Forum: Offtopic Wieder ein Elektronikaden weniger - P&M in Bonn nach 40 Jahren zu


von Daniel K. (schnitte)


Lesenswert?

Nach 40 Jahren wird der P&M in Bonn, der eine gute Adresse für 
Elektronikbegeisterte war dicht gemacht.

Schade eigentlich. Eine Quelle weniger um mal eben ein paar Teile zu 
kaufen, wenn das Projekt ins Stocken gerät und der Versand zu lange 
dauert :-(

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/PM-Elektronik-in-Bonn-schlie%C3%9Ft-nach-40-Jahren-article4005393.html

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Zeitenwende. Im Zeitalter des (Online)Versandhandels, der selbst bis 
China relativ schnell und preiswert verfügbar ist, sind solche Läden 
mehr und mehr im Nachteil. Und von den "ich brauch mal fix drei 
Widerstände" Kunden kann der nicht leben.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Zeitenwende. Im Zeitalter des (Online)Versandhandels, der selbst bis
> China relativ schnell und preiswert verfügbar ist, sind solche Läden
> mehr und mehr im Nachteil. Und von den "ich brauch mal fix drei
> Widerstände" Kunden kann der nicht leben.

Ja das braucht keiner mehr. Ich war lange Kunde beim örtlichen Mükra. 
Keine Ahnung ob es den noch gibt. Aber irgendwann bin ich nicht mehr 
hin. Weil es keinen Sinn mehr macht. Ich kann heute innerhalb von 2-3 
Tagen alles an Bauteilen bekommen was ich will. Und in 2-3 Wochen das 
ganze noch in Spottbillig wenn es sein muss.

Dann war dort das Parken immer eine Katastrophe. Manchmal musste ich ne 
halbe Stunde rumfahren oder warten bis ein Parkplatz frei wurde. War 
mitten in der Innenstadt. Parken kostet dort natürlich auch noch viel.
In manche Innenstädte darf man ja jetzt mit dem falschen Auto gar nicht 
mehr fahren.

Die Preise für einzelne Bauteile dort waren natürlich gesalzen. Habe da 
schon sehr viel Geld liegen lassen.

Alles in allem ist es heute die Mühe nicht mehr Wert und trauere den 
Läden nicht nach. Das Prinzip hat sich komplett überlebt.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:

> Zeitenwende. Im Zeitalter des (Online)Versandhandels, der selbst bis
> China relativ schnell und preiswert verfügbar ist, sind solche Läden
> mehr und mehr im Nachteil. Und von den "ich brauch mal fix drei
> Widerstände" Kunden kann der nicht leben.

Conrad Elektronik tut das noch, und unterhält in vielen größeren Städten 
Filialen. Ihr Hauptgeschäft machen die aber inzwischen mit 
Mediamarkt-Kram, die Bauteiltheke ist nur noch aus gutem Willen da.

Und ja, den Preisunterschied zu China merkt man deutlich.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

soul e. schrieb:
> Conrad Elektronik tut das noch, und unterhält in vielen größeren Städten
> Filialen. Ihr Hauptgeschäft machen die aber inzwischen mit
> Mediamarkt-Kram, die Bauteiltheke ist nur noch aus gutem Willen da.

Das ist wie Saturn, Mediamarkt oder Baumärkte. Die wird es noch lange 
als echte Läden geben. Da läuft es. Die haben Laufkundschaft in der 
Innenstaft ohne Ende. Da geht man gerne rein. Warum auch immer.

> Und ja, den Preisunterschied zu China merkt man deutlich.

Der Preis ist nicht der Grund für den boomenden Online Handel. Es ist 
die Auswahl, Bequemlichkeit und auch die Bewertungen.
Amazon war nie billig und ist Platzhirsch. Darüber sollten die ganzen 
"Geiz ist Geil" schreier mal nachdenken.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?


von Daniel K. (schnitte)


Lesenswert?

