Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM Steuerug von 12V DC Motor


von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich möchte mir eine Dosierpumpe bauen.

Anhand meiner Anforderungen für die Literleistung habe ich den folgenden 
Motor ausgewählt:

http://www.ebay.de/itm/323329046988

Es handelt sich um einen normalen 12V DC Motor mit zwei Anschlüssen (+ 
und -). Er leistet bei Maximalspannung von 12V DC ca. 400ml pro Minute.

Laut Beschreibung läuft der Motor mit 12V DC und braucht 0,5-1.4A (je 
nach Spannung).

Also 12V und 1.4A max.

Nun würde ich gerne dazu eine fertige PWM Steuerung nutzen:

Zuerst bin ich auf diese hier gestoßen:

http://www.ebay.de/itm/112344876721

Diese läuft mit 1.8V - 15V
Der maximale Dauerstrom ist: 2A

Allerdings, wenn ich mir die Platine anschaue, schaut das für mich nicht 
besonders vertrauenswürtig aus. Wo ist da die Leistungsstufe drauf? Wo 
gehen die 2A durch? Durch den kleinen Chip etwa, der da drauf ist?

Dann habe ich noch eine andere PWM-Steuerung gefunden, nämlich diese 
hier:

http://www.ebay.de/itm/222946633460

Diese ist für 6 - 28V DC gebaut, und
der maximale Dauerstrom beträgt hier 3A.

Die Platine sieht schon etwas hoffnungsvoller aus, mit dem Kühlkörper, 
der drauf ist.

Sehe ich das richtig, dass ich den Motor ganz einfach direkt mit der 
PWM-Platine (die mit dem Kühlkörper) verbinden muss, dann an eine 
entsprechend leistungsstarke Spannungsquelle von 12V DC anschließe und 
das war es schon?

Oder wird der Anlaufstrom des Motors, der mir unbekannt ist, einen 
Strich  durch die Rechnung machen?

D.h. müsste ich eine PWM-Steuerung nehmen, die min. 5 A verträgt, um dem 
Anlaufstrom Rechnung zu tragen?

Bitte um Schätzungen zu dem Thema. Mir fehlt leider die Zeit eine eigene 
PWM-Steuerung zu bauen. Wollte nur eine günstige Dosierpumpe bauen, ich 
ich in der Literleistung mit einem Poti grob regeln kann. Die würde dann 
auch nicht unüberwacht laufen.

Danke für Eure Antworten.

Grüße
Peter

von Frank G. (frank_g53)


Lesenswert?

Peter King schrieb:
> Sehe ich das richtig, dass ich den Motor ganz einfach direkt mit der
> PWM-Platine (die mit dem Kühlkörper) verbinden muss, dann an eine
> entsprechend leistungsstarke Spannungsquelle von 12V DC anschließe und
> das war es schon?

Ja, siehe Schema im 8. Foto der Beschreibung.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Peter King schrieb:
> Wo
> gehen die 2A durch? Durch den kleinen Chip etwa, der da drauf ist?

Das ist ein Leistungs-MOSFET im SO-8 Gehäuse, da sind deutlich mehr als 
2A möglich.


> Die Platine sieht schon etwas hoffnungsvoller aus, mit dem Kühlkörper,
> der drauf ist.

Bei nur 3A Dauerstrom ist das ehr ein Zeichen für einen arg billigen 
MOSFET.


Ich denke, dass beide auch mit dem Anlaufstrom deines Motors zurecht 
kommen werden.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Und wenn du dennoch Bedenken hast: bei Ebay gibts mit "PWM Motor" auch 
Angebote mit 10A und mehr.

von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich dachte, der Kühlkörper wäre ein Hinweis auf bessere Wärmeableitung.
Meine Elektronik-Kenntnisse stammen aus meiner Jugend und das waren die 
anfänglichen 90er ;-)

Wie wird der Leistungs-MOSFET im SO-8 Gehäuse denn die Abwärme los, wenn 
ein klassischer MOSFET im Transistor-Großgehäuse meist einen Kühlkörper 
braucht?

Ist es also für den Motor egal, ob ich die PWM-Schaltung mit 2A oder mit 
3A nehme?

Die 3A-PWM-Schaltung hat nur den Vorteil, dass man den Motor mit dem 
Schalter in die Rückwärts-Richtung drehen lassen kann.

Grüße
Peter

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Peter King schrieb:
> Wie wird der Leistungs-MOSFET im SO-8 Gehäuse denn die Abwärme los, wenn
> ein klassischer MOSFET im Transistor-Großgehäuse meist einen Kühlkörper
> braucht?

Moderne MOSFETs brauchen für das bisschen Strom keinen Kühlkörper, 
einfach weil sie einen winzigen Kanalwiderstand haben.


