Forum: PC Hard- und Software Festplatte läuft nicht an


von Marc (Gast)



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Hallo zusammen,

wie bereits einige vor mir, habe ich eine defekte Festplatte, von der 
ich meine Daten gerne sichern würde. Ich weiß, dass hier das 
grundsätzliche Vorgehen bereits beschrieben wurde, doch da ich ein Laie 
auf dem Gebiet bin, würde ich vorher gerne sicher gehen, was jetzt 
tatsächlich gemacht werden muss.

Hintergrund des Defekts ist, dass ich ein Netzteil auf Funktion in einem 
anderen Rechner prüfen wollte. Die Netzteile beider Rechner sind dabei 
modular. Ich habe nur das Netzteil, nicht aber die Kabel getauscht, da 
ich davon ausging, dass die Stecker sowohl in Richtung SATA, als auch in 
Richtung des 6-poligen Anschlussteckers am Netzteil genormt sind. 
Mittlerweile weiß ich aber, dass dem nicht so ist.

Ich habe die Kabel beider Netzteile daraufhin verglichen und 
festgestellt, dass jeweils genau die 5V und die 12V Leitungen vertauscht 
sind. Dabei wird wohl ein Schaden auf dem PCB an der 5V Leitung bzw. den 
Bauteilen entstanden sein. Bei der 12V Leitung sollte nichts passiert 
sein? (Frage 1)

Die Festplatte ist eine 1TB 3,5 Zoll WD Blue aus dem Jahre 2013. Ein 
Foto des PCB habe ich angehängt.

Ich sehe im Bereich der Stromversorgung 2 Dioden (D3, D4), die ich 
markiert habe. Dazu noch Widerstände mit einer "0".

Der 0-Ohm-Widerstand (grün) bei D3 hat keinen Durchgang, wobei die Diode 
rot in beide Richtungen Durchgang hat.
Der 0-Ohm-Widerstand (gelb) hat Durchgang und die Diode D4 (blau) sperrt 
in beide Richtungen. Stimmt das so mit meiner o. g. Vermutung überein? 
(Frage 2)

So wie ich das verstanden habe, ist D4 für die 12V Spannungsversorgung. 
D3 dann für 5V? (Frage 3)

Der IT'ler unser Firma hat versucht ein anderes PCB einer baugleichen 
Festplatte einzubauen. Er sagte der Rechner habe die Platte ohne 
Kapazität angezeigt und der Motor lief nicht an. Ich hoffe dabei ist 
kein weiterer Schaden an der Platte entstanden? (Frage 4)

Die Vorgehensweise wäre dann jetzt, die Diode D3 (rot), die in beide 
Richtungen Durchgang hat, zu entfernen und den dazugehörigen Widerstand 
(grün) zu überbrücken? (Frage 5)
Gibt es noch etwas zu beachten bzw. könnten noch weitere Bauteile in 
Mitleidenschaft gezogen worden sein? (Frage 6) Ich kann leider nicht 
erkennen, welche Bauteile noch eine Rolle spielen könnten.

Gemessen wurde übrigens mit einem Voltcraft VC175 mittels 
Durchgangsprüfung.

Besten Dank im Voraus!

Gruß
Marc

: Verschoben durch User
von Stefan F. (Gast)


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Vergiss es, wenn du 5V und 12V vertauscht hast, gibt da nichts mehr zu 
retten. Du kannst höchstens den mechanischen Teil zu einer 
Datentettungs-Firma schicken, die das mit ihrer Spezial-Hardware 
auslesen.

von Stephan (Gast)


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Da wird es die Supressordiode für die 5V zerlegt haben. Raus damit und 
Frohes Fest.

von Harald W. (wilhelms)


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Marc schrieb:

> Festplatte läuft nicht an

Vielleicht sollte man die Platte stärker erhitzen.
Dann stimmen auch die Anlauffarben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anlauffarbe

von GeraldB (Gast)


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Marc schrieb:
> Gemessen wurde übrigens mit einem Voltcraft VC175 mittels
> Durchgangsprüfung.

Das ist falsch. Es bringt nichts, Dioden auf diese Weise zu Testen. 
Verwende für Dioden bitte ausschließlich den Diodentest!

von freitag (Gast)


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GeraldB schrieb:

> Das ist falsch. Es bringt nichts, Dioden auf diese Weise zu Testen.
> Verwende für Dioden bitte ausschließlich den Diodentest!

