Liebe uC-Gemeinde, ich bin dabei mit einem Kumpel eine BMW R80 umzubauen, und der originale Blinkerschalter ist leider fürchterlich hässlich. Deshalb sollen jetzt Taster an das Moped, für deren Funktion ich eine Schaltung entworfen habe. Grundsätzlich soll das Ganze so ablaufen: Taster rechts: Rechte Blinkerleuchten blinken (und die linke Seite geht wieder aus, falls sie vorher an war) Taster links: Wie rechts, nur andersrum Reset-taster: Alle Blinkerleuchten aus Dazu kommt noch, dass die Schaltung nicht am Dauer+ hängen soll, und deshalb beim Einschalten der Zündung einmal ein Reset-Signal bekommen soll. Mit der angehängten Schaltung funktioniert das alles prinzipiell gut, aber sobald Störungen ins Bordnetz kommen, verhält sich die Schaltung seltsam. Manchmal blinken beide Seiten regelmäßig, manchmal gehen die Lampen zufällig an und aus, etc. Bisher ist das bei folgenden Verbrauchern passiert: Hupe, Anlasser, andere Relais ohne Freilaufdiode wie z.B. für Abblendlicht/Fernlicht. Ich habe bis jetzt folgendes probiert: Zenerdioden mit 3V, 6V, oder 9V an die Eingänge, quasi als billige und Einfache "Hürde", die die Eingangsspannung überwinden muss. Tiefpass am Eingang, allerdings nur mit Teilen die ich gerade in der Hand hatte, ohne wirkliche Auslegungsrechnung. Das hat leider alles nicht wirklich funktioniert. Ich vermute, dass ich sowohl Eingangspannung als auch Signaleingänge noch entsprechend filtern muss. Habt ihr Ideen was sich dafür am besten eignet? Meine Ideen wären Komparatoren/Trigger an den Eingängen, RCL-Filter, Optokoppler, ich bin aber für alles offen. So, jetzt noch zur Schaltung: J1 ist die Klemme zur Spannungsversorgung. Dabei sind: ....Pin 1: 12V von der Zündung ....Pin 2: Masse ....Pin 3: Blinksignal vom Blinkrelais R3, D5 sind ein einfacher Überspannungsschutz (U > 15V) J2 ist die Klemme für die Tastereingänge. Die Taster bekommen jeweils 12V von der Zündung, und wenn man sie drückt liegen diese 12V am jeweiligen Pin von J2 an. Sie sind nicht entprellt, was aber prinzipiell egal sein sollte, weil die Zustände sich bei erneutem Drücken des selben Tasters nicht ändern. U1 ist ein CD4043, das die benötigten Flip-Flops beinhaltet, die die Zustände speichern. R4, R5, C1 sind dafür da, um beim Einschalten den Reset-Puls zu generieren. Ansonsten gehen die Ausgänge von U1 an jeweils ein N-FET, das dann den Ausgang invertiert um ein P-FET zu schalten, von dem dann das Blinksignal an die Lampen (J3) durchgeschaltet wird. Ich habe noch für den Fall der Fälle den Schaltplan vom Motorrad mit angehängt, da kann ich bei Bedarf auch noch erklären wie genau die Blinkerschaltung dranhängt. Ich hoffe jedenfalls, das Ganze wird einigermaßen klar, und freue mich über Eure Vorschläge! Liebe Grüße, Felix
Felix R. schrieb: > aber sobald Störungen ins Bordnetz kommen, verhält sich die Schaltung > seltsam. Hast du die Versorgung vom 4043 wirklich nicht abgeblockt? Und mach R1/R2 mindestens um den Faktor 20 niederohmiger (hat aber nichts mit deinem Problem zu tun).
R1 und R2 gehören nicht an die Versorgung des U1, sondern an die Source der P-Mosfets. Zwischen Vdd und Vss von U1 gehören Kondensatoren. 10-100µF und 100nF. R1 ist recht hochohmig.
