Hallo! Wir wollen auf der Arbeit eine Klimakammer kaufen. Hintergrund ist, dass wir ein Gerät entwickeln, das lt. Anleitung bis 35°C und 85% Luftfeuchte funktionieren soll. Lagerung -10°C bis 55°C. Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu beachten?
Klimatester schrieb: > Hallo! > > Wir wollen auf der Arbeit eine Klimakammer kaufen. > Hintergrund ist, dass wir ein Gerät entwickeln, das lt. Anleitung bis > 35°C und 85% Luftfeuchte funktionieren soll. Lagerung -10°C bis 55°C. > Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu > beachten? Hallo, wir haben eine Klimakammer in der Firma für Elektronikentwicklung! Könntest du bitte sagen was du entwickeln möchtest? Eventuell können wir das übernehmen!
Klimatester schrieb: > Was gibt es allgemein zu > beachten? Das fragt man den Hersteller. Dazu sucht man welche aus dem Internet oder fragt seinen Chef. Dann lässt man Angebote erstellen nachdem man zusammen mit den Kollegen die eigenen Anforderungen des Gerätes grob festgelegt hat. Wie unprofessionell manche hier unterwegs sind. Noch besser ist dann die erste Antwort auf deine Frage hier .... lulz
Ich finde es sehr wichtig, dass sie eine Öffnung, z.B. eine Tür hat, die man öffnen kann, um dort die Prüflinge reinzulegen. Man sollte auch immer eine Klimakammer kaufen, die einen Stecker hat. Mit Strom sind die eingestellten Werte deutlich genauer. SCNR. Wenn du die Anforderungen kennst und eine Klimakammer die Anforderungen einhält, dann kauft sie. Fertig. 50°C und 50%rF sind in jeder Klimakammer das gleiche (abzgl/zzgl Toleranz)
Für grössere Klimakammern im frostigen Bereich, würde ich noch eine Packung warme Socken bestellen. Jaja, ich weiss der war schlecht.
Nachtrag: Ich musste auch schon Equipment bestellen, dass deutlich mehr als der Firmenwagen des Prokuristen gekostet hat. Und das zu Zeiten wo es noch kein Internet, keine FAQs, und keine mehr oder weniger hilfreichte Tipps gab. Und. Was soll sein. Schliesslich kann ich Spezifikationen lesen und auch hinterfragen. Damals halt per Telefon. Gibt es heute nur Weicheier?
Klimatester schrieb: > Hat hier jemand Erfahrung mit Klimakammern? Was gibt es allgemein zu > beachten? Bei uns steht die Kammer abseits im Keller. Macht immerhin soviel Lärm, das man das nicht im Büro haben will. Außerdem wird sie selten gebraucht, braucht doch relativ viel Platz. Drumrum braucht man auch noch Platz für Stromversorgung und diverse Meß- uns Steuergeräte, je nach Prüfling. Zum Messen sollte man Zeit mitbringen, gut wenn man die Messung automatisieren kann.
Weisst du, welche Tests du durchführen willst? Mit mal 'ne Stunde bei -10°C, dann 'ne Stunde bei 55°C, wenn's dann noch geht ist's gut, ist es meist nicht getan. Falls ihr es ernst meint, wirst du nicht umhin kommen, dich in die entsprechenden Normen einzuarbeiten. Da gibt es viele verschiedene. IEC60068-1 ist ein guter Startpunkt. Dann wählst du die ensprechenden Prüfungen aus, definierst (begründet) die Schärfegrade. Daraus kannst du dann die Anforderungen an deine Klimakammer ableiten (z.B. ob regelbare Feuchte nötig ist, wie schnell die Rampen gefahren werden müssen, etc.). Manche Hersteller liefern fertige Programme entsprechend unterschiedlicher Normen, die kann man dann für seine Zwecke anpassen. Das spart Zeit. Trivial ist die Frage, wie groß die Kammer wirklich sein muss. Interessant ist auch: Wer macht die Wartung und kalibriert die (Temp.-)Sensoren?
Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in ein akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort die Tests machen zu lassen...
Sebastian R. schrieb: > Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in > ein > akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort > die Tests machen zu lassen... Ein Beusch oder Erfahrungsaustausch mit den TEstern dort könnte auch hilfreich sein um mehr über die Bedienung, das Handling etc bei verschiedenen Klimakammern zu lernen. Es macht ja auch einen Unterschied ob es nur um den test von Einzel-PCB geht oder um Komplettgeräe im 2x1x1m Schaltschrank.
