Ich habe heute mit einem Oszilloskop eine Messung an einer Röhrenschaltung (Ziffernanzeige) durchgeführt. Hierbei wollte ich sehen wie die Anoden (Multiplex) beschaltet werden um diesen Vorgang zu kopieren. Ich habe nun an der Anode das Signal gemessen. Erwartet habe ich ein typisches Rechtecksignal. In wirklichkeit erhalte ich aber eine Art "Entladekurve" wie im Bild anbei. Die Spannung schnellt auf einen Wert von ca 180V wie erwartet, und zerfällt dann innert ca 2ms wieder auf 0, und das auf einem sehr komisch aussehenden Wert Anbei ebenfalls noch eine vergrösserte Version des Pulses wo man sieht das für ca 200ms ein stabiles Signal anliegt was an ein Rechtecksignal erinnert (zumindest der Einschaltvorgang) Meine eigentliche Frage: Wird das komische aussehende Signal allenfals durch einen Messfehler erzeugt? Eine abfallende Kurve akzeptiere ich ja, aber das die so zerhackt aussieht? Falls ja, was kann die Ursache sein? Falls nein, wie kan ein solches Signal erzeugt werden? Der Treiber welche die Spannung anlegt ist ja schon wieder "low" und das Signal steigt im Abfall doch wieder an? Vielen Dank für eure Tipps
Johnny S. schrieb: > Ziffernanzeige Nixie oder sowas? Dann wäre es erklärbar. Der erste hohe Puls mit 180V bricht ein, wenn nach einigen us die Glimmentladung gezündet hat, dann brennt es mit 150V. Beim Abschalten "brennt" es AFAIR typischerweise bis 80V, dannach sorgen parasitäre Induktivitäten und Kapazitäten für ein Rumgewackel, dann fällt es hochohmig belastet ganz langsam ab.
Die Anode einer Nixieröhre liegt normalerweise über einen Widerstand an einer hohen Spannung, bei die offenbar 180V und sackt beim Brennen auf 150V ab. Dann müsste entsprechend der Stellenanzahl die Anode abgeschaltet und auf 0V gezogen werden damit die anderen Stellen im Multiplex betrieben werden können. Das scheint in deiner Schaltung nicht so gut zu klappen, die verbindet wohl nicht (über den sowieso vorhandenen Strombegrenzungswiderstand) mit 0V sondern lässt die Anode einfach unangeschlossen. Die würde ich nicht nachbauen.
Ihr habt beide recht, nur zu MaWin: Johnny S. schrieb: > um diesen Vorgang zu kopieren. Das hatte ich allgemeiner aufgefaßt - mir schwebte vor, daß er evtl. LED-Anzeigen so betreiben will. Wobei die Ansteuerung dann sowieso anders aussehen würde (...sollen). Wie ist es denn nun, @Johnny, was hast Du vor? Gibt's überhaupt Grund zur Sorge, oder warst Du einfach neugierig? (Nichts Schlechtes, das zu sein.)
Gemessen wurde das an einer "Pandicon-Röhre", einfach erklärt eine Nixie mit mehreren Ziffern. Messen musste ich weil ich mit einem eigenen Design ein Problem habe, darum habe ich an einem realen Produkt nachgemessen um zu sehen "wie die schalten". Mich wunderte nur die Form des Signals, darum habe ich nachgefragt ob es allenfalls ein Messfehler ist oder eben, warum das Signal so aussieht. (wenn man z.b. das Oszilloskopkabel über einen Schaltwandler zieht dann sieht man dessen Störunen ja auch) MaWin schrieb: > Die Anode einer Nixieröhre liegt normalerweise über einen Widerstand an > einer hohen Spannung, bei die offenbar 180V und sackt beim Brennen auf > 150V ab. Dann müsste entsprechend der Stellenanzahl die Anode > abgeschaltet und auf 0V gezogen werden damit die anderen Stellen im > Multiplex betrieben werden können. Das scheint in deiner Schaltung nicht > so gut zu klappen, die verbindet wohl nicht (über den sowieso > vorhandenen Strombegrenzungswiderstand) mit 0V sondern lässt die Anode > einfach unangeschlossen. > Die würde ich nicht nachbauen. Das macht sinn mit dem unangeschlossen, denn bei modernen Push-Pull Treiber welche ich in meinen Nixie Schaltungen nehme sieht man ein nahezu perfektes Rechteck! Naja nachbauen ist eh nicht :-) die IC's auf dem Taschenrechner haben kein Datenblatt und sind sicherlich schon 30-40 Jahre alt.
