Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audioaufnahme mit altem Verstärker (DIN-Cinch-Pegelproblem)


von Thomas S. (thomas_s78)


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Hallo zusammen,

wahrscheinlich schlagen jetzt einige die Hände über dem Kopf zusammen, 
weil diese Frage wohl schon tausendmal gestellt wurde, aber entweder 
habe ich das nicht verstanden, falsch gesucht oder entsprechende 
Bausätze, die dieses Problem angeblich beheben sollen, waren nicht mehr 
verfügbar...

Mein Problem ist folgendes:
Ich habe einen ca. 30 Jahre alten Verstärker (Mikrofon-Verstärker, 
Beschallungsanlage), an dessen Vorderseite eine DIN-Buchse verbaut ist, 
die mit "RECORDER" beschriftet ist.

Neue Geräte verfügen aber nur noch über Cinch-Buchsen oder - wie bei 
Mobiltelefonen oder MP3-Playern - sogar nur über Klinkenbuchsen 
(Kopfhörersignal).

Ich habe mir ein Kabel gebaut, das an einem Ende einen 5poligen 
DIN-Stecker hat und am anderen Ende vier Cinchstecker (2x IN, 2x OUT). 
Ich hätte jetzt vermutet, dass das "schon irgendwie" funktionieren 
sollte...
Ich hab da auch schon mal einen CD-Spieler angeschlossen, aber das 
Signal war ziemlich leise. Bei Wikipedia stand irgendwo, dass das schon 
so gehen sollte (das schwache Signal muss man halt dann in Kauf nehmen), 
aber dass es Probleme gibt, wenn man ein DIN-Signal in ein 
Cinch-Aufnahmegerät einspeist. Aufnahmen sollen damit angeblich nicht so 
einfach möglich sein.

Meine Fragen nun:
1. Wie macht man das "richtig"?

Ich möchte die Audio-Signale meiner Geräte (Line-Pegel (Cinch) und auch 
Kopfhörerpegel (Klinke) über diesen Verstärker abspielen.

2. Muss ich da wirklich mit der geringeren Lautstärke leben? Oder:
3. Was könnte ich dazwischenschalten, dass ich das Problem nicht mehr 
habe?
(klar, einen Verstärker... aber gibts da irgendwelche Specs, Infos, 
fertige Schaltpläne? Ich mein, ich werd ja wohl nicht der einzige mit 
diesem Problem sein, oder?)

Ich möchte die Audio-Signale aus dem Verstärker (z. B. den Vortrag eines 
Redners) am PC (Mikrofoneingang, Klinke) oder an einem Kassettendeck 
(Cinch) aufnehmen können. Das muss doch auch irgendwie gehen...
4. Wie könnte ich das bewerkstelligen?

5. Was sind hier eigentlich die Specs (Cinch, DIN-Buchse)?
Was liefern die Cinch-Buchsen (Line-Out) für Signale? Welche 
Innenwiderstände haben die?
Was brauchen die Cinch-Buchsen (Line-In) für Signale? Welche 
Innenwiderstände haben die?
Was liefert die DIN-Buchse (Ausgang) für Signale? Welcher 
Innenwiderstand wird hier verwendet?
Was braucht die DIN-Buchse (Aufnahme) für Signale? Welcher 
Innenwiderstand wird hier verwendet?

Oder ist das gar nicht so einfach...

Viele Grüße
Tom

: Verschoben durch Moderator
von Toli B. (tolifox)


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Ich erlaube mir mal eine Querverbindung in ein anderes Forum. Da geht es 
genau um die Problematik und es werden auch die elektrotechnischen 
Hintergründe erläutert:

https://www.dual-board.de/index.php?thread/50920-pegel-an-din-tapeausg%C3%A4ngen/

von MaWin (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> (Mikrofon-Verstärker, Beschallungsanlage

Es gibt bestimmt nur ein einziges Modell auf der Welt.

Herr wirf Hirn.

