Guten Tag miteinander. Ich habe ein Board gebaut, auf dem ein W5500 zum Einsatz kommt. Dieser benötigt einen 25MHz-Quarz. Dummerweise hatte ich diesen zunächst verkehrtherum aufgelötet, sodass XIN und XOUT über das Gehäuse kurzgeschlossen waren. Als das nicht funktionierte, habe ich den Quarz entlötet, und einen weiteren aufgelötet. Ebenfalls verkehrtherum. Als ich den Fehler endlich bemerkte, habe ich diesen ebenfalls entlötet und gedreht. Jetzt tut es noch immer nicht. An XOUT messe ich jetzt mit dem Oszi einen Sinus mit 25.0003Mhz, soweit, so gut. Allerdings liegt XIN jetzt auf ca. 0V, was ja nicht so sein kann. Woran kann das liegen? Ist die Schaltung im Chip beschädigt? Der Quarz? Ist die Löststelle defekt? Die Lastkapazität des Quarzes ist auch geringer, als gefordert, das kann natürlich auch ein Problem sein, deswegen habe ich die externen Lastkondensatoren zunächst entfernt. Ich wäre für jede Hilfe dankbar!
XChalo schrieb: > Woran kann das liegen? Dass du falsch misst. Wenn du an Xout ein Signal nachweisen kannst dann lass es gut sein. Baue die Lastkapazitäten wieder ein und freue dich dass dein Oszillator schwingt. Auf zu höheren Weihen.
XChalo schrieb: > An XOUT messe ich jetzt mit dem Oszi einen Sinus mit 25.0003Mhz, > soweit, so gut. Allerdings liegt XIN jetzt auf ca. 0V, was ja nicht so > sein kann. Woran kann das liegen? Wahrscheinlich an einem Messfehler. Oder du hast wegen eines falschen Tastkopfs eine derart hohe Last, dass die Schwingung abreißt, wenn du am Xin misst. XChalo schrieb: > An XOUT messe ich jetzt mit dem Oszi einen Sinus mit 25.0003Mhz Gut. Dann ist der Oszillator nicht mehr das Problem. > Jetzt tut es noch immer nicht. Warum nicht? Wie stellst du das "Nichtstun" fest? XChalo schrieb: > Ich habe ein Board gebaut, auf dem ein W5500 zum Einsatz kommt. Zeig doch mal den Schaltplan, das Layout und den Aufbau. Und sag, wie du den Fehler feststellst bzw. wie der sich auswirkt. Was erwartest du, und was passiert statdessen? Dann kann man dir evtl. weiterhelfen.
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Hallo, danke schon einmal für die Antworten! Ich messe den Quarz mit 10facher Dämpfung, das sollte doch funktionieren, oder? Ich dachte, ich müsste an beiden Pins 25MHz messen? Schaltpläne und Layout kann ich ansonsten später heute noch nachliefern. Ist XOUT nicht der Ausgang zum Quarz und XIN das Signal, das zurückkommt, also wo man normalerweise auch die Clock anschließen würde, wenn man eine hätte?
XChalo schrieb: > Ist XOUT nicht der Ausgang zum Quarz Das ist der Ausgang vom Oszillator-Treiber, der ein wenig aufbereitet dann auch in die Schaltung geht. Wenn dort ein > und XIN das Signal, das zurückkommt Und zwar sehr, sehr hochimpedant. Je stromsparender der Oszillator ist, umso hochohmiger ist diese Ecke. > also wo man normalerweise auch die Clock anschließen würde, > wenn man eine hätte? Richtig, an Xin gehört ein externer Oszillator, weil Xout ja ein Ausgang ist. Genau wie der Ausgang vom externen Oszillator. Und zwei Ausgänge schaltet man besser nicht aufeinander. > Ich dachte, ich müsste an beiden Pins 25MHz messen? Wie gesagt: wenn am Xout eine Schwingung messbar ist, dann funktioniert der Oszillator prinzipiell. Trotzdem interessant: welche Amplitude misst du da?
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An X1 oder X2 eines Controller-Quarzoszillators zu messen ist Unsinn. Praktisch immer wird der Tastkopf des Messinstruments die Kapazitätsvcerhältnisse der Oszillatorschaltung so verändern dass das Messergebnis mit dem wirklichen Zustand nichts zu tun hat. Ausgenommen vielleicht, wenn man über einen 10:1 Tastkopf misst,aber auch dann sind die 2pF...5pF des Tastkopfs eine Störung.
