Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsverdoppler (aber eben nicht ganz)


von Raimund M. (tuxracer)


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Hallo Allerseits

Gibt es eine Schaltung, mit der ich die Spannung verdoppeln kann? Ja 
gibt es werden sich die meisten jetzt denken und ja auch ich kenne die 3 
Schaltungen die so geläufig sind. Dummerweise verdoppeln die die 
Spannung nicht, sondern alle diese Schaltungen haben eines gemeinsam;

Sie erhöhen die verwendete Wechselspannung um den Faktor 2x√2=2.82...
Ich suche aber eine Schaltung die nicht den Scheitelwert der 
Wechselspannung verdoppelt, sondern den Effektivwert.

Hintergrund:
Ich habe eine Röhrenschaltung, bei der im Moment eine 7189 verbaut ist. 
Dies ist im Prinzip eine in der Industrie verwendete EL84. Alle Werte 
sind identisch, ausser der Tatsache, dass die 7189 mit Ua_max = 460V und 
die EL 84 mit Ua_max = 320V angegeben wird.

logisch sinkt die Leistung wenn ich anstelle der 7189 eine EL84 verwende 
und die Spannung anpasse, was aber im Betrieb in einer Wohnung, wo ich 
so oder so nur ein Bruchteil der Leistung verwenden kann egal ist. Das 
Gerät ist noch nicht gebaut, aber der Transformator der originalen 
Schaltung ist vorhanden. Der hat 165V~ und eine Verdopplerschaltung, die 
im Schema am Messpunkt mit 450V- angegeben ist. So und ich suchen nun 
eben deswegen, weil ich nicht genau weiss wie gut meine 7189er noch 
sind, und die kaum mehr zu bekommen sind ne möglichkeit das Gerät so 
aufzubauen, dass ich per Schalter zwischen 450V- und 320V- umstellen 
kann, was wie ich hoffe mit kleinem Aufwand zu bewerkstelligen sein 
sollte, und ich somit auch die Möglichkeit hätte die sehr gut 
erhältlichen, und in meinem Lager auch noch reichlich vorhandenen EL84 
zu verwenden.

von Joachim B. (jar)


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Raimund M. schrieb:
> Sie erhöhen die verwendete Wechselspannung um den Faktor 2x√2=2.82...

na ja so fast, man kann auch vervielfachen 2x 3x 4x

> Ich suche aber eine Schaltung die nicht den Scheitelwert der
> Wechselspannung verdoppelt, sondern den Effektivwert.

auch das schafft man

entweder Kaskade mit Regler nachschalten oder DC/DC Wandler als stepup
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0604171.htm

von miau (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> Ich suche aber eine Schaltung die nicht den Scheitelwert der
> Wechselspannung verdoppelt, sondern den Effektivwert.

Die stehen in einem festen Verhältnis zueinander, das von der Signalform 
abhängt (nicht nur beim Sinus)

Warum kein Trafo?

von Harald W. (wilhelms)


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Raimund M. schrieb:

> dass ich per Schalter zwischen 450V- und 320V- umstellen kann,

Da würde ich einen Trafo mit angezapfter Sek-Wicklung nehmen.

von nachtmix (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> der Transformator der originalen
> Schaltung ist vorhanden. Der hat 165V~ und eine Verdopplerschaltung, die
> im Schema am Messpunkt mit 450V- angegeben ist.

Nimm einen Spartrafo, mit dem du die Primärspannung entsprechend 
absenkst.
Die Heizung muss dann eben ein separater Heiztrafo liefern.

Die Alternative wäre die Verwendung einer Glättungsdrossel anstelle des 
ersten C.
Während C-Filterung nämlich eine recht weiche 1,4*Ueff Gleichspannung 
liefert, kommt man mit induktiver Siebung auf harte 0,9*Ueff.

von Bernadette (Gast)


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Zwei Elko's in Reihe.

Ein Ende der Transformatorwicklung in der Mitte anschließen.

