Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet schaltet nicht aus


von Crafter C. (crafter_c)


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Ich hab mal heute mit MOSFETS gespielt. Es ist ein IRLZ24N und meine 
Schaltung sieht folgender massen aus.
1
   |G   D   S|   5V
2
    |   |   |    ^ 
3
    |  LED GND   |
4
    |   |--------|
5
    |
6
    |-------INPUT
Ich hab dann input und mal auf 5V und GND hin und her geschaltet und bin 
dann kurz weggegangen. Aber als ich wieder kam und das wieder 
ausprobierte leuchtete die LED auch wenn ich GATE auf GND tue und wenn 
ich den input anfasse geht die led aus. Wie geht das, ist dieser Kaputt 
durch irgendwelche statischen Entladungen?

: Verschoben durch User
von HildeK (Gast)


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Steckbrett? Gelötet?
Prüfe mal die Kontakte. BTW: eine LED benötigt normalerweise einen 
Vorwiderstand - Exoten haben ihn aber eingebaut.

von Michael B. (laberkopp)


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Crafter C. schrieb:
> ist dieser Kaputt durch irgendwelche statischen Entladungen?

Wahrscheinlich eher kaputt durch den fehlenden Vorwiderstand and er LED.

Anfassen sollte man das Anschlussbeinchen mit dem Gate nicht, der 
menschliche Körper lädt sich leicht auf 2000V auf, das Gate schlägt bei 
20V durch. Man verbindet das Anschlussbeinchen mit einem uC-Ausgang, von 
dort kommen nur 0V oder 5V (wenn SOURCE des MOSFETs mit GND des uC 
verbunden ist). Und 10k kommen nicht in Reihe zum Gate, sondern nach 
Masse, damit der MOSGFET aus bleibt wenn der uC-Pin noch ein Eingang 
ist.

von Crafter C. (crafter_c)


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Hab nen Vorwiederstand vor der LED aber die LED leuchtet konstant obwohl 
ich
GATE auf GND tue. Erst wenn ich den GATE pin anfasse geht die LED aus.

von hinz (Gast)


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Widerstand kaputt?

von Crafter C. (crafter_c)


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Der 10k war nicht verbunden aber jetzt als ich GATE mit den SOURCE durch 
den 10k verbunden habe leuchtet die LED konstant. Hab jetzt es mit einem 
galvanisch getrenntem Spannungsguelle versucht und jetzt geht die LED 
nicht mehr aus, auch wenn ich GATE anfasse.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Source und Drain vertauscht?

von Crafter C. (crafter_c)


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Ne sonst würde es ja nicht am Anfang funktionieren. Ich messe aber nen 
Wiederstand von 0.69Ohm zwischen Drain und Source aber der effekt mit 
dem anfassen bleibt.

: Bearbeitet durch User
von Crafter C. (crafter_c)


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Ist auf nem Steckbrett

Beitrag #5667677 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael (Gast)


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Manfred schrieb im Beitrag #5667677:
> Crafter C. schrieb:
> Wiederstand
>
> 1. Lerne erstmal, Widerstand richtig zu schreiben.
> 2. Liefere ein ordenliches Schaltbild.

Ja Manfred,
hau im in die Fresse! Denn wir elitäre Elektroniker verstehen bei 
"Wiederstand" nicht mehr was gemeint ist! Wir sind verwirrt und rennen 
wie ein Schwingschleifer herum...

Beitrag #5667685 wurde vom Autor gelöscht.
von Crafter C. (crafter_c)


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:) Niemand hat mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht bis jetzt.

Beitrag #5667703 wurde von einem Moderator gelöscht.
von HildeK (Gast)


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Wenn das Gate so offen herum hängt, kann dem FET leicht mal was 
passieren, vor allem dann, wenn du es anfasst.
Solange du am Gate GND hast, muss die LED aus sein. Ist dem nicht so, 
ist der FET kaputt.

von Crafter C. (crafter_c)


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Ist einfach ein Jumperkabel das ich auf 5V oder GND geschaltet habe.

von Marty (Gast)


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Was in dem Schaltplan fehlt, ist der Pull-Down Widerstand am Gate.
Fehlt der auch in der Realität?

Ohne diesen Widerstand wird der FET mit höchster Wahrscheinlichkeit 
nicht ausschalten, wenn Du Dein Jumperkabel (INPUT) wieder von den +5V 
trennst.
Wobei er spätestens dann abschalten sollte, wenn Du das Gate wieder mit 
GND verbindest.

Trotzdem: Setze zwischen Gate (1) und GND mal einen 10K Widerstand als 
Pulldown.