Vielleicht wäre statt einer Löschung des Eintrags von P&M erstmal ein 
deutlicher Hinweis auf die Schließung besser. Sinnvoll für Leute, die 
über google und co hierhin finden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Ich glaube eher, daß diese Läden an ihrer Lagerhaltung zugrunde gehen, 
die einfach nicht mit dem Angebot mithalten kann. Das ist auch der 
Hauptgrund wieso ich nicht mehr zu Conrad gehe (mal abgesehen von den 
wirklich hohen Preisen dort und einem Produkt, welches von so mieser 
Qualität war, daß es sich nicht funktionierend zusammenbauen ließ).

Aber wenn ich heute irgend ein Bauteil brauche gibt es doch alleine an 
LEDs oder Mikrocontrollern so viele verschiedene, daß ein Laden die 
unmöglich alle vorhalten kann. Dadurch bekomme ich in so einem Laden nie 
das was ich will. So ging es mir dann auch immer öfter bei Conrad an der 
Bauteiltheke. Das was ich haben wollte war nie da. Dann wurden auch 
irgendwann die Bausätze uninteressant, weil kann man auf Lochraster 
selber. Die für mich interessanten Bausätze wurden sowieso irgendwann 
aus dem Sortiment genommen oder dermaßen teuer, daß man sie sich als 
Halbstarker gar nicht leisten konnte. Ich staune gewissermaßen ein wenig 
darüber, daß es den Laden immer noch gibt. Der Grabbeltisch war immer 
lustig, in der Anfangszeit davon hat man da oft ein paar Sachen zu einem 
guten Preis gefunden, mit denen wirklich noch was anzufangen war. 
Irgendwann gabs dort dann auch nur noch kunden-zerbombten Schrott zu 
relativ teuren Preisen - wieder was, was uninteressant wurde.

Edit:
Reichelt ärgert mich im Moment auch mit ähnlichen Problemen. Ich habe 
fast deren komplette Webseite durchgelesen - die haben scheinbar keinen 
einzigen LDR mehr im Programm. :-/

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Daniel K. schrieb:
> Vielleicht wäre statt einer Löschung des Eintrags von P&M erstmal ein
> deutlicher Hinweis auf die Schließung besser. Sinnvoll für Leute, die
> über google und co hierhin finden.

Das liegt dann als Karteileiche ewig rum. Was weg ist ist weg. Für 
Google kann es auch nur gut sein, dass es weg ist. Was nicht mehr da ist 
landet nicht im Google-Index und Google sendet niemanden mehr in die 
falsche Richtung.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft) schrieb:

>Edit:
>Reichelt ärgert mich im Moment auch mit ähnlichen Problemen. Ich habe
>fast deren komplette Webseite durchgelesen - die haben scheinbar keinen
>einzigen LDR mehr im Programm. :-/

Die sind ja auch böse, diese LDRs.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Ööhhh... wieso sind die böse? Sind in jedem verf*ckten 
Dämmerungsschalter drin und ich habs bestimmt schon 20mal versäumt, so 
ein Ding irgendwo auszubauen bevor ich den Rest weggeschmissen habe... 
und wenn man dann mal einen braucht bekommt man keinen. Voll komisch.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

soul e. schrieb:
> Conrad Elektronik tut das noch, und unterhält in vielen größeren Städten
> Filialen. Ihr Hauptgeschäft machen die aber inzwischen mit
> Mediamarkt-Kram, die Bauteiltheke ist nur noch aus gutem Willen da.

Nicht wirklich. Schau mal in den Conrad Business Katalog. Die haben fast 
so viele Bauteile wie Farnell & Digikey. Vermutlich aber die wenigsten 
auf Lager, so war es ja in den Ladengeschäften auch.

Die Filialen schliessen ja (zuletzt Saarbrücken, Braunschwieg, Berlin) 
weil eben doch kein Depp mehr das 10-fache ausgibt für Schrott.

Als 1 Transistor noch 30 DM kostete konnte sich ein Laden pro Stadt 
halten, heute bei 0.3ct lohnt sich ja nicht mal mehr das anfassen.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ööhhh... wieso sind die böse?

Ist wohl Cadmium drin - nicht RoHS-konform...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Ach echt? Schei*e. Wusste ich gar nicht.
Also wieder Goldstaub zum Ausbauen.