Das andere Ende der Wicklung mit einer Diode an den +Pol des einen 
Kondensators und mit einer zweiten umgedrehten Diode an den -Pol des 
anderen Kondensators ergibt 2 x 165V * Wurzel(2) etwa 430V, je nach 
Belastung.

von nachtmix (Gast)


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... oder lass den Spannungverdoppler einfach weg.
Falls nämlich die EL84 bis auf die Heizung der PL84 entspricht, schafft 
sie auch bei 170V im Gegentakt noch 13W.
Das dürfte fürs Wohnzimmer auch reichen.

von dodo (Gast)


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nachtmix schrieb:
> mit induktiver Siebung auf harte 0,9*Ueff.

Ich dachte, das gilt nur bei kontinuierlichem Stromfluß in der Drossel?
(Und damit einer recht hohen nötigen Induktivität, m.W. wurden dazu
sogar spezielle Drosseln mit "schrägem" Luftspalt gebaut?)

Jemand empfahl mir mal "Radiotron Designer's Handbook" downzuloaden.
Allerdings gibt es mehrere Editionen, und welche davon am meisten Infos
zu induktiver Glättung/Siebung enthält, weiß ich leider nicht...

(Weiß das jemand? Die pdfs sind riesig, und das Laden dauert ewig.)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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MAX232 und ähnliche Typen für RS232-Pegelwandler haben zuerst eine 
Verdopplung und dann eine Invertierung, sodass aus +5V fast +/-10V 
werden.
Billig und leicht erhältlich. Allerdings nur für niedrige Spannungen, 
die spannungsfestesten erreichen 20V. Also die falsche Antwort.

Mit Diodenkaskaden kann man aber auch mehr als verdoppeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungskaskade
aber das ist wieder zuviel, wenn ich die Aufgabenstellung richtig lese.

: Bearbeitet durch User
von Raimund M. (tuxracer)


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Vielen Dank für die Antworten, aber keiner der antwortenden hier, hat 
den ganzen Text gelesen, und bemerkt worum es geht. Falls mir nach 
meinem harschen Rückruf noch wer helfen will

DER TRAFO EXISTIERT.

Das Schema für den Verstärker existiert ebenfalls. Das heisst ich möchte 
ohne viel daran zu ändern, und ohne viel Geld in die Finger zu nehmen, 
einfach die Möglichkeit haben 2 verschiedene Röhren zu benutzen, deren 
restliche Daten identisch sind, nur eben nicht die Spannung. Da der 
Trafo normalerweise das teuerste Teil am ganzen ist und ich diesen wie 
schon mal am Anfang erwähnt schon besitze, nun nochmal

gibt es eine einfache Schaltung, mit der ich U~ Effektiv x2 = U- bekomme

@miau
Ja ich weiss dass U~Effektiv in einem  Verhältnis zu U Scheitelwert 
steht, nämlich genau √2

von nachtmix (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> gibt es eine einfache Schaltung, mit der ich U~ Effektiv x2 = U- bekomme

Jedenfalls keine "einfache", die genau diese Anforderungen erfüllt.

von oszi40 (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> aber der Transformator der originalen
> Schaltung ist vorhanden. Der hat 165V~ und eine Verdopplerschaltung, die
> im Schema am Messpunkt mit 450V- angegeben ist.

Dein Netztrafo ist der billigste Trafo. Dein Ausgangstrafo wäre 
interessanter. Mehr zur Grundlagenforschung siehe Jogis Röhrenbude. 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Raimund M. schrieb:
> Gibt es eine Schaltung, mit der ich die Spannung verdoppeln kann? Ja
> gibt es werden sich die meisten jetzt denken und ja auch ich kenne die 3
> Schaltungen die so geläufig sind.

Und die wären?

> Sie erhöhen die verwendete Wechselspannung ...

Aha. Wechselspannung. Kein Mensch sagt da "Spannungsverdoppler". 
Vielleicht noch "Verstärker".

Die kanonische Schaltung zur Ver-N-fachung einer Wechselspannung heißt 
... (Trommelwirbel) ... Transformator.

> Ich suche aber eine Schaltung die nicht den Scheitelwert der
> Wechselspannung verdoppelt, sondern den Effektivwert.

