Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verzögerung eines Impulses


von Gian L. (gianluca)


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Guten Tag zusammen,

Ich möchte eine Verzögerung machen mit welcher ich einen Impuls 
Verzögern kann. Wenn in der Zwischenzeit ein neuer Impuls kommt sollte 
die Zeit wieder von Vorne beginnen. Die Verzögerung sollte etwa 10 
Sekunden dauern. Die Schaltung läuft mit 24V und sollte keinen 
uController haben. Mein Problem ist das sich der Kondensator nicht 
entladen kann. Kann mir jemand helfen die Schaltung zu optimieren oder 
hat jemand einen guten Vorschlag für eine neue Schaltung?

Möchte mit der Schaltung ein Relais schalten deswegen ein Transistor

Danke für die Hilfe:)

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Klingt ehr nach nachtriggerbarem Monoflop.

Aber so ganz klar ist deine Beschreibung nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Gian L. schrieb:

> hat jemand einen guten Vorschlag für eine neue Schaltung?

Nimm ein nachtriggerbares Monoflop-IC und ein paar Gatter.
Das ist zuverlässiger als Deine Schaltung

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Nimm ein nachtriggerbares Monoflop-IC und ein paar Gatter.

Erfordert bei 24V Versorgung einen Spannungsregler.


Aber mal abwarten was die weiteren Salamischeiben so bringen.

von Stefan F. (Gast)


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Schau mal, ob du das nicht mit einem NE555 machen kannst.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0206115.htm

Zu deinem Begriff "Verzögerung" habe ich eine Frage. Darunter verstehe 
ich, dass der Impuls verzögert weiter gereicht werden soll. Hier stellt 
sich dann die Frage nach den Eigenschaften des Impulses und welche davon 
weiter gereicht werden sollen.

Dein Lösungsansatz verzögert nur die fallende Flanke. Die steigende 
Flanke wird (fast) nicht verzögert. Die Amplitude ist durch die 
Schaltung fest vorgegeben. War das so beabsichtigt? Ich frage nach, weil 
ich diesen Fall nicht Impuls-Verzögerung nennen würde.

von Gian L. (gianluca)


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> Nimm ein nachtriggerbares Monoflop-IC und ein paar Gatter.
> Das ist zuverlässiger als Deine Schaltung

Ich habe nur NE555 zur verfügung aber diese sind nicht ausgelegt auf 24 
Volt

von Gian L. (gianluca)


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So sah miene überlegung aus es soll nur die fallende flanke verzögert 
werden

von Peter D. (peda)


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Gian L. schrieb:
> Mein Problem ist das sich der Kondensator nicht
> entladen kann.

Dann hänge einen Pulldown an den Eingang.

von Gian L. (gianluca)


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> Dann hänge einen Pulldown an den Eingang.

Dann wäre ja dann dauerhaft ein Leistungsabfall über dem Widerstand wenn 
die Schaltung läuft

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Erfordert bei 24V Versorgung einen Spannungsregler.

Ja, aber da reicht meist auch eine Z-Diode plus Widerstand.
Das Relais kann dann ja direkt mit 24V arbeiten.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefanus F. schrieb:

> Schau mal, ob du das nicht mit einem NE555 machen kannst.

Der 555 ist nicht nachtriggerbar.

von HildeK (Gast)


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Beantworte doch erst mal die Fragen von Stefanus.

- Ist die Impulslänge am Eingang variabel und muss diese Länge am 
Ausgang noch zu sehen sein?
- Welchen Pegel hat das Eingangssignal? Fest, variabel?
- Welche Dauer hat es?
- Welches Relais willst du verwenden?

Dass der NE555 nicht auf 24V ausgelegt ist, macht nichts, dann musst du 
dem eben einen kleine Spannungsregler oder auch nur einen Z-Diode und 
einen Widerstand spendieren, so dass seine Versorgung unter 15V bleibt.
Übrigens: ein Relais kann man mit einem npn-Transitor oder nMOSFET auch 
gegen GND schalten. Daher ist die Versorgungsspannung der Delayschaltung 
weitgehend egal.
Wenn die Schaltung so funktionieren soll, wie ich deine Angaben 
verstehe, würde man zwei NE555 benötigen. Der erste macht das Delay und 
wäre ein nachtriggerbares Monoflop, der zweite ebenso ein Monoflop und 
macht den kurzen Puls für das Relais.

von hinz (Gast)


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Gian L. schrieb:
> So sah miene überlegung aus es soll nur die fallende flanke
> verzögert
> werden

Also einfach ein Zeitrelais mit der Funktion Abfallverzögerung?

von Harald W. (wilhelms)


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HildeK schrieb:

> würde man zwei NE555 benötigen. Der erste macht das Delay und
> wäre ein nachtriggerbares Monoflop,

Wie bereits gesagt: Der 555 ist nicht nachtriggerbar.

von HildeK (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Der 555 ist nicht nachtriggerbar.

