Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hantek 6022BE erfasst Schalterprellung nicht


von King K. (Gast)


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Ich habe mit einem Hantek 6022BE versucht die Prellung von einem 
Schalter zu erfassen. Es wird nur die erste Flanke erfasst, aber sonst 
keine. Daraufhin habe ich es mit einem Taster versucht und das gleiche 
Ergebnis. Weiß einer warum die anderen Flanken nicht erfasst werden?

Mit freundlichen Grüßen

: Verschoben durch Moderator
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie ist die Zeitbasis eingestellt?

von georg (Gast)


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King K. schrieb:
> Es wird nur die erste Flanke erfasst, aber sonst
> keine

Erst mal mit langsamer Ablenkung einen Überblick verschaffen. So ein 
Oszi hat furchtbar viele Knöpfe, bei meinem Tektronix z.B. "Holdoff", da 
kann man einstellen ab wann erneut getriggert werden kann, also eine 
Pause.

Georg

von King K. (Gast)


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Ich habe verschiedene Time/Div Einstellungen versucht, hat aber nicht 
funktioniert.

von King K. (Gast)


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Bei meinem Oszilloskop gibt es keine Knöpfe. Wird über USB an den PC 
angeschlossen. Die Benutzeroberfläche ermöglicht Einstellungen, die 
jetzt nicht "viel" sind.

von Holger L. (max5v)


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Interessant.
Könntest du einen Aufbau von der Tasterschaltung aufzeichnen und ein 
paar mehr Informationen geben, Stromversorgung, Tastkopfeinstellung 1x 
10x ?

Ich würde das heute Abend mal ausprobieren.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wie hast du den Schalter an den Oszi angeschlossen?
Ich hoffe, du hast den Ziehwiderstand nicht vergessen...

von King K. (Gast)


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Ich kann die Schaltung beschreiben:

3,3V -> Taster -> Oszilloskop+ -> Oszilloskop- -> GND

Spannung: 3,3V
Tastkopfeinstellung: 10x

von King K. (Gast)


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Was ist ein Ziehwiderstand?

von Jim M. (turboj)


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King K. schrieb:
> 3,3V -> Taster -> Oszilloskop+ -> Oszilloskop- -> GND

Das ist dann so ca. 1 MOhm Innen-Widerstand des Oszis in der Schaltung, 
so sieht man kein Prellen.

Ansonsten: Schaltplan malen. So hätte man gesehen, das der offene Taster 
den Stromkreis komplett öffnet - was man nur bei Relais Schatungen so 
vorfindet.

: Bearbeitet durch User
von pegel (Gast)


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King K. schrieb:
> Tastkopfeinstellung: 10x

Sind sogar 10MOhm bei 12(?)pF.
Da richt schon wenn eine Fliege über die Leiterbahnen latscht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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King K. schrieb:
> 3,3V -> Taster -> Oszilloskop+ -> Oszilloskop- -> GND

King K. schrieb:
> Was ist ein Ziehwiderstand?

Das ist ein Widerstand zwischen  Oszi+ und Oszi-.

Der sorgt dafür, dass Eingangskapazität des Oszis schnell genug entladen 
wird, wenn der Kontakt öffnet. Die 10MΩ deines Tastkopfen sind dafür zu 
hochohmig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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King K. schrieb:
> Ich kann die Schaltung beschreiben
Elektroniker kommunizieren weltweit sprachübergreifend mit 
Schaltplänen...

King K. schrieb:
> versucht die Prellung von einem Schalter zu erfassen. Es wird nur die
> erste Flanke erfasst, aber sonst keine.
Wie sehen denn die Flanken deines Aufbaus aus?
Sind die so richtig schön eckig oder "irgendwie abgerundet"?
BTW: was hast du denn für Taster? Kann auch sin, dass die gar nicht 
(wahrnehmbar) prellen. Welche Prellzeit erwartest du denn bei deinen 
beiden Probanden?

: Bearbeitet durch Moderator
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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King K. schrieb:
> Ich habe verschiedene Time/Div Einstellungen versucht

Welche?

von Holger L. (max5v)


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Zu Funktioniert scheint es mit dem Hantek auf jeden Fall.

T01 - Ein normaler Kurzhubtaster 4 Anschlüsse aus der Bastelkiste, 
welcher schon des öfteren im Einsatz war. (ein günstiger voon Reichelt)

T02 - Ein runder Breadboardtaster mit zwei Anschlüssen, nahezu 
unbenutzt.

Beide mit Singleshot bei 1ms 1v x1 aufgenommen.
Das ganze auf einem Breadboard an geregelten 3v3.

Ich habe das Oszilloskop noch nicht lange, ich bin daher noch sehr 
unerfahren, wenn es falsch ist, oder bessere Wege zur Messung gibt, 
immer heraus damit.

von georg (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Ich hoffe, du hast den Ziehwiderstand nicht vergessen...