Ach was, eine Diode die in beiden Richtungen Durchgang hat wird auch mit 
Diodentest kein anderes Resultat liefern.


Marc schrieb:
> Die Vorgehensweise wäre dann jetzt, die Diode D3 (rot), die in beide
> Richtungen Durchgang hat, zu entfernen und den dazugehörigen Widerstand
> (grün) zu überbrücken? (Frage 5)

In Anbetracht der geleisteten Vorarbeit wird das wohl die zweckmäßigste 
Vorgehensweise sein.
Diode raus und erst mal prüfen ob sie dann noch immer in beide 
Richtungen Durchgang hat.

Schön wäre wenn mindestens die 5Volt aus einem Labornetzgerät mit 
Strombegrenzung kommen.

von svensson (Gast)


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Wenn die Daten wichtig sind, dann ab zum Datenretter damit. Wenn Du 
"nur" die Elektronik gekillt hast, dann kriegen die das wieder hin.

Kostet so zwischen 200 und 2000 Euro, wobei die nur im Erfolgsfalle zu 
zahlen sind.

(Allerdings verbringen die Datenretter auch keine Wunder. Bei uns: drei 
Versuche, null Daten gerettet.)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn die Daten wichtig wären hätte er ein Backup...
Bei halbwegs aktuellen Platten ist Tauschen der Leiterplatte einen 
ungünstige Idee: teilweise laden die HDs Teile ihrer Firmware von der HD 
und außerdem Kalibrierungsdaten usw. des Plattenstapels.
Da passiert dann auch bei scheinbar identischen das, was dem ITler 
pasiert ist: die Plattendaten werden nicht gelesen bzw. nicht erkannt.

Ansonsten, wenn die Daten unwichtig sind: Diode raus, den 0 Ohm brücken 
und (richtig) anschließen. Obige Idee mit dem Labornetzteil ist zwar 
durchaus richtig, macht aber praktisch wenig Sinn: wenn die TVS-Diode zu 
langesam war und irgendwas gestobren ist, repariert die Leiterplatte 
sowieso keiner, dann eben Tonne...
Wenn es klappt: Daten retten, Platte traurig anschauen und Abschied 
nehmen, zumindest würde ich ihr nichts von Bedeutung mehr anvertrauen 
wollen.

Fals kein Backup und Datenrettung die Kosten werd ist: garnichts mehr 
mache, Platte zum Datenretter.

Gruß aus Berlin
Michael

von Thomas (Gast)


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Naja,
ich kann mir nicht vorstellen, dass die 5V und 12V irgendwie 
vertauschbar sind. Erkläre das doch mal näher, oder setz ein Foto rein. 
Habe auch unzählige Rechner zusammen gestrickt, aber niemals ist mir 
aufgefallen, dass ich beiden Spannung irgendwie vertauschen könnte.

Ich denke aber schon, dass es, wenn es so wäre, mit ner funtionierenden 
gleichen Elektronik, die Platte wieder funktioniert. Und selbst wenn die 
HDD so keine Daten raus lässt, dann mit R-Studio oder dergleichen. Wenn 
Partitionen und Daten drauf sind, dann findet R-Studio diese auch 
wieder. Und zwar mit sehr hoher Quote. Vergiss GetDataBack ect. Oder mal 
an einen Linux-PC dran, und mit GParted.

von peter (Gast)


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Thomas schrieb:
> Naja,
> ich kann mir nicht vorstellen, dass die 5V und 12V irgendwie
> vertauschbar sind. Erkläre das doch mal näher, oder setz ein Foto rein.
> Habe auch unzählige Rechner zusammen gestrickt, aber niemals ist mir
> aufgefallen, dass ich beiden Spannung irgendwie vertauschen könnte.
>
> Ich denke aber schon, dass es, wenn es so wäre, mit ner funtionierenden
> gleichen Elektronik, die Platte wieder funktioniert. Und selbst wenn die
> HDD so keine Daten raus lässt, dann mit R-Studio oder dergleichen. Wenn
> Partitionen und Daten drauf sind, dann findet R-Studio diese auch
> wieder. Und zwar mit sehr hoher Quote. Vergiss GetDataBack ect. Oder mal
> an einen Linux-PC dran, und mit GParted.

