Hallo Spezialisten, ich habe eine Frage - habe auch schon die Suchfunktion benutzt und was zu meinem Thema gefunden, aber wenn ich ehrlich bin: mir muß man das verständlicher erklären. Es geht um folgendes: richte grad eine Hobbywerkstatt ein, mit neuer Elektrik. Aufgrund der zu benutzenden Geräte wie Heißluftfön, Elektrolüfter usw. wollte ich drei verschiedene Phasen (Außenleiter) verwenden. Als Stromanschluß habe ich meinen Sicherungskasten (mit 4 16A Sicherungen und FI Schalter) mittels Kabel und Stecker an eine Kraftstromsteckdose angeschlossen. Von dort aus 3 Phasen (2,5mm) in 3 einzelne Verteilerdosen gelegt. Da ich teilweise Doppelsteckdosen mit unterschiedlichen Phasen belegen wollte (hab auch schon fertig installiert - nur Zufuhrstrom von Verteilerdosen fehlt noch) wollte ich im Vorfeld mal nachfragen ob ich für die 3 Phasen ein 5adriges 1,5 Kabel verwenden kann oder ob 3 einzelne 3 adrige verlegt werden sollen. Vielleicht kann mir das jemand erklären. Vielen Dank im voraus. Gruß Frank
Da du 4 einzelne 16A Sicherungen im Kasten hast, darfst du nur 4 einzelne 3-adrige Kabel verwenden, denn eine 5-adrige Leitung muss allpolig getrennt werden können. Auch wenn sich im Normalbetrieb der Strom im Nulleiter nur wenig verschiebt (maximal 1.5%) und so die Spannungen der 3 Phasen nahezu ungestört denselben Nulleiter benutzen können, ist im satten Kurzschlussfall )0V am Ende) der Nulleiter massiv verschoben, um 115V (weil ja 0V am Ende auftreten muss der Spannungsabfall über die Zuleitung verteilt werden, die Hälfte auf der Phasenleitung, die andere Hälfte auf den Nullleiter) was zu Spannungsüberhöhung bis 425V für die Verbraucher an denn anderen beiden Phasen führt, was die zerstören kann. Auch schon der hohe Anlaufstrom von Maschinen kann mehr als 1.5% Spannungsübrhöhung bewirken, z.B. 10%. Auch aus dem Grund ist eine einzelne Leitungsführung vorzusziehen. Durch den Anschluss deiner Konstruktion an einer Kraftstromsteckdose hast du leider schon einen gemeinsamen Nulleiter in der Zuführung, was du nun nicht ändern kannst. Immerhin ist der Aufbau deiner Schaltung an einer Steckdose auch für dich als Laien zulässig. Wäre es eine Festinstallation, müsstest du einen Elektriker rufen.
Hallo, erst mal vielen Dank für die Erklärung. Habe inzwischen einen "Elektriker" meine klemmung prüfen lassen. Es hätte alles funktioniert aber es ist verboten. Ich hatte z B. 1 Schalter und 2 Steckdosen unten dran verbaut. Dann hatte ich den Schalter und die 2 Steckdosen mit 3 verschiedenen Phasen angeschlossen(5 adriges Kabel, braun, schwarz und grau als Phasen benutzt) um nach meiner Meinung nicht zuviel Verbraucher auf einer Phase zu haben. Wenn man es genau nimmt waren also 400v in den Dosen gelegen. Jetzt muß ich halt alles unklemmen bzw. Für jede Phase (Steckdose und Schalter) ein 3 adriges Kabel verwenden. Ich hoffe das dann alles korrekt ist. In den großen verteilerdosen liegen trotzdem tw. 3 Phasen. Vielleicht ist das nicht ok aber ich bin der einzige wo darauf Zugriff hat, werde aber die Dosen noch kennzeichnen. Vielen Dank nochmals. Gruß Frank
Also ich blick noch nicht ganz durch was du da gebaut hast. Suchwort zum weiterlesen: Aufgeteilter Drehstromkreis. Kurzfassung: Jeweils ein Außenleiter vom Drehstromkreis gegen den Neutralleiter (!) hat 230V Wechselstrom. Jeder Außenleiter hat gegenüber den anderen 400V. Das kann man natürlich aufteilen und es wird in der Hausverteilung auch so gemacht. Das ist zulässig wenn eine allpolige Abschaltmöglichkeit verbaut ist. Das ist durch den Stecker gegeben, ein 4poliger FI würde das auch erfüllen. Den Neutralleiter N darfst du hingegen nur absichern wenn es sich um einen 4fach-Automaten handelt, sodass ein Überstrom auf dem N auch zuverlässig zur Abschaltung der Außenleiter führt. Im Fall, dass der N unterbrochen ist (weil Sicherung ausgelöst) hast du sonst einen schwebenden Sternpunkt und das mögen deine Wechselstromverbraucher gar nicht weil sie dann bis zu 400V abbekommen. Gibt Rauchzeichen und ist teuer. Doppelsteckdosen (Schuko) mit mehreren Außenleitern