Wo bekomme ich dann sowas her oder irgendwas, was auch bei sehr geringen 
Lichtstärken funktioniert? Da bin ich mit meiner Photodiode nicht 
wirklich zufrieden.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Die Filialen schliessen ja (zuletzt Saarbrücken, Braunschwieg, Berlin)

Nun ja - in Berlin hat eine von drei (!) Filialen geschlossen, und die 
war direkt neben einem MediaMarkt. Zwei Filialen halten sich weiter - 
die Bauteiletheke wird aber mit jeder Laden-Umgestaltung kleiner.

von Rico W. (bitkipper)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ja das braucht keiner mehr. Ich war lange Kunde beim örtlichen Mükra.
> Keine Ahnung ob es den noch gibt.
In KA war der vor 'nem halben Jahr noch da.

> Dann war dort das Parken immer eine Katastrophe.
Geht in KA in direkter Nähe zum großen Einkaufszentrum. Aber ja, mit den 
von dir geschilderten Problemen per Auto macht man den Handel der 
Innenstädte komplett kaputt.

> Alles in allem ist es heute die Mühe nicht mehr Wert und trauere den
> Läden nicht nach. Das Prinzip hat sich komplett überlebt.
Kommt viellecht mal wieder wenn die Portopreise explodieren und Versand 
an Attraktivität verliert.

Ben B. schrieb:
> Ich glaube eher, daß diese Läden an ihrer Lagerhaltung zugrunde gehen,
> die einfach nicht mit dem Angebot mithalten kann.
Dabei muß ich immer an die meterweisen Sortiments-Schubkästenwände 
denken. Im damaligen Conrad war eine unscheinbare Frau in der 
Bauteileabteilung, von der ich im Anflug meiner jugendlichen 
Überheblichkeit dachte: Was kann die schon wissen? Habe die nach einem 
speziellen Dual-Gate-Transistor gefragt, wobei sie mir gleich die 
verschiedenen Bauformen und Strombelastbarkeiten aufzählte, die sie 
davon verfügbar hatten. Dann griff sie zielstrebig einmal ins richtige 
Fach und legte mir das Ding vor die Nase. Da ist mir erstmal die 
Kinnlade auf den Tresen gefallen und ich war später immer wieder froh, 
wenn ich bei ihr gelandet bin. :)

À propos Lager: Mir gefallen heutzutage immer wieder die neuen 
automatischen Apothekenlager, aus denen die Schachteln an die Kasse 
gerutscht kommen. Kostet zwar was, wäre aber in so 'nem Laden wie der 
Größe des damaligen Conrad eine feine Sache. Damals waren da noch mind. 
drei Leute. Heute könnte man seine Bauteile selber am Terminal bestellen 
und die kommen rausgerutscht. Naja, wird wohl leider nicht so kommen.

> Reichelt ärgert mich im Moment auch mit ähnlichen Problemen. Ich habe
> fast deren komplette Webseite durchgelesen - die haben scheinbar keinen
> einzigen LDR mehr im Programm. :-/
Seit Angelika raus ist geht's steil bergab, die Preise aber aufwärts. 
Die Firma muß ja für ihren eigenen Kaufpreis aufkommen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ach echt? Schei*e. Wusste ich gar nicht.
> Also wieder Goldstaub zum Ausbauen.

Nö, bekommst du säckeweise nachgeworfen.

> Wo bekomme ich dann sowas her

Beim Chinamann. Sind 45 Cent, inklusive Versandkosten, für 20 Stück OK?
https://de.aliexpress.com/item/20pcs-Photo-Light-Sensitive-Resistor-Photoresistor-Optoresistor-5mm-GL5528-5528/32812878237.html

Oder lieber 50 Stück für 1,02 Euro, inklusive Versandkosten?
https://de.aliexpress.com/item/50-ST-CKE-5516-GL5516-5-MM-LDR-Foto-Light-Sensitive-Resistor-Photoelektrische-Fotowiderstand/32867495381.html

Ein lokaler Laden hat es bei den Preisen schwer mitzuhalten. Höchstens 
über sofortige Verfügbarkeit, statt wochenlange Lieferzeiten aus China.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Wo bekomme ich dann sowas her

Wenn's aus D sein soll: 
https://www.pollin.de/p/fotowiderstand-pfw1051-10-mm-5-stueck-120796

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Komisch wieso bekommt man das dann nicht bei Reichelt, daß man evtl. 
noch ein paar ATMegas gleich dazunehmen könnte? Das hat die letzte Woche 
die Bestellung gekostet...