Hmm. Da steht doch genau wie das mit der vertauschten Spannung passiert 
ist. Wäre mir zwar nicht passiert, aber es ist verständlich. Und das mit 
der Platine wurde bereits ausprobiert und in einer Antwort auch erklärt, 
warum es nicht funktioniert hat. Nun frage ich mich: Gibst du gern 
sinnlose Kommentare oder merkst du das nicht mal?

von michael_ (Gast)


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Thomas schrieb:
> Naja,
> ich kann mir nicht vorstellen, dass die 5V und 12V irgendwie
> vertauschbar sind. Erkläre das doch mal näher, oder setz ein Foto rein.
> Habe auch unzählige Rechner zusammen gestrickt, aber niemals ist mir
> aufgefallen, dass ich beiden Spannung irgendwie vertauschen könnte.

Doch, es gab hier schon mal einen Thread dazu.

von Thomas (Gast)


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@ Peter
Ich brauche mich von Dir bestimmt nicht dumm anreden lassen ... okay !!!

Oder schaust Du nur zum stenkern hier vorbei?

Hab warscheinlich mehr auf der 'Kiste' als Du. Zumindest brauche ich 
mich bestimmt nicht von solchen 'Veralberer' wie Du es bist verstecken.

Foto von der Machete wären auch trotzdem nicht schlecht. Habe selbst 
neuere, ältere, beQuit, oder sonstige da, nirgends wo könnte mir das 
passieren.

Also halte die hier mit Deiner Umgangsform 'im Zaume'

von Thomas (Gast)


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Hab Tippfehler

Also halte dich hier mit Deiner Umgangsform 'im Zaume'

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Marc,

Thomas schrieb:
> Wenn
> Partitionen und Daten drauf sind, dann findet R-Studio diese auch
> wieder. Und zwar mit sehr hoher Quote.

dieser Thomas erzählt Unsinn.

Wenn es darum geht, Partitionen zu finden, gibt es keine "Quote".
Entweder man findet die Partitionstabellen und Bootsektoren oder man 
findet sie nicht.

Zum einen braucht man dafür keine kommerzielle Software und zum anderen 
findet man diese zur Not auch noch mit einem Hexeditor.

von Thomas (Gast)


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Nur hab ich die Erfahrung mehrfach gemacht, das z.B GetDataBack nix 
sinnvolles rekonstruiert, R-Studio mir aber die HDD zu 98% rettete. Das 
ist der Unterschied, du Schlauberger !!!

Also stenkere nicht kreuz und quer hier rum, oder hast Du jetzt zuviel 
unter der 'Kante'?

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Stefanus F. schrieb:
> Vergiss es, wenn du 5V und 12V vertauscht hast, gibt da nichts mehr zu
> retten. Du kannst höchstens den mechanischen Teil zu einer
> Datentettungs-Firma schicken, die das mit ihrer Spezial-Hardware
> auslesen.

@Mark: Ich sehe die Chancen nicht so schlecht...
Erstmal einfach die Bauteile tauschen, die du schon als defekt erkannt 
hast... Wie viele Sekunden war der denn so an??

OT: Ich hatte mal die 12V und 5V Schienen verbunden. Über irgend nen 
langen USB Umweg. Etwa 30 Sekunden lang. Bis auf das Mainboard und 
Keyboard lebt alles noch. Also auch HDD und andere 5V Hardware hat 
überlebt. Probiers hald einfach mal aus... Und wenns nicht geht: Solche 
HDD "Ersatzboards" (bzw. die komplette HDD) bekommt man bestimmt 
[irgendwann] auf Ebay.

Thomas schrieb:
> Ich denke aber schon, dass es, wenn es so wäre, mit ner funtionierenden
> gleichen Elektronik, die Platte wieder funktioniert.

Joo...
Und 'nur zum Testen' kannste ja mal die Dioden rauslöten, und die 0R´s 
überbrücken. Des geht auch so. Aber dann richtig rum anschließen. ;-) So 
viel kann ja eh nicht mehr kaputt gehen!