Lothar M. schrieb: > Und zwar sehr, sehr hochimpedant. Je stromsparender der Oszillator ist, > umso hochohmiger ist diese Ecke. Okay, d. h. ich kann da vermutlich selbst wenn es funktioniert nichts messen? Das kommt mir bekannt vor! Ich muss hier gestehen, dass ich noch nirgends eine wirklich einleuchtende Erklärung gefunden habe, was da grob passiert, ich stelle mir bloß vor, dass die Schaltung versucht, die Resonanzfrequenz des Oszillators anzusteuern, kurz gesagt. Lothar M. schrieb: > Wie gesagt: wenn am Xout eine Schwingung messbar ist, dann funktioniert > der Oszillator prinzipiell. Trotzdem interessant: welche Amplitude misst > du da? Das ist auch gut zu wissen! Den genauen Wert habe ich gerade nicht mehr im Kopf, aber ich hatte mit dem Oszi vorher einen Bus gemessen, d. h. die deutliche Schwingung hatte bestimmt locker 3V Peak-to-Peak. michael_ schrieb: > Ihr könnt euch zusammentun. > > Beitrag "18pF oder 100nF" Danke für den Link... Ich werde mal probieren, den 1M-Widerstand zu ergänzen. Ich hatte den in meiner Schaltung vergessen, und der Quarz ist auch nicht zu 100% passend (ich glaube, es gab Lieferengpässe oder so) aber wollte erst einmal schauen, ob ich das auch so ans Laufen bekomme, bevor ich eine überarbeitete Version bestelle, um noch weitere Fehler aufzuspüren. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Oszillator überhaupt nicht anläuft, nicht einmal mit falscher Frequenz, wenn die Lastkapazität nur um wenige pF abweicht? Lothar M. schrieb: > Warum nicht? Wie stellst du das "Nichtstun" fest? Ich hatte erwartet, dass es irgendein Lebenszeichen gibt, und dass an XIN mehr als 0V anliegen (ich hatte irgendwo etwas von etwas über der Spannung an XOUT gelesen, das liegt vermutlich am fehlenden Widerstand), aber keine LED tut etwas und der Stromverbrauch ändert sich auch nicht im Vergleich zur Platine komplett ohne die Schaltung. Wenn der Quarz alles tut, was er soll und der W5500 mit sich reden lässt (noch nicht getestet, gebe ich zu, aber ich hatte den Fehler in der Hardware vermutet), muss natürlich weiterhin schauen. Ich werde mal testen und dann berichten!
Ich hab den W5500 schon häufiger verbaut. Der Quarz kann etwas abweichen, aber der 1M ist unbedingt erforderlich. Ansoonsten ist das Dingr recht unproblematisch. Einfach so, wie angegeben anschließen. SPI kann sehr flott (24MBit hab ich oft - nach Datenblatt glaub ich bis 80MBit), daher am besten eine eigene SPI nur für den Wiznet.
Peter R. schrieb: > Ausgenommen vielleicht, wenn man über einen 10:1 Tastkopf misst Ich vermute, das meint er mit XChalo schrieb: > Ich messe den Quarz mit 10facher Dämpfung
Schorsch X. schrieb: > Ich hab den W5500 schon häufiger verbaut. Der Quarz kann etwas > abweichen, aber der 1M ist unbedingt erforderlich. Ansoonsten ist das > Dingr recht unproblematisch. Einfach so, wie angegeben anschließen. SPI > kann sehr flott (24MBit hab ich oft - nach Datenblatt glaub ich bis > 80MBit), daher am besten eine eigene SPI nur für den Wiznet. Danke, das ist gut zu wissen! Ich habe mal testweise einen 1M-THT-Widerstand ergänzt, noch ist kein Fortschritt erkennbar, aber ich habe es nur kurz angetestet. Ich steuere den W5500 noch nicht an. Sollte man trotzdem irgendwelche Reaktionen erkennen, wenn man ein LAN-Kabel verbindet, sollte zum Beispiel schon die Link-LED an beiden Endpunkten angehen? Und kannst du mir sagen, ob es irgendetwas spezielles beim Layouten der differentiellen Signale zur RJ45-Buchse gibt, was man unbedingt beachten sollte, was ich vielleicht übersehen habe? (Ich kann später auch noch Bilder vom Layout posten). Das Datenblatt gibt dazu nicht viel her und als Referenz habe ich nur das Schematic gehabt... Was den SPI angeht, bin ich hoffentlich auf der sicheren Seite, da besteht eine direkte, nur hierfür genutzte, kurz geroutete Verbindung zum ATSAM. Oleg schrieb: > Peter R. schrieb: >> Ausgenommen vielleicht, wenn man über einen 10:1 Tastkopf misst > > Ich vermute, das meint er mit > > XChalo schrieb: >> Ich messe den Quarz mit 10facher Dämpfung So ist es! Etwas unglücklich formuliert vielleicht. Zumindest XOUT sieht gut aus, XIN habe ich noch nicht neu gemessen, seit ich den 1M-Widerstand ergänzt habe. Ist es möglich bzw. Wahrscheinlich, den Oszillator-Teil im W5500 zu beschädigen?
An XIN wirst du mit einem "normalen" Tastkopf wahrscheinlich nix messen. Mit 3.9pF Tastkopf sind es am XIN ca. 3.3V in Sinus-Form, am XOUT 3.3V Rechteck. Soweit ich mich erinnere funktionieren die LEDs ohne Initialisierung. Also Link detect etc.