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Rico W. schrieb:
> À propos Lager: Mir gefallen heutzutage immer wieder die neuen
> automatischen Apothekenlager, aus denen die Schachteln an die Kasse
> gerutscht kommen. Kostet zwar was, wäre aber in so 'nem Laden wie der
> Größe des damaligen Conrad eine feine Sache. Damals waren da noch mind.
> drei Leute. Heute könnte man seine Bauteile selber am Terminal bestellen
> und die kommen rausgerutscht. Naja, wird wohl leider nicht so kommen.
Schachteln sind halt keine Einzel-Bauteile.
Das wäre eine Frage an die Ingenieure: Kann man ein Vereinzelungs-System 
bauen das mit kleinen radialen LEDs ebenso klar kommt wie mit axialen 
Zementwiderständen und zugleich mit 10 verschieden geformten Schaltern?
Wenn man die Mechanik für etliche Bauteil-Klassen jeweils anders machen 
muss, wird es schnell unwirtschaftlich gegenüber einem Azubi oder 
Rentner der die Teile aus der Schublade holt.


Wobei es mich schon erstaunt wie die das bei Reichelt handhaben. Habe 
mal zwecks Evaluierung 8 verschiedene LED Typen gekauft, jeweils drei 
stück.
Hatte dann tatsächlich 8 verschiedene und etiketikerte Tütchen in der 
Leiferung.
Wenn Menschen die da rein gelegt haben, haben die ziemlich sicher bei 
meiner Bestellung ein Verlustgeschäft gemacht...

Ben B. schrieb:
> Ich glaube eher, daß diese Läden an ihrer Lagerhaltung zugrunde gehen,
> die einfach nicht mit dem Angebot mithalten kann.
Naja, das liegt aber wohl weniger am Willen oder der Technik sondern an 
den Quadratmeter-Kosten. Reichelts Abfertigungshallen stehen ziemlich 
sicher nicht in der Innenstatt.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

Ich vermute, jeder Elektronikladen hatte bei seiner Schließung noch 
wenigstens ein Drittel Bauteile vom Eröffnungstag. :)

Und wenn ich mein eigenes (meist ausgelötetes) und die (gekauften) Lager 
früher von Bekannten (bzw. was man heute so an privaten Laborplätzen im 
Netz zu sehen bekommt) anschaue glaube ich, daß die Läden damals 
hauptsächlich von der Neuanlage privater Hobbyecken lebten. So wie 
Tennisläden von Boris Becker, oder Bergschuhläden von Reinhold Messner. 
Die meisten Bauteile wurden niemals benutzt oder gar in einem fertigen 
Gerät eingebaut. Oft haben sie nie wieder Tageslicht auf ihrem 20, 30, 
40 Jahre dauernden Weg von der Herstellung bis zur Müllverbrennung 
gesehen.

Hey, vor einigen Jahren habe ich einen gemischten Karton 1%-Metallfilm-R 
von Beyschlag gefunden, verbleit, gegurtet und E12 fast vollständig für 
alle Werte bis 1M. Da hat sicher vor 30 Jahren jemand als Praktikant in 
einem Elektronikkonzern jeden Abend ein paar kurze Streifen 
abgeschnitten und im Stiefelschaft nach draußen geschmuggelt. Jetzt 
liegts halt bei mir rum statt bei ihm. In meinem Leben werde ich die 
nicht mehr verbrauchen, schon gar nicht den Literbeutel mit den wegen 
ausgetrocknetem Klebstoff aus den Bändern gefallenen unsortierten 
Einzelwiderständen. Immerhin habe ich die Bänder ordentlich in einen 
Sortimentskasten eingelegt. Gerade als ich mir überlegte, den als 
Dauerleihgabe so einer Makerspace-Bastelbude zu verschenken, fand ich 
dann noch einen großen 5%-Kohleschicht-Sortimentskasten ("Der" große, 
den es früher für 100 Mark gab, oder 50 als Messepreis.) Davon haben sie 
aber schon 3. :( Und so sitze ich jetzt auf einer gefühlten Million 
Widerstände, die sogar fast unverschenkbar wären, geschweige denn 
verkäuflich.