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Thomas schrieb:
> Nur hab ich die Erfahrung mehrfach gemacht, das z.B GetDataBack nix
> sinnvolles rekonstruiert, R-Studio mir aber die HDD zu 98% rettete. Das
> ist der Unterschied, du Schlauberger !!!

Die Erfahrung von Computerbild zeigt, dass mit R-Studio 
Wiederherstellungsraten 2600% möglich sind. :)

Das sind natürlich Traumergebnisse, an die die Wettbewerber niemals 
herankommen werden.

https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tests-Software-Datenretter-Haage-Partner-R-Studio-5.1-5246925.html

Unter den zahlreichen Programmen zur Datenwiederherstellung hast Du 
erfolgreich eines der schlechtesten empfohlen.

Stolze €90,- für eine Nulleistung, die Wettbewerber gut und sogar 
kostenlos erbringen.

von Thomas (Gast)


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Das ist Deine Meinung. Ich hab hier schon mehrfach Erfolg gehabt. 
GetDataBak kam nich annnähernd da ran.

Aber egel - Du Hast Recht !!!!

Hier von CHIP:https://www.chip.de/downloads/R-Studio_31297696.html

von Peter M. (r2d3)


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Lieber Thomas,

Thomas schrieb:
> GetDataBak kam nich annnähernd da ran.

ich sprach oben von Wettbewerbern (Plural=Mehrzahl).
Es gibt zu "R-Studio" mehrere Alternativen, die zum Teil auch noch 
kostenlos sind und die nicht 2 Terabyte auf 52 Terabyte aufblasen.

von Marc (Gast)


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Vorab: Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

svensson schrieb:
> Wenn die Daten wichtig sind, dann ab zum Datenretter damit. Wenn
> Du
> "nur" die Elektronik gekillt hast, dann kriegen die das wieder hin.
>
> Kostet so zwischen 200 und 2000 Euro, wobei die nur im Erfolgsfalle zu
> zahlen sind.
>
> (Allerdings verbringen die Datenretter auch keine Wunder. Bei uns: drei
> Versuche, null Daten gerettet.)

Das tut mir leid zu hören. Hab bisher recht viel gutes gehört. Habe auch 
mal bei KrollOntrack angefragt. Allerdings wurde mir nur ein 
Mindestpreis von 500,- € genannt, was ich ehrlich gesagt unseriös finde.

Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> wenn die Daten wichtig wären hätte er ein Backup...

Das sollte eigentlich so sein...

>
> Ansonsten, wenn die Daten unwichtig sind: Diode raus, den 0 Ohm brücken
> und (richtig) anschließen. Obige Idee mit dem Labornetzteil ist zwar
> durchaus richtig, macht aber praktisch wenig Sinn: wenn die TVS-Diode zu
> langesam war und irgendwas gestobren ist, repariert die Leiterplatte
> sowieso keiner, dann eben Tonne...
> Wenn es klappt: Daten retten, Platte traurig anschauen und Abschied
> nehmen, zumindest würde ich ihr nichts von Bedeutung mehr anvertrauen
> wollen.
>
> Fals kein Backup und Datenrettung die Kosten werd ist: garnichts mehr
> mache, Platte zum Datenretter.
>

Das werde ich so mal machen. Unwichtig sind die Daten nicht, aber in 
Anbetracht des Preises werde ich es selbst versuchen. Neue Hardware für 
ein Backup habe ich mittlerweile da.

Tim S. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Vergiss es, wenn du 5V und 12V vertauscht hast, gibt da nichts mehr zu
>> retten. Du kannst höchstens den mechanischen Teil zu einer
>> Datentettungs-Firma schicken, die das mit ihrer Spezial-Hardware
>> auslesen.
>
> @Mark: Ich sehe die Chancen nicht so schlecht...
> Erstmal einfach die Bauteile tauschen, die du schon als defekt erkannt
> hast... Wie viele Sekunden war der denn so an??

Er war ca. 10-15 Sekunden an. Die andere Hardware war korrekt über den 
24-poligen ATX Stecker versorgt. Lediglich die Platten hingen über das 
falsche Kabel am anderen Netzteil und wurden daher zerstört.
Man hörte direkt nach dem Einschalten ein kurzes "Knacken". Abgeschaltet 
hat das Netzteil nicht. Es war ja aber auch kein Kurzschluss.