Ja, genau das leistet ein Trafo.

von Harald W. (wilhelms)


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Raimund M. schrieb:

> DER TRAFO EXISTIERT.

...aber passt nicht. :-(

von Raimund M. (tuxracer)


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@ Axel S

Die 3 gängigen Spannungsverdoppler/Erhöhungsschaltungen sind die 
Villard, die Greinacher und die Delonschaltung, nachlesbar auf 
Wikipedia, und alle machen zum einen aus der Wechselspannung erst eine 
Gleichspannung, und verdoppeln dann. Zumindest im einfachsten Fall.

Und ja ich weiss dass genau der Trafo das macht, nur ist in meinem Fall 
der Trafo schon gegeben, und der ist wie gesagt nicht ganz billig, und 
deswegen will ich ja nicht nen anderen kaufen müssen.

@oszi40
Die Ausgangswandler sind abgestimmt auf genau Anfangs genannte Röhre 
7189, Da aber die EL84 bis auf die niedrigere Spannung im Vergleich zur 
7189 identische Kenndaten hat, also die Impedanzanpassung die selbe ist, 
nämlich irgendwas um die 4kΩ, könnte ich allein durch die umschaltbare 
Spannung den kompleten Rest der Schaltung beibehalten und je nachdem 
welche Röhre im Sockel steckt die Spannung wechseln, und alles ist gut. 
Denn  auch das Pinout des Röhrensockels ist das selbe.
Der Trafo ist deswegen vorhanden, weil ich ein defektes altes Gerät 
zerlegt habe, und Trafo und Ausgangswandler sowie Röhren behalten habe, 
zwecks Neuaufbau, und Reduzierung des Schemas auf das minimum. Sprich 
Loudness Klangregler Tuner Phono-RIAA Tape Anschlüsse fliegen raus, und 
übrig bleibt der nackte Vollverstärker.

@Harald W.
Doch der Trafo passt, aber halt nur für den einen Typ Röhre, und ich 
möchte halt wenn möglich etwas flexibler sein und deshalb 2 verschiedene 
Anodenspannungen zur Auswahl haben.

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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Raimund M. schrieb:
>dass ich per Schalter zwischen 450V- und 320V- umstellen
>kann, was wie ich hoffe mit kleinem Aufwand zu bewerkstelligen sein
>sollte,

Schalte einfach einen Widerstand in die Leitung und
überbrücke ihn mit einen Schalter, Problem gelöst.

von dodo (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> DER TRAFO EXISTIERT.

"...bereits. Ich kaufe jetzt keinen mit niedrigerer Anzapfung." :)
Das scheinst Du zu meinen. Könnte sich noch als unhaltbar zeigen...

> ohne viel daran zu ändern, und ohne viel Geld in die Finger zu nehmen,
> einfach die Möglichkeit haben 2 verschiedene Röhren zu benutzen, deren
> restliche Daten identisch sind, nur eben nicht die Spannung. Da der
> Trafo normalerweise das teuerste Teil am ganzen ist und ich diesen wie
> schon mal am Anfang erwähnt schon besitze, nun nochmal
>
> gibt es eine einfache Schaltung, mit der ich U~ Effektiv x2 = U- bekomme

"Effektiv(-wert)" ist hierfür belanglos. Du willst geringere UDC.

Da Du weder den Trafo exakt spezifizierst, noch die vorhandene Schaltung
(als Plan) zeigst, ist es noch etwas schwieriger.

Ist z.B. der selbe Trafo auch für die Heizspannung zuständig?

Denn wenn man einen kleineren Trafo in Sparschaltung vor den Netzeingang
setzte, um die "HV" Sekundärspannung zu verringern, verringerte sich die
gleich mit... was die falsche Richtung ist: Lieber zu hohe Heizspannung,
als zu niedrige.

Weiß man leider nicht, da weder Spezifikationen noch Schaltplan da.

