Hallo zusammen, ich besitze ein PC, welcher keine microcode Updates erhält. Die Frage, die ich mir stelle, ist: was soll man mit solcher Hardware machen. Verschrotten oder einfach weiter nutzen und die Risiken eingehen? Was ist eure Meinung dazu? Vielen Dank
Darauf wird dir vermutlich niemand eine wirkliche Antwort geben, weil wir dich nicht kennen und nicht einschätzen können, ob du uns verklagst, wenn wir sagen, dass du den PC weiterbenutzen sollst und dabei dann Schaden entsteht. Ich selbst benutze viele PCs, die von dem Fehler betroffen sind, aber bei meinem Surfverhalten ist die Chance sehr gering, dass ich mir überhaupt irgendwelche Schadsoftware einfange. Soll aber Leute geben, die bekommen jedes System in kurzer Zeit verseucht...
Barbara G. schrieb: > ich besitze ein PC, welcher keine microcode Updates erhält. Das solltest Du genauer spezifizieren: 1. für die CPU gibt es von Intel keine Microcode-Updates. Für Details siehe z.B. http://newsroom.intel.com/microcode 2. die von Intel für die CPU bereitgestellten Microcode-Updates werden vom Mainboard-Hersteller nicht als BIOS-Updates bereitgestellt.
Als CPU nutze ich AMD E1-1200. Es ist kein teurer Rechner...
Barbara G. schrieb: > Hallo zusammen, > ich besitze ein PC, welcher keine microcode Updates erhält. Die Frage, > die ich mir stelle, ist: was soll man mit solcher Hardware machen. Mein Gott, um Himmels Willen. Schalte deinen PC UMGEHEND, d.h. SOFORT aus. JETZT!! Mit dem kannst du unmöglich auch nur eine Sekunde weiter am gefährlichen Internet surfen. Wahrscheinlich bist du schon kompromittiert und all deine Daten vagabundieren nun frei im Netz herum (auch deine P0rnosammlung!!). Du musst dir also zwangsläufig eine neue Identität beschaffen und natürlich einen neuen PC. Am besten auch die Bankverbindung kappen und ein neues frisches Konto eröffnen. Das alte Konto steht bestimmt bereits kurz vor der Plünderung. Handle umgehend, sonst ist alles zu spät. Es wurden bereits tausende Mitbürger in ähnlichen Fällen (Datenklau durch Spectre) in die Obdachlosigkeit oder sogar in die Selbstverzweiflung getrieben. Suche dir am besten Soforthilfe beim Verein für Anonyme Datenentwendungsgeschädigte Selbstverzeifler (ADS). Klingel mal beim Kevin Kühnert durch, der kennt sich mit mit schlimmen Schicksalen und Gruppenverzweiflung aus. Der hat schon 14 Prozent Geschädigte hinter sich und es werden weniger.
Je nach Version und Stand von Windows oder Linux installieren auch die Betriebssysteme Microcode-Fixes. Ob das der Fall ist, lässt sich mit entsprechenden Progrämmchen herausfinden.
Ich glaube, dass es eben nicht der Fall ist, dass AMD solche microcodes für den Prozessor bereitstellt. Und Selbstentwicklungen gibt es keine...
Das Risiko, als normaler Homeanwender über Exploits zu stolpern, ist natürlich vom individuellen Verhalten des Anwenders abhängig. Die ersten, die auf Spectre reagieren mussten, waren Cloud-Betreiber, da sie keinerlei Kontrolle über den Code haben, der darin läuft. Beim Endanwender mit sicherheitsbewusstem Handeln betrifft das hauptsächlich den Browser, und die haben das auf dem Radar, versuchen, Exploits nicht allzu einfach zu machen.
Barbara G. schrieb: > Ich glaube, dass es eben nicht der Fall ist, dass AMD solche microcodes > für den Prozessor bereitstellt. Und Selbstentwicklungen gibt es keine... Das gibt es für Intel und für AMD. Beispiel für AMD: https://wiki.gentoo.org/wiki/AMD_microcode
Barbara G. schrieb: > Hallo zusammen, > ich besitze ein PC, welcher keine microcode Updates erhält. Die Frage, > die ich mir stelle, ist: was soll man mit solcher Hardware machen. > Verschrotten oder einfach weiter nutzen und die Risiken eingehen? Was > ist eure Meinung dazu? > > Vielen Dank Installiere auf deinem Rechner ein Debian Linux stable und installiere das Debianpaket amd64-microcode über das Paketsystem und halte die installierte Software über das Paketsystem aktuell. Das reicht völlig als Schutzmaßnahme aus. Gegen Meltdown ist deine AMD CPU nur bedingt verwundbar und Spectre ist auf dem Rechner Zuhause überbewertet. Damit man die Sicherheitslücke Spectre vom Browser aus über Javascript ausnutzen kann muss der Browser präzise Zeitstempel liefern und genau das haben die Browserhersteller mit einem Update verunmöglicht.