anschließen geht technisch. Der N aller Dosen wird gemeinsam zurückgeführt. Dann erfolgt die Aufteilung halt in der Dose. Es ist aber absolut nicht zu empfehlen (!) weil man von außen nicht erkennt, dass es sich um unterschiedliche Außenleiter handelt. Ergo denkt man "abgeschaltet", aber auf der Nachbardose im gleichen Rahmen liegt noch Spannung an. Das dann zu merken ist ungeil. In der Praxis hast du aber selbst bei mehreren Steckdosen nebeneinander an der gleichen Phase keine Probleme mit Überlast. Das ist Standard so und hat sich bewährt. Die wenigsten Geräte nutzen die möglichen ca. 3600W für einen 16A Wechselstromkreis DAUERHAFT aus. Und wieviele davon betreibst du gleichzeitig? Selbst wenn du da die große Flex (3000W) oder Kreissäge (3500W) anschließt; davon läuft normalerweise nur ein Gerät. Den Heizlüfter (2000W) hingegen solltest du in der Zeit an einer anderen Steckdose betreiben. Tipp: Vorausgesetzt es handelt sich um eine korrekt abgesicherte 16A-Drehstromdose mit FI im Sicherungskasten, kannst man stattdessen auch eine 0815-Verteilerdose in der Werkstatt setzen und je einen Außenleiter, N und PE als Steckdosenzuleitung für normale Schuko-Steckdosen abzweigen. Die Kraftstromdose kommt dann 20cm weiter unten hin und wird mit allen 5 Adern in der neuen Verteilerdose wieder angeschlossen. Der FI sorgt für eine allpolige Abschaltmöglichkeit, und bei Überlast muss man halt zum Sicherungskasten rennen. Ist die kostengünstigste Lösung für dein Vorhaben. Separate Sicherungen vor Ort brauchst du nur, wenn die Zuleitung höher abgesichert ist, z.B. bei einer 32A-Drehstromsteckdose. Google und dein Elektriker sollten dir nun ausreichend weiter helfen können. Und denk dran: Strom macht klein, schwarz und hässlich.
Frank schrieb: > Es hätte alles funktioniert > aber es ist verboten. So wie dies auch? https://www.brennenstuhl.com/temp/thumbnails/G297075_Produktbild_1-0ac3b.jpg Strippenzieher halt.
Frank schrieb: > Als Stromanschluß habe ich meinen > Sicherungskasten (mit 4 16A Sicherungen und FI Schalter) mittels Kabel > und Stecker an eine Kraftstromsteckdose angeschlossen. Wer macht denn solchen Scheiß. Der N darf natürlich nicht einzeln abgesichert werden. Ein unterbrochener N kann angeschlossene Geräte zerstören.
Jetzt bin ich, was die Theorie betrifft ein absoluter Laie. Ich versuche nochmal zu erklären: habe so einen kleinen Sicherungskopien mit 3 16A Sicherungen und einem fi. Außen befinden sich 2 normale Wechselstrom-Steckdosen. Es wurde ein dickes gelbes Kabel an den Sicherungskasten angeschlossen, an das Kabel ein Starkstrom-Stecker. Dieser in die Starkstrom Dose gesteckt. Das ganze hat mir ein Elektriker gemacht. Die Steckdosen außen funktionieren einwandfrei. Ich habe dann an die vorgeklemmten Waco-Klemmen ein 5 adriges Kabel 2,5 angeschlossen. D.h. Braun schwarz und grau an jeweils eine Klemne, blau an die ebenfalls schon vorhandene Waco-Klemme. Somit hätte ich doch 3 Stromkreise oder nicht? Wegen den Maschinen: 3600 Watt ist ne Menge. Muß aber mit Strom heizen, d h. Mehrere Lüfter bzw. Radiator. Deswegen die 3 Stromkreise. Meinen Fehler bezüglich der durchgeschleiften Kabel in den Steckdosen beseitige ich im Moment. Mein "Elektriker" (wie gesagt: Elektriker in Anführungszeichen) hat gesagt das es ein Problem geben kann wenn andere da herumschrauben, also genau so wie ein Spezialist von euch geantwortet hat. Geht jemand hin und schaltet Sicherung aus, aber auf anderem Stromkreis liegt noch Strom an dann hat derjenige ein klitzekleines Problem wenn er dies berührt. Deswegen baue jch jetzt alles um. Übrigens: mein 5 adriges Kabel ist doch allpolig Trennbar, ich ziehe einfach den Stecker aus der kraftstromdose. Ich hoffe ihr versteht den Aufbau jetzt ein wenig besser. Mir ging es hauptsächlich darum ob ich für die 3 Stromkreise 3 Kabel von den Sicherungen zu den verteilerdosen legen muss oder ob 1x 5 adriges Kabel 2,5 genügt, und ich das von Dose zu Dose durchschleifen kann. Hab was gelesen von Ringleitung, aber das ist mir zu hoch. Wegen evtl. Spannungsabfall: das Zufuhrkabel zu den Dosen misst maximal 15 Meter. Gruß Frank