Also leicht ketzerisch gesagt ist das Elektronikhobby eine Sonderform 
des Sammler- bzw. Messietums, in der Qualität irgendwo zwischen 
Telefonkarten und leeren Konservendosen. Anwesende natürlich 
ausgenommen, es gibt ja Belege für geringfügigen Bauteilverbrauch im 
"Qick&Dirty"-Thread nebenan. ;)

Andererseits: könnte man von dem heutigen Umsatz fertiger 
Elektronikgeräte nur wieder ein paar Prozent in Bastellösungen umlenken, 
könnten neben 5 Elektronikgroßmärkten pro Stadt auch 0,5-1 kleine 
Hobbyläden existieren.

Das ging aber leichter, als man DCF77-Empfänger-Bausätze für 300 Mark 
verkaufen konnte und nicht mit dem fertigen Funkwecker für 5 Euro 
konkurrieren mußte. Ein Iphone zum Selberlöten ist auch schwieriger zu 
verkaufen als damals der ZX81. Zumal alleine der deutsche Strom fürs 
Lötbad (bzw. den Pizzaofen) mehr kostet als in China die gesamte 
Fertigung.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Naja, das liegt aber wohl weniger am Willen oder der Technik
> sondern an den Quadratmeter-Kosten.
Natürlich liegt das an diversen Faktoren. Es sind teilweise sogar die 
Hersteller selber. Welcher Hobby-Laden kann solche Bauteile in so großen 
Mengen abnehmen, um einen konkurrenzfähigen Preis/Rabatt auszuhandeln 
und so mit den Preisen der großen Versandhändler mithalten zu können? 
Das funktioniert heute alles nicht mehr. Das ist ja sogar bei den 
Versandhändlern für den Endkunden schon so. Durch die Staffelpreise 
lohnt der Kauf eines einzelnen Widerstands gar nicht, kostet genau so 
viel wie wenn ich gleich 10 davon nehme und für nur 3 Euro bekomme ich 
1000 Stück (SMD), die verbaue ich als reiner Bastler im ganzen Leben 
nicht.

Wobei es mir egal wäre wenn ein Teil im Laden an der Ecke teurer wäre 
als beim Versandhändler. Ich würde gerne etwas Aufschlag bezahlen wenn 
ich das Teil dafür am Samstagnachmittag noch direkt in der Hand halte. 
Aber wenn es gleich das Doppelte ist (z.B. Lochrasterplatine mit 10 Euro 
anstatt 4..5 im Versand), dann geht mir das auch zu weit.

Und wenn so ein Laden nur günstige Restbestände oder so irgendwo 
aufkauft und vermarktet, dann hat er halt nie das was ich brauche. Auch 
schlecht.

Diese Läden werden auf kurz oder lang alle verschwinden. Die Bastler 
werden ja auch immer seltener. Sogar hier in diesem Forum bekommt man ja 
schon oft zu lesen "hey wieso betreibst Du da so riesen Aufwand, kauf 
China-Scheiße für 50 Euro, du bist doch total doof wenn du es nicht 
tust..."

Mein, in meiner Jugend hab ich oft mit anderen zusammen an irgendwelchem 
Elektrokram gebastelt. Ohne das könnte ich nie das, was ich heute in 
Sachen Elektronik kann, ich hätte nie die Grundlagen und so viel 
Interesse dafür bekommen. Und heute kenne ich keinen einzigen Bastler 
mehr, mit dem man mal was zusammen basteln könnte. Noch nicht mal einen 
zweiten Programmierer.

