromkreise schlisst ?

von dochgast (Gast)


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Das ist ein typischer Fehler von Microswitchen, die Kriechströme 
bekommen. Meistens werden diese Tasten über Widerstände an einem 
analogen Eingang des Mikrocontrollers betrieben.
Falls also diese Tasten über Widerstände an eine Leitung führen und der 
zweite Pol an Masse, dann sind ziemlich sicher die Tasten defekt. Als 
weiterer Testen kann man nach dem Einschalten die Tastatur abstecken. 
Tritt dann der Fehler nicht mehr auf,  Microswitchen tauschen. Am Besten 
gleich alle.
Viele Grüße

von J. S. (pbr85)


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DAVID -. schrieb:

> Die frage wozu man einen tft noch aus schaltet lasse ich mal weg aber

Ja eben, die Taster habe ich gefühlt wohl auch das letzte Mal vor 8 
Jahren nach dem Kauf betätigt. Sonst nie. Jetzt bei diesen 
Fehlfunktionen wollte ich ausprobieren, ob ein Ausschalten, nach Jahren, 
da etwas bringt. Und so ist mir auch die Fehlfunktion aufgefallen. In 
der Hinsicht bezweifle ich auch, dass es an den Tastern liegt, weil 
diese ja praktisch gar nicht benutzt wurden.

Fotos von der Platine etc. kommen, wenn ich Zeit habe und den Monitor 
ausschalte.

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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E. S. schrieb:
> In
> der Hinsicht bezweifle ich auch, dass es an den Tastern liegt, weil
> diese ja praktisch gar nicht benutzt wurden.

Es ist nach meiner Erfahrung eher umgekehrt - jahrelang nicht betätigte 
Schalter funktionieren nicht mehr, ich habe gerade (teure) Messgeräte 
und einen Drucker entsorgt, die lange nur rumlagen, und bei 
Wiederinbetriebnahme funktionierten Schalter und Taster nicht mehr bzw. 
waren hochohmig statt durchzuschalten. Bei Geräten, die ebenso alt sind, 
aber täglich in Betrieb waren, passiert das kaum.

Mein Picoamperemeter konnte ich zum Funktionieren bringen, indem ich 
durch die Umschalter mit dem Labornetzteil ein paar A gejagt habe, aber 
nach ein paar Tagen haben die Bereichsschalter wieder versagt. RIP.

Georg

von Jens G. (jensig)


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dochgast schrieb:

>Das ist ein typischer Fehler von Microswitchen, die Kriechströme
>bekommen. Meistens werden diese Tasten über Widerstände an einem
>analogen Eingang des Mikrocontrollers betrieben.

Höre ich zum ersten mal, daß diese Taster an Analogeingänge dran sind.

>Es ist nach meiner Erfahrung eher umgekehrt - jahrelang nicht betätigte
>Schalter funktionieren nicht mehr, ich habe gerade (teure) Messgeräte
>und einen Drucker entsorgt, die lange nur rumlagen, und bei
>Wiederinbetriebnahme funktionierten Schalter und Taster nicht mehr bzw.
>waren hochohmig statt durchzuschalten. Bei Geräten, die ebenso alt sind,
>aber täglich in Betrieb waren, passiert das kaum.

Das Hauptproblem ist aber nicht die Kontaktschwäche eines Tasters, 
sondern das zufällige Agieren des Monitors. Und da würde ich bei einem 8 
Jahre alten Monitor auch erstmal die Kondensatoren im Schaltnetzteil 
erneuern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Höre ich zum ersten mal, daß diese Taster an Analogeingänge dran sind.

Das spart Verdrahtung zwischen den verschiedenen Platinen. Welcher 
Taster gedrückt ist, lässt sich über die anliegende Spannung 
feststellen. SMD-Widerstände für die Spannungsteiler kosten deutlich 
weniger als Steckverbinder und Leitungen.

von dochgast (Gast)


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Es ist unglaublich schwer kurz das Bedienteil abzustecken. Leichter ist 
es sicher ein paar Elkos zu tauschen. Ironie oft!
Ich bin seit 30 Jahren Radio- und Fernsehtechniker Meister. Das mit den 
Microtastern ist unser tägliches Brot. Erst letzte Woche hatte ich einen 
Delonghi Kaffeeautomaten mit Kriechströmen in den Tastern.
Zur scheinbar unbekannten analogen Abfrage der Bedientasten kann ich nur 
auf sehr viele LCD und LED TV Geräte verweisen. Das Nahbedienteil ist 
häufig analog abgefragt. Die Vorteile sind auch ganz klar. Neben der 
Einsparungen an Leitungen hat man keine Störungen verursachende 
Rechtecksignale (Multiplex) auf den Leitungen.

von dochgast (Gast)


Angehängte Dateien:

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Für alle, die diese "moderne" Tastaturabfrage noch nie gesehen haben, 
habe ich mal einen Auszug aus dem Manual eines Samsung Plasma 
hochgeladen.
Tut mir leid, dass ich einen 10 Jahre alten Schaltbildauszug nehmen 
musste, aber die Hersteller sehen das als Allgemeingut an und machen 
sowas nicht mehr in ihre aktuellen Schaltbilder. Da endet es bei Key1 
und Key2, denn den Rest sollten heutige Techniker kennen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Delonghi multiplext die Tasten! Wenn 
diese Kriechströme bekommen, macht der Automat was er will. Wenn man 
Pech hat gar nichts! Ich sehe jetzt mal "keinen Kaffee" als worst case. 
:-)
Schönen 2. Advent!

von J. S. (pbr85)


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Jens G. schrieb:

> Das Hauptproblem ist aber nicht die Kontaktschwäche eines Tasters,
> sondern das zufällige Agieren des Monitors. Und da würde ich bei einem 8
> Jahre alten Monitor auch erstmal die Kondensatoren im Schaltnetzteil
> erneuern.

Genau. Ich habe wohlgemerkt keine Tasten gedrückt, sondern den 
PC/Monitor ganz normal wie immer genutzt und auf einmal fingen die 
Autoeinstellungen an. Aus heiterem Himmel sozusagen.

Wie auch immer, streitet euch nicht, nächstes WE habe ich Zeit und werde 
den Monitor aufschrauben, Fotos machen etc.

Edit: Vor Jahren hatte ich ein Problem mit meiner damaligen Grafikkarte. 
Der Bildschirm wurde immer verrauschter und das ließe sich dort 
wegwischen, wo der Mauszeiger war. Danach wurden diese Bereiche auch 
nach und nach verschneit, bis ich es "freiwischte" wie bei einer 
Windschutzscheibe. Ursache war ein aufgeblähter Elko auf der 
Grafikkarte.

: Bearbeitet durch User
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