Hallo liebes Forum! Ich habe mir kürzlich ein gebrauchtes, analoges 2-Kanal Oszilloskop vom Typ Hameg HM1005 gekauft. Dies ist mein erstes, eigenes Oszilloskop und ich bin zwar mit der grundlegenden Bedienung vertraut, aber definitiv noch ein Anfänger. In den letzten Tagen habe ich mich etwas mit dem Oszilloskop herumgespielt und dabei ist mir etwas aufgefallen: Die am Kanal 1 gemessene Spannung ist anscheinend um etwa den Faktor 5 zu hoch! Ich verwende einen 10:1 Tastkopf am 0.2V Kalibriersignal mit einer Frequenz von 1 MHz. Ich erwarte also eine Spannung von 20mV zu messen. Beide Kanäle sind auf 20mV/Div eingestellt. Der Kanal 2 zeigt wie erwartet 1 Div an, der Kanal 1 zeigt allerdings 5 Div an. Ich bin mir nicht sicher, ob dies eine Fehlbedienung meinerseits ist oder ob das Oszilloskop einen Teildefekt hat. Alle Einstellungen der beiden Kanäle sind identisch, es wird lediglich der Tastkopf von Ausgang 1 auf AUsgangs 2 gewechselt. Gibt es eine Einstellung, welche diese unterschiedliche Darstellung verursachen kann? Oder ist der Eingangswiderstand von Kanal 1 eventuell zu klein? Ich glaube ja nicht, dass einfach der Rotary Switch zur Wahl der Volts/Div Einstellung um 2 "verrutscht" sein kann? Ich habe Bilder der jeweiligen Messungen und ein belichtetes Bild (Einstellungen sind besser sichtbar) angehängt.
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Hallo. Damit die Spannungen und Zeiten stimmen, müssen die roten Pfeile auf den Drehschaltern nach rechts schauen, in der Stellung sollten sie auch einrasten. Wenn es dann noch immer nicht stimmt, muss man weiter suchen. Christian_RX7
Patrick N. schrieb: > Beide Kanäle sind auf 20mV/Div eingestellt. Sieh Dir mal die Drehknöpfe in den Y-Teilern an. Roter Deckel, Rund, weißer Pfeil drauf. Und sieh Dir mal die Frontplattenbeschriftung schräg rechts oben davon an, so ca. 2 bis 3 cm entfernt von diesen beiden Drehknöpfen. Da ist ein kleines kreisförmiges Symbol mit dem Text "Cal" zu finden. Für die Zeitbasis gibt es auch so einen Drehknopf mit rotem Deckel. -- Mit anderen Worten: Weder die Y-Verstärker noch die Zeitbasis sind in kalibrierter Stellung - Du musst alle drei Knöpfe auf Anschlag drehen, so daß die weißen Pfeile nach rechts zeigen. Erst dann stimmt die Skalenteilung in Y- und auch X-Richtung mit den jeweiligen Beschriftungen überein.
Patrick N. schrieb: > Ich glaube ja nicht, dass einfach der Rotary Switch zur Wahl der > Volts/Div Einstellung um 2 "verrutscht" sein kann? Kann durchaus falsch wieder aufgesetzt worden sein. Ist der Anschlag denn da, wo man ihn erwartet?
Var-Knopf reingedrückt? Wenn man den zieht, hat man Faktor 5 mehr
1N 4. schrieb: > Var-Knopf reingedrückt? Wenn man den zieht, hat man Faktor 5 mehr Cool, den hat mein HM604 auch, noch nie bemerkt. Wieder was gelernt. Danke. Christian_RX7
Danke Rufus und Chrisitan für die schnelle Hilfe - es lag an der falschen Kalibrierung und vermutlich einem leichten, mechanischen Defekt. Ich hatte vorher lediglich vorsichtig am roten Zeiger des 1 Kanals hin und her gedreht, aber keine Veränderung feststellen können. Auch beim Herausziehen ist nicht passiert. Nach eurem Hinweis habe ich etwas mehr rumprobiert. Die Feineinstellung der Y-Kanäle rastet nicht ein und es gibt keinen merkbaren Widerstand beim Drehen. Auf der Kalibrierposition kommt es zu einer 5-fach größeren Darstellung. Werden die roten Knöpfe nach unten/oben gedreht, so wird die Y-Achse ebenfalls korrekt dargestellt. In den meisten anderen Position wird wohl die zusätzliche 5-fach Vergrößerung zugeschaltet, welche eigentlich nur bei herausgezogenem Drehknopf aktiviert werden soll. Die Zeiteinstellung rastet auf der angegebenen EInstellung ein und die Frequenz lässt sich anschließend auch genau bestimmen (vorher wurde 1/3 angezeigt).