Klimatester schrieb: > Was gibt es allgemein zu > beachten? Erst mal die Anforderungen auflisten: Grösse in XYZ, obere und untere Grenzwerte für Temperatur und Feuchtigkeit, benötigte Änderungsgeschwindigkeiten dafür (Schockprüfungen), Zugangsmöglichkeiten für Messgeräte, maximal abführbare Verlustleistung(!) usw. ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Genauigkeit ist meistens nicht das wirkliche Problem, ob eure Geräte jetzt bis 35 oder bis 36 Grad funktionieren ist nicht so entscheidend. Dann mit Google Hersteller suchen und prüfen ob der Etat ausreicht. Eine Firma für alles kann man nicht empfehlen, es gibt ja Klimakammern von Mikrowellengrösse bis begehbar oder sogar zur Aufnahme von Eisenbahnwaggons (obwohl ich mir da nicht so sicher bin, bei den Ausfallraten der Klimanalagen in ICEs). Georg
Mad schrieb: > Das fragt man den Hersteller. Dazu sucht man welche aus dem Internet > oder fragt seinen Chef. Dann lässt man Angebote erstellen nachdem man > zusammen mit den Kollegen die eigenen Anforderungen des Gerätes grob > festgelegt hat. Das läuft nebenbei auch. Hier gehts um die Dinge die nicht auf Seite 1 im Datenblatt stehen und die die Verkäufer einem nicht auf die Nase binden.
Danke an Tim, butsu, Sebastian R., Blubb und georg! Sebastian R. schrieb: > Ansonsten wäre es vielleicht günstiger, nach der Entwicklung in ein > akkreditiertes Labor für Umweltsimulationsprüfungen zu gehen und dort > die Tests machen zu lassen... Ist in Überlegung, aber im Moment geht es eher Richtung eigenes Gerät (Langzeittests). Blubb schrieb: > Ein Beusch oder Erfahrungsaustausch mit den TEstern dort könnte auch > hilfreich sein um mehr über die Bedienung, das Handling etc bei > verschiedenen Klimakammern zu lernen. Der Tipp gefällt mir besonders gut. Es geht um Geräte von ca. 30x30x30 cm3 mit ein paar Watt Verlustleistung.
Klimatester schrieb: > 30x30x30 cm3 cm^9? Naja. Wir haben Temperaturkammern von CTS im Einsatz. Die haben aber auch echte Klimakammern mit Feuchte und Temperatur im Einsatz. Von der Bedienung her sind die dank großem Farb-Tatsch-Display recht einfach, dazu Netzwerk, Anschlüsse für ext. Sensoren und so weiter.
Sebastian R. schrieb: > cm^9? Naja. ??? Klimatester schrieb: > ca. 30x30x30 cm3 stimmt schon: => 30 cm x 30 cm x 30 cm = 30 x 30 x 30 x cm x cm x cm = 30 x 30 x 30 cm³
georg schrieb: > es gibt ja Klimakammern von Mikrowellengrösse Hast du einen Link? Die kleinste die ich kenne ist eher "kleiner Kühlschrank". Gut, der Prüfraum geht dann Richtung Mikrowelleninnenraum... Klimatester schrieb: > Ist in Überlegung, aber im Moment geht es eher Richtung eigenes Gerät > (Langzeittests). Machen Dienstleister auch. Auch hier lohnt ein Blick in die Normen. Die definierten Tests haben ja gerade beschleunigte Alterung zum Ziel. So gibt es z.B. kombinierte Tests, die gezielt Kondensat in Rissen zu erzeugen versuchen, und dies dann ausfrieren. Und das immer wieder. Manche Hersteller von Klimakammern haben auch gutes Schulungsmaterial zum Thema. Im mittleren 5-stelligen Bereich liegst du bei einem Neugerät der gewünschten Größe eh. Da kann man schon was erwarten...
man muss da genau definieren welche Testbedingungen wichtig sind. Muss ev. viel Wärme vom Testobjekt weggeschafft werden, so ist das sehr teuer und führt zwangsläufig zu einer sehr lauten Kompressorkühlung. Sowas gibts z.B von Vötsch Industrietechnik. Diese Kammern brauchen auch sehr viel Betreuung und verbrauchen zur Anfeuchtung viel Wasser. Kleine Kammern sind dabei unpraktisch. Das Gegenteil sind da zb. Die Konstantklimakammern von Memmert. Ich hab auf Arbeit zwei HPP110. Die sind absolut leise und fast Wartungsfrei. Allerdings können die durch die Peletier-Kühlung nicht viel Wärme wegschaffen.
Vergiss nicht die Ressourcen! Für eine 300l Kammer mit Luftkühlung braucht es 3*400V mit 16A Absicherung und eventuell Druckluft für den zusätzlichen Trockner. Kann aber nur 2°/min kühlen und 3°/min heizen. Wenns flotter sein muss, die Kammern mit 15°/min kühlen oder heizen brauchen schon 3*400V mit 63A und einen eigenen Kühlwasserkreislauf. Und wenn Du nicht ständig Wasser für die Luftfeuchte nachfüllen willst, dann einen Trinkwasseranschluss mit Enthärter. Auf jeden Fall einen Abfluss. Der Lärm und die Abwärme wurden schon thematisiert. ESPEC, CTS, Vötsch sind die großen am Markt. Eventuell gibt es auch brauchbare Gebrauchtgeräte. Zumindest Vötsch verleiht auch Geräte.
Einen Kalender (z.B. in Outlook) zum Planen wer wann den Schrank in Beschlag hat. Bei uns steht der Schrank meistens monatelang ungenutzt rum und dann plötzlich wollen Entwicklung, Konstruktion und Fertigung ihn gleichzeitig für Tage und Wochen nutzen.
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