Warum kann eigentlich nicht durch die Antivirussoftware das Problem behoben werden? Wenn bereits der Browser das Problem angeht, kann da das Antivirusprogramm nicht Abhilfe schaffen?
Barbara G. schrieb: > Warum kann eigentlich nicht durch die Antivirussoftware das Problem > behoben werden? Wenn bereits der Browser das Problem angeht, kann da das > Antivirusprogramm nicht Abhilfe schaffen? Im Browser-Fall nur dann, wenn der AV-Scanner Webtraffic in entschlüsselter Form mitliest. Und wenn das Problem so zum Himmel stinkt, dass der AV-Hersteller es bereits mitbekommen und reagiert hat, bevor du selber drüber stolperst. Und wenn der Exploit so gebaut ist, dass ein Scanner ihn überhaupt entdecken kann. Blöderweise ist ausserdem ein AV-Scanner auf Clients, der verschlüsselten Webtraffic mitliest, vorsichtig ausgedrückt umstritten. Also ob der wirklich mehr Probleme löst als er erzeugt.
Barbara G. schrieb: > Hallo zusammen, > ich besitze ein PC, welcher keine microcode Updates erhält. Die Frage, > die ich mir stelle, ist: was soll man mit solcher Hardware machen. > Verschrotten oder einfach weiter nutzen und die Risiken eingehen? Was > ist eure Meinung dazu? > > Vielen Dank Natürlich weiterbenutzen. Wirklich kritisch ist das eher auf Servern auf denen beliebige Bneutzer auf der gleichen CPU arbeiten.
Barbara G. schrieb: > Ich glaube, dass es eben nicht der Fall ist, dass AMD solche microcodes > für den Prozessor bereitstellt. Und Selbstentwicklungen gibt es keine... Am 4. Januar 2018 bestätigte AMD die Anfälligkeit bisheriger Prozessoren gegenüber Spectre 1, sprach bei Spectre 2 aber von einem "Risiko nahe Null", da noch kein erfolgreicher Angriff über Spectre 2 belegt sei.[6] Grüsse, René
Allerdings ist der 4. Januar diesen Jahres für die Verhältnisse dieser Bugs schon eine mittlere Ewigkeit her. Das war nämlich der Veröffentlichungstermin, ab dem überhaupt erst die Hyänen drauf losgelassen wurden. Ich würde also nicht automatisch drauf wetten, dass das noch stimmt. Nur habe ich AMD mangels relevanten Inventars nicht so auf dem Radar.
Barbara G. schrieb: > Warum kann eigentlich nicht durch die Antivirussoftware das Problem > behoben werden? Wenn bereits der Browser das Problem angeht, kann da das > Antivirusprogramm nicht Abhilfe schaffen? Wie genau soll dieses unnütze "Antiviren"-Schlangenöl das Problem beheben? Die kämpfen ja schon damit, selbst nicht noch mehr Probleme zu verursachen...
A. K. schrieb: > Je nach Version und Stand von Windows oder Linux installieren auch die > Betriebssysteme Microcode-Fixes. Ob das der Fall ist, lässt sich mit > entsprechenden Progrämmchen herausfinden. Wenn der Microcode so einfach austauschbar ist, kann das denn nicht auch eine Schadsoftware so einfach tun?
Johnny B. schrieb: > Wenn der Microcode so einfach austauschbar ist, kann das denn nicht auch > eine Schadsoftware so einfach tun? Exploits für Spectre&Co liefern Informationen, die ein Programm nicht haben darf, weil es das Recht dazu eigentlich nicht hat. Um Microcode auszutauschen muss ein Programm das Recht dazu haben. Ein normales Programm kann das nicht. Wenn es aber das Recht dazu hat, braucht es keinen Microcode mehr unterzuschieben, sondern kommt direkt und schnell an die Informationen heran, die Exploits langsam und umständlich liefern würden.
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A. K. schrieb: > Allerdings ist der 4. Januar diesen Jahres für die Verhältnisse dieser > Bugs schon eine mittlere Ewigkeit her. Das war nämlich der > Veröffentlichungstermin, ab dem überhaupt erst die Hyänen drauf > losgelassen wurden. > > Ich würde also nicht automatisch drauf wetten, dass das noch stimmt. Nur > habe ich AMD mangels relevanten Inventars nicht so auf dem Radar. Meiner Meinung nach ist das von AMD unverantwortlich den Nutzer einfach mit der Lücke leben zu lassen. Meine Konsequenz daraus - Rechner tauschen und nie wieder AMD!!!