Die Blinker-Schaltung ist in dieser Konfiguration nicht üblich. Für gewöhnlich hat jedes Moped einen Wechselschalter wo zwischen Rechts und Links umgeschaltet wird. Das kann man in der Regel mit einem 555 lösen. Beispiele findet man im Web. Als Entstörung betreibt man den Multivibrator über eine Induktivität (Spule), z.B. 10mH. Evtl. muss man einen Spannungsregler nutzen und eine niedrigere Betriebsspannung nehmen um das IC zu betreiben. Den Treiber-Fet verschaltet man direkt in den 12V Stromkreis. Das lässt sich auch auf deine Schaltung übertragen, auch wenn ich glaube, dass deine Lösung verfehlt ist.
Ob da der Prüfer auf Anhieb zurecht kommt? Die Funktion der Lichter prüft der immer und wenn der erst eine Anleitung lesen muss um die Blinker zu benutzen, ist der bestimmt nicht begeistert. wendelsberg
Das wäre mir neu. Ich fahre selber eine BMW F800 GS, bei der die Bedienung genau wie von mir beschrieben umgesetzt ist. Die Schaltung mit dem 555 bezieht sich ja auf das Blinksignal an sich, oder? Das würde ich der Robustheit halber gern dem originalen Blinkgeber überlassen, und lediglich die Funktion des Kippschalters umbauen. Vielen Dank schon Mal für die Tipps! Ich werde auf jeden Fall Mal die Kondensatoren an der U1 Versorgung ausprobieren. R1 und R2 von den Gates auf L legen muss ich ausprobieren, eventuell fängt dann der Blinkgeber an durchzuschalten. Liebe Grüße, Felix
Felix R. schrieb: > und lediglich die Funktion des Kippschalters umbauen. Was willst du denn daran umbauen? Die Technik ist simpel und bewährt. Wenn das bei deinem Bock anders gemacht wurde, wird das Gründe haben. Deine Schaltung ist dann aber schlecht abgekupfert. Offene ungenutzte Eingänge bei CMOS werden nach dem aktuellen Stand der Technik auf ein Potential gelegt (+ oder Masse). Einige bei dir sind aber offen. Da kann man sich so einiges einfangen wodurch der Chip dann spinnen kann.
Cerberus schrieb: > Was willst du denn daran umbauen? Ich will den alten Kippschalter nicht mehr haben, sondern dafür Taster verwenden. Ich frage hier auch nicht nach einer Beurteilung, ob "man" das so macht, sondern lediglich nach Tipps wie ich meine Schaltung dafür verbessern kann. Cerberus schrieb: > Deine Schaltung ist dann aber schlecht abgekupfert. > Offene ungenutzte Eingänge bei CMOS werden nach dem aktuellen > Stand der Technik auf ein Potential gelegt (+ oder Masse). > Einige bei dir sind aber offen. Da kann man sich so einiges > einfangen wodurch der Chip dann spinnen kann. Das zum Beispiel war mir nicht klar und werde es umsetzen. Danke also für den Tipp! :-) Frank T. schrieb: > Nachfolgendes funktioniert. Das mag funktionieren, ich will aber wie oben erwähnt keinen Blinkgeber bauen. ;-)
Hallo liebe Leute, ich habe jetzt mal all eure Tipps, sowie weitere Ideen ausprobiert und bin leider immer noch zu keinem Ergebnis gekommen. Hier erst einmal die getesteten Änderungen von euch: - Versorgung vom 4043 mit verschiedenen Kondensatoren geblockt (100nF, 10uF) - R1,R2 niederohmiger gemacht - R1,R2 an die Source der P-FETs - Offene Eingänge am 4043 auf GND gelegt Zusätzlich habe ich noch Folgendes ausprobiert: - 5V-Linearregler mit entsprechenden Kondensatoren für die Spannungsversorgung vom IC verwendet, S- und R- Eingänge mit Z-Dioden und Widerständen auf 5V begrenzt (also effektiv die gesamte Schaltung mit 5V betrieben. Die 5V vom Linearregler sahen im Oszi weitestgehend störungsfrei aus) - Eingänge sowie Ausgänge des 4043 über Optokoppler getrennt - 4044 verwendet und dann die Eingänge invertiert (die Ausgänge dann direkt an die P-FETs) Das Verhalten war immer das Gleiche: Sobald man die Hupe betätigt, blinken beide Seiten. Mal sofort, mal erst beim 2.-3. Hupen. Was mir noch aufgefallen ist: Ich habe die Schaltung mit einem externen Netzteil betrieben, und die Masse des Motorrades mit dem Minuspol des Netzteiles verbunden, welcher geerdet ist. Dabei haben dann die Blinker-LEDs nur leicht geflackert wenn man gehupt hat, aber die Flip-Flops sind aus geblieben. Daraufhin habe ich die Schaltung wieder wie bisher an das Bordnetz angeschlossen, und das Chassis direkt geerdet, was das gleiche Verhalten gezeigt hat. Habt ihr Ideen oder Vorschläge, was noch sinnvoll wäre? Liebe Grüße! Felix
Mit so einer Bastellösung wird es dann beim nächsten TÜV vorbei sein mit Stempel auf dem Kennzeichen. Bis dahin ist es nur Fahren ohner BE = Fahren ohne Versicherung. Da ist jedes gekaufte und zugelassene Blinkrelais preiswerter.
