Hallo Leute, mein Vater hat mich drum gebeten mal in dem Messgerät ICE Modell 680 R (https://www.radiomuseum.org/r/ice_universal_vielfachmessin.html) mal reinzuschauen. Auf dem ersten Blick alles i.O. Auf dem zweiten Blick hatte ich zwei Widerstände gefunden die defekt waren. Soweit so gut. Als ich mir die Anzeige angeguckt hatte (wie oben im Bild zu sehen) wollte ich diese mal testen. Ich habe mein Labornetzteil angeschlossen und ganz langsam und vorsichtig hochgedreht bis maximal 3V. Soviel gibt die Batterie her im Normalfall, sogar weniger wegen den Vorwiderständen. Nichts tut sich. keine Bewegung. Mit dem Ohmmeter zeigt der ein sehr Hochomigen Widerstand im Megaohm bereich. Ist das normal? Meint ihr ich habe was falsch gemacht? Esatzteile habe ich keine gefunden. ich dachte mir Spasshalber die Spule selber zu wickenl. Kann mir jemand sagen wie viel Henry die dann hat?? Oder wie ich das herausfinde?? Danke Leute im Voraus
Salvatore M. schrieb: > Ich habe mein Labornetzteil angeschlossen und ganz langsam und > vorsichtig hochgedreht :-((( Das ist ein Messwerk mit 40 µA (!) Vollausschlag. Je nach Innenwiderstand wird dieser Vollausschlag bei wenigen 100 mV erreicht. Das Teil ist hinüber. Das bekommst du nie und nimmer neu gewickelt, so ein Messwerk ist ein mechanisches Präzisionsgerät. Deine einzige Chance wäre es, ein baugleiches Gerät zum Ausschlachten irgendwo zu bekommen.
Dass das Messwerk gem. Plan für 40µA ausgelegt ist, hast du bei deinen Versuchen beachtet!
Trügt mich mein altes Auge oder sind hier (im roten Oval) 2 Leiterbahnen 'abgebrannt'?
Die Leiterbahnen sind repariert mitlerweile die sind mir auch aufgefallen vergessen zu erwähnen. Mein Labormessgerät schafft im 100stell (0,00) Bereich zu arbeiten. Aber selbst so hatte ich kein Ergebnis. Maximal Stromhatte ich auch angegeben. Schade Ersatzteile werden bestimmt schwer zu finden sein. Mal sehen ob ich so ein ersatzgerät finde sonst habe ich keine Chance. Danke schonmal im voraus für die antwort.
Vielleicht haben wir uns falsch verstanden es sollte heißen. Das ich auf die 40µA geachtet hatte.
Salvatore M. schrieb: > Ist das normal? Ja. Diese alten extrem filigranen Messwerke sind nach Jahrzehnten halt einfach kaputt. Entweder das Öl in den Lagern verharzt, oder ein angeklebter Halter abgelöst, oder der hauchdünnen Draht durchgegammelt. Und nein, Ersatz gibt es keinen mehr. Test also erst mal ob sich bei hin- und herdrehen des Geräts (ruckartig mit der Hand passend zur Zeigerachse) überhaupt noch der Zeiger bewegt.
MaWin schrieb: > Entweder das Öl in den Lagern verharzt Bessere Messwerke hatten Spannband-Lagerung, da kann nichts verharzen. Da im Foto die sonst üblichen Spiralfedern nicht zu sehen sind, würde ich hier auch auf sowas tippen.
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Jörg W. schrieb: > MaWin schrieb: >> Entweder das Öl in den Lagern verharzt > > Bessere Messwerke hatten Spannband-Lagerung, da kann nichts verharzen. > Da im Foto die sonst üblichen Spiralfedern nicht zu sehen sind, würde > ich hier auch auf sowas tippen. Die Anzeige ist mit eine Spiralfeder gelagert leider hier schwer zu erkennen. >Ja. >Diese alten extrem filigranen Messwerke sind nach Jahrzehnten halt >einfach kaputt. >Entweder das Öl in den Lagern verharzt, oder ein angeklebter Halter >abgelöst, oder der hauchdünnen Draht durchgegammelt. >Und nein, Ersatz gibt es keinen mehr. >Test also erst mal ob sich bei hin- und herdrehen des Geräts (ruckartig >mit der Hand passend zur Zeigerachse) überhaupt noch der Zeiger bewegt. Der Zeiger ist frei beweglich und sieht nicht verharzt aus.
Das Ding hab ich auch noch, hier hatten wir schon mal eine kurze Diskussion dazu Beitrag "Re: Multimeter, 80er Jahre" An die "bindfadendünnen 230V Anschlüsse" erinnere ich mich auch noch.
Jörg W. schrieb: > Bessere Messwerke hatten Spannband-Lagerung, Ja, das trifft nach meiner Erinnerung auf die ganze Lieferpalette von ICE zu. Wenn man bei Anschluss direkt am Messwerk mit einer passenden Stromquelle keine Zeigerbewegung sieht, ist eine Repa- ratur des ganzen Messgerätes sinnlos. Bei einer Stromquelle mit zu kleinen Innenwiderstand hat man aber müglicherweise erst bei diesem Test das Meßwer endgültig zerstört.
Im ersten Eröffnungsbeitrag sehe ich ein Meßwerk mit Zeiger. Was kann man mal machen, wenn sich in dem Luftspalt reichlich Eisenspäne angesammelt haben. Mir ist das passiert, als ich ein Zeigerinstrument mit der Feile passend gemacht habe, um es in ein anderes Gehäuse einzupflanzen. Das war stundenlange Fummelei. Die Spiralfeder ist sehr empfindlich. Bei manchen Meßwerken ist der Zeiger bzw. das Spulenpaket nur an den Federn aufgehängt. Andere Typen sind stabiler ausgeführt und haben noch mal zusätzlich ein Führungslager. Ja, was kann man tun? Wie kriegt man die Späne schonend raus, ohne das Meßwerk zu zerstören?