Raimund M. schrieb:
> Falls mir nach meinem harschen Rückruf noch wer helfen will

Ich rufe "harschestens" zurück:

Würdest Du alle Dir bekannten Daten (Bauteilbezeichnungen bzw. halt 
gleich deren genaue Spezifikationen/Datenblätter, Schaltplan/-äne) 
liefern, könnte man A- schneller + B- besser helfen.

Auf lauter einzelne Nachfragen und viele sich später leider als sinnlos 
herausstellende Ansätze haben eben nur wenige Hilfswillige viel Lust.

Außerdem könnte mit etwas Pech etwas übersehen werden, wenn dann die 
paar, die trotzdem alles versuchen, irgendwann nicht mehr 100% 
aufmerksam sind.

(Oder schlicht der betreffende Punkt durch bösen Zufall auch nach 100 
Posts nicht zur Sprache kam.)

 Zusätzlich könnte... etc.


Du redest hier mit Menschen (Fehler macht jeder), und versuchst ein 
technisches Problem auf Deinem Tisch übers Web (!) zu lösen.

Daß hierfür wenigstens die von Dir gelieferten Infos richtig (und 
KOMPLETT, besser 3 Infos "zu viel#", als...) sind, liegt in DEINER 
Verantwortung.

von oszi40 (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> Zwecks Neuaufbau, und Reduzierung des Schemas auf das minimum.

Minimum heißt passenden Trafo besorgen (Quelle siehe Jogi).

Außerdem achte darauf, daß moderne Si-Gleichrichter SOFORT Spannung 
liefern und Gleichrichterröhren erst wenn die Heizung glüht. Demzufolge 
liegt bei Si-Gleichrichtern SOFORT die Spitzenspannung am Ausgang wenn 
noch keine Last durch den Anodenstrom der Röhren vorhanden ist. 
Vertragen Deine Elkos das?

von Raimund M. (tuxracer)


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@ dodo

das ist das Original Schema des ursprünglichen Geräts
http://epweb.tripod.com/webonmediacontents/sx-82%20schematic.jpg

wie gesagt vieles davon fliegt raus, aber der vollständige auxillary 
Pfad bleibt bestehen. Das heisst einfach ohne oder mit extrem 
reduzierter Inputwahl und ohne den ganzen Rest den ich oben schon 
beschrieben hab.

Nun suche ich eben nen eifachen weg, zwar die alten Röhren benutzen zu 
können aber halt durch Spannungswahlschalter auch die weitaus 
gebräuchlichere EL84 betreiben zu können

@oszi40
Nein es heisst Alle anderen Komponenten an die Verhältnisse des Trafo 
und Ausgangswandlers und Röhren anzupassen, denn das sind die teuersten 
komponenten und die existieren schon, alles andere ist teilweise 
vorhanden, aber nicht alles und kann viel billiger gekauft werden als 
neue Wandler, und es heisst im dümmsten Fall ich muss auf die 
Flexibilität verzichten, aber muss dafür nicht enorm mehr kohle für die 
Komponenten ausgeben

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Raimund M. schrieb:
> Die 3 gängigen Spannungsverdoppler/Erhöhungsschaltungen sind die
> Villard, die Greinacher und die Delonschaltung, nachlesbar auf
> Wikipedia

Oh. Wikipedia. Na dann muß es ja stimmen.

Nein, natürlich nicht. In meinen Augen ist keine dieser Schaltungen ein 
Spannungsverdoppler, sondern das sind alles (mehr oder weniger) 
Gleichrichter. Greinacher und Delon ganz offensichtlich, Villard liefert 
zumindest eine pulsierende Gleichspannung. Die negative Halbwelle fehlt 
jedenfalls und damit ist es keine Wechselspannung.

Jetzt noch zu deiner Frage: so wie ich das sehe, suchst du doch gar 
keine Verdopplerschaltung, denn du hast die ja schon und sie liefert dir 
zuviel Spannung. Laß die Verdopplung weg, dann kriegst du halt nur 1/4 
der Leistung raus. Oder nimm einen anderen Trafo.

