Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmierung auslesen und ändern


von Guido B. (toptac)


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Hallo,
ich hoffe hier bin ich richtig.
Ist es möglich, eine Programmierung auszulesen und umzuprogrammieren 
oder zu ändern?
Folgendes: Ich habe eine Dosierpumpe die programmiert werden kann, aber 
das Programm ist sehr dürftig und nicht durchdacht. Ein Update gibt es 
nicht mehr dafür und auch die Produktion der Dosierpumpe wurde 
eingestellt.
Jemand ein Tipp?

von Sascha W. (sascha-w)


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Guido B. schrieb:
> Jemand ein Tipp?
Gib uns erst mal paar Tipps!
Pumpentyp
Bild vom Innenleben
etc.

Mit den aktuellen Informationen kann alles möglich sein - oder auch 
nichts.

Sascha

von Mario M. (thelonging)


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Ja, es ist möglich. Aber nicht von jedem! ;-)

von Volker S. (vloki)


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Auslesen geht vermutlich nicht, weil das gewöhnlich genau  dagegen 
geschützt wurde.

Wenn es doch möglich sein sollte, bekommt man auch nur den 
Maschinencode. Damit können wenige etwas anfangen.

Wenn Programm so schlecht ist, warum nicht gleich komplett neu 
schreiben?

In was für einem. Controller werkelt denn das Programm?

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Guido B. schrieb:
> Folgendes: Ich habe eine Dosierpumpe die programmiert werden kann,
Ich habe auch eine Dosierpumpe von meiner Firma.
Deine ist scheinbar geheim?

> aber das Programm ist sehr dürftig und nicht durchdacht.
Bei meiner gibt es mein Programm. Welches ist es bei Dir?
Was ist bei Deiner "nicht durchdacht"?

> Ein Update gibt es
> nicht mehr dafür und auch die Produktion der Dosierpumpe wurde
> eingestellt.
Pech gehabt.

> Jemand ein Tipp?

Andere kaufen!

Denn es ist in aller Regel nicht möglich fremde, unbekannte Software zu 
verändern. Vor allem, wenn man so wie Du fragst.
Die Hersteller nutzen alle aktuell möglichen Schutzmechanismen gnadenlos 
aus!

von Guido B. (toptac)


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Es handelt sich um das Modell ARKA VIDA-GT.
Das Problem ist, wenn man nur einen Fehler bei der Einstellung der 
Tagesdosierung macht, muß man von vorne anfangen. Das ist bei einer 
7-tägigen Programmierung mit jeweils 3 Dosierzeiten echt nervig und 
anstrengend. Wenn ich z.B. von Mo-So je Tag drei Zeiten einstelle und 
mich am Sa vertippe ist alles weg. Ich muß am Mo wieder anfangen.
Ich hoffe konnte es einigermaßen verständlich darstellen, was das 
Problem ist.
Sie hat einen USB-Anschluß für den Service

von Guido B. (toptac)


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@route_66
Eine andere kaufen kommt nicht in Frage, da es die einzigste Pumpe ist, 
die auch eine Rücksaugfunktion zur Schlauchentleerung nach der Dosierung 
hat

von Guido B. (toptac)


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Weiterhin ist es nicht möglich, bei nur einer Dosierzeit z.B. die 
Dosiermenge am Di um 16 Uhr zu ändern. Man muß da alles komplett neu 
programmieren.

von Mario M. (thelonging)


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Frag doch mal den Hersteller, ob Deine Pumpe schon den neuesten 
Sofwarestand hat. Da scheint es vor Jahren ein Update gegeben zu haben, 
das die Probleme bei der Programmierung behebt.
https://meerwasserlive.de/arka-alle-neuen-produkte-vida-gt-update-interzoo-2016/

von Guido B. (toptac)


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Beim Hersteller habe ich schon nachgefragt. Die Pumpe wird nicht mehr 
vertrieben und es gibt auch keinen Nachfolger. Für die Software gibt es 
auch kein Update mehr, ich habe die neuste Version drauf.

von Wolfgang (Gast)


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Guido B. schrieb:
> IMG_0198.jpg

Ganz toll wäre es, wenn die Beschriftung beim Controller lesbar wäre. 
Das LCD und der Batteriehalter sind eher von untergeordnetem Interesse.

von Guido B. (toptac)


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welcher ist denn der Controller. Ich stelle dann ein besseres Foto ein

von Wolfgang (Gast)