Salvatore M. schrieb: > Mit dem Ohmmeter zeigt der ein sehr > Hochomigen Widerstand im Megaohm bereich. Ist das normal? Nein, das ist durchgebrannt. Darauf deuten auch die durchgebrannten Widerstände hin. Man kann solche Meßwerke mit einem Multimeter durchmessen, daß man auf den höchsten Bereich (20M) fest eingestellt hat. Falls ein Widerstand angezeigt wird, aber kaum Ausschlag erfolgt, kann man auf 2M runterschalten. Spätestens dann sollte ein Ausschlag erfolgen. Autorange-Meßbereiche zerstören es gnadenlos!
juergen schrieb: > Ja, was kann man tun? Wie kriegt man die Späne schonend raus, ohne das > Meßwerk zu zerstören? Ich würde sagen, das ist ein typischer Totalschaden. Selbst, wenn Du es schaffst, die Spule aus-, und wieder einzubauen, hat sich dadurch die Magnetisierung des Dauermagnets verändert.
Salvatore M. schrieb: > Ich habe mein Labornetzteil angeschlossen > und ganz langsam und vorsichtig hochgedreht bis maximal 3V. Falls es nicht schon vorher hinüber war, dann ist es das jetzt. Du hättest mindestens 1MΩ in Reihe schalten müssen.
Ich habe mit einem ganz feinem, leicht angefeuchtetem Holzspan an den Federn vorbei nach und nach einzeln die Eisenspäne rauszogen. Hat lange gedauert aber funktioniert. Vielleicht weiß jemand doch noch einen Rat, wie sich das besser machen läßt?
juergen schrieb: > Vielleicht weiß jemand doch noch einen Rat, wie sich das besser machen > läßt? Bitte kapere keine fremden Threads.
Hört sich sehr danach an ein Fall für die Mülltonne es sei denn ich finde im internet Ersatz dafür. Ist das euer Meinung nach überhaupt sinvoll Zeit darein zustecken?? Werden die Analogen Messgäerte überhaupt noch gesucht bzw eingesetzt??
Salvatore M. schrieb: > Ist das euer Meinung nach überhaupt sinvoll Zeit darein zustecken?? Nein. Salvatore M. schrieb: > Werden die Analogen Messgäerte überhaupt noch gesucht bzw eingesetzt?? Nein.
Salvatore M. schrieb: > Werden die Analogen Messgäerte überhaupt noch gesucht bzw eingesetzt?? Ich mag sowas und habe auch noch ein paar analoge Messgeräte, sowohl aktive (mit Verstärker) als auch passive (wie dieses hier). Passive Analoggeräte kann man halt in einen Dauerversuch zur Strom- oder Spannungsmessung einbauen, ohne dass ihnen die Batterien alle werden. Andererseits bekommt man sowas auch noch voll intakt in der Bucht, wenn man eins haben will, insofern lohnt eine Reparatur wohl nur, wenn da irgendwelche historischen Andenken dran hängen.
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Hallo zusammen. @ MaWin > Diese alten extrem filigranen Messwerke sind nach Jahrzehnten halt > einfach kaputt. Oft hast du ja recht mit deinen Ansichten, du liegst aber auch schon mal daneben. Ich besitze das Vorgängermodell 680E. Ende der 60er Jahre gekauft, geht wie am 1. Tag. Die Messstrippen haben sich mal vor mehr als 25 Jahren aufgelöst; es gab noch Ersatz zu kaufen. Was die Qualität von Messwerken anbetrifft brauchen wir wohl nicht zu streiten. Selbst MIL-Teile aus WWII schlagen den heutigen Chinamist um Längen. Und ICE ist auch kein Hudel. Ich habe noch einen ganzen Karton voller Messwerke, bei manchen gehen einem beim Betrachten die Augen über, was unsere Altforderen so auf die Beine gebracht haben. 73 Wilhelm
Danke an allen Beteiligten ich wünsche euch allen einen schönes Wochenende
Jörg W. schrieb: > juergen schrieb: >> Vielleicht weiß jemand doch noch einen Rat, wie sich das besser machen >> läßt? > > Bitte kapere keine fremden Threads. ..Jörg..mußte das sein? Eisenspäne die der Magnet festhält entfernt man effizient mit einem oder mehreren dünnen Heftpflasterstreifen. Geht auch für Ringspalte von Lautsprechermagneten. Gruß, Holm
Metallspäne im Luftspalt: Tesafilm geht auch BTDT :) Bzgl analoge MG: Einige Wartungsrichtlinien von Flugzeugen sollen explizit bestimmte (analoge) Messgeräte vorschreiben, da die im Prüfprotokoll angegebenen Meßwerte mit eben solchen Geräten und ihren Eingangswiderständen gemessen wurden. OT: Mein Galvanometer (Spannband, etwa 1m gefalteter Lichtweg im Bakelitgehäuse) hat eine Empfindlichkeit von 9 nA/mm und es gibt noch empfindlichere, schon Beeindruckend, was elektromechanisch möglich ist :) Gruß Henrik
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Mein hauptsächlich verwendetes LNG mit Zeigerinstrumenten möchte ich auf keinen Fall missen. Bei digitalen Anzeigen ist das Einschätzen von Tendenzen kaum möglich und wenn man's doch wissen will, verlangt es reichlich Überlegung.
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