Wenn ich dieses Problem hätte, würde ich die Glühtransistoren 
verschenken oder gleich entsorgen und einen Verstärker auf 
Halbleiterbasis nehmen. Außer der Optik hat so ein Röhrenbummens doch 
keinen Wert. Und selbst darüber kann man diskutieren. Ich wöllte so 
einen Staubfänger jedenfalls nicht im Wohnzimmer stehen haben.

von Raimund M. (tuxracer)


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@Axel S
Ja die Originale Schaltung hat eine dieser Verdopplerschaltungen drin, 
damit die am Trafo anliegenden 165V~ zu 450V- werden. Ich suche ne 
Schaltung die halt aus den 165V~ ca 320V- machen was dann eben ca 2x 
ist, da ja unter Last die Spannung noch etwas zusammenbricht. Die 165V 
nur gleichrichten bringt halt leider nur 230V-

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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165*1,4=231 +x weil heute 230V anliegen?
Da sollte eine Graezbrücke auch eine Lösung sein?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein etwas sinnvollerer Vorschlag:
Man kann einen kleinen Trafo als Spartrafo vor den großen vorschalten, 
und damit seine Ausgangsspannung erhöhen oder erniedrigen.

Beispiel: ein Trafo 230V:30V wird so zu einem Spartrafo verbunden, dass 
am Ausgang nur noch 200V herauskommen. Die beiden Wicklungen müssen dazu 
gegeneinander arbeiten. Das hat wenige Verluste und der Beitrag zur 
Gesamtspannung ist klein, damit darf dieser Vorschalttrafo deutlich 
kleiner sein als der nachfolgende Haupttrafo.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Axel S.,

Axel S. schrieb:

> Die kanonische Schaltung zur Ver-N-fachung einer Wechselspannung heißt
> ... (Trommelwirbel) ... Transformator.

wenn ich diesen Satz lese, durchzieht ein breites Grinsen mein Gesicht. 
:)

von oszi40 (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Man kann einen kleinen Trafo als Spartrafo vor den großen vorschalten,
> und damit seine Ausgangsspannung erhöhen oder erniedrigen.

Dann wird die Heizungsspannung auch verändert. Er will nur die 
Anodenspannung passend. Da geht auch eine Wicklung hinzuzufügen.

0-----------165V-----o----Zusatzwicklung--o Wunschspannung
Außerdem auf die paar Volt wirds nicht ankommen.

von Raimund M. (tuxracer)


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@oszi40
Nein es ist nur ein Zufal dass 165V~ mit Brückengleichrichtung halt die 
230V- ergeben, und halt deswegen weil die endgültige Spannung durch 
Verdoppelung dieser Spannung zu theoretischen 460 und praktischen 450V- 
werden.
Und das mit der Wicklung hinzufügen ist zwar theoretisch eine Lösung, 
übersteigt, aber zum einen dann doch bei weitem die Möglichkeiten meiner 
Fähigkeiten und meiner Werkstatteinrichtung, und zum anderen , geht das 
sowieso auch dann nur wenn noch genug Platz auf dem Kern ist, und das 
ist in den seltensten Fällen der Fall

von dodo (Gast)


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Es gibt eine weitere Lösung - ähnlich, aber mit 2. Kern... folgendes:

oszi40 schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> Man kann einen kleinen Trafo als Spartrafo vor den großen vorschalten,
>> und damit seine Ausgangsspannung erhöhen oder erniedrigen.
>
> Dann wird die Heizungsspannung auch verändert.

Ja.

dodo schrieb:
> Ist z.B. der selbe Trafo auch für die Heizspannung zuständig?
>
> Denn wenn man einen kleineren Trafo in Sparschaltung vor den Netzeingang
> setzte, um die "HV" Sekundärspannung zu verringern, verringerte sich die
> gleich mit...

Trifft das also zu, dann geht ein kleiner Trafo (in Sparschaltung) vor 
dem Gesamtgerät (also bei Bedarf in einem separaten, kleinen Gehäuse) 
leider nicht.


Deshalb:

Es wäre möglich, ebendiesen Trafo primär parallel zum ersten Trafo/Gerät 
zu schalten, und die Sekundärspannung (mit Kabeln hingeführt) allein von 
der HV-Wicklung zu subtrahieren.