: Bearbeitet durch User
von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Das wäre eine Frage an die Ingenieure: Kann man ein Vereinzelungs-System
> bauen das mit kleinen radialen LEDs ebenso klar kommt wie mit axialen
> Zementwiderständen und zugleich mit 10 verschieden geformten Schaltern?
Natuerlich geht das. Fuer kleine SMD Teile kann man das per Pick and 
Place machen, wie ein Bestueckungsautomat fuer Leiterplatten. Und 
groessere Teile kann man Problemlos per Laufband und Robotor bewegen.
Praktisch eine Mischung aus Bestueckungsautomat und Kippenautomat an der 
Supermarktkasse.
Die Kleinteile werden dann noch automatisch in einen kleinen Karton 
(natuerlich umweltfreundlich) verpackt, und schon hat man eine Schachtel 
wie in der Apotheke.
Es geht, ist aber ein riesen Aufwand.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Der Witz bei der Handhabing großer Mengen Krümelkram ist die 
maschinengerechte Verpackung. Z.B. Pappstreifen auf Rolle (Gurt) und ist 
sehr gut automatisierbar. Die kann man auch stückweise sinnvoll 
verkaufen bzw. vollautomatisch zuschneiden. Oder fertige Tütchen mit 10 
oder 20 Stück Widerständen, Transistoren etc. Einzelstücke sind in der 
Handhabung teurer als das Bauteil selber!

von Johnny S. (sgt_johnny)


Lesenswert?

Mit Elektronikläden ist es vermutlich die selbe Problematik wie mit 
allen kleineren Geschäften welche schliessen. Hier im Ort schliesst ein 
Laden nach dem anderem...

In kleinen Orten ist es z.b. ein Problem das oftmals die Immobilie dem 
Ladeninhaber gehört, somit braucht er keine Miete zu bezahlen und kann 
auch weniger umsatz machen... geht so jemand in Rente oder verstirbt, 
geht der Laden nur schon zu weill der Nachfolger hald die Ladenfläche 
mieten/kaufen müsste.

Oftmals haben die älteren Menschen auch eine andere Einstellung. Der 
lokale Eisenwaren-Händler hier im Ort ist z.b. ganz zufrieden wenner mit 
seinem Laden gerade soviel Geld macht das es zum leben reicht. Würde nun 
ein jüngerer Übernehmen wäre natürlich der Wunsch nach mehr Gewinn da, 
was Grundsätzlich auch verständlich ist. Oftmals bleibt auch die Zeit 
stehen.. wer heute einen Bastler-Shop betreiben will, der müsste 
LED-Streifen, Arduinos und Module anbieten, anstatt THT-Transistoren und 
DIP-IC. Der "neue" Bastler (vorallem auch jüngere) wissen nichtmal mehr 
was ein DIP-IC ist :)

Und selbstverständlich ist wie schon beschrieben der Online-Handel und 
die grossen Märkte welche viel niedrigere Preise haben als lokale 
Händler..

Wenn ich ein Mainboard benötige, bestellt mir das der lokale EDV'ler und 
ich habe es in 3 Tagen, bestell ich es selber, habe ich es morgen, und 
30% günstiger.

Durch das Internet ist auch überhaupt die Möglichkeit entstanden vieles 
überhaupt zu erfahren. Vor 20 Jahren war die möglichkeit nach "Läden zu 
suchen" wesentlich eingeschränkter als heute. Heute wird schnell 
gegoogled "XY kaufen in der nähe von ...". Früher hatte man als 
Fachgeschäft hald noch den Vorteil das man ein "Wissensmonopol".

Persönlich bin ich aber sehr froh das weiterhin lokale Läden 
exisitieren. Denn wenn man mal wirklich etwas dringend braucht, nützt 
auch der supergünstige Onlineshop nichts, der erst morgen (oder am 
Montag bei Wochenende) liefert.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

aber bei Reichelt frag ich mich schon manchemal wieso die nicht einfach 
die TQFP Bauteile im Gurtabschnitt lassen und einfach in eine ESD Tüte 
schieben.
Nein, die packen das in eine riesengroße Pappschachtel mit ESD Schaum.

Wobei Mouser da auch nicht besser ist, die machen das auch bei machen 
Bauteilen so.

von Bernd G. (Gast)


Lesenswert?