Hallo, >> Die würde ich nicht nachbauen. Johnny S. schrieb: > MaWin schrieb: >> Die Anode einer Nixieröhre liegt normalerweise über einen Widerstand an >> einer hohen Spannung, bei die offenbar 180V und sackt beim Brennen auf >> 150V ab. Dann müsste entsprechend der Stellenanzahl die Anode >> abgeschaltet und auf 0V gezogen werden damit die anderen Stellen im >> Multiplex betrieben werden können. Das scheint in deiner Schaltung nicht >> so gut zu klappen, die verbindet wohl nicht (über den sowieso >> vorhandenen Strombegrenzungswiderstand) mit 0V sondern lässt die Anode >> einfach unangeschlossen. >> Die würde ich nicht nachbauen. der Spannungsverlauf des Oszillogramms wurde ja schon gut erklärt. Nur Abschalten der Anodenspannung beim Multiplex ist üblich. Wenn man die abgeschaltete Anode auf niederohmig 0V zieht, kann sie Kathode spielen und man hat evtl. nette Glimmeffekte zur benachbarten aktive Anode. Das hängt stark von den Eigenschaften der konkreten Röhre ab, der Hersteller vermerkt sowas meist im Datenblatt, das man hier vermutlich nicht mehr findet. Ich würde sie nicht unbedingt mit PushPull an den Anoden steuern. Kathoden geht gut mit ULN2803 oder TPIC6B595, beim ULN2803 COM an eine 50V Hilfsspannung legen, beim TPIC6B595 erledigen das die internen Z-Dioden. Die verbleibende Spannungsdifferenz liegt sicher unter der Löschspannung. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Wenn man die abgeschaltete Anode auf niederohmig 0V zieht, kann sie > Kathode spielen und man hat evtl. nette Glimmeffekte zur benachbarten > aktive Anode. Ich ging von Nixie-Einzelröhre aus. Dass er eine Pandicon hat, gab es ja erst als weitere Salamischeibe. Bald erfahren wir sicher auch, welches Problem seine Schaltung bewirkt, vielleicht schon nächstes Jahr.
Hallo, MaWin schrieb: > Ich ging von Nixie-Einzelröhre aus. Dass er eine Pandicon hat, gab es > ja erst als weitere Salamischeibe. Wäre ja auch schön zu wissen, welche Röhre er hat. Unter Pandicon kenne ich eigentlich nur die Valvo ZM120x. Üblich als Schalter ist z.B. die Kombi aus MPSA92 (pnp) und MPSA42 (npn) oder oben auch ein MPSA42 als Emitterfolger. Kosten nichts und sind gut beschaffbar. Die Sperrströme sind so niedrig, daß man durchuas auch mit nur 2 Widerständen + 2 Transistoren pro Stelle auskommt wenn man "böse" ist. Ich habe hier noch BF422 rumliegen, die müssen da immer herhalten... Salami finde ich gut, speziell ungarische. ;-) Gruß aus Berlin Michael
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MaWin schrieb: > Bald erfahren wir sicher auch, welches Problem seine Schaltung bewirkt, > vielleicht schon nächstes Jahr. Ich habe das Problem das meine Röhre sehr dunkel ist, ich habe verschiedene Spannungen und auch Timings ausprobiert, jedoch verändert sich dadurch nichts wesentlich. Defekt ist die Röhre auch nicht, da drei andere genau gleich Schwach leuchten. Wie bereits beschrieben wollte ich mit der Messung nur herausfinden WIE die die Röhre beschalten (Timing etc). Michael U. schrieb: > Wäre ja auch schön zu wissen, welche Röhre er hat. Unter Pandicon kenne > ich eigentlich nur die Valvo ZM120x. > > Üblich als Schalter ist z.B. die Kombi aus MPSA92 (pnp) und MPSA42 (npn) > oder > oben auch ein MPSA42 als Emitterfolger. Kosten nichts und sind gut > beschaffbar. Es gibt nur die Pandicons der Serie ZM120X sowie eine russische Variante, die hab ich aber lediglich ein einziges mal auf einem Bild gesehen, und auch unbeleuchtet. Kein bekannter Nixie-Sammler hat die. Auch die ZM120X sind sehr sehr selten, ich habe auch nur die 8er, 12er und 14er Ziffern. Es gibt auch noch ne 6er und 10er... Normalerweise (wenn man dem Orginaldatenblatt von Philips glaubt) müssen die Anoden mit Bias versehen werden (also wenn die Anode nicht aktiv ist müssen dort so 85-115V anliegen. Das selbe macht man mit den Kathoden, sind sie aktiv zieht man die auf 0 wenn nicht liegen si auf ca 100V. Dann gibt es noch den Screen-Anschluss wo man 70-100V anlegen muss. In meinem Rechner wird die Röhre wies aussieht ohne Bias betrieben... Ich habe hier von Valvo einen Orginalschaltplan für ein Pandicon vorliegen, das verwendet die Tyristoren BRY fpür die Anoden und fpr die Kathoden werdne die Transistoren BSW39 verwendet. In meiner Schaltung mache ich das über einen Sink-Source Treiber. Quasi ein HV-Shiftregister, setz man ein BIT wird nach VPP gezogen, löscht man das Bit wird auf GND gezogen. Schliesst man kein VPP an hängt der Ausgang in der Luft.
Hallo, Johnny S. schrieb: > Ich habe das Problem das meine Röhre sehr dunkel ist, ich habe > verschiedene Spannungen und auch Timings ausprobiert, jedoch verändert > sich dadurch nichts wesentlich. Defekt ist die Röhre auch nicht, da drei > andere genau gleich Schwach leuchten. schwach, aber vollständig leuchtende Ziffern? Welche Mux-Frequenz? Wie lange ist Deine Einschaltzeit pro Stelle dabei? Kathoden-BIAS wird im Zusammenhang mit Kontrast zu zumindest erwähnt. Anoden-BIAS, wie vermutet, nur im Zusammenhang mit "mitglimmen". Ich habe mich nur mit den Panaplex SP-353 mal auseinandergesetzt, die sind auch etwas anspruchsvoll in der Ansteuerung. Das Leuchtbild von denen gefällt mir einfach, mußte eine Uhr draus werden. Pandicons sind mir bisher nicht in die Hände gefallen. Gruß aus Berlin Michael
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