(Will man in diesem Fall ebenfalls ein separates Gehäuse für den Trafo, 
dann würde der L+N Netzanschluß dort hinein führen - es müßten aber 
insgesamt 4 Leitungen zum (Haupt-)Gerät weiter geführt werden.

Das könnte man als störend empfinden - muß das aber nicht zwingend... :)


Wurde eigentlich schon festgehalten, mittels welcher Art Schalter die 
Umschaltung (wie immer diese nun auch exakt aussieht) stattfinden soll?

von oszi40 (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> Und das mit der Wicklung hinzufügen ist zwar theoretisch eine Lösung,

Praktisch hat der Trafo doch noch unten eine 22V Wicklung, die man hinzu 
schalten KÖNNTE. Praktisch sage ich Dir aber auch, daß eine EL84 mit 
200V läuft und die Verzerrungen schon durch Deine Gegentaktschaltung 
größer sind sofern die Röhren nicht paarweise gleich sind. Schau mal zu 
Jogi.

von Harald W. (wilhelms)


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Raimund M. schrieb:

> Nein es ist nur ein Zufal dass 165V~ mit Brückengleichrichtung halt die
> 230V- ergeben,

Das ist kein Zufall, denn diese Spannung ergibt sich automatisch
aus dem Verhältnis von Effektiv- zu Spitzenwert einer Wechsel-
spannung. Diese 230V ergeben sich allerdings nur im Leerlauf.
Bei Belastung bricht die Spannung mehr oder weniger ein. Wenn
man eine Spannungsverdopplerschaltung verwendet, bekommt man
die doppelte Spannung. Eine Schaltung die nur eine "Vereinein-
halbfachung" o.ä. macht, gibt es nicht.

von oszi40 (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Eine Schaltung die nur eine "Vereinein-
> halbfachung" o.ä. macht, gibt es nicht.

Er könnte mit x 6V-Z-Dioden in Reihe den Rest verheizen. Ist aber Mist.

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Er könnte mit x 6V-Z-Dioden in Reihe den Rest verheizen. Ist aber Mist.

So oder so ist es m.E. Mist, noch viel Aufwand in die Entwicklung
von Röhrenverstärkern zu investieren. Transistoren können das nunmal
wesentlich besser und billiger.

von Raimund M. (tuxracer)


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@ Harald W.
 Mir ist klar dass 165 x √2 = 230 ergibt, und dass das kein Zufall ist, 
aber es ist Zufall dass genau dieser Wert aber halt als Wechselspannung 
heute üblicherweise Netzspannung ist.
Das mit dem Zufall war eine Antwort auf ne falsche Vermutung von oszi40.

Ach ja und ich entwickle das Ding nicht neu, sondern will nur aus 
vorhandenen Komponenten, das Gerät wieder aufbauen, und wenn möglich 
halt noch soweit modifizieren, dass ich nicht bei defekt der Röhren 
alles
wegschmeiss, sondern halt schwächere Röhren verwenden kann.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Bist du wirklich sicher bei dem was du vor hast? Es ist schade das 
schöne Gerät so zu zerpflücken.
Dem Umbau auf EL84 kann ich wenig abgewinnen. Wäre es da letztlich nicht 
leichter die Originalröhren zu besorgen?

: Bearbeitet durch User
von Raimund M. (tuxracer)


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@ Martin L.
Das Gerät ist schon zerpflückt, und das aus gutem Grund und auch schon 
sehr langeher. Die Originalen Röhren sind vorhanden, Zustand nicht 
sicher wie gut. Neu anschaffen geht nicht weil extrem selten. Wenn ich 
keine akzeptable Lösung finde die Spannung umschaltbar zu machen, werde 
ich wohl oder übel das Gerät mit den originalen Werten aufbauen, und 
beten , dass die Röhren noch zufriedenstellend funktionieren, und noch 
lange halten, weil so gut wie ausgeschlossen Ersatz dafür zu bekommen. 
Es gibt anscheinend eine Röhre mit gleichen technischen Daten und 
anderem Pinout die man benutzen könnte, aber auch die ist nicht ganz 
einfach zu beschaffen. Was aber heissen würde dass ich die Verdrahtung 
des Sockels ändern müsste, was aber wiederum heisst dass ich von neu 
beginnen würde, weil ich als ich die PCBs gemacht hab das noch nicht 
wusste, und auf nem PCB ändert man halt nicht mal schnell die 
Pinbelegung, das würde wiederum nur gehen wenn ich mich umentschliesen 
würde, die PCBs zu entsorgen, und nen freien Aufbau zu machen.