Und wenn das nicht hilft, hat der FET vermutlich ein Problem...

von Georg M. (g_m)


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Michael B. schrieb:
> der menschliche Körper lädt sich leicht auf 2000V auf

Und sogar höher, hängt von der Luftfeuchtigkeit ab.

von Crafter C. (crafter_c)


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Ist wohl wirklich Kaputt. Sollte ich mir so ein "antiESD"-Band besorgen 
und ist ein Holztisch genug "gesichert" gegen ESD schläge?

von Thomas (Gast)


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ES geht nicht darum, ob der Holztisch gesichert ist.
Zum einen sollte man idealer Weise zumindest eine leitfähige Unterlage 
im Sinne von ein paar M-Ohm haben. Das Wichtigste ist, das der Benutzer 
(Du) kein schädliches Potential aufweist. Deshalb Erdungsband mit 
Widerstand. Zumindest die Heizung anfassen um zu entladen. Das Ganze an 
Leitfähigen Ableiter (Heizung, ect. ) anschließen. Schuhe die statisch 
sind vermeiden.

Mal sehen, ob hier auch die Schlauberger - Professoren vorbei schauen.

von Michael B. (laberkopp)


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Crafter C. schrieb:
> Ist wohl wirklich Kaputt. Sollte ich mir so ein "antiESD"-Band besorgen
> und ist ein Holztisch genug "gesichert" gegen ESD schläge?

Keine Plastiklamotten, kein Plastikteppich, kein Laminat, keine 
Plastikfolie auf dem Basteltisch, keine Schafwolle und nichts (PU-Lack) 
lackiertes nd Schuhe mit Plasiksohlen.

Gut hingegen Papier, Pappe, Holz, weil die bei höherer Luftfeuchte 
leitfähg sind und in Baumwollsocken rumlaufen ohne Schuhe.

Richig kritisch sind nur kleine MOSFETs wie BS170, die sind schon beim 
angucken kaputt. Wer aber schon bei normalem rumlaufen Funken zieht, an 
Türklinken, beim ausziehen der Klamotten und eine "gewischt" kriegt wenn 
er jemand andere anfasst oder die Heizung berührt, der darf sich nicht 
wundern, wenn sämtliche Elektronik kaputt geht.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Crafter C. schrieb:
> Ist einfach ein Jumperkabel das ich auf 5V oder GND geschaltet habe.

Wenn die Anschlüsse nicht vertauscht sind, muß der FET bei GND am Gate 
abschalten! Für weitere Versuche schalte einen Widerstand (etwa 100 
kOhm) vom Gate nach Source, damit der auch bei offenem Gate zu bleibt.

Michael B. schrieb:
> Gut hingegen Papier, Pappe, Holz, weil die bei höherer Luftfeuchte
> leitfähg sind und in Baumwollsocken rumlaufen ohne Schuhe.

Holz ist gut, weil es ein vom Kopf her vertrauter Werkstoff ist.

Da das schön warm ist, trage ich im Haus Holländer-Holzschuhe - 
ESD-mäßig sind die Dinger die größt mögliche Katastrope. Wenn ich mal 
wieder mit Zeitungspapier mein Glaskochfeld putze, funkt das auch ganz 
gewaltig.

Deutlich: Du schreibst Quatsch, in realer Umgebung hat man nicht genug 
Feuchte, als dass diese Werkstoffe unkritisch würden!

von Crafter C. (crafter_c)


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Bei meinem Lötgerät hat es einen 1MOhm Anschluss zur Erde hab jetzt 
meine Armbanduhr mit ne Krokodilklemme am Anschluss verbunden.

von Dieter (Gast)


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Gut. Es wird langsam.

Den Pull-Down Widerstand am Gate zum Source Nicht vergessen.

von Akkusammler (Gast)


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Der menschliche Körper hat 2000V Spannung? Am Oszilloskop sehe ich nur 
20V maximal

von Akkurecycler (Gast)


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Akkusammler schrieb:
> Der menschliche Körper hat 2000V Spannung?

Kann er haben. Muß er nicht.

Deine 20V halte ich trotzdem für einen Meßfehler,
oder Du hast Dich zuvor gar nicht "aufgeladen".

von Crafter C. (crafter_c)


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Der Körper ist wie ne Antenne für die Netzspannung, da kann man schon 
mal 20V Messen zur Erde, falls man nebenbei noch den PC offen hat. Sie 
ist aber hochohmig. :)

von Dieter (Gast)


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Das Erdmagnetfeld hat 100V/m. Durch den Spitzeneffekt werden an der 
Antenne fleißig Ladungen weggetragen und lädt sich auf. Der 
Überspannungsableiter einiger Geräte begrenzt die Aufladung auf wenige 
hundert Volt. Da wischt es mir jedesmal eine im Zimmer, wenn ich an den 
inneren Anschluss der Antennenleitung lange.

von Thomas (Gast)


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von Dirk J. (dirk-cebu)


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Vor 8 Tagen hat man dem Threaderöffner geraten, einen Pulldown 
Widerstand einzubauen.
Und was ist bis jetzt passiert? Nix! Nur ESD Geschwafel...

von Crafter C. (crafter_c)


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das mit dem Pulldown kann ich jetzt nicht testen, da ich keinen Mosfet 
in der Hand habe(erst nach den Ferien) und ESD macht irgendwie auch sinn 
bei Mosfets die bisschen fragil sind gegenüber ESD. Aber man kann den 
Thread jetzt schliessen.

von Dieter (Gast)


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Gut gemacht. Bravo.