DIN Stecker waren zwar anfänglich aber unzureichend genormt, daher zum 
Schluss sehr unterschuedlich verwendet. Wahracheinlich ist Recorder nur 
ein Ausgang.

von Peter D. (peda)


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Thomas S. schrieb:
> Ich habe einen ca. 30 Jahre alten Verstärker (Mikrofon-Verstärker,
> Beschallungsanlage), an dessen Vorderseite eine DIN-Buchse verbaut ist,
> die mit "RECORDER" beschriftet ist.

Das einfachste wäre, mal die exakte Bezeichnung des Gerätes zu nennen, 
dann könnte man mal nach der BA googeln.

"RECORDER" klingt nach Ausgang, kein Wunder, daß es als Eingang leise 
ist (Übersprechen). Bzw. es muß einen Umschalter zwischen Mikro und 
Rekorder geben.

Typisch hat man eher das umgekehrte Problem, d.h. heutige Quellen sind 
an alten Verstärkern zu laut und man braucht einen Spannungsteiler.
Der Name Diodenbuchse hat seinen Ursprung von der Demodulatordiode, d.h. 
da liegen nur wenige mV an.

von Thomas S. (thomas_s78)


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Ich hätte mir gedacht, es gäbe dafür eine Spezifikation...

Die genaue Bezeichnung des Geräts ist TA-062 und der Hersteller ist W+B 
Kommunikationssysteme GmbH in der Grabengasse 8a in 8350 Plattling.

Wenn die Ausgänge tatsächlich je nach Gerät und Hersteller 
unterschiedliche Pegel aufweisen sollten, werde ich wohl mal versuchen, 
den Hersteller zu kontaktieren... Für den Fall, dass es den noch gibt 
und der zu diesem Gerät noch Unterlagen besitzt.

von Thomas S. (thomas_s78)


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Ich hätte gehofft, dass bei der DIN-Buchse alle Pins belegt sind und 
sowohl für die Aufnahme als auch für die Wiedergabe verwendet werden 
können. Dass es sich bei dem schwachen Signal nur um Übersprechen 
handeln könnte, hätte ich jetzt nicht vermutet... Aber jetzt, da Du es 
so sagst ;-)
Ich hab halt überhaupt keine Unterlagen darüber und hätte gehofft, durch 
eine Beschreibung der Specs für solche DIN-Buchsen weiter zu kommen...

Beitrag #5684993 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas S. (thomas_s78)


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Peter D. schrieb:
>
> Es gibt bestimmt nur ein einziges Modell auf der Welt.
>
> Herr wirf Hirn.
>
> DIN Stecker waren zwar anfänglich aber unzureichend genormt, daher zum
> Schluss sehr unterschuedlich verwendet. Wahracheinlich ist Recorder nur
> ein Ausgang.

Tut mir leid, wenn ich die Antwort auf meine Frage nicht auch schon
weiß. Wenn ich Fragen zum Line-Signal habe, muss ich auch nicht den
Hersteller eines jeden Geräts kennen, oder?
Und dass es damals anders war, habe ich leider nicht gewusst. Ich möchte
mich für mein Unwissen entschuldigen, hätte mir aber nicht gedacht,
gleich eine solche Antwort darauf zu bekommen. Es kann nicht jeder alles
wissen. Ich freue mich, dass Du das weisst und finde es schade, dass Du
mich hier so angehst. Trotzdem aber danke, dass Du geantwortet hast.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas S. schrieb:
> W+B Kommunikationssysteme GmbH in der Grabengasse 8a in 8350 Plattling

Gibt's noch
http://www.100vtechnik.de/?cat=c202_VM-Serie-VM-2000.html
aber von TA062 wissen die nichts mehr auf der WebSite.

von U. B. (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Thomas S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>>
>> Herr wirf Hirn.

