Bosch Schleifmaschine verliert Leistung

[Stef (Gast)]

Hallo,

habe seit kurzem Probleme mit meinem Exzenterschleifer Typ GEX 150 AC 
(Professional) von Bosch.

Es kommt vor, dass dieser beim Einsatz entweder direkt zu Beginn oder 
nach ein paar Minuten plötzlich kaum Leistung mehr bringt und schon bei 
minimalem Druck stehen bleibt.

Woran könnte das liegen? Garantie ist abgelaufen - wie immer ...
Im Anhang ein paar Bilder.

Guten Rutsch euch allen!

[Rufus Τ. F. (rufus)]

Lassen sich denn die Lager noch vernünftig leichtgängig drehen? Ist da 
irgendeine Art von Elektronik verbaut?

[Kern Physiker (Gast)]

Stef schrieb:
> Bosch Schleifmaschine verliert Leistung

Leistung geht nicht verloren! Niemals.

Sie wird nur in andere Formen umgewandelt.

[Hubert G. (hubertg)]

Falls es nicht die Lager sind, ist da auch Elektronik drinnen?
Hatte mal eine Stichsäge die immer langsamer wurde. Schuld war ein 
großer Widerstand für die Stromversorgung der Elektronik.

[Matthias B. (turboholics)]

Hi!
Mach mal alles sauber, ausblasen reicht vielleicht schon.
Vg

[Sylvester (Gast)]

Sind die Kohlen beweglich und noch lang genug? Falls diese ok sind, kann 
es auch ein Fehler in der Drehzahlelektronik oder eine Unterbrechung 
bzw. Windungsschluss der Anker- oder Statorwicklungen sein.

Nimm ein Ohmmeter und messe die Anker- bzw. Statorwicklungen nach. Da 
dürfen keine großen Unterschiede erkennbar sein. Ein Problem ist dabei, 
daß sich ein solcher Fehler eventuell erst bei einer warmen Maschine 
zeigt. Klingt nach deiner Beschreibung so.

In deinem Foto 20181231_151950.jpg sieht die Statorwicklung links unten 
etwas angekokelt aus.

Ich habe es leider geschafft, meinen guten Fein Schwingschleifer durch 
Überbelastung zu schrotten -> Windungsschluss im Anker. Der hielt seine 
Drehzahl nicht mehr und ging bei Belastung in die Knie.

[Udo S. (urschmitt)]

Wenn ich mir die Bilder vom Rotor anschaue sieht das aus als würde der 
Rotor irgendwo schleifen.
Sind die Lager noch ok?
Die Kohlen sehen in dem einen Bild in den Stator hinein noch gut aus. 
Allerdings wundert mich, daß man an den Kohlen keine Rundung 
entsprechend zum Kommutator sieht.
Die Maschine hat eine Phasenanschnittsteuerung. Man sieht auf dem ersten 
Bild das Drehrad für die Drehzahl.

[Carsten W. (eagle38106)]

Man müsste das Teil doch testweise mit gebrücktem Drehzahlsteller 
beitreiben können. (Komplett ausbauen und direkt verdrahten.) Wenn dann 
kein Leistungsabfall mehr auftritt, dann hat man den Schuldigen 
gefunden.

[HildeK (Gast)]

Kern Physiker schrieb:
> Leistung geht nicht verloren! Niemals.
>
> Sie wird nur in andere Formen umgewandelt.

Vielleicht solltest du mal den Kern der Physik ergründen ...

[Sylvester (Gast)]

Carsten W. schrieb:
> Man müsste das Teil doch testweise mit gebrücktem Drehzahlsteller
> beitreiben können. (Komplett ausbauen und direkt verdrahten.) Wenn dann
> kein Leistungsabfall mehr auftritt, dann hat man den Schuldigen
> gefunden.

Bei meinem Schwingschleifer wurde bei der höchsten Drehzahleinstellung 
die Elektronik durch das Drehrad gebrückt. Deshalb konnte ich die 
Elektronik schnell ausschließen.

Vielleicht verhält es sich bei dem Bosch Schleifer genauso.

[Stef (Gast)]

Matthias B. schrieb:
> Hi! Mach mal alles sauber, ausblasen reicht vielleicht schon. Vg

Wer hätte das gedacht - wie es aussieht hat die Druckluftreinigung 
tatsächlich geholfen. Werde den Schleifer nächste Woche etwas länger 
testen. Erste Versuche sahen aber sehr vielversprechend aus.

Um die Fragen noch zu beantworten:
Lager läuft sehr gut.
Kohlen sind noch gut, auf einem Bild zu erkennen.
Widerstand bei Anker und Statorwindung prüfe ich, sollte nächste Woche 
wieder Leistung in eine unerwünschte Form umgewandelt werden (:p).

Danke euch allen für die vielen Ideen!

[Stef (Gast)]

Udo S. schrieb:
> Die Kohlen sehen in dem einen Bild in den Stator hinein noch gut aus.
> Allerdings wundert mich, daß man an den Kohlen keine Rundung
> entsprechend zum Kommutator sieht.

Das liegt an der ungünstigen Perspektive. Habe die von der Seite 
fotografiert. Von oben erkennt man die konkave Form.

[Lurchi (Gast)]

Geht das Lager zwischen Motor und Teller noch leichtgängig ? Wenn das 
Lager fest sitzt dreht die Maschine im Leerlauf (Teller in der Luft 
leicht), wird aber auf den Werkstück zu sehr belastet.
Leider ist dies ein relativ teures Spezielle Lager und Bosch liefert als 
Ersatzteil noch mehr dazu.


Die Kohlen sehen noch lang genug aus. Beim Kollektor kann man nicht viel 
erkennen. Fehler zeigen sich da ggf. als 1 Spalt mit Funken-spuren und 
vergrößertem Abstand.