> aber bei Reichelt frag ich mich schon manchemal wieso die nicht einfach
> die TQFP Bauteile im Gurtabschnitt lassen und einfach in eine ESD Tüte
> schieben.
> Nein, die packen das in eine riesengroße Pappschachtel mit ESD Schaum.

> Wobei Mouser da auch nicht besser ist, die machen das auch bei machen
> Bauteilen so.

Manchmal muss man auf die Gurte warten, dann nimmt man eben Trays vom 
Hersteller.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Mw E. schrieb:
> aber bei Reichelt frag ich mich schon manchemal wieso die nicht einfach
> die TQFP Bauteile im Gurtabschnitt lassen und einfach in eine ESD Tüte
> schieben.

Es könnte sein, dass sie die in Trays und nicht in Gurten eingekauft 
haben.

> Wobei Mouser da auch nicht besser ist, die machen das auch bei machen
> Bauteilen so.

Von Mouser gibt es ein paar Videos wie es in deren Lagerhaus zugeht:
https://www.youtube.com/user/MouserElec/search?query=warehouse

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Ein Bericht aus Kanada:

Ich lebe seit 1975 hier in Edmonton. In den siebziger Jahren gab es 
unzählige Elektronik Bauteile Fachgeschäfte und man konnte alles in der 
Stadt kriegen. Eine Zeitlang gab es eine fantastische Halbleiterauswahl. 
Da waren wir noch eine Stadt mit 300K Einwohnern.

Über die Jahre sind praktisch alle E-Geschäfte verschwunden. Jetzt sind 
wir eine 1 Million EW Stadt. Es gibt nur noch zwei Läden die sich aber 
mehr auf die industriellen Kunden spezialisiert haben. Man kriegt zwar 
dort auch noch vieles Wichtige, speziell den Werkstattbedarf, aber 
Halbleiter Bezug ist eine Katastrophe. Außer Widerständen, Cs, verpackte 
Dioden und ein paar Transistoren ist es so ziemlich am Ende. Ach ja, 
Arduino Zeugs gibts dort massenhaft.

Die Konsumerelektronikgeschäfte sind eine Katastrophe an 
Produktfachwissen und wirkliche Auswahl. Es werden nur die billigsten 
Low-End Versionen von Produkten angeboten.

Andrerseits kann ich von Digikey über Nacht die Teile für frei oder $8 
Versand bekommen. Das gleiche gilt für Mouser, Allied, Newark und wie 
sie sonst alle heissen. Wenn man also moderne Sachen baut, ist das 
Zusammenbauen ein Genuß. Bord und Komponenten bestellen, Leiterplatte 
und markierte Bauteilesäckchen geliefert zu bekommen - nur noch 
zusammenlöten, einschalten - und es funktioniert sofort. Was könnte 
schöner sein auf Erden:-)

Ja, und dann gibt es noch das Internet mit seiner eBucht...

Als Jugendlicher hatte ich mal die Schule geschwänzt um von Ö nach 
München zum Radio-Rim und Holzinger und wie sie alle hießen, fahren zu 
können. Aber das ist schon lange verjährt...

Die Zeiten sind definitiv anders und man muß sich anpassen. Leider ist 
die Bucht zum Teil eine Katastrophe. Gewisse Teile die ich gerne hätte 
sind pervers überteuert. Manche Sachen sind absolut astronomisch teuer.

Amazon ist oft auch eine total überteuerte Sache. Die verlangen manchmal 
einige 100% mehr wie alle anderen. Dort muß man wirklich die gängigen 
Preise kennen. Manchmal ist zwischen Amazon-USA und Amazon-Canada ein 
Unterschied von einigen 100%.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Die Zeiten sind definitiv anders und man muß sich anpassen. Leider ist
> die Bucht zum Teil eine Katastrophe. Gewisse Teile die ich gerne hätte
> sind pervers überteuert. Manche Sachen sind absolut astronomisch teuer.
Kann es sein dass du nach Teilen aus den Siebzigern suchst?
Unterm Strich sind Bauteile sehr, wenn nicht gar um Welten billiger 
geworden im Vergleich zu vor 30-40 Jahren.
Und das trotz schärferen Umweltschutzrichtlinien etc.
Gilt natürlich nur für Teile die noch immer (als Ersatztypen) 
hergestellt werden.

