Hallo, beim Metall-Tarifvertrag stehen einem monatlich 26,59€ Altersvorsorgewirksame Leistungen (AVWL) zu. Ich mache mir gerade Gedanken, wie man diese am besten nutzen kann und bin gespannt zu lesen, wozu sich andere im Forum entschieden haben. Es stehen die folgenden Anlageformen für die AVWL zur Auswahl: - Riester-Rente - Betriebliche Altersvorsorge Direktversicherung (BAV) Das Einkommen liegt über der Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung. Es sollen keine Kinder berücksichtigt werden. Mit meinem gefährlichen Halbwissen habe ich mir folgendes zusammengereimt (möglicherweise alles falsch): - Riester-Rente und BAV müssen in der Auszahlungsphase auf gleiche Weise versteuert werden. Bei gleichem angespartem Geld würde man mit beidem die gleiche Leistung erhalten. Also reicht es lediglich die Ansparphase zu betrachten. - Die Beiträge zur BAV sind in der Ansparphase komplett steuerfrei und gehen vom Brutto Gehalt ab. - Die Beiträge zur Riester-Rente müssen in der Ansparphase versteuert werden. Da das Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung liegt, müssen keine Sozialabgaben bezahlt werden. Bleiben also noch Solidaritätszuschlag und Lohnsteuer. Ich bin mir nicht sicher, ob die AVWL bei der Riester Rente steuerlich abgesetzt werden kann, da sie ja der Arbeitgeber zahlt. - Die Riester-Förderung ist anteilig. Angenommen man würde genau die Beitragsbemessungsgrenze plus AVWL verdienen, also 80719,08€ (davon 319.08€ AVWL), dann wäre die zusätzliche Förderung etwa 29€ pro Jahr. - Versicherungsnehmer ist bei der Riester-Rente der Versicherte. Bei der BAV ist der Arbeitgeber der Versicherungsnehmer. Sollte man den Job wechseln, ist der neue Arbeitgeber nicht verpflichtet den Altvertrag weiter zu nutzen. Mir erscheint die BAV gegenüber der Riester Rente leicht im Vorteil. Zu welchem Schluss seid Ihr gekommen? Hat sich das eventuell mal jemand genauer durchgerechnet?
Riester hat den Vorteil, dass man das Kapital jederzeit zum Erwerb einer selbst genutzten Immobilie entnehmen kann. An BAV Kapital kommt man erst als Rentner wieder dran.
Die VWL kann man auch zum direkten Tilgen eines Baukredites nehmen der Arbeitgeber überweist es dann direkt dort hin, die Banken wollen natürlich lieber einen Bausparvertrag verkaufen und werden dir das nicht auf die Nase binden.
Thomas O. schrieb: > Die VWL kann man auch zum direkten Tilgen eines Baukredites nehmen der > Arbeitgeber überweist es dann direkt Das setzt aber voraus, dass man jetzt so einen Kredit hat und nicht irgendwann einmal. Außerdem sprach der TE von avwl, bin nicht sicher, ob das nicht ein Unterschied ist.
Beitrag #5709143 wurde von einem Moderator gelöscht.
Früher hieß das ist das VWL Vermögenswirksame Leistungen, das A steht wohl für Arbeitgeber aber der hat das ja schon immer bezahlt. Achte genau darauf welche Gebühren anfallen und was du später einmal versteuern musst, denn es hört sich gut an steuerfrei etwas anzulegen aber das wird dann später beim Auszahlen auch versteuert und dann kommen evtl. noch Krankenkassenbeiträge oder sonst was drauf was Sie sich vielleicht noch einfallen lassen.
Thomas O. schrieb: > das A steht > wohl für Arbeitgeber aber der hat das ja schon immer bezahlt. Nö, A steht für Alters... https://de.wikipedia.org/wiki/Altersvorsorgewirksame_Leistung Nach meinem letzten Kenntnisstand: Betriebsrente hat den Nachteil, dass man 10 Jahre im Betrieb sein muss, um dann im Alter was davon zu haben. Beim Bausparvertrag waren mal früher zwei Monatsbeiträge usus. Allerdings hat man das manchmal erst zu spät bemerkt und konnte nicht rückgängig gemacht werden. Außerdem ist die Verzinsung z.Zt. wie überall, grottenschlecht. Man sollte eben immer und grundsätzlich nach den Gebühren fragen. Auch die Versteuerungsfrage sollte man im Fokus behalten. Nützt allerdings nichts, wenn der Staat plötzlich einen Rappel bekommt und die Gesetze ändert, z.B. wie einst bei den Lebens-Direktversicherungen. Da war das dann ein Flopp.