Barbara G. schrieb: > Meiner Meinung nach ist das von AMD unverantwortlich den Nutzer einfach > mit der Lücke leben zu lassen. Woraus schliesst du, dass sie das tun? Persönliches Schreiben erwartet? https://www.amd.com/de/corporate/security-updates
Barbara G. schrieb: > A. K. schrieb: >> Allerdings ist der 4. Januar diesen Jahres für die Verhältnisse dieser >> Bugs schon eine mittlere Ewigkeit her. Das war nämlich der >> Veröffentlichungstermin, ab dem überhaupt erst die Hyänen drauf >> losgelassen wurden. >> >> Ich würde also nicht automatisch drauf wetten, dass das noch stimmt. Nur >> habe ich AMD mangels relevanten Inventars nicht so auf dem Radar. > > Meiner Meinung nach ist das von AMD unverantwortlich den Nutzer einfach > mit der Lücke leben zu lassen. Meine Konsequenz daraus - Rechner > tauschen und nie wieder AMD!!! So ein Blödsinn. 50% der Intel-Rechner werden auch ohne Update weiter benutzt und das zu Recht. Auf dem Heimrechner ist das kein besonderes Risiko. Da sind die Möglichkeiten eines Angriffs auf besuchten Webseiten und in emails mittels anderer Techniken 1 Million mal wahrscheinlicher.
Lass mal. Nach dem nächsten Bug im neuen Rechner heisst es dann "nie wieder Intel!!!" und alles was x86 versteht fliegt konsequent raus. ARM will ja auch mal einen Stich machen. Bis auf A53/A55 haben die zwar die gleichen Probleme, aber da stört es bisher niemanden gross.
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A. K. schrieb: > Lass mal. Nach dem nächsten Bug im neuen Rechner heisst es dann "nie > wieder Intel!!!" und alles was x86 versteht fliegt konsequent raus. ARM > will ja auch mal einen Stich machen. Bis auf A53/A55 haben die zwar die > gleichen Probleme, aber da stört es bisher niemanden gross. Gibt es eine Einschätzung wie gefährlich Spectre ist und eine Empfehlung für Betroffene? Habe bei AMD auf der Seite nichts gefunden...
Barbara G. schrieb: > Gibt es eine Einschätzung wie gefährlich Spectre ist und eine Empfehlung > für Betroffene? Nuja, Gefährlich genug um schaden (unter umständen auch sehr großen) zu verursachen. Kommt immer drauf an was der angreifer (bei erfolgreichem angriff) findet und damit macht. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spectre_(Sicherheitsl%C3%BCcke) Betroffene sollten: Passwörter Ändern (Alle!) Bankzugänge und Sicherheitsrelevante dinge wie zb. verschlüsselungen Neu generieren. Usw. Also im prinzip alles was nun mal an einem "Verseuchten" PC zu machen ist. Vielleicht auch beim IT Forensiker (Penetrationtester, Hacker) anfragen. Den angriff falls möglich nachzuvollziehen und zu wissen was an daten in falsche hände gerät kann nicht schaden.
A. K. schrieb: > Allerdings ist der 4. Januar diesen Jahres für die Verhältnisse dieser > Bugs schon eine mittlere Ewigkeit her. Das war nämlich der > Veröffentlichungstermin, ab dem überhaupt erst die Hyänen drauf > losgelassen wurden. Und 20 Jahre davor hat die ganze Welt munter drauflosgekomputert. Keiner hat etwas bemerkt. Außer vielleicht, dass die Amis den Computer vom Putin unterwandert haben.
Kilo S. schrieb: > Betroffene sollten: Passwörter Ändern (Alle!) Bankzugänge und > Sicherheitsrelevante dinge wie zb. verschlüsselungen Neu generieren. > Usw. Also im prinzip alles was nun mal an einem "Verseuchten" PC zu > machen ist. Spectre&Co ist keine konkrete Verseuchung, sondern eine Lücke, durch die möglicherweise Information abgezogen werden kann. Diese Massnahmen gelten aber nach einer Verseuchung. Password zu ändern ist ok, aber wenn Spectre&Co hinterher genauso riskant ist wie vorher, was soll das dann bringen? Am PC ändert sich erst einmal nichts. Klar, von allem was irgendwo draussen in der Cloud liegt, kann man die Passwörter ändern. Könnte geknackt worden sein, bevor die Cloud-Betreiber reagierten. Eher unwahrscheinlich, dass da was war, aber nicht unmöglich. Dafür wärs jetzt aber etwas spät. Wenn, dann ist das direkt nach Aufdeckung und nochmal nach Updates seitens der Cloud-Betreiber sinnvoll. Sinnvolle Vorsorge: Passwörter aller kritischen Webseiten auf doppelte Authentifizierung umstellen (2 factor), also z.B. Google, Amazon, Ebay, ... mit SMS-Einmal-PIN zusätzlich zum Password. Sollte man aber sowieso, mit oder ohne Spectre.
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