Was man bei Ebay und Ali halt nicht hat ist die berüchtigte 
"Lieferantenkette" oder wie das heisst; also zu wissen woher genau die 
Teile kommen.

Als Bastler der nicht grad bei null anfängt (also der mehr oder weniegr 
schnell erkennt falls ein Teil wirklich DoA ist) kann man aber meist mit 
leben.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die Zeiten sind definitiv anders und man muß sich anpassen. Leider ist
>> die Bucht zum Teil eine Katastrophe. Gewisse Teile die ich gerne hätte
>> sind pervers überteuert. Manche Sachen sind absolut astronomisch teuer.
> Kann es sein dass du nach Teilen aus den Siebzigern suchst?
Ja. Gewisse Nostalgieesachen.
> Unterm Strich sind Bauteile sehr, wenn nicht gar um Welten billiger
> geworden im Vergleich zu vor 30-40 Jahren.
> Und das trotz schärferen Umweltschutzrichtlinien etc.
Ja. Natürlich.
>
> Was man bei Ebay und Ali halt nicht hat ist die berüchtigte
> "Lieferantenkette" oder wie das heisst; also zu wissen woher genau die
> Teile kommen.
>
> Als Bastler der nicht grad bei null anfängt (also der mehr oder weniegr
> schnell erkennt falls ein Teil wirklich DoA ist) kann man aber meist mit
> leben.
Ja, das ist richtig.

Wenn man sich mit moderner, kontemporärer Technik befasst, hat man 
natürlich wenig Probleme.

Ich habe ein Seiteninteresse an speziellen "archeologischen" Labor 
Elektronik Projekten. Zum Teil wird man heutzutage in der Bucht aus 
Osteuropa fündiger wie derzeiten wo Vieles Interessantes nur der 
Industrie und dem Militär zugänglich war.

Paradoxerweise findet man ab und zu in der Bucht Spezialteile viel 
billiger die man früher nur sehr teuer bekam. Z.B das KVG Quarzfilter 
XF-9B.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Also unterm Strich: Angebot und Nachfrage ;)
Und vieleicht teils noch irgendwelche Zölle, falls das auf Kanada 
zutrifft. Kenne das z.B. in Australien wo Grafikkarten das Doppelte 
kosten wie hier aufgrund eigenartiger Bestimmungen (nicht erst seit dem 
Mining Boom).

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Also unterm Strich: Angebot und Nachfrage ;)
> Und vieleicht teils noch irgendwelche Zölle, falls das auf Kanada
> zutrifft. Kenne das z.B. in Australien wo Grafikkarten das Doppelte
> kosten wie hier aufgrund eigenartiger Bestimmungen (nicht erst seit dem
> Mining Boom).

Consumerverkaufspreise in Kanada sind sichtlich höher wie z.B in den 
USA. Digikey Preise sind generell nur um den Umrechnungskurs 
verschieden. Man muß auf alle Fälle seine Preise kennen.

Amazon Canada Preise sind in der Regel auch überhöht. USA Bestellungen 
sind deswegen problematisch weil viele US Firmen nur über Courier wie 
Fedex und Konsorten liefern. Das zieht Brokerage Gebühren nach sich die 
als Minimum zwischen 20-50$ kosten. Mit amerikanischer Post ist es viel 
billiger und es fällt nur die Zollbearbeitung an.

Bei Bestellungen aus den USA bleiben Päckchen immer beim Zoll stecken 
wogegen Privatbestellungen aus anderen Ländern nur sehr selten vom Zoll 
behandelt werden. Die wollen nämlich auch bei Auslandsbestellungen eine 
5% Mehrwertsteuer (GST = Goods and Services Tax) kassieren. Wenn es 
durch den Zoll geht, läuft eine $11 Bearbeitungsgebühr auf. Bestellungen 
unter $20 sind zollfrei.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Eieiei.. die Welt wäre so viel einfacher wenn wir endlich Grenzen 
abschaffen würden...

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Eieiei.. die Welt wäre so viel einfacher wenn wir endlich Grenzen
> abschaffen würden...

Mach mal, dann hast du bald viele