Ich hab mal heute mit MOSFETS gespielt. Es ist ein IRLZ24N und meine
Schaltung sieht folgender massen aus.
1
|G D S| 5V
2
| | | ^
3
| LED GND |
4
| |--------|
5
|
6
|-------INPUT
Ich hab dann input und mal auf 5V und GND hin und her geschaltet und bin
dann kurz weggegangen. Aber als ich wieder kam und das wieder
ausprobierte leuchtete die LED auch wenn ich GATE auf GND tue und wenn
ich den input anfasse geht die led aus. Wie geht das, ist dieser Kaputt
durch irgendwelche statischen Entladungen?
Crafter C. schrieb:> ist dieser Kaputt durch irgendwelche statischen Entladungen?
Wahrscheinlich eher kaputt durch den fehlenden Vorwiderstand and er LED.
Anfassen sollte man das Anschlussbeinchen mit dem Gate nicht, der
menschliche Körper lädt sich leicht auf 2000V auf, das Gate schlägt bei
20V durch. Man verbindet das Anschlussbeinchen mit einem uC-Ausgang, von
dort kommen nur 0V oder 5V (wenn SOURCE des MOSFETs mit GND des uC
verbunden ist). Und 10k kommen nicht in Reihe zum Gate, sondern nach
Masse, damit der MOSGFET aus bleibt wenn der uC-Pin noch ein Eingang
ist.
Der 10k war nicht verbunden aber jetzt als ich GATE mit den SOURCE durch
den 10k verbunden habe leuchtet die LED konstant. Hab jetzt es mit einem
galvanisch getrenntem Spannungsguelle versucht und jetzt geht die LED
nicht mehr aus, auch wenn ich GATE anfasse.
Ne sonst würde es ja nicht am Anfang funktionieren. Ich messe aber nen
Wiederstand von 0.69Ohm zwischen Drain und Source aber der effekt mit
dem anfassen bleibt.
Manfred schrieb im Beitrag #5667677:
> Crafter C. schrieb:> Wiederstand>> 1. Lerne erstmal, Widerstand richtig zu schreiben.> 2. Liefere ein ordenliches Schaltbild.
Ja Manfred,
hau im in die Fresse! Denn wir elitäre Elektroniker verstehen bei
"Wiederstand" nicht mehr was gemeint ist! Wir sind verwirrt und rennen
wie ein Schwingschleifer herum...
Wenn das Gate so offen herum hängt, kann dem FET leicht mal was
passieren, vor allem dann, wenn du es anfasst.
Solange du am Gate GND hast, muss die LED aus sein. Ist dem nicht so,
ist der FET kaputt.
Was in dem Schaltplan fehlt, ist der Pull-Down Widerstand am Gate.
Fehlt der auch in der Realität?
Ohne diesen Widerstand wird der FET mit höchster Wahrscheinlichkeit
nicht ausschalten, wenn Du Dein Jumperkabel (INPUT) wieder von den +5V
trennst.
Wobei er spätestens dann abschalten sollte, wenn Du das Gate wieder mit
GND verbindest.
Trotzdem: Setze zwischen Gate (1) und GND mal einen 10K Widerstand als
Pulldown.
Und wenn das nicht hilft, hat der FET vermutlich ein Problem...
ES geht nicht darum, ob der Holztisch gesichert ist.
Zum einen sollte man idealer Weise zumindest eine leitfähige Unterlage
im Sinne von ein paar M-Ohm haben. Das Wichtigste ist, das der Benutzer
(Du) kein schädliches Potential aufweist. Deshalb Erdungsband mit
Widerstand. Zumindest die Heizung anfassen um zu entladen. Das Ganze an
Leitfähigen Ableiter (Heizung, ect. ) anschließen. Schuhe die statisch
sind vermeiden.
Mal sehen, ob hier auch die Schlauberger - Professoren vorbei schauen.
Crafter C. schrieb:> Ist wohl wirklich Kaputt. Sollte ich mir so ein "antiESD"-Band besorgen> und ist ein Holztisch genug "gesichert" gegen ESD schläge?
Keine Plastiklamotten, kein Plastikteppich, kein Laminat, keine
Plastikfolie auf dem Basteltisch, keine Schafwolle und nichts (PU-Lack)
lackiertes nd Schuhe mit Plasiksohlen.
Gut hingegen Papier, Pappe, Holz, weil die bei höherer Luftfeuchte
leitfähg sind und in Baumwollsocken rumlaufen ohne Schuhe.
Richig kritisch sind nur kleine MOSFETs wie BS170, die sind schon beim
angucken kaputt. Wer aber schon bei normalem rumlaufen Funken zieht, an
Türklinken, beim ausziehen der Klamotten und eine "gewischt" kriegt wenn
er jemand andere anfasst oder die Heizung berührt, der darf sich nicht
wundern, wenn sämtliche Elektronik kaputt geht.
Crafter C. schrieb:> Ist einfach ein Jumperkabel das ich auf 5V oder GND geschaltet habe.
Wenn die Anschlüsse nicht vertauscht sind, muß der FET bei GND am Gate
abschalten! Für weitere Versuche schalte einen Widerstand (etwa 100
kOhm) vom Gate nach Source, damit der auch bei offenem Gate zu bleibt.
Michael B. schrieb:> Gut hingegen Papier, Pappe, Holz, weil die bei höherer Luftfeuchte> leitfähg sind und in Baumwollsocken rumlaufen ohne Schuhe.
