Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötspritze Hohlkehle


von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Mahlzeit!

Empfiehlt sich eher eine Hohlkehlenlötspritze mit 1,6mm oder 3,2mm 
Durchmesser zum SMD IC einlöten?
Von 0,5mm bis 1,2mm Pinabstand ist alles dabei.

Damit soll man sich ja das Absaugen von Lötbrücken mit der Entlötlitze 
sparen können.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Hohlkehlenlötspritze

Willst du Löten oder das Lötzinn aufspritzen?

>Damit soll man sich ja das Absaugen von Lötbrücken mit der Entlötlitze
>sparen können.

Aber nur wenn man es kann. Und selbst dann wird man immer wieder mal 
kleinere Lötbrücken haben.

MfG Spess

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ich habe auch Depotspitzen, komme damit aber nie wirklich gut klar.

Dafür kome ich mit einer normalen, recht großen Spitze und viel 
Flussmittel sehr gut klar. Das ist eigentlich auch nur Spitze verzinnen 
und über die geflussmittelten Pins ziehen. Lötbrücken lassen sich dann 
auch bequem öffnen.

von Marten Morten (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Mahlzeit!
>
> Empfiehlt sich eher eine Hohlkehlenlötspritze mit 1,6mm oder 3,2mm
> Durchmesser zum SMD IC einlöten?

Immer die größte Spitze mit der man noch ohne Schaden an Bauelementen 
und Platine arbeiten kann. D.h. mit der man vernünftig ran kommt. Daher, 
wenn es geht 3,2 mm. Nur wenn es eng ist 1,6 mm.

> Von 0,5mm bis 1,2mm Pinabstand ist alles dabei.

Der Durchmesser der Spitze hat damit wenig zu tun. Mit der Spitze rollt 
man einen Ball von flüssigem Lötzinn über die Pins. Der Ball ist dabei 
sowieso größte als der Pinabstand.

> Damit soll man sich ja das Absaugen von Lötbrücken mit der Entlötlitze
> sparen können.

Das hat mehr mit der Erfahrung und den handwerklichen Fähigkeiten zu 
tun. Die Hohlkehlspitze kann mehr Lötzinn aufnehmen. Damit muss man 
weniger oder gar kein weiteres Lötzinn hinzufügen wenn man über eine 
längere Reihe von Pins rollt. Zusätzlich gibt die Spitze mehr Kontrolle 
über den zu rollenden Ball. Eine normale Meißelspitze tut es aber genau 
so wenn man etwas mehr übt.

Am wichtigsten ist extra Flussmittel. "Eimerweise" Flussmittel.

von Marten Morten (Gast)


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Noch was vergessen:

Zum Üben kann man sich eine Hand voll von diesen Übungskits kommen 
lassen, bevor man seine eigenen Projekte versaut
https://de.aliexpress.com/item/SMD-SMT-Components-Welding-Practice-Board-Soldering-Skill-Training-Beginner-DIY-Kit/32488902661.html

Mit 1,60 Euro machen die einen nicht arm.

von Mehmet K. (mkmk)


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Hatte mir ebenfalls mit viel Enthusiasmus solch eine Hohlkehle gekauft 
(Ersa). Nix gewesen ausser Spesen :)
Mit der normalen Lötspitze gelingt mir das Bestreichen der LQFP-pins mit 
Lötzinn viel besser.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Ich habe eine Lotdepotspitze C245-931 von JBC mit einem Außendurchmesser 
von 2,7 mm. Damit komme ich hervorragend zu recht (andere Größen habe 
ich noch nicht getestet). Nach ein paar mal üben an Schrottplatinen 
kriegt man damit nahezu perfekte und lotbrückenfreie Ergebnisse hin. 
Schneller als mit jedem anderen Verfahren. Viel Flussmittel ist 
allerdings Pflicht.

von tnsz (Gast)


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Ich nutze eine eine recht breite, meißelförmige JBC Spitze und benetze 
alle Pins bewußt mit Verbindungen untereinander. Anschließend 
Flussmittel per Stift auftragen und mit etwas Entlötlitze das 
überschüssige Lötzinn entfernen. Das funktioniert bei meinen Prototypen 
super.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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tnsz schrieb:
> Ich nutze eine eine recht breite, meißelförmige JBC Spitze und benetze
> alle Pins bewußt mit Verbindungen untereinander. Anschließend
> Flussmittel per Stift auftragen und mit etwas Entlötlitze das
> überschüssige Lötzinn entfernen. Das funktioniert bei meinen Prototypen
> super.