> Ist es also für den Motor egal, ob ich die PWM-Schaltung mit 2A oder mit
> 3A nehme?

Dem Motor auf jeden Fall.


> Die 3A-PWM-Schaltung hat nur den Vorteil, dass man den Motor mit dem
> Schalter in die Rückwärts-Richtung drehen lassen kann.

Wenn die Umschaltbarkeit für dich wichtig ist...

von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Ja, die Umschaltbarkeit und der Ein-/Aus-Schalter in einem Schaltelement 
sind schon praktisch für meinen Einsatzzweck.

von Willi S. (ws1955)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Moderne MOSFETs brauchen für das bisschen Strom keinen Kühlkörper,
> einfach weil sie einen winzigen Kanalwiderstand haben.

Dummerweise spielt der RDSon in Hochfrequenzanwendungen (wie PWM) nur 
eine Teil-Rolle und sind zwei andere Verlustursachen mindestens genauso 
wichtig: 1) Umladung der Chipkapazitäten bzw auch die Schaltzeiten und 
2) Verluste in der Inversdiode.

Da es sich in der Anforderung von Peter nur um ein Einzelstück handelt 
und nicht etwa um mehrere Zehntausend, ist übetriebene Sparsamkeit 
völlig fehl am Platz. Die 3A-Version mit Kühlkörper o.ä. ist es auf 
jeden Fall wert, der zulässige Spitzenstrom sollte mindestens 5A 
betragen.

Schade wäre es, wenn die Sache immer beim "Abschalten" zerschießt. 1) 
einen größeren Elko in der Versorgung vorsehen (mind 1000uF) und 2) eine 
Transildiode gegen Überspannung. Nicht nur Low Cost sondern auch 
Industrie Baugruppen sparen gerne an solchen Sachen (das fördert den 
Umsatz...)

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Willi S. schrieb:
> Hochfrequenzanwendungen (wie PWM)

Das ist praktisch noch Gleichstrom!

von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Hallo Willi,

danke für die weitergehenden Tipps. Leider ist mein Elektronik doch mehr 
angestaubt, als ich dachte. Das muss ich wohl ändern.

Ich hätte aber zu Deinen Vorschlägen ein paar Fragen:

Kommt der Elko zwischen das Netzteil und die PWM-Platine oder zwischen 
PWM-Platine und den Motor? Irgendwie sagt mir was, dass wenn der Elko 
zwischen PWM-Platine und Motor rein kommt, er das PWM wieder rausglätten 
würde. Somit wäre er zwsichen Netzteil und PWM-Platine besser 
aufgehoben. Sehe ich das so richtig?

Soll die Suppressordiode eine uni- oder bidirektionale Ausführung sein? 
Ich nehme an, sie kommt in die PWM-Spannung rein, richtig?

Grüße
Peter

von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Irgendwie ist mir Schaltungsbildtechnisch nicht klar, wo die 
Suppressordiode rein soll. Habe keine Erfahrung mit diesen Dioden.

von Willi S. (ws1955)


Lesenswert?

Peter King schrieb:
> Nachtrag: Irgendwie ist mir Schaltungsbildtechnisch nicht klar, wo die
> Suppressordiode rein soll. Habe keine Erfahrung mit diesen Dioden.

Hi Peter,
beides parallel zur Versorgung.
Transil-Diode unidirektional (ohne Buchstabe A)
Herzlicher Gruss
Wolfgang

von Peter King (Gast)


Lesenswert?

Hallo Wolfgang,

also zwischen das Netzteil und die PWM Platine. Danke.

Dieser PWM-Treiber kann "die Pole tauschen", also den Motor in beide 
Richtungen laufen lassen. Wäre da nicht so ein Varistor, parallel zum 
Motor nicht ebenfalls sinnvoll, wie hier beschrieben im Abschnitt 
"Varistor"?

Link: 
http://www.tech-ecke.de/index_quereinstieg.htm?/elektronik/freilaufdiode.htm

Grüße
Peter

von Willi S. (ws1955)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Willi S. schrieb:
>> Hochfrequenzanwendungen (wie PWM)
>
> Das ist praktisch noch Gleichstrom!

Ansichtssache. Immerhin sind 15 kHz PWM das 300-fache von 50 Hz und auch 
50 Hz ist für einige kein "Gleichstrom". Also 300-fache Verlustleistung 
alleine durch das Umschalten als bei DC. Ganz egal ist es nicht, ob eine 
Glühbirne 300 Watt oder nur 1 Watt hat (...)

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wenn man annimmt, dass Hersteller nur gute moderne Mosfet (schnelle) 
verbauen wuerde, waere das allgemein passend.

15kHz sind ggf. nichts fuer Ohren von Hunde und Katzen, falls dies zu 
hoeren waere.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.