Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Klimakammer Tipps


von Klimatester (Gast)


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Hallo!

Wir wollen auf der Arbeit eine Klimakammer kaufen.
Hintergrund ist, dass wir ein Gerät entwickeln, das lt. Anleitung bis 
35°C und 85% Luftfeuchte funktionieren soll. Lagerung -10°C bis 55°C. 
Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu 
beachten?

von Michael (Gast)


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Klimatester schrieb:
> Hallo!
>
> Wir wollen auf der Arbeit eine Klimakammer kaufen.
> Hintergrund ist, dass wir ein Gerät entwickeln, das lt. Anleitung bis
> 35°C und 85% Luftfeuchte funktionieren soll. Lagerung -10°C bis 55°C.
> Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu
> beachten?

Hallo,

wir haben eine Klimakammer in der Firma für Elektronikentwicklung! 
Könntest du bitte sagen was du entwickeln möchtest? Eventuell können wir 
das übernehmen!

von Mad (Gast)


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Klimatester schrieb:
> Was gibt es allgemein zu
> beachten?

Das fragt man den Hersteller. Dazu sucht man welche aus dem Internet 
oder fragt seinen Chef. Dann lässt man Angebote erstellen nachdem man 
zusammen mit den Kollegen die eigenen Anforderungen des Gerätes grob 
festgelegt hat.

Wie unprofessionell manche hier unterwegs sind.

Noch besser ist dann die erste Antwort auf deine Frage hier .... lulz

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ich finde es sehr wichtig, dass sie eine Öffnung, z.B. eine Tür hat, die 
man öffnen kann, um dort die Prüflinge reinzulegen.

Man sollte auch immer eine Klimakammer kaufen, die einen Stecker hat. 
Mit Strom sind die eingestellten Werte deutlich genauer.

SCNR.


Wenn du die Anforderungen kennst und eine Klimakammer die Anforderungen 
einhält, dann kauft sie. Fertig.

50°C und 50%rF sind in jeder Klimakammer das gleiche (abzgl/zzgl 
Toleranz)

von Melzig (Gast)


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Für grössere Klimakammern im frostigen Bereich, würde
ich noch eine Packung warme Socken bestellen.
























Jaja, ich weiss der war schlecht.

von Melzig (Gast)


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Nachtrag:

Ich musste auch schon Equipment bestellen, dass deutlich mehr
als der Firmenwagen des Prokuristen gekostet hat.
Und das zu Zeiten wo es noch kein Internet, keine FAQs, und
keine mehr oder weniger hilfreichte Tipps gab.

Und.

Was soll sein.


Schliesslich kann ich Spezifikationen lesen und auch hinterfragen.
Damals halt per Telefon.


Gibt es heute nur Weicheier?

von Tim (Gast)


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Klimatester schrieb:
> Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu
> beachten?
Bei uns steht die Kammer abseits im Keller. Macht immerhin soviel Lärm, 
das man das nicht im Büro haben will. Außerdem wird sie selten 
gebraucht, braucht doch relativ viel Platz. Drumrum braucht man auch 
noch Platz für Stromversorgung und diverse Meß- uns Steuergeräte, je 
nach Prüfling.

Zum Messen sollte man Zeit mitbringen, gut wenn man die Messung 
automatisieren kann.

von butsu (Gast)


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Weisst du, welche Tests du durchführen willst? Mit mal 'ne Stunde bei 
-10°C, dann 'ne Stunde bei 55°C, wenn's dann noch geht ist's gut, ist es 
meist nicht getan.

Falls ihr es ernst meint, wirst du nicht umhin kommen, dich in die 
entsprechenden Normen einzuarbeiten. Da gibt es viele verschiedene. 
IEC60068-1 ist ein guter Startpunkt. Dann wählst du die ensprechenden 
Prüfungen aus, definierst (begründet) die Schärfegrade. Daraus kannst du 
dann die Anforderungen an deine Klimakammer ableiten (z.B. ob regelbare 
Feuchte nötig ist, wie schnell die Rampen gefahren werden müssen, etc.).

Manche Hersteller liefern fertige Programme entsprechend 
unterschiedlicher Normen, die kann man dann für seine Zwecke anpassen. 
Das spart Zeit. Trivial ist die Frage, wie groß die Kammer wirklich sein 
muss. Interessant ist auch: Wer macht die Wartung und kalibriert die 
(Temp.-)Sensoren?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in ein 
akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort 
die Tests machen zu lassen...

von Blubb (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in
> ein
> akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort
> die Tests machen zu lassen...


Ein Beusch oder Erfahrungsaustausch mit den TEstern dort könnte auch 
hilfreich sein um mehr über die Bedienung, das Handling etc bei 
verschiedenen Klimakammern zu lernen.

Es macht ja auch einen Unterschied ob es nur um den test von Einzel-PCB 
geht oder um Komplettgeräe im 2x1x1m Schaltschrank.

von georg (Gast)


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Klimatester schrieb:
> Was gibt es allgemein zu
> beachten?

Erst mal die Anforderungen auflisten: Grösse in XYZ, obere und untere 
Grenzwerte für Temperatur und Feuchtigkeit, benötigte 
Änderungsgeschwindigkeiten dafür (Schockprüfungen), Zugangsmöglichkeiten 
für Messgeräte, maximal abführbare Verlustleistung(!) usw. ohne Anspruch 
auf Vollständigkeit. Die Genauigkeit ist meistens nicht das wirkliche 
Problem, ob eure Geräte jetzt bis 35 oder bis 36 Grad funktionieren ist 
nicht so entscheidend. Dann mit Google Hersteller suchen und prüfen ob 
der Etat ausreicht.