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Guido B. schrieb:
> welcher ist denn der Controller. Ich stelle dann ein besseres Foto ein

Höchstwahrscheinlich der 64-beinige Kollege.

von Guido B. (toptac)


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Hoffe das ist der Richtige

von freitag (Gast)


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STM32... Meine Güte, was macht denn diese Pumpe? Spielt die zu jedem 
Dosiervorgang ein Lied und ein Video ab? Ansonsten dürfte dies ein 
grandioses Beispiel dafür sein, wie mit leistungsfähigster Hardware 
minimale Usability erreicht werden kann.
Wie viele Sensoren und Aktoren hängen denn da dran? Am einfachsten 
dürfte es sein die Steuerung komplett gegen etwas anderes, frei 
programmierbares, auszutauschen.

von Stefan F. (Gast)


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freitag schrieb:
> dürfte dies ein grandioses Beispiel dafür sein, wie mit
> leistungsfähigster Hardware
> minimale Usability erreicht werden kann.

Wie man sehen kann, wurde fast jeder Pin dieses Mikrocontroller genutzt. 
Ausserdem ist das einer der kleinsten Mikrocontroller aus der STM32 
Serie.

Das ist gar nichts übertrieben. Du kannst ja gerne mal zum Hersteller 
gehen und ihm sagen "Ich weiss wie ihr 50 Cent pro Gerät sparen könnt", 
aber dafür müsst ihr mich als Programmierer einstellen. Mal sehen, was 
der GF davon hält.

Jedenfalls ist dieser Chip programmierbar. Er hat allerdings einen 
Eingebauten Ausleseschutz, der quasi mit einem Mausklick aktiviert 
werden kann. Uns selbst wenn der Hersteller so freundlich ist, das 
Auslesen zu erlauben: Dann brauchst du immer noch einen 
Assembler-Programmierer, der das ganze Programm in seiner Funktionsweise 
analysiert, durchblickt und ändert. Also einen guten Hacker. Diese Leute 
sind nicht billig.

Es dürfte einfacher sein, die Hardware drumherum zu analysieren und das 
Programm komplett neu zu schreiben. Aber auch das wird dich sicher 
einige tausend Euro kosten.

von Guido B. (toptac)


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Eigentlich ist es eine ganz normale 4-Kanal Dosierpumpe. Der Vorteil 
liegt bei ihr aber einfach darin, das es nach jeder Dosierung eine 
Schlauchentleerung gibt und vor jedem Dosiervorgang für 2 Minuten ein 
Magnetrührwerk aktiviert wird

von Stefan F. (Gast)


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freitag schrieb:
> Am einfachsten dürfte es sein die Steuerung komplett
> gegen etwas anderes, frei programmierbares, auszutauschen.

Ich halte wenig von dieser Idee, denn die Steuerung ist ja nicht defekt 
und sieht überschaubar aus. Warum sollte man das Rad neu erfinden?

von Guido B. (toptac)


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Ich möchte ja einfach nur erreichen, dass ich die Dosierzeiten und 
Mengen einzeln ändern kann und nicht alles komplett von Mo-So.

von Stefan F. (Gast)


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Guido B. schrieb:
> Ich möchte ja einfach nur erreichen, dass ich die Dosierzeiten und
> Mengen einzeln ändern kann und nicht alles komplett von Mo-So.

Das haben wir alle schon verstanden. Nur ist dieser Computer nicht so 
intelligent, deinen Wunsch von alleine umzusetzen. Das kann nicht einmal 
Cortana und ihre Schwestern.

Solche Änderungen erfordern entweder eine Neuentwicklung oder eine 
Modifikation durch Hacking. Kostet beides einige tausend Euro.

von freitag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> freitag schrieb:
>> Am einfachsten dürfte es sein die Steuerung komplett
>> gegen etwas anderes, frei programmierbares, auszutauschen.
>
> Ich halte wenig von dieser Idee, denn die Steuerung ist ja nicht defekt
> und sieht überschaubar aus. Warum sollte man das Rad neu erfinden?


Die Antwort hast Du vor wenigen Minuten selbst gegeben: :-)

Stefanus F. schrieb:
> Es dürfte einfacher sein, die Hardware drumherum zu analysieren und das
> Programm komplett neu zu schreiben. Aber auch das wird dich sicher
> einige tausend Euro kosten.