Ist aber auch mehr die Brecheisen-Methode. Ist nicht immer elegant 
aufgrund des thermischen Stresses beim Entlöten.

von Mehmet K. (mkmk)


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Sebastian R. schrieb:
> Das funktioniert bei meinen Prototypen
>> super.
>
> Ist aber auch mehr die Brecheisen-Methode. Ist nicht immer elegant
> aufgrund des thermischen Stresses beim Entlöten.

Hinzu kommt: mit der Entlötlitze etwas dumm verrutschen und schon hat 
man verbogene Beine. Ist mir ein paar mal passiert. Seitdem sammle ich 
das überschüssige Lot auf den letzten 2 Pins der Reihe; und nur dort 
fummele ich mit der Entlötlitze herum.

von tnsz (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Entlötlitze etwas dumm verrutschen und schon hat
> man verbogene Beine

ist mir in den letzten 15 Jahren noch nicht passiert

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Die Meinung hier scheint gegen die Hohlkehle zu sein.
Also blasen wir das Experiment ab?

Bisher löte ich TQFPs ja nach der Holzfällermethode ein.
Anpunkten, mit Flussmittel einsauen und Lötkolben mit Zinn drüberziehen.
Nur ab und zu bleibt eben doch mal eine Lötbrücke irgendwo in der Mitte 
hängen und die Entlötlitze muss ran.
Da wollt ich mal gucken ob sich dort ein Verbesserungspotential ergibt.

@Marten Morten
Mir gings bei der Spitzengröße darum wieviel Zinn der halten kann.
Vllt hätte der 1,6er ja nen zu kleines Depot ums mal über 50 Pins zu 
ziehen.
Dank des Überlieferns der CHinesischen Platinenätzer hat man ja eh immer 
eine Platine über. Um damit mal mit der Hohlkele zu üben.

von Bastian W. (jackfrost)


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Hi,

Ich löte TQFP mit der 2,3 mm Hohlkehle von Ersa für meine iCon Pico.
Geht meist ganz gut , und wenn doch mal ne Brücke ist dann kann ich das 
mit der "leeren" Kehle entfernen. Ich nehm aber auch zusätzlich 
Flussmittel

Hab an ner alten Platine von nem Brenner geübt.

Gruß JackFrost

von Stefan L. (stefan_l134)


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Ich hab gestern noch mal ein bisschen mit der Hohlkehle rumgespielt. 
Wichtig ist, nicht zu viel Lot in das Reservoir zu geben, sonst können 
Lotbrücken entstehen. Ich habe dann auch mal absichtlich alle Pins auf 
einer Seite eines TQFP gebrückt. Mit einem leeren Lotdepot und reichlich 
Flussmittel ließen sich die Lotbrücken im Handumdrehen wieder entfernen. 
Also ich bin nach wie vor überzeugt von dem Konzept. Aber jeder so wie 
er am besten zurecht kommt. Btw: Ich löte nur mit bleihaltigem Lot, kann 
sein dass das auch einen Unterschied macht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mw E. schrieb:
> Damit soll man sich ja das Absaugen von Lötbrücken mit der Entlötlitze
> sparen können.

Reichts bei dir finanziell nicht mehr für Entlötlitze?

von X2 (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Reichts bei dir finanziell nicht mehr für Entlötlitze?

Man bekommt mit einer Hohlkehle halt eine gute Lötstelle. Wenn man mit 
Entlötlitze wie weiter oben beschrieben arbeitet, kann es sein das man 
zuviel Lötzinn wieder abzieht und der Meniskus am hinter dem Beinchen 
nicht stimmt.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Ich finds immer schön wie der Cyblord andauernd seine 
Dummheit/Nichtahnung zur Schau stellt ;)

Sone Hohlkehlenspitze koste mal eben 20€+ und sone Entlötlitze wird 
einem fast hinterhergeworfen.

von Carsten W. (eagle38106)


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Also für meinen Weller kostet bei Farnell eine Gullwing Spitze 10,90€ 
plus MWSt.
Ich löte jetzt schon seit über 20 Jahren mit Hohlkehlenspitzen die 
feinsten SMD Chip ohne Probleme.

Übung macht den Meister. Auch beim Löten. Also nicht von den Hasenfüßen 
hier abschrecken lassen!

von Marten Morten (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Die Meinung hier scheint gegen die Hohlkehle zu sein.
> Also blasen wir das Experiment ab?

Wenn du es nicht ausprobierst kannst du nicht wissen ob es für dich eine 
Verbesserung ist.

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