Nö. Ich werde sehr selten grob.

von HildeK (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Typisch hat man eher das umgekehrte Problem, d.h. heutige Quellen sind
> an alten Verstärkern zu laut und man braucht einen Spannungsteiler.
> Der Name Diodenbuchse hat seinen Ursprung von der Demodulatordiode, d.h.
> da liegen nur wenige mV an.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Eingänge von Diodenbuchsen 
Stromeingänge sind, während die jüngeren Schnittstellen als 
Spannungsquellen mit relativ kleinem Innenwiderstand ausgeführt sind.
Es müsste also reichen, über einen hochohmigen Serienwiderstand die 
heutigen Linequellen an einen DIN-Eingang zu schalten.
Bei DIN-Ausgängen müsste eigentlich eine Direktverbindung funktionieren, 
schlimmstenfalls hat man leichtes Tiefpassverhalten, denn zum Eingang 
passend müssten die Quellen dann einen relative großen Innenwiderstand 
haben. Unter Pegelverlust kann man den Cinch-Eingang ev. etwas 
niederohmiger ausführen.
Aber es kann auch sein, dass mich meine Erinnerung an 30-40 Jahre alte 
Schnittstellen trügen ...

von Andi B. (andi_b2)


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Thomas S. schrieb:
> 5. Was sind hier eigentlich die Specs (Cinch, DIN-Buchse)?
> Was liefern die Cinch-Buchsen (Line-Out) für Signale? Welche
> Innenwiderstände haben die?
> Was brauchen die Cinch-Buchsen (Line-In) für Signale? Welche
> Innenwiderstände haben die?

Spezifikationen für bestimmte Buchsen, gibt es nicht. Nur Normen zu 
bestimmten Schnittstellenarten wie Hochpegel Audio, Mikrophon, 
Kopfhörer,... Es steht aber nirgends, dass eine bestimmte Buchse nur für 
eine bestimmten Schnittstellenart verwendet wird. Cinch z.B. wird neben 
Hochpegel Audio auch für Phono, Video und... verwendet.

Die heute relevanten Normen zu Audio Hochpegel Schnittstellen sagen -
Pegel: -6dBV (typ. früher auch -10dBV und -8dbV), natürlich 
Effektivwert,
Ri: > 22k (typ. war bei Cinch früher eher >= 47k, aber auch mit 10k 
sollte gerechnet werden)
Ro: < 2,2k (ältere Normen auch oft < 1k, typ. oft nur einige wenige 100 
Ohm)

Da aber alle diese "Audio Interconnection" Normen erst lange nach den 
entsprechenden Steckern verabschiedet wurden, kann man natürlich nicht 
annehmen, dass sich sehr alte Geräte auch daran halten. Weiter ist es 
leider auch heute noch nicht selbstverständlich, dass all die Bastler 
von modernen Unterhaltungselektronikgeräten, diese Normen auch kennen 
und befolgen. Obwohl die Normen schon ca. 30 Jahre alt sind. DIN Buchsen 
werden überhaupt schon seit >30 Jahren nicht mehr für (Consumer) Audio 
verwendet. Deshalb kann man sich da auf gar nichts verlassen, außer auf 
die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung.

Für Kopfhörerausgänge gelten andere Werte. Vor allem gibt es dafür 
keinen Nominalpegel weil die Lautstärke ja üblicherweise geregelt werden 
will. Ob ein Hersteller aber eine Klinkenbuchse als Hochpegel Audio Ein- 
bzw. Ausgang verwendet oder als Kopfhörerausgang oder irgendwas anderes, 
bleibt wiederum ihm überlassen. Da hilft oft nur ein Blick in die 
Bedienungsanleitung oder messen.

von MaWin (Gast)


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Andi B. schrieb:
> Es steht aber nirgends, dass eine bestimmte Buchse nur für eine
> bestimmten Schnittstellenart verwendet wird.

Na ja.

Du kannst ja dein Audiosignal über Schukostecker leiten.

Es hat schon seinen Grund, warum es unterschiedliche Stecker gibt.

Man will Signalarten so trennen, dass es kein Problem gibt mit falschen 
Signalen.

Nur dumme Leute missbrauchen schon erfundene Stecker für ihren eigenen 
Mist.

Nich weniger dumm sind die Adapter, die ohne Rücksicht DIN auf Cinch auf 
XLR ohne jede Elektronik umsetzen.

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