> Und 'nur zum Testen' kannste ja mal die Dioden rauslöten, und die 0R´s
> überbrücken. Des geht auch so. Aber dann richtig rum anschließen. ;-) So
> viel kann ja eh nicht mehr kaputt gehen!

Können denn noch andere Bauteile auf dem PCB in dem Bereich eine Rolle 
spielen? Dort sind ja noch weitere Dioden angebracht. Welchen Zweck 
könnten die haben? Kann zudem jemand erklären wie der Schutzmechanismus 
von Diode und Widerstand genau funktioniert?

Besten Dank.

Gruß
Marc

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Marc,

Marc schrieb:
> Das tut mir leid zu hören. Hab bisher recht viel gutes gehört. Habe auch
> mal bei KrollOntrack angefragt. Allerdings wurde mir nur ein
> Mindestpreis von 500,- € genannt, was ich ehrlich gesagt unseriös finde.

Kroll ist einer der Marktführer und bei Dir liegt offensichtlich kein 
reiner "logischer" Schaden mehr vor, der softwareebasiert billig zu 
beheben wäre.

Es gibt günstige Wettbewerber, aber bei denen droht die Gefahr, dass man 
mit kostenloser Diagnose geködert wird und dann die Festplatte als 
Geisel genommen wird, wenn man nicht zahlt. Alternativ werden per 
Salamitaktik Nachforderungen gestellt.

Einige Anbieter scheinen reine Durchlaufstationen zu sein und 
suggerieren mit lokalen Adressen lokale Reparaturen obwohl sie die Ware 
dann an ein fremdes, entferntes Labor schicken.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Marc schrieb:
> Können denn noch andere Bauteile auf dem PCB in dem Bereich eine Rolle
> spielen? Dort sind ja noch weitere Dioden angebracht.

Mach doch erst mal!
Nicht so viel fragen.
Das was bisher gesagt wurde.

Dioden kann man ausmessen, auch ohne auszulöten.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn die TVS-Diode schnell genug angesprochen hat (machen sie 
üblicherweise durchuas) erzeugt die prraktisch einen Kurzschluß. Das hat 
als Sicherung den 0 Ohm-Widerstand in die Flucht gejagt.

Dahinter geht auf der Leiterplatte entweder nichts kaputt (üblicherweise 
so) oder der Spannungsimpuls zerlegt irgendwas und das war es dann.
Denke aber daran: ohne die TVS-Disode zerlegt es die Elektronik bei 
falschem Spannungsanschluß 100%tig.
Es lohnt aber eigentlich auch nicht, die zu ersetzen, man ja kann ja 
einmal aufpassen. Ich würde die HD nach Datenrettung sowieso nicht mehr 
einsetzen.

Gruß aus Berlin
Michael

von michael_ (Gast)


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Die Diode macht schon, was sie soll.

Ich hatte es auch mal fertiggebracht, beim fummeln unter dem Tisch eine 
HD verkehrt anzuschließen.
Der weiße Stecker ging doch etwas verkehrt herum hinein.
Es entwich einiges an weißem Rauch :-(

Auch danach richtig angeschlossen, rauchte es auf der 5V Schiene.

Die Diode entfernt und getauscht.
Die HD tut es wieder ohne Probleme. Warum auch nicht.

von Marc (Gast)


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Ich habe eben versucht die Teile zu entfernen. Leider löst sich keines 
der beiden Teile.
Es verflüssigt sich auch nichts im Bereich der Verbindungsstelle.

Ich würde die Diode dann versuchen wegzudremeln und über den Widerstand 
einfach einen Klecks Lötzinn zu machen, um die beiden Kontakte zu 
verbinden.
Ich weiß - alles andere als vorbildlich, aber ich saß da grade sicher 
30-40 Minuten dran und es ging garnichts.

Spricht irgendwas gegen diese Vorgehensweise?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc schrieb:
> Leider löst sich keines der beiden Teile.
> Es verflüssigt sich auch nichts im Bereich der Verbindungsstelle.

> aber ich saß da grade sicher 30-40 Minuten dran und es ging garnichts.

Brich den Vorgang ab. Nicht weitermachen.

Du hast kein geeignetes Lötwerkzeug.