von Flip B. (frickelfreak)


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du könntest eine zweite wicklung verpolt in serie schalten und damit die 
wechselspannung verringern. ist quasi ein spartrafo verkehrtherum.

von dodo (Gast)


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Flip B. schrieb:
> eine zweite wicklung verpolt in serie schalten und damit die
> wechselspannung verringern.

Beitrag "Re: Spannungsverdoppler (aber eben nicht ganz)" ...lesen hilft.

> ist quasi ein spartrafo verkehrtherum.

Ist definitiv keine Spartrafo-Schaltung - auch nicht "verkehrtherum".

von Nils P. (torus)


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Was spricht denn dagegen die Spartrafo Schaltung auf der Sekundär Seite 
des Original Trafos laufen zu lassen?

Dann bleibt die Heizspannung unberührt und der OP kann zwischen der 
Spartrafo Anzapfung und der original sekundär Spannung wählen.

von Peter D. (peda)


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Raimund M. schrieb:
> Was aber heissen würde dass ich die Verdrahtung
> des Sockels ändern müsste, was aber wiederum heisst dass ich von neu
> beginnen würde, weil ich als ich die PCBs gemacht hab

Röhrenschaltungen macht man nur bei geringen Ansprüchen als PCB. Z.B. 
das Verdrillen der Heizleitungen gegen Brummeinkopplung geht auf PCBs 
nur sehr schlecht.

von Raimund M. (tuxracer)


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Da es so wie es aussieht, nur die Möglichkeiten , entweder die Spannung 
über einen Widerstand abzusenken, und dabei doch nicht ganz 
unbeträchtlich Wärme zu erzeugen, oder einen zusätzlichen Trafo zu 
verwenden was nochmals einiges an Kosten Gewicht und zusätzlich Platz in 
Anspruch nehmen würde gibt, entschliesse ich mich wohl vermutlich für 
das was Axel S mal so am Rande erwähnt hat, Ich baue das Netzteil so wie 
im originalen Schema, mache aber zusätzlich direkt nen Gleichrichter 
ohne Verdoppler, und verlier halt dadurch einiges an Ausgangsleistung.

Die Leistung des Originalen Gerätes sind 2x28W
Die theoretische Leistung der Ersatzröhren wäre 2x12W gewesen
Durch die nun noch mehr reduzierte Spannung sind es dann halt leider nur 
noch ca 2x7W falls ich sie mal verwenden muss

von Rudi Radlos (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> weil ich als ich die PCBs gemacht hab

Ja und? Man kann Adapter bauen oder mit dem richtig angeschliffenem 
Schraubendreher jeden beliebigen Leiterzug unterbrechen. Deine Röhre ist 
sowieso anders als die EL84. Schau mal genauer ins Radiomuseum! 
Scheinbar hast Du Dich bisher noch unzureichend mit der Materie 
beschäftigt.

von Raimund M. (tuxracer)


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@ Radlos

Ja die Röhren sind nicht als Ersatztypen konzipiert, es ist also nicht 
so, wie wenn ich in den Sockel wo mal ne ECC83 drin war einfach ne 12AX7 
reinsteck. Das ist mir klar, aber alle relevanten Daten sind so, dass 
ich ohne weiteres die Spannung senken und dann ne EL84 reinstecken kann 
und es wird funktionieren. Wenn ich das mache ohne die Spannung zu 
senken, dann nimmt mir das die EL84 sehr übel, und wird sich sehr 
schnell verabschieden.

von Peter D. (peda)


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Röhrenbasteln und Sparfuchs schließt sich gegenseitig aus. Die 7189 für 
51€ das Pärchen bei ebay finde ich jetzt nicht so teuer.
Die überzähligen Volts kann man auch an Leistungs Z-Dioden auf nem 
Kühlkörper verheizen, dürfte aber kaum billiger werden.

von dodo (Gast)


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Nils P. schrieb:
> Was spricht denn dagegen die Spartrafo Schaltung auf der Sekundär
> Seite des Original Trafos laufen zu lassen?