Da wir das Motorrad komplett umbauen, gibt es sowieso eine Einzelabnahme. Der TÜV Prüfer wird dann vermutlich am besten Bescheid wissen. Nichtsdestotrotz möchte ich die Schaltung funktionsfähig machen.
Felix R. schrieb: > Einzelabnahme. Der TÜV Prüfer wird dann vermutlich am besten Bescheid > wissen. Nichtsdestotrotz möchte ich die Schaltung funktionsfähig machen. Dann such Dir jemanden, der sich damit auskennt. Die eigentlich notwendigen Abnahmen zur Erlangung diverser Pruefzeichen fuer das Gebastel willst Du sowieso nicht bezahlen. Daher wird das fuer immer ein Angriffspunkt bleiben, wenn es darum geht, nach einem Unfall nachzuweisen, das das Fz. keine gueltige Betriebserlaubnis hatte. Auch wenn der Pruefer bei der Einzelabnahme nicht gleichzeitig Hupe und Blinker drueckt. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Dann such Dir jemanden, der sich damit auskennt. Das ist genau was ich hier versuche ;-)
Hier findest Du aber definitiv keine Zertifikate. Ausserdem ist die Neigung, voellig ahnungsloses Gebastel an Kfz zu unterstuetzen, hier eher gering. wendelsberg
Felix R. schrieb: > wendelsberg schrieb: >> Dann such Dir jemanden, der sich damit auskennt. > > Das ist genau was ich hier versuche ;-) ...und Du meinst, einer der "Antworter" hier würde Dich besuchen?
Meine Güte, wie konkret soll ich die Fragen denn stellen? Ich möchte hier kein ABS selbst basteln, sondern eine Schaltung bauen, die einen Kippschalter durch 3 Taster ersetzt. Wenn das Ganze nicht funktioniert, dann kauf ich mir ein fertiges Produkt für unnötig teures Geld. Aber mir geht es hier 1. darum etwas zu lernen und 2. ist die Aufgabe der Schaltung so simpel, dass das Problem doch nicht unlösbar sein kann.
wendelsberg schrieb: > Hier findest Du aber definitiv keine Zertifikate. Braucht er nicht, die Maschine stammt aus dem 20. Jahrhundert.
Felix R. schrieb: > Ich möchte hier kein ABS selbst basteln, sondern eine Schaltung bauen, > die einen Kippschalter durch 3 Taster ersetzt. Diese Schaltung könnte aber z.B. Dein ABS stören. Entstörung von Radios im KFZ war schon vor 50 Jahren ein Problem, an dem mancher erfahrene Autoelektriker verzweifelt ist.
Ich würde da eine klassische Wendeschützschaltung mit zwei Relais verwenden, die interessiert selbst wildestes Gehupe nicht.
Harald W. schrieb: > Diese Schaltung könnte aber z.B. Dein ABS stören. ABS an einer R80? Wer hat das da ran gebaut?
hinz schrieb: > ABS an einer R80? Wer hat das da ran gebaut? Ich kenne nicht sämtliche Motorräder dieser Welt, weiss aber, das BMW Motorräder mit ABS gebaut hat.