> Ich würde die Diode dann versuchen wegzudremeln

Bloß nicht.


Mit einem Dremel mechanisch an der Platine herumzumachen ist eine sehr 
schlechte Idee; denk mal an die metallisch leitenden kleinen Teilchen, 
die dadurch kreuz und quer über die Platine verteilt werden.

Und mit Deinem ungeeigneten Lötwerkzeug bekommst Du auch Deinen "Klecks" 
nicht in brauchbarer Form hin. Lass' das bleiben.

von Marc (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Du hast kein geeignetes Lötwerkzeug.

Das wundert mich etwas. Hab hier gesehen, dass Leute mit einem 5€ 
Lötkolben (nicht potentialfrei) sowas machen. Ich habe hier eine 
regelbare Lötstation. Sollte doch damit passen?

Das mit dem Dremel ist ein guter Hinweis - danke. Ich werde mir einen 
geeigneten Seitenschneider holen und damit versuchen beide Teile 
herauszubekommen. Anschließend verbinde ich die Kontakte des 
Widerstands.

von Stefan F. (Gast)


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Ist doch ganz einfach: Zinn schmilzt, wenn es genug erhitzt wird. Wenn 
es nicht schmilzt, ist dein Lötwerkzeug zu schwach.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc schrieb:
> Ich habe hier eine regelbare Lötstation. Sollte doch damit passen?


Wenn Du damit in 40 Minuten die Diode nicht runtergelötet bekommst, dann 
passt da offensichtlich was nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Mit dem Seitenschneider reisst du die Lötflächen/Leiterbahnen ab.

von michael_ (Gast)


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Auch wenn manche meinen, man braucht das nicht mehr, versuch es mit 
Zugabe von Bleilot. LSN60.
Die Null-Ohm kannst du mit einem Litzendrähtchen überbrücken.
Die TVS mit einem Seitenschneider durchknipsen.
Und die Teile danach einzeln entfernen.

Wird schon!

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Marc,

Marc schrieb:
> Das wundert mich etwas. Hab hier gesehen, dass Leute mit einem 5€
> Lötkolben (nicht potentialfrei) sowas machen. Ich habe hier eine
> regelbare Lötstation. Sollte doch damit passen?

Welcher Hersteller, welches Modell?
Welche Temperatur?
Welcher Lötzinn?
Lässt sich die Lötkolbenspitze problemlos verzinnen?
Glänzt sie dann oder ist sie immer stumpf?

Kannst Du mit Deiner regelbaren Lötstation wenigstens einen ganz 
normalen Durchlochwiderstand irgendwo einlöten?

von Marc (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Welcher Hersteller, welches Modell?

Ist ein China-Modell. ZD-99 von ebay. Dachte für gelegentliches Löten 
reicht es aus.

> Welche Temperatur?

Einstellbar von 150 bis 450° C.

> Welcher Lötzinn?

99,3% Zinn 0,7% Kupfer. So weit war ich allerdings noch nicht. Hab aber 
damit schonmal Schalter gelötet etc.

> Lässt sich die Lötkolbenspitze problemlos verzinnen?

Ja.

> Glänzt sie dann oder ist sie immer stumpf?

Glänzt.

>
> Kannst Du mit Deiner regelbaren Lötstation wenigstens einen ganz
> normalen Durchlochwiderstand irgendwo einlöten?

Das habe ich jetzt so nicht gemacht, aber wie gesagt habe ich vorhin 
noch damit einen Schalter gelötet. Die Station funktioniert.

Ich bin vermutlich etwas zu vorsichtig, weil ich die umliegenden Teile 
nicht zerstören will.

von Peter M. (r2d3)


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Marc schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Welcher Hersteller, welches Modell?
>
> Ist ein China-Modell. ZD-99 von ebay. Dachte für gelegentliches Löten
> reicht es aus.

Ja, tut sie. Ich habe die auch für einen Zweitstandort.

> Ich bin vermutlich etwas zu vorsichtig, weil ich die umliegenden Teile
> nicht zerstören will.

Hast Du auch eine Entlötsaugpumpe?
Ansonsten müsstest Du ja die beiden Lötstellen im Wechsel bearbeiten 
(ich habe keine SMD-Auslöterfahrung)

Hast Du ein Flussmittel-(gel)?