Aha, an Sekundär-HV-Wicklung komplette Spartrafo-Schaltung setzen.

Vielleicht störte es den einen oder anderen ein klein wenig, daß
man dafür einen Trafo für Primärspannung 320V~ bräuchte, anstatt
eines normalen/gebräuchlichen Trafos für 230V~?

(Nun, auch bei primär 230V~ findet man kaum eine - hier optimale -
90V~ Sekundärwicklung. Ist diese aber frei zugänglich, käme natürlich
in Frage, von einer 115V~ Wicklung etwas abzuwickeln. Und eine frei
zugängliche Sekundärwicklung ist - na ja - nicht wirklich selten...)

von Rudi Radlos (Gast)


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Raimund M. schrieb:
> ne EL84 reinstecken kann und es wird funktionieren
Optimist? Schau mal genauer nach der Gitterbeschaltung.

von Helmut L. (helmi1)


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dodo schrieb:
> Vielleicht störte es den einen oder anderen ein klein wenig, daß
> man dafür einen Trafo für Primärspannung 320V~ bräuchte, anstatt
> eines normalen/gebräuchlichen Trafos für 230V~?

Du kannst auch einen fuer 230V nehmen, dessen Primaerwicklung an die 
230V vor dem Haupttrafo haengen und dessen Sekundaerwicklung in Reihe zu 
der 165V Wicklung schalten.

Also einen kleinen Trafo mit 230V / 48V. Der kann dann auch wesentlich 
kleiner ausfallen als der Haupttrafo.

von dodo (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Du kannst auch einen fuer 230V nehmen, dessen Primaerwicklung an
> die 230V vor dem Haupttrafo haengen und dessen Sekundaerwicklung
> in Reihe zu der 165V Wicklung schalten.

Stimmt, so müßte es sein. Meine Beschreibung mit 90V~ war falsch.
Wegen des Spannungsverdopplers gehen standardmäßige 48V~ U(sec).

Jedoch bezweifle ich mittlerweile ernsthaft, daß die Mehrheit der
User hier vor eigenen Posts die von anderen (in dem Falle meine)
überhaupt liest (da das scheinbar weder Flip noch Du tat/est).

Ich wiederhole: Diese Grund-Idee nannte zuerst ich (Ihr Diebe ;).

von Dieter (Gast)


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Wie andere schon schrieben, wirst Du auch noch Widerstände zu den 
Gittern ändern müssen. Das einfachste wäre auch mit halber Spannung zu 
arbeiten. Das haben auch schon andere hier geschrieben.

Oder Du freundest Dich mit einer Röhren-Ersatzschaltung an, zB mit 
BU2527 öder ähnlichen Transistoren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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dodo schrieb:
> Helmut L. schrieb:
>> Du kannst auch einen fuer 230V nehmen, dessen Primaerwicklung an
>> die 230V vor dem Haupttrafo haengen und dessen Sekundaerwicklung
>> in Reihe zu der 165V Wicklung schalten.
>
> Stimmt, so müßte es sein. Meine Beschreibung mit 90V~ war falsch.
> Wegen des Spannungsverdopplers gehen standardmäßige 48V~ U(sec).

Ich würde allerdings eher die Spannung des zweiten Trafos auf die des 
vorhandenen Trafos aufstocken (die Wicklungen also phasenrichtig in 
Reihe schalten) und dann statt des Spannungsverdopplers eine 
Graetz-Brücke vorsehen. Brummt weniger bei gleicher Kapazität.

Da das Netzteil ohnehin schon mit Halbleitern aufgebaut ist, kann man 
das machen, ohne einen Stilbruch zu begehen.

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