Holz ist gut, weil es ein vom Kopf her vertrauter Werkstoff ist.
Da das schön warm ist, trage ich im Haus Holländer-Holzschuhe -
ESD-mäßig sind die Dinger die größt mögliche Katastrope. Wenn ich mal
wieder mit Zeitungspapier mein Glaskochfeld putze, funkt das auch ganz
gewaltig.
Deutlich: Du schreibst Quatsch, in realer Umgebung hat man nicht genug
Feuchte, als dass diese Werkstoffe unkritisch würden!
Akkusammler schrieb:> Der menschliche Körper hat 2000V Spannung?
Kann er haben. Muß er nicht.
Deine 20V halte ich trotzdem für einen Meßfehler,
oder Du hast Dich zuvor gar nicht "aufgeladen".
Der Körper ist wie ne Antenne für die Netzspannung, da kann man schon
mal 20V Messen zur Erde, falls man nebenbei noch den PC offen hat. Sie
ist aber hochohmig. :)
Das Erdmagnetfeld hat 100V/m. Durch den Spitzeneffekt werden an der
Antenne fleißig Ladungen weggetragen und lädt sich auf. Der
Überspannungsableiter einiger Geräte begrenzt die Aufladung auf wenige
hundert Volt. Da wischt es mir jedesmal eine im Zimmer, wenn ich an den
inneren Anschluss der Antennenleitung lange.
das mit dem Pulldown kann ich jetzt nicht testen, da ich keinen Mosfet
in der Hand habe(erst nach den Ferien) und ESD macht irgendwie auch sinn
bei Mosfets die bisschen fragil sind gegenüber ESD. Aber man kann den
Thread jetzt schliessen.
Gut gemacht. Bravo.
Empfehle Dir eine Großpackung Mosfets zu holen.
Vergiss dann nicht die Pull-Down-Widerstände und Schutz des Teils bis es
verbaut wurde. Der Pull-Down wird als erstes, dh schon vorher eingebaut.
Es gibt dann auch noch eine Variante mit Transistoren als 6...8V
QuasiSchutzZenerdiode.
Und der Thread ruht so lange, bis Crafter etwas Neues vermeldet.
(Nicht für den gleichen Vorgang einen neuen Thread im nächsten Jahr
eröffnen.)
Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie
Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren
wie ESD-Geschwafel entsteht.
Akkusammler schrieb:> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie> Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren> wie ESD-Geschwafel entsteht.
Bei mir auch nicht - Beobachtungszeitraum ca 2 Generationen.
Akkusammler schrieb:> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie> Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren> wie ESD-Geschwafel entsteht.
Stimmt genau!
In 40 Jahren hatten wir bestimmt Hunderttausende Mosfets in der
Handbestückung und über geerdete Handschellen haben wir uns nur lustig
gemacht... Auf ein paar Sachen am Arbeitsplatz muss man schon achten,
vorsichtshalber. Gesunder Verstand genügt. Einen Schaden durch ESD gab
es nie, auch nicht mit viel empfindlicheren Bauteilen.
Natürlich fehlt in der Ursprungsschaltung der Gate-Abschluss. Alleine
die Gate-Kapazität kann den Transistor lange Zeit leiten lassen.
Leistungs-Mosfets haben Chipkapazitäten im Bereich 1-25 nF, auch von
daher muss man sich fragen, wie großartig die ESD-Spannung bzw der
Energieinhalt sein müsste, um diese Kapazitäten zu überwinden. Am Gate
kommt noch der Serienwiderstand hinzu (immerhin einige Ohm) und die
Zenerdiode.
Die Umstände waren schlecht ich hatte eine Trainingshose aus Polyseter
an und der Stuhl ist auch mit Polyester gepolstert. Sowieso es ist erst
das zweite mal das etwas durch ESD kaputt gegangen ist und beide Male
trug ich Polyester.
Akkusammler schrieb:> Der menschliche Körper hat 2000V Spannung? Am Oszilloskop sehe ich nur
20V maximal
Wer misst, misst Mist - mehr oder weniger häufig. Ich schlurfe einfach
mal durch's Haus und halte dann einen Phasenprüfer an den geerdeten
Küchenherd. Wenn der kurz anspringt, hatte ich wohl deutlich mehr als 20
Volt Ladung.
Willi S. schrieb:>> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie>> Antistatikband getragen habe.> Stimmt genau!> In 40 Jahren hatten wir bestimmt Hunderttausende Mosfets in der> Handbestückung und über geerdete Handschellen haben wir uns nur lustig> gemacht...
Dann habt Ihr entweder Glück gehabt oder Frühausfälle nicht der
passenden Ursache zugeordnet.
Knapp 40 Jahre her, lieferte die Prüfstelle Elektronenmikroskop-Bilder,
wo ESD-Schäden sichtbar waren. Die Verstärker funktionierten in der
Endprüfung, hatten aber eine zu hohe Rate an Fruehausfaellen.
Wir haben damals nicht gelacht, wir wussten es einfach nicht besser.
Wer etwas stromleitenden Schaumstofffetzen oder nasses Korkstückchen
zwischen Gate und Source klemmt direkt da wo diese aus dem Gehäuse
kommen, erst nach dem Einbau entfernt, hat kaum Probleme beim Basteln.
Es muss halt nur daran gedacht werden.