Die Kontakte zu den Feld-wicklungen sind auch mögliche Fehlerquellen - 
in Richtung Wackelkontakt und dann losem Draht.

[Michael B. (laberkopp)]

Stef schrieb:
> Woran könnte das liegen

Normalerweise wackeln sich Drähte locker.

[nochnpic (Gast)]

Wie schon einer anmerkte,
das Eck hier sieht ein wenig unheimlich aus.

[Siegfried Ammer (Gast)]

Isolationsmessung schon versucht?
Zum Beispiel von Kupfer zum Gehäuse.

[LuZik (Gast)]

Hallo,

hatte das gleiche Problem. Maschine drehte wunderbar. Beim Ansetzen 
verlor sie Leistung, bei leichtem Druck bleib sie stehen. Ursache dafür 
waren es die beiden Kugellager, die waren sehr schwergängig, unten im 
Teller in der Absaughaube.  Habe die Lager noch nichtmal getauscht 
sondern aufgemacht, gereinigt und gefettet. Maschine läuft seitdem 
wunderbar.

[Martin S. (sirnails)]

Lurchi schrieb:
> Leider ist dies ein relativ teures Spezielle Lager und Bosch liefert als
> Ersatzteil noch mehr dazu.

Bosch wird hier kaum Speziallager verbauen. Das ist Hersteller-Voodoo. 
Das sind stink normale Standardlager, eventuell in verbesserter Form. 
Metabo setzt teilweise Lager mit reduzierter Lagerluft ein, aber auch 
das ist Standard. Miele hat auch angebliche Speziallager in ihren 
Staubsaugern, die sich nach ziemlich langer Suche als stink normale 
Lager erweisen. Ich glaube da nicht dran, denn wirkliche Speziallager 
sind auch für Hersteller mit großer Abnahmemenge weitaus teurer, als 
billige Massenware. Bosch ist mit Sicherheit einer der letzten, die das 
in Kauf nehmen.

LuZik schrieb:
> Habe die Lager noch nichtmal getauscht
> sondern aufgemacht, gereinigt und gefettet.

Wenn die Lager mechanisch noch i.O. sind, dann kann das funktionieren, 
aber daran habe ich zweifel. Ich habe schon zig Lager versucht, zu 
"reparieren", und durch die Bank war das ein Griff ins Klo. Wenn das 
Lagerfett austrocknet, oder Dreck ins Lager kommt, dann gehen die 
Oberflächen zwangsläufig kaputt und dann ist das Reinigen und Nachfetten 
ein Spiel auf Zeit - je nach Ausgangszustand eher kürzer als länger. Für 
mich war das schlussendlich nie die Arbeit wert.

[Claudia J. (claudia_j)]

Hallo.
Ich sehe du hast den GEX 125 auch auseinander genommen.
Meiner hatte Aussetzer - hatte nur noch Leistung wenn ich den Schleifer
hochkant gehalten habe. Daraufhin habe ich ihn aufgeschraubt und 
gereinigt.
Jetzt mein Problem: Ich bekomme die Spule nicht mehr in den Gehäusekopf 
- weil die Kohlenstifte beim Einschub stören.
Wie schaffe ich es die Spule wieder in den Kopf zu bekommen ?
Ein Tipp wäre super. Danke und Grüße, Claudi

[Roland E. (roland0815)]

Die Führungshülsen der Kohlen müssten ein Loch haben, wo man einen 
dünnen Federstahl etc duchstecken kann um die Kohlen "hinten" zu halten, 
bis der Läufer wieder an Ort und Stelle ist.

Ansonsten Kohlenkäfige abschrauben, Motor zusammensetzen und Kohlen 
wieder einbauen...

[Michael B. (laberkopp)]

Martin S. schrieb:
> Ich glaube da nicht dran, denn wirkliche Speziallager sind auch für
> Hersteller mit großer Abnahmemenge weitaus teurer, als billige
> Massenware.

Es geht aber immer, als Hersteller den Kugellagerfabriken besonders 
billig den Ausschuss abzukaufen, und unter besonderer Typennummer als 
'Spezialware' einzubauen.

[Uli S. (uli12us)]

Es gibt bei den Händlern entsprechende Eingabefelder, wo man nach 
Eingabe der 3 Werte die passende Kugellagerbezeichnung ausgegeben 
kriegt, häufig auch gleich mit ner Liste der Varianten, die der Händler 
auf Lager hat.
In fast allen Fällen wird die Nummer mit 60 losgehen.

[Fiffidackel (Gast)]

Claudia J. schrieb:
> Meiner hatte Aussetzer - hatte nur noch Leistung wenn ich den Schleifer
> hochkant gehalten habe. Daraufhin habe ich ihn aufgeschraubt und
> gereinigt.

Klingt nach verbrauchten od. verkanteten Kohlen od. Kabelbruch.

Claudia J. schrieb:
> - weil die Kohlenstifte beim Einschub stören.
> Wie schaffe ich es die Spule wieder in den Kopf zu bekommen ?

Störkohlen ausbauen, Rotor einschieben, ggf. neue Kohlen einbauen.

[Thomas R. (thomasr)]

Wir hatten schon zwei Staubsauger im RC bei denen auch die Leistung 
nachgelassen hatte bzw. gar nichts mehr ging. In beiden Fällen hatte 
sich Dreck in die Kohlenschächte gesetzt und eine Kohle verklemmt so daß 
ein kaum sichtbarer Spalt zum Kollektor entstanden war.

Mit Druckluft reinigen und dem Eigentümer/Nutzer erklären wofür der 
Motorfilter da ist.....