@ TE: Das Thema Riester vs. bAV ist sehr komplex und kann nie pauschal beantwortet werden. Es kommt immer auf deine persönliche Situation an, auf dein Einkommen und deinen Familienstand. Lies dich mal hier ein: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/ (Der Thread ist leider nicht mehr gepflegt und viele Bilder fehlen. Im google-cache gibts denn noch irgendwo) Als grobe Tendenz kann man sagen: Gutverdienende Singles ohne Kinder fahren mit Riester ganz gut. Bei dir trifft das noch mehr zu denn ab Erreichen der 1. und 2. Beitragsbemessungsgrenze wird bAV zunehmend unattraktiver im Vergleich zur Riester. Es steht und fällt in beiden Fällen mit der konkreten Produktwahl. Hohe Gebühren sind Gift für jede Anlageform.
Ich fand BAV nicht nicht sonderlich attraktiv. 1. Man kommt erst mit der Rente wieder an die Kohle 2. Voller Krankenkassensatz während der Auszahlungsphase 3. Viel Spaß beim Arbeitgeberwechsel. Ohne Zuschüsse lohnen die sich das nicht. 4. Unattraktive Rendite,da sie minimal das ausschütten müssen, was eingezahlt wuerde. 4.1. Oftmals schenkt dir der Arbeitgeber nicht mehr, als er durch seinen Arbeitgeberanteil eingespart hat. 5. Lächerlich komplexe Finanzprodukte, da sich oftmal drucksen für konkrekte Rediterwartungen und Kosten. Es kann sich lohnen, wenn Arbeitgeber massiv beisteuert. Das ist aber selten bis nie der fall (siehe Punkt 4.1.). Zahlt der Arbeitgeber 100%, ist es geschenktes Geld, welches mit genommen werden sollte. Wenn das Produkt in den Aktienmarkt investiert, kriegst du das selbst mit wesentlich günstigere und flexibleren Produkten hin (ich sag nur kostenlose Onvista Sparpläne und diverse Vanguard Produkte). Bei einem Zinssatz der die Inflation nicht schlägt, kannst du direkt zu Festgeldleiter übergehen. Riesterrente muss man sich durchrechnen. Mit Kinder kommt man hier schnell in den rentablen Bereich. Auch wenn hier massiv auf Produkte mit niedrigen Kosten geachtet weren muss. Neu auf dem Markt ist die Firma "Fairr", die hier schöne Sachen anbietet.
Dir ist nicht zu helfen - aber es trifft ja keinen Kleinverdiener, insofern mach mal was Du denkst.
Thomas O. schrieb: > Die VWL kann man auch zum direkten Tilgen eines Baukredites nehmen der > Arbeitgeber überweist es dann direkt dort hin, die Banken wollen > natürlich lieber einen Bausparvertrag verkaufen und werden dir das nicht > auf die Nase binden. Ich bekomme das aufs Konto. Ich muss nur regelmässig nachweisen, dass der Kredit noch läuft. Gruß Axel
Claus M. schrieb: > Riester hat den Vorteil, dass man das Kapital jederzeit zum Erwerb > einer > selbst genutzten Immobilie entnehmen kann. An BAV Kapital kommt man erst > als Rentner wieder dran. Riester ist schon nicht das goldene vom Ei, aber Wohnriester ist nun wirklich für absolute Geringverdiener die ansonsten nicht mal die eigenen Immobilie gestemmt bekommen
Marcus schrieb: > Claus M. schrieb: >> Riester hat den Vorteil, dass man das Kapital jederzeit zum Erwerb >> einer >> selbst genutzten Immobilie entnehmen kann. An BAV Kapital kommt man erst >> als Rentner wieder dran. > > Riester ist schon nicht das goldene vom Ei, aber Wohnriester ist nun > wirklich für absolute Geringverdiener die ansonsten nicht mal die > eigenen Immobilie gestemmt bekommen So ein Quark. Grad für Gutverdiener lohnt sich Wohnriester wg. der Steuerrückerstattung.
Ja, mega lohnend wenn man die Gebühren betrachtet, dass man im Worst Case noch im Alter zusätzlich zahlen muss und man nicht mal eine Zusatzrente hat. Wer sein Haus nicht ohne solche Verrenkungen wie Wohnriester leisten kann sollte es ganz lassen. Riester gerne, dann aber gnadenlos auf die Gebühren achten, möglichst viel in Fonds ohne sinnlos teure Garantien und natürlich nur bei entsprechendem Einkommen. Dann sind es steuerlich vergünstige Aktien...
> Es stehen die folgenden Anlageformen für die AVWL zur Auswahl: > - Riester-Rente Mach' Riester. Der Arbeiterverräter sorgt sich auch um seine Rente ...
Marcus schrieb: > Ja, mega lohnend wenn man die Gebühren betrachtet, dass man im Worst > Case noch im Alter zusätzlich zahlen muss und man nicht mal eine > Zusatzrente hat. Was für Gebühren? Habe einen gebührenfreien Riester banksparplan. Klar muss man im Alter was versteuern, aber eben weniger als jetzt. Wenn man vorher abnippelt müssen die Erben nichts zahlen. > Wer sein Haus nicht ohne solche Verrenkungen wie Wohnriester leisten > kann sollte es ganz lassen. Schwachsinn. Warum soll man Geld verschenken?
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