Jetzt verstehe ich langsam. Sowas? Kraftstromdose | | v Sicherungskasten -> 5x2.5 -> Abzweigdose -> 5x2.5 -> Abzweigdose -> ... | | 3x2.5 3x2.5 | | L1 L2 | | v v Steckdose Steckdose Das kannste so machen. In der Abzweigdose klemmst du dann die Leitung zur Steckdose an N und PE sowie einen der drei Außenleiter. Fragen dazu: - Was für eine Kraftstromdose ist das? 16A, 32A oder gar 63A? bei 16A hast du keinen Vorteil die Schuko-Steckdosen erneut ab zu sichern. Bei einem Kurzschluss werden sowohl die Sicherungen in deiner UV als auch die im Hauptsicherungskasten fliegen. Stichwort zum Googlen: Selektivität. Bei einer größeren Steckdose als 16A brauchst du die Sicherungen allerdings. - Hat die schon einen FI mit max 30mA Auslösestrom in der zugehörigen Hauptverteilung oder ist das Altbestand? Wenn der FI vorhanden ist, gilt sinngemäß das Gleiche wie bei den Sicherungen. Da werden auch beide fliegen. Wenn nur ein alter (mit 0,3 oder 0,5A AUslösestrom) oder gar kein FI vorhanden ist, brauchst du den natürlich. Dann ist es aber sinnvoll den vor der Kraftstromsteckdose nachzurüsten, denn wenn mal was Anderes als dein Verteiler dran hängt, soll er ja trotzdem schützen. - Was soll das Konstrukt mit dem Stecker bringen wenn die Steckdosen doch sowieso fest montiert werden? Warum nicht einfach fest angeschlossen? Wenn es dir um die zentrale Abschaltmöglichkeit geht, wäre ein Schütz mit Schalter bequemer als jedes Mal den klobigen Stecker aus der CEE-Dose zu rupfen. Wie weiter oben schon geschrieben, kannst du die CEE-Steckdose hinter der Verteilung problemlos wieder mit anklemmen (lassen).
P. W. schrieb: > Das kannste so machen Die Aussage ist so allgemein falsch. Es kommt auf die Details an. Klug ist es jedoch in jedem Fall nicht.
Kann man machen, wenn man das 5-adrige Kabel mit einem 3-poligen LS absichert. Der LS ist ja schließlich zum Schutz des Kabels und nicht des Verbrauchers vorhanden. 3 einzelne LS sind nicht erlaubt.
Toff schrieb: > 3 einzelne LS sind nicht erlaubt. Wo steht das und wie verhält es sich, wenn anstelle der Automaten 3 Schmelzsicherungen eingebaut werden?
Soweit ich weiß ist es eine 16A Steckdose. Aber genau bin ich darüber nicht informiert. Im nachträglich angebauten Sicherungskasten befinden sich 3x 16A Sicherungen. Frage: Jemand spricht hier von LS, was ist das genau? Klar, ein Trennschalter hätte es auch getan..... aber der Stecker wird ja nicht laufend von der Kraftstromdose getrennt, sollte nur für den Notfall gedacht sein bzw. wenn ich längere Zeit nicht da bin. Ich habe den Sicherungskasten für die Kraftstromdosen nur einmal kurz gesehen, könnte dir gar nicht sagen ob da ein FI drin war. Müsste mir das mal genauer anschauen. In der alten Halle befinden sich 3 dieser Kraftstromdosen, sieht man das von außen wieviel Ampere die haben? Fakt ist: ich habe jetzt umgebaut. Es fließen keine 380V (400V) mehr durch die Steckdosen-Gehäuse. Hab die Durchschleifung beseitigt. Jetzt hab ich halt z.B. eine Doppelsteckdose die nur mit einer Sicherung abgesichert ist und nicht mehr mit 2 verschiedenen. Gruß Frank
Frank schrieb: > Jemand spricht hier von LS, was ist das > genau? https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
>> 3 einzelne LS sind nicht erlaubt. > Wo steht das und wie verhält es sich, wenn anstelle der Automaten 3 > Schmelzsicherungen eingebaut werden? Man findet jedenfalls oft in den Zählerkästen, dass die 3 Automaten für einen Drehstromkreis (z.B. Herd, Durchlauferhitzer) nicht mechanisch verbunden sind.
Hallo, falls die Schaltung so ist wie von P. W. (deneriel) gezeichnet gibt es mehrere potentielle Probleme: 1) Sternpunktverschiebung bei unterbrochenem Neutralleiter, Folge sind dann bis zu 400V an der Schuko. Siehe auch "Bauernstrom" 2) Neutralleiterüberlastung durch o unterschiedliche Leistungsfaktoren (cos phi) an den Phasen o Oberwellen (insbesondere 3.) falls Schaltnetzteile oder FU dran hängen 3) unübersichtliche Architektur Ich würde es nicht machen.
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