XChalo schrieb: > Dummerweise hatte ich > diesen zunächst verkehrtherum aufgelötet, sodass XIN und XOUT über das > Gehäuse kurzgeschlossen waren. Als das nicht funktionierte, habe ich den > Quarz entlötet, und einen weiteren aufgelötet. > Ebenfalls verkehrtherum. Als ich den Fehler endlich bemerkte, habe ich > diesen ebenfalls entlötet und gedreht. Bin ich der einzige, dem das komisch vorkommt? Ein Quarz hat für gewöhnlich zwei (2) Anschlüsse. Und die Polung ist egal. Man kann den zwar so einlöten, daß das Gehäuse einen Kurzschluß auf der Platine macht, aber mit der Polung hat das nichts zu tun. > Jetzt tut es noch immer nicht. An XOUT messe ich jetzt mit dem Oszi > einen Sinus mit 25.0003Mhz Dann schwingt der Oszillator zumindest schon mal. Gut. > Allerdings liegt XIN jetzt > auf ca. 0V, was ja nicht so sein kann. Woran kann das liegen? Meßfehler. Wenn mit dem Oszi gemessen, dann wird die (zu große) Tastkopf-Kapazität die Schwingung abreißen lassen. Statisch solltest du allerdings Vcc/2 messen. Bzw. etwas weniger. Andererseits ist Xin ein hochohmiger Schaltungspunkt und generell tabu für Messungen. Das Datenblatt wird sicher auch den kanonischen Layouthinweis enthalten, daß die Leiterbahnen zum Quarz kurz sein sollen, weit entfernt von Leiterbahnen, die steile Signale führen und am besten mit GND "eingerahmt". Im Idealfall ist da eine Groundplane drunter. XChalo schrieb: > Ist es möglich bzw. Wahrscheinlich, den Oszillator-Teil im W5500 zu > beschädigen? Möglich ist alles. Aber wenn der Oszillator schwingt, wird er wohl nicht kaputt sein. Du müßtest wohl etwas an deiner Fehlersuchmethodik arbeiten. "Geht nicht" ist etwas wenig.
Axel S. schrieb: > Bin ich der einzige, dem das komisch vorkommt? Ein Quarz hat für > gewöhnlich zwei (2) Anschlüsse. Und die Polung ist egal. Man kann den > zwar so einlöten, daß das Gehäuse einen Kurzschluß auf der Platine > macht, aber mit der Polung hat das nichts zu tun. Es gibt auch Quarze im 4-poligen Gehäuse, da sind zwei diagonal gegenüberliegende Kontakte der Quarz selber und die zwei anderen erlauben es meist, das Gehäuse zu Grounden, um die Streukapazität zu verringern, wie ich gelesen habe. > Andererseits ist Xin ein hochohmiger Schaltungspunkt und generell tabu > für Messungen. Notiert! > Das Datenblatt wird sicher auch den kanonischen > Layouthinweis enthalten, daß die Leiterbahnen zum Quarz kurz sein > sollen, weit entfernt von Leiterbahnen, die steile Signale führen und am > besten mit GND "eingerahmt". Im Idealfall ist da eine Groundplane > drunter. Der ist da in der Tat enthalten, aber da habe ich sowieso immer ein Augenmerk drauf, dass der Quarz kurze Leitungen hat. Meistens lege ich die zuallererst :) In diesem Fall sind die Leitungen ca. 7mm lang, das sollte bei 25MHz hoffentlich noch im Rahmen sein... Groundplane ist vorhanden und angebunden! Axel S. schrieb: > Möglich ist alles. Aber wenn der Oszillator schwingt, wird er wohl nicht > kaputt sein. Du müßtest wohl etwas an deiner Fehlersuchmethodik > arbeiten. "Geht nicht" ist etwas wenig. Da hast du leider Recht. Ich habe den W5500 schon mit seinem Breakout-Board verwendet, wo er sehr zufriedenstellend funktioniert hat, aber diesmal habe ich ihn zum ersten Mal in eigenem eigenen Layout eigenhändig eingelötet, deswegen fehlt mir hier noch die spezifische Debugging-Erfahrung, weswegen ich das Problem noch nicht stark eingrenzen kann. Was ich bisher weiß: Supplys vorhanden, Reset auf 3.3V (durch Pull-Up), 25MHz an XOUT, keine LEDs leuchten, kein höhrerer Stromverbrauch erkennbar, die meisten Pins haben das richtige Level, Link-LED leuchtet nicht bei verbundenem LAN-Kabel (kann an den Vorwiderständen liegen, da das Datenblatt keine Kennlinie im Angebot hatte, eventuell ist da ein Fehler), Lötstellen sehen eigentlich ok aus... Sobald ich wieder an mein Oszi kann werde ich trotzdem nochmal alles nachmessen. Danke bis hierher schon einmal für all die produktiven Beiträge!
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