Da ist jede SPS billiger.
Gibts für die STM32 Gurke eigentlich einen freien Disassembler?

von Clemens S. (zoggl)


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Guido B. schrieb:
> Beim Hersteller habe ich schon nachgefragt. Die Pumpe wird nicht mehr
> vertrieben und es gibt auch keinen Nachfolger. Für die Software gibt es
> auch kein Update mehr, ich habe die neuste Version drauf.

da der Hersteller ja zurückschreibt frag ihn einfach, ob er uns den 
quellcode gibt und beschreibe was du ändern möchtest.
Dann ist das schnell geändert.

ich erwarte zwar ein nein, aber fragen kostet nur elektronisches papier 
und 5 min arbeit.

sg

von Wolfgang (Gast)


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Guido B. schrieb:
> Hoffe das ist der Richtige

Gutes Photo. Soetwas sieht man gerne :-)

freitag schrieb:
> STM32... Meine Güte, was macht denn diese Pumpe? Spielt die zu jedem
> Dosiervorgang ein Lied und ein Video ab? Ansonsten dürfte dies ein
> grandioses Beispiel dafür sein, wie mit leistungsfähigster Hardware
> minimale Usability erreicht werden kann.

Alleine die Plazierung des Prozessors in der hintersten Ecke spricht 
schon Bände ;-)

von Guido B. (toptac)


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Stimmt, frage einfach mal nach. Wobei keine Hoffnung habe, da die Fa. 
Arka sich nicht im guten von dem Softwarehersteller getrennt hat, so wie 
ich mitbekommen habe. Aber wie gesagt, fragen kostet ja nichts.
Deshalb war ja auch meine Frage hier, ob man das irgendwie auslesen kann

von Stefan F. (Gast)


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freitag schrieb:
> Da ist jede SPS billiger.

Sicher? Kannst du da denn die Mechanik und die Sensoren alle direkt 
anschliessen? Wahrscheinlich nicht.

von freitag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:

> Sicher? Kannst du da denn die Mechanik und die Sensoren alle direkt
> anschliessen? Wahrscheinlich nicht.

Warum? Man kann das original Netzteil der Pumpe verwenden und die 
Aktoren (4 Pumpen + 4 Magnetrührer?) über Relaisausgänge schalten. 
Welche Sensoren das Ding hat ist bislang unklar.
Natürlich war die SPS nur ein Beispiel, auch leicht übertrieben.

Aber sicher ist es einfacher und billiger, beispielsweise einen selbst 
programmierten Adruino+eigenem Display zu verwenden und an die 
Interface-ICs der Pumpe zu klöppeln, als das original Programm des STM 
zu modifizieren.

Für mich jedenfalls. Wenn Du der STM-Crack bist und das locker umsetzen 
kannst, dann mach halt dem Threadstarter ein Angebot!

Gibts denn nun einen  Disassembler für das Ding, der zumindest die 
controllerinterne Perpheriehardware einigermaßen kennt und 
berücksichtigt?

von Stefan F. (Gast)


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freitag schrieb:
> und die Aktoren (4 Pumpen + 4 Magnetrührer?) über Relaisausgänge schalten.

Nur doof, wenn das Schrittmotoren sind.

Ich würde gar nicht versuchen, das Programm auszulesen und zu 
modifizieren, sondern ein neues Schreiben. Aber nur, wenn es gut bezahlt 
wird.

von pegel (Gast)


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Der F072 hat USB und eine USB Buchse ist auch dran.

Als welche Art Device meldet sich die Pumpe an?

Nicht zufällig als serielle Schnittstelle die im Terminalprogramm mit 
Menüführung komfortabel programmiert werden kann?

von Christian M. (Gast)


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pegel schrieb:
> Nicht zufällig als serielle Schnittstelle die im Terminalprogramm mit
> Menüführung komfortabel programmiert werden kann?

Guido B. schrieb:
> Sie hat einen USB-Anschluß für den Service

Was für nen Service? Nicht etwa für die Dateneingabe?

Gruss Chregu

von freitag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> freitag schrieb:
>> und die Aktoren (4 Pumpen + 4 Magnetrührer?) über Relaisausgänge schalten.
>
> Nur doof, wenn das Schrittmotoren sind.