Der Begriff führt in die Irre. Richtig ist, siehe Holger, dass man 
Schalterprellen nur sinnvoll unter Belastung messen kann; wenn man den 
Schalter nur an den Oszi-Tastkopf anschliesst, hat er ja praktisch 
nichts zu schalten. Am besten misst man das Prellen (sofern überhaupt 
vorhanden) bei der Belastung die auch im vorgesehenen Einsatz auftritt.

Georg

von Tim (Gast)


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Open6022BE v1.0 beta PR18

Was ist das für eine coole Software, die kannte ich noch gar nicht. Habe 
auch ein 6022BE.

Mit dieser Software kann man also den zeitlichen Verlauf auch von 
aperiodischen Spannungen untersuchen, das 6022BE arbeitet dann als 
Data-Recorder?!?

von Holger L. (max5v)


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Das funktioniert doch auch mit der Originalsoftware?

Den Link zu der Open6022BE v1.0 beta PR18 Software habe ich nicht mehr, 
aber das sollte Google ausspucken.
Die originale lief bei mir nicht besonders stabil, wobei auch die 
OpenSource nicht immer gut läuft. Einfach mal ausprobieren.

von Tim (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Das funktioniert doch auch mit der Originalsoftware?

Nicht dass ich wüsste. Habe es in der 6022BE-Software von Hantek 
(V1.0.5) ausgiebig gesucht, aber keine Datenrekorderfunktion gefunden.

Lasse mich aber gerne eines besseren belehren!




Holger L. schrieb:
> Open6022BE v1.0 beta PR18

Hier irgendwo ist der Link versteckt:
https://www.eevblog.com/forum/testgear/hantek-6022be-20mhz-usb-dso/925/

Es gibt wohl auch schon eine PR19-Version...

von Thomas (Gast)


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Den Begriff 'Ziehwiderstand' habe ich noch nie gehört. Spannungsteiler 
schon eher.

Jeder mech. Kontakt 'prellt'. Und wenn dieser nur einen doppelten Impuls 
abgibt, aber er 'prellt'.

Wen es drum geht das 'Entprellen' in den Griff zu kriegen, schließt man 
entweder paralell zum Kontakt ein kleine C mit ca 0,022 uF bis zu 0,1 uF 
an. Oder wie hier paralell zum R2 ein C an. Dies hier könnte da auch 1 
uF 'groß' sein.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Thomas schrieb:
> Den Begriff 'Ziehwiderstand' habe ich noch nie gehört.

Dann hilft dir vielleicht der englische Begriff "Pull-Up" oder 
"Pull-Down" (Pull = ziehen).

> Spannungsteiler schon eher.

Ein Spannnungsteiler hat 2 Widerstande, für "Pull-Up" oder "Pull-Down" 
reicht aber einer:

  GND -- Schalter -- Widerstand -- + Vcc  (Pull-Up)
+ Vcc -- Schalter -- Widerstand --   GND  (Pull-Down)

Hier geht es ja auch nicht darum Spannung zu teilen, also eine 
Spannung irgendwo zwischen +Vcc und GND zu erzeugen, sondern es soll im 
hochohmigen Zustand, wenn der Schalter offen ist, eine definiertes 
Potenzial "hinter" dem Schalter entstehen. Dieses Potenzial ist hier 
dann möglichst nahe an +Vcc oder GND.

von King K. (Gast)


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Also ich habe die Schaltung von Holger mit anderen Widerständen 
aufgebaut. Die Widerstände sind 330 und 150. Die Reihenfolge ist 
vertauscht, deswegen ist auf dem Bild die Spannung bei etwa 1V und der 
Trigger drunter.

Die Einstellungen habe ich von ihm übernommen. Die Flanke ist gerade und 
der Tastkopf auf 1X eingestellt.

Konnte trotzdem kein Prellen feststellen. Seit kurzem leuchtet das Gerät 
rot und der Computer macht mehrmals die Töne für die Verbindung mit dem 
Gerät. Weiß einer warum das so ist?

Mit freundlichen Grüßen

von King K. (Gast)


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Hallo,

wollte noch etwas hinzufügen. Wenn ich die Trigger-Einstellung auf 
Fallende Flanke einstelle, kann ich auf dem Bild das Prellen sehen. Kann 
es sein, dass man Prellen beim Drücken nicht erzeugt, sondern erst beim 
loslassen?

Auf dem neuen Bild kann man das Prellen sehen.

Mit freundlichen Grüßen

von georg (Gast)


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King K. schrieb:
> Kann
> es sein, dass man Prellen beim Drücken nicht erzeugt, sondern erst beim
> loslassen?

Mit Drücken hat das nur indirekt zu tun - Kontakte prellen beim 
Schliessen, beim Öffnen i.A. nicht.

Georg

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