Eine Firma für alles kann man nicht empfehlen, es gibt ja Klimakammern 
von Mikrowellengrösse bis begehbar oder sogar zur Aufnahme von 
Eisenbahnwaggons (obwohl ich mir da nicht so sicher bin, bei den 
Ausfallraten der Klimanalagen in ICEs).

Georg

von Klimatester (Gast)


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Mad schrieb:
> Das fragt man den Hersteller. Dazu sucht man welche aus dem Internet
> oder fragt seinen Chef. Dann lässt man Angebote erstellen nachdem man
> zusammen mit den Kollegen die eigenen Anforderungen des Gerätes grob
> festgelegt hat.

Das läuft nebenbei auch. Hier gehts um die Dinge die nicht auf Seite 1 
im Datenblatt stehen und die die Verkäufer einem nicht auf die Nase 
binden.

von Klimatester (Gast)


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Danke an  Tim, butsu, Sebastian R., Blubb und georg!


Sebastian R. schrieb:
> Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in ein
> akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort
> die Tests machen zu lassen...

Ist in Überlegung, aber im Moment geht es eher Richtung eigenes Gerät 
(Langzeittests).

Blubb schrieb:
> Ein Beusch oder Erfahrungsaustausch mit den TEstern dort könnte auch
> hilfreich sein um mehr über die Bedienung, das Handling etc bei
> verschiedenen Klimakammern zu lernen.

Der Tipp gefällt mir besonders gut.


Es geht um Geräte von ca. 30x30x30 cm3 mit ein paar Watt 
Verlustleistung.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Klimatester schrieb:
> 30x30x30 cm3

cm^9? Naja.


Wir haben Temperaturkammern von CTS im Einsatz. Die haben aber auch 
echte Klimakammern mit Feuchte und Temperatur im Einsatz. Von der 
Bedienung her sind die dank großem Farb-Tatsch-Display recht einfach, 
dazu Netzwerk, Anschlüsse für ext. Sensoren und so weiter.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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von Martin H. (horo)


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Sebastian R. schrieb:
> cm^9? Naja.
???

Klimatester schrieb:
> ca. 30x30x30 cm3
stimmt schon:
=> 30 cm x 30 cm x 30 cm = 30 x 30 x 30 x cm x cm x cm = 30 x 30 x 30 
cm³

von butsu (Gast)


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georg schrieb:
> es gibt ja Klimakammern von Mikrowellengrösse

Hast du einen Link? Die kleinste die ich kenne ist eher "kleiner 
Kühlschrank". Gut, der Prüfraum geht dann Richtung 
Mikrowelleninnenraum...

Klimatester schrieb:
> Ist in Überlegung, aber im Moment geht es eher Richtung eigenes Gerät
> (Langzeittests).

Machen Dienstleister auch. Auch hier lohnt ein Blick in die Normen. Die 
definierten Tests haben ja gerade beschleunigte Alterung zum Ziel. So 
gibt es z.B. kombinierte Tests, die gezielt Kondensat in Rissen zu 
erzeugen versuchen, und dies dann ausfrieren. Und das immer wieder.

Manche Hersteller von Klimakammern haben auch gutes Schulungsmaterial 
zum Thema.

Im mittleren 5-stelligen Bereich liegst du bei einem Neugerät der 
gewünschten Größe eh. Da kann man schon was erwarten...

von ??? (Gast)


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man muss da genau definieren welche Testbedingungen wichtig sind. Muss 
ev. viel Wärme vom Testobjekt weggeschafft werden, so ist das sehr teuer 
und führt zwangsläufig zu einer sehr lauten Kompressorkühlung. Sowas 
gibts z.B von Vötsch Industrietechnik. Diese Kammern brauchen auch sehr 
viel Betreuung und verbrauchen zur Anfeuchtung viel Wasser. Kleine 
Kammern sind dabei unpraktisch.
Das Gegenteil sind da zb. Die Konstantklimakammern von Memmert. Ich hab 
auf Arbeit zwei HPP110. Die sind absolut leise und fast Wartungsfrei. 
Allerdings können die durch die Peletier-Kühlung nicht viel Wärme 
wegschaffen.

von Petra (Gast)


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Vergiss nicht die Ressourcen!
Für eine 300l Kammer mit Luftkühlung braucht es 3*400V mit 16A 
Absicherung und eventuell Druckluft für den zusätzlichen Trockner. Kann 
aber nur 2°/min kühlen und 3°/min heizen.
Wenns flotter sein muss, die Kammern mit 15°/min kühlen oder heizen 
brauchen schon 3*400V mit 63A und einen eigenen Kühlwasserkreislauf.
Und wenn Du nicht ständig Wasser für die Luftfeuchte nachfüllen willst, 
dann einen Trinkwasseranschluss mit Enthärter. Auf jeden Fall einen 
Abfluss.
Der Lärm und die Abwärme wurden schon thematisiert.
ESPEC, CTS, Vötsch sind die großen am Markt. Eventuell gibt es auch 
brauchbare Gebrauchtgeräte. Zumindest Vötsch verleiht auch Geräte.

von Blechbieger (Gast)


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Einen Kalender (z.B. in Outlook) zum Planen wer wann den Schrank in 
Beschlag hat. Bei uns steht der Schrank meistens monatelang ungenutzt 
rum und dann plötzlich wollen Entwicklung, Konstruktion und Fertigung 
ihn gleichzeitig für Tage und Wochen nutzen.

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