Wenn die anderen keine Einwände sehen, kannst Du auch zur Verbesserung 
des Wärmeübergangs etwas Lot auftragen.
Ich nutze nur bleihaltiges Lot.

Den Lötkolben solltest Du so halten, dass Du einen flächigen Kontakt mit 
der Lötstelle hinkriegst.

Viel Erfolg!

von Stefan F. (Gast)


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> kannst Du auch zur Verbesserung des Wärmeübergangs etwas Lot auftragen.

Natürlich, das muss man fast immer tun. Erst neue Lötzinn hinzufügen, 
dann zusammen mit dem alten absaugen.

von Marc (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Hast Du auch eine Entlötsaugpumpe?
> Ansonsten müsstest Du ja die beiden Lötstellen im Wechsel bearbeiten

Ja, habe ich. Allerdings ist die zu grob/groß, als dass ich damit an 
dieser Stelle arbeiten könnte.
Ich habe eine sehr dünne Spitze verwendet und bin auf max. 350° C 
gegangen. Werde es nochmal höher versuchen.
Ich habe versucht erst eine Seite zu lösen bzw. anfangs auch beide 
Seiten abwechselnd zu erwärmen.

Flussmittel habe ich keins.

Danke für die Tipps!

von Peter M. (r2d3)


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Marc schrieb:
> Ich habe eine sehr dünne Spitze verwendet und bin auf max. 350° C
> gegangen. Werde es nochmal höher versuchen.

Das bleifreie Lot braucht vermutlich eine höhere Temperatur.
Die dünne Spitze bringt nur einen schwachen punktförmigen Wärmeübergang 
zustande.

Die ZD-99 ist übrigens nicht im herkömmlichen Sinne "geregelt".
Ich habe das früher mal nachgemessen.
Über den Poti stellst Du nur die Heizleistung der Station ein.
Die Station heizt aber dauernd.

von michael_ (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Hast Du auch eine Entlötsaugpumpe?
> Ansonsten müsstest Du ja die beiden Lötstellen im Wechsel bearbeiten
> (ich habe keine SMD-Auslöterfahrung)

Mit absaugen wird das nichts.
Auch nicht mit wechselseitig bearbeiten.
Deshalb rausknipsen und die Seiten einzeln anlöten.
Mit einer Lötpinzette kann es gehen, aber bei so großen Masseflächen 
wird es zum Problem.

Marc schrieb:
> Ich habe eine sehr dünne Spitze verwendet und bin auf max. 350° C
> gegangen. Werde es nochmal höher versuchen.

400° braucht es mindestens und wenn möglich eine 1,5mm Spitze.

Meine Erfahrung.

von Matthias L. (limbachnet)


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Keine dünne Spitze, die kann wenig Wärme speichern (wegen wenig 
Volumen/Masse) und wenig Wärme übertragen (wegen wenig Oberfläche). Nimm 
eine dickere Spitze und ein Stückchen des verpönten bleihaltigen 
Lötzinns.

von Thomas (Gast)


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Also ich hab den Tread wegen dem Löten nicht wirklich gelesen.

Es macht einen Unterschied, ob altes, bleihaltiges Lötzinn verwendet 
wurden. Was ich aber anzweifle. Oder, eben 'bleifreies' Lötzinn 
verwendet wurde. Dieses ist mitsamt 'guter Ausrüstung' schwer zu 
bearbeiten. Du benötigts dazu mind. 50 Watt Lötkolben, mit gleichem 
Zinn, vernünftiger Lötspitze, die die Wäreme auch rüber bringt, und die 
'Erfahrung'. Unter Umständen ziehen Dir die Leiterbahnen die Temperatur 
weg, und dann noch 'bleifrei'

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Ich denke aber schon, dass es, wenn es so wäre, mit ner funtionierenden
> gleichen Elektronik, die Platte wieder funktioniert.

Ich hatte ganz überlesen dass dies schon mit einem Ersatzboard getestet 
wurde...

Marc schrieb:
> Der IT'ler unser Firma hat versucht ein anderes PCB einer baugleichen
> Festplatte einzubauen. Er sagte der Rechner habe die Platte ohne
> Kapazität angezeigt und der Motor lief nicht an.

Insgesammt schon blöde.

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