Empfehle Dir eine Großpackung Mosfets zu holen.

Vergiss dann nicht die Pull-Down-Widerstände und Schutz des Teils bis es 
verbaut wurde. Der Pull-Down wird als erstes, dh schon vorher eingebaut.

Es gibt dann auch noch eine Variante mit Transistoren als 6...8V 
QuasiSchutzZenerdiode.

Und der Thread ruht so lange, bis Crafter etwas Neues vermeldet.

(Nicht für den gleichen Vorgang einen neuen Thread im nächsten Jahr 
eröffnen.)

von Akkusammler (Gast)


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Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie 
Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren 
wie ESD-Geschwafel entsteht.

von Mark S. (voltwide)


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Akkusammler schrieb:
> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie
> Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren
> wie ESD-Geschwafel entsteht.

Bei mir auch nicht - Beobachtungszeitraum ca 2 Generationen.

von Willi S. (ws1955)


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Akkusammler schrieb:
> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie
> Antistatikband getragen habe. Woran liegt das? Würde mich interessieren
> wie ESD-Geschwafel entsteht.
Stimmt genau!
In 40 Jahren hatten wir bestimmt Hunderttausende Mosfets in der 
Handbestückung und über geerdete Handschellen haben wir uns nur lustig 
gemacht... Auf ein paar Sachen am Arbeitsplatz muss man schon achten, 
vorsichtshalber. Gesunder Verstand genügt. Einen Schaden durch ESD gab 
es nie, auch nicht mit viel empfindlicheren Bauteilen.

Natürlich fehlt in der Ursprungsschaltung der Gate-Abschluss. Alleine 
die Gate-Kapazität kann den Transistor lange Zeit leiten lassen.

Leistungs-Mosfets haben Chipkapazitäten im Bereich 1-25 nF, auch von 
daher muss man sich fragen, wie großartig die ESD-Spannung bzw der 
Energieinhalt sein müsste, um diese Kapazitäten zu überwinden. Am Gate 
kommt noch der Serienwiderstand hinzu (immerhin einige Ohm) und die 
Zenerdiode.

von Crafter C. (crafter_c)


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Die Umstände waren schlecht ich hatte eine Trainingshose aus Polyseter 
an und der Stuhl ist auch mit Polyester gepolstert. Sowieso es ist erst 
das zweite mal das etwas durch ESD kaputt gegangen ist und beide Male 
trug ich Polyester.

von Manfred (Gast)


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Akkusammler schrieb:
> Der menschliche Körper hat 2000V Spannung? Am Oszilloskop sehe ich nur
20V maximal

Wer misst, misst Mist - mehr oder weniger häufig. Ich schlurfe einfach 
mal durch's Haus und halte dann einen Phasenprüfer an den geerdeten 
Küchenherd. Wenn der kurz anspringt, hatte ich wohl deutlich mehr als 20 
Volt Ladung.

Willi S. schrieb:
>> Bei mir sind die MOSFETs nie kaputt gegangen, obwohl ich nie
>> Antistatikband getragen habe.
> Stimmt genau!
> In 40 Jahren hatten wir bestimmt Hunderttausende Mosfets in der
> Handbestückung und über geerdete Handschellen haben wir uns nur lustig
> gemacht...

Dann habt Ihr entweder Glück gehabt oder Frühausfälle nicht der 
passenden Ursache zugeordnet.

Knapp 40 Jahre her, lieferte die Prüfstelle Elektronenmikroskop-Bilder, 
wo ESD-Schäden sichtbar waren. Die Verstärker funktionierten in der 
Endprüfung, hatten aber eine zu hohe Rate an Fruehausfaellen.

Wir haben damals nicht gelacht, wir wussten es einfach nicht besser.

von Dieter (Gast)


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Wer etwas stromleitenden Schaumstofffetzen oder nasses Korkstückchen 
zwischen Gate und Source klemmt direkt da wo diese aus dem Gehäuse 
kommen, erst nach dem Einbau entfernt, hat kaum Probleme beim Basteln. 
Es muss halt nur daran gedacht werden.

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