Wenn die Feineinstellung nicht einrastet, dreht entweder der Knopf auf der Achse durch oder die Achskupplung im inneren. Das Plastikteil wird im Lauf der Jahrhunderte spröde und bricht gerne. Vielleicht ist auch der im Poti integrierte Schalter für x5 verschmutzt und zeigt einen Wackler.
1N 4. schrieb: > Wenn die Feineinstellung nicht einrastet, dreht entweder der Knopf auf > der Achse durch oder die Achskupplung im inneren. Das Plastikteil wird > im Lauf der Jahrhunderte spröde und bricht gerne. > > Vielleicht ist auch der im Poti integrierte Schalter für x5 verschmutzt > und zeigt einen Wackler. Die Feineinstellung scheint komplett "entkoppelt" zu sein, Drehen verursacht nur ein "Hin und Her"-Springen der 5-fach Vergrößerung. Der Defekt betrifft beide Feineinstellungen der Y-Ablenkung. Laut Anleitung sollte sich durch Drehen eine Vergrößerung von 2,5 einstellen lassen und das Herausziehen erhöht die Verstärkung auf den Faktor 5. Ich hab schon ein bisschen an alter Elektronik rumgebastelt, allerdings noch nicht an einem Oszilloskop. Denkst du es lohnt sich das Ding wegen des Defektes (natürlich vorsichtig ;) ) zu Öffnen und mal nach der Mechanik zu schauen? Vielleicht lässt sich das gebrochene Teil ja kleben, oder ist das keine gute Idee? Das Ding ist in dem Zustand für meine Zwecke eigentlich gut nutzbar. Ich brauche die zusätzliche Vergrößerung von 2,5 (noch) nicht und habe ein bisschen Angst nachher etwas kaputt zu machen.
Nunja, vielleicht hast Du den Grund gefunden, weshalb das Gerät verkauft wurde. Öffnen kannst Du es schon, Du brauchst halt viel Platz dazu, viel Licht und es kann sein, daß hinten der ganze Deckel ab muß. Nichts verlieren oder hinein fallen lassen. Es kann irgendwo eine Lötstelle locker sein, ein Transistor im Gehäuse einen Wackler haben, ein Widerstand gebrochen sein, ein Haarriß in einer Leiterbahn vorhanden sein. Ein offenes Gerät einzuschalten und es beim Betrieb zu beobachten, ist nicht ganz ungefährlich aufgrund der Kilovolts, aber um den Nervenkitzel geht es dir ja. MfG
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Das Springen liegt mit Sicherheit am Poti. Evtl. auch eine kalte Lötstelle am Poti. Die Achskupplung soll ja - in der Theorie - mechanische Belastung abfangen. In der Praxis klappt das wohl nicht dauerhaft. Das Poti mit Teslanol und Druckluft zu reinigen kann auch nicht schaden. Ist ein bisschen Gefummel, aber es geht. Hab das schon an 2 Stück gemacht. Wenn ich das richtig im Kopf habe, mußt du dazu die Knöpfe abbauen und die Y-Eingangsstufen nach unten ausbauen. Drehen bewirkt übrigens eine Abschwächung um Faktor 2,5. Ziehen eine Verstärkung von 5.
Vorsichtig Öffnen? Am einfachsten geht das, wenn du erst mal das Servicemanual von elektrotanya.com herunter lädst.
Was ist mit dem 'Hold-Off' Regler? Wurde der abgesägt? Im übrigen ist das ein 'echter' 3-Kanäler!!! Habe den Gleichen. Lötstellen an den Spannungsreglern am hinteren Kühlblech sind bei diesem sehr gefährdet. Auch würde ich gleich mal alle Elkos im Netzteil-Bereich erneuern, wenn nicht schon geschehen. Dies sind so um die 5 stk.
> Was ist mit dem 'Hold-Off' Regler? Wurde der abgesägt?
Eher abgebrochen ;-) Lässt sich aber ersetzen, bin mir nur nicht sicher
ob das ein Poti mit Achse oder Steckachse ist.
Patrick N. schrieb: > Die Feineinstellung der Y-Kanäle rastet nicht ein und es gibt keinen > merkbaren Widerstand beim Drehen Patrick N. schrieb: > Die Feineinstellung scheint komplett "entkoppelt" zu sein, Drehen > verursacht nur ein "Hin und Her"-Springen der 5-fach Vergrößerung. Scheint ein Serienfehler zu sein! Mein HM1005 hat EXAKT den gleichen Fehler! Die Drehknöpfe sind über längere Achsen mit den Potis verbunden. Die Potis haben eine Kupplung mit eine Madenschraube. Die Achsen haben auf einer Seite eine Abflachung. Der das Oszi zusammengebaut hat, hat es geschaft die Madenschraube nicht auf die Abflachung sondern auf die runde Gegenseite zu setzen. Dummerweise befindet sich die Kupplung mit der Madenschraube ziemlich weit innen zwischen den Leiterplatten so das man das nicht mal so ebend Reparieren kann. Kann morgen mal Bilder machen.
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