Ok, hatte ich auch nicht im Fokus. Dann eben einen aus der CMOS-Reihe, 
z.B. CD4528. Da sind dann gleich beide drin.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ja, aber da reicht meist auch eine Z-Diode plus Widerstand.

Im Moment riechts ehr nach einem LM393, oder gar diskret. Die 
Salamischeiben werdens zeigen...

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> würde man zwei NE555 benötigen. Der erste macht das Delay und
>> wäre ein nachtriggerbares Monoflop,
> Wie bereits gesagt: Der 555 ist nicht nachtriggerbar.

Das kommt ganz drauf an, wie man ihn beschaltet.

Nachdem wir etwas mehr Infos vom TO bekommen haben, schlage ich jedoch 
folgende diskrete Schaltung vor:
1
     +24V                               +24V          +24V
2
     o                                  o             o
3
     |                                  |             |
4
    |~|                                |~| 10k        |
5
    |_| 2,2k                           |_|            |
6
     |                                  |           |/
7
     |    LED                           +-----------|   BC337-40
8
     +---|>|---| GND                    |           |\>
9
     |                                |/              |
10
     +---[===]---+----------------+---|   BC337-40    |  
11
          100k   |                |   |\>             |      1N4148
12
                 |                |     |             +---|<|----+
13
                 |                |     |             |          |
14
                 |                |     |             +---XXXX---+
15
        10k    |/                 |     |                Relais  |
16
in o---[===]---|   BC337-40       |     |                        |
17
               |\>               ===    |                        |
18
                 |         100µF  |     |                        |
19
                 |                |     |                        |
20
                GND              GND   GND                      GND

Die Zeitkonstante wird durch den 10kΩ Widerstand und den 100µF 
Kondensator bestimmt. Die Werte habe ich nur grob geschätzt.

Die LED sorgt dafür, dass die Zeit von Schwankungen der 
Versorgungsspannung weitgehend unabhängig ist.

Das Relais dient zugleich als Schmitt-Trigger.

von Georg M. (g_m)


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Stefanus F. schrieb:
> schlage ich jedoch
> folgende diskrete Schaltung vor:

Den Kondensator aber nicht direkt an die Basis, sonst kann er kaum 
aufgeladen werden.

von Peter D. (peda)


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Gian L. schrieb:
> Dann wäre ja dann dauerhaft ein Leistungsabfall über dem Widerstand wenn
> die Schaltung läuft

Ja, meinst Du denn R2, R3 verbrauchen keinen Strom?

von Stefan F. (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Den Kondensator aber nicht direkt an die Basis, sonst kann er kaum
> aufgeladen werden.

Er wird solange aufgeladen, bis Strom in den Transistor fließt. Genau 
das ist der gewollte Effekt.

von HildeK (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Georg M. schrieb:
>> Den Kondensator aber nicht direkt an die Basis, sonst kann er kaum
>> aufgeladen werden.
>
> Er wird solange aufgeladen, bis Strom in den Transistor fließt. Genau
> das ist der gewollte Effekt.

Georg hat schon den richtigen Punkt angesprochen. Die Schaltung geht 
zwar, wie du beabsichtigst, aber du benötigst ein wesentlich größeren 
Kondensator für eine gegebene Zeit.
Man sollte nach den 100µF einen Spannungsteiler für die Basis vorsehen, 
so dass die 0.7V erst erreicht werden, wenn der Kondensator z.B. auf 
15-20V aufgeladen ist.

von Stefan F. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Man sollte nach den 100µF einen Spannungsteiler für die Basis vorsehen,
> so dass die 0.7V erst erreicht werden, wenn der Kondensator z.B. auf
> 15-20V aufgeladen ist.

Mehr als ca. 2V wird er nie erreichen, weil das linke Ende des 100kΩ 
Widerstandes auf 2V liegt - auch das ist Absicht. Und zwar damit die 
Schaltung nicht allzu empfindlich auf Schwankungen der 
Versorgungsspannung reagiert und damit sich der 100µF Kondensator 
langsam genug auflädt.

Wenn 100µF zu wenig sind, dann werden es wohl 220µF sein.

Nachtrag:
Ich habe es gerade ausprobiert: 6 Sekunden (mit einer roten LED und dem 
Relais OMRON GR2R-2 24V 2xUM). Wenn man jetzt 220µF und eine grüne LED 
nimmt, kommt man vermutlich ziemlich nahe an die 10 Sekunden heran.

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