Auf dem Bild oben geht zu jedem der "Wasauchimmer" je eine grüne und 
eine schwarze Ader. Bei Schrittmotoren würde ich jeweils mindestens 3 
erwarten + möglicherweise sogar noch jeweils 2 bis 3 zum Hallsensor.
So viele Adern sind zumindest dort nicht zu sehen.


> Ich würde gar nicht versuchen, das Programm auszulesen und zu
> modifizieren, sondern ein neues Schreiben.

Oft ist da bei der Displayansteuerung schnell endegelände. Meist 
Kundenspezifisch, vielleicht mit Fischen drauf..:-)
Selten sind die Hersteller so nett was 44780 kompatibles zu verwursten.

Hat der verwendete STM denn Ausgänge mit so LCD-Mehrphasentreibern? 
Falls ja, dann schon mal viel Spass beim analysieren und proggen.

von c-hater (Gast)


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Stefanus F. schrieb:

> Wie man sehen kann, wurde fast jeder Pin dieses Mikrocontroller genutzt.

Ob das nötig/gut ist, wenn der eigentliche Job ist, eine doofe Pumpe zu 
steuern?

von freitag (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Guido B. schrieb:
>> Sie hat einen USB-Anschluß für den Service
>
> Was für nen Service? Nicht etwa für die Dateneingabe?
>
> Gruss Chregu

Das wäre echt cool. Man bräuchte nur ein PC-Programm zu stricken, das 
aus den Daten einer EXEL/CALC-Tabelle mit Zeiten, einen passenden 
Datensatz generiert und zur Pumpe rüberschießt.
Könnte sich lohnen in diese Richtung weiter zu denken und die Hardware 
vorerst in Frieden zu lassen.

von Stefan F. (Gast)


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freitag schrieb:
> Oft ist da bei der Displayansteuerung schnell endegelände.

Das sieht mir sehr nach einem HD44780 kompatiblen aus.

von Peter D. (peda)


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Stefanus F. schrieb:
> Das sieht mir sehr nach einem HD44780 kompatiblen aus.

Ja, es hat den standard 16Pin-Anschluß.

von pegel (Gast)


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von freitag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:

>
> Das sieht mir sehr nach einem HD44780 kompatiblen aus.

Stimmt, die Stückzahlen sind wohl nicht hoch genug für was spezielles. 
Dann steht ja einer erfolgreichen Neuprogrammierung praktisch nichts 
mehr im Wege...:-)

von pegel (Gast)


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Falls die Bedienung über USB nicht möglich ist, wie simuliert man einen 
Finger für die Touch Tasten?

Dann könnte man die manuelle Eingabe durch einen weiteren µC 
automatisieren ohne in das Gerät einzugreifen.

Trotzdem wäre erst einmal interessant um welche Art von USB Gerät es 
sich handelt.

von Uwe (Gast)


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Hi,
mal anders rangegangen. Wo stehen denn die eingegebenen Daten? Oder 
anders
gehen die Einstellungen verloren wenn die Bat. alle ist?
Wenn nicht, könnten die Daten auch auf EEProm stehen. Hat der µC 
welches?
Wenn dem so sein sollte könnte man ja die Daten lesen, ändern und 
zurückspielen.
Das Ganze war aber jetzt nur ein Gedankenspiel und man muss mal Leute 
fragen die den µC gut kennen.

Viel Erfolg, Uwe

von Guido B. (toptac)


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Also ich finde es ja schon richtig toll, wie Ihr Euch hier alle 
reinkniet. Aber wollte natürlich nicht Unsummen an Geld investieren. Da 
setz ich mich lieber hin und nehm den Stress mit der Programmierung auf 
mich. Hätte eigentlich gedacht, es ist einfacher zu lösen. Aber ich 
telefoniere morgen erstmal mit dem Hersteller. Vielen Dank an Euch

von Wolfgang (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Guido B. schrieb:
>> Sie hat einen USB-Anschluß für den Service

Der Service, der regelmäßig mit den Geräten zu tun hat, wird wohl als 
erster Wert drauf legen, dass man über die Schnittstelle vernünftigen 
Zugriff hat und sich nicht durch irgendwelche kryptischen und hakelig zu 
bedienenden Menüs durchhangeln muss.

von Guido B. (toptac)


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Achso, die Serviceschnittstelle ist anscheinend für Softwareupdates 
usw.. Es gab mal ein Update, da mußte die Pumpe eingeschickt werden, 
weil man es nicht selber machen konnte

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