CMOS ist sauschnell, Du koppelst Dir Störungen über die Tastenleitungen rein. In die S- und R-Eingänge kommt ein Tiefpaß (100k+100nF), dann sollte es gehen. Und alle unbenutzten Eingänge gehören natürlich an GND. R1 und R2 gehören direkt an +, sonst steuern bei Spannungsspitzen Q1 und Q2 auf. Ich würde die auch niederohmiger machen (1k).
Harald W. schrieb: > hinz schrieb: > >> ABS an einer R80? Wer hat das da ran gebaut? > > Ich kenne nicht sämtliche Motorräder dieser Welt, weiss aber, > das BMW Motorräder mit ABS gebaut hat. Aber doch nicht in der Zeit.
Was man tun könnte: Einen Artikel verfassen, in dem man über sämtliche Gefahren und Unbilden des Kfz-Netzes und insbesondere dem von Zweirädern jeglicher Form hinweist. Das würde die Arbeit von Bedenkenträgern und Platzfüllern enorm vereinfachen, denn sie müßten nur noch dorthin verweisen. Das ist dann ebenso nützlich und erhebend, wie der Verweis auf eine 20 Jahre alte DSE-Fack, die mit den Verhältnissen im Bordnetz moderner Fahrzeuge auch nichts mehr gemein hat.
Befürchter der Löschung einer Betriebserlaubnis schrieb im Beitrag #5790298: > Was man tun könnte: Einen Artikel verfassen, in dem man über sämtliche > Gefahren und Unbilden des Kfz-Netzes und insbesondere dem von Zweirädern > jeglicher Form hinweist. Das würde die Arbeit von Bedenkenträgern und > Platzfüllern enorm vereinfachen, denn sie müßten nur noch dorthin > verweisen. Fang an. wendelsberg
Mir fehlen da ja die Pull-Down-Widerstände an den Gates von Q3 und Q4 - die Ausgänge vom IC werden hochohmig und die Gates hängen dann in der Luft ...
Harald W. schrieb: > Felix R. schrieb: > >> Ich möchte hier kein ABS selbst basteln, sondern eine Schaltung bauen, >> die einen Kippschalter durch 3 Taster ersetzt. > > Diese Schaltung könnte aber z.B. Dein ABS stören. Entstörung > von Radios im KFZ war schon vor 50 Jahren ein Problem, an > dem mancher erfahrene Autoelektriker verzweifelt ist. Man sollte halt den Beitrag ganz lesen und sich die beigefügten Dokumente anschauen. Dann erübrigt sich der Unfug, bei diesem Fahrzeug ein ABS-System ins Spiel zu bringen. Und wenn ich zu dem Sachverhalt nichts beitragen kann, einfach die Tastatur ruhen lassen. Ist schon länger auffalend hier im Forum, daß immer mehr Bedenkenträger meinen, sie müssen irgendwas zur Problemlösung beitragen, obwohl es besser wäre, sie würden gar nichts schreiben. Gruß fossi
Nicht nur als oberster Bedenkenträger: Ein Hinweis auf die Produkthaftung, wenn ein Unfall im Straßenverkehr passieren sollte, bei dem der Blinker versagt hatte als Mitunfallursache ist leider notwendig. Der TO muss das so machen, dass er nicht Hersteller ist, sondern sein Kumpel und er nur der ganz kleiner Helfer des Helfers. Im Weiteren gehen wir alle davon aus, dass er das Fahrzeug für die Fahrten in Keisgruben, also für Rennen und Training verwendet, ansonsten dieses Fahrzeug auf einem Hänger transportiert wird. Wenn nicht, müßte dieser Thread hier eigentlich geschlossen und gelöscht werden.
Das Problem ist: Wenn Dir jemand hilft, ohne die Bedenken zu äußern, kann er im Schadensfall mit haftbar gemacht werden. Anstiftung zu grober Fahrlässigkeit ist nämlich ebenfalls grobe Fahrlässigkeit.
Dirk J. schrieb: >> Fahrten in Kiesgruben, also für Rennen... > > Bei Rennen wird geblinkt? Aber sicher. Wenn man vorm Überholen nicht blinkt, gibts ein Strafmandat. :-)
Beitrag #5793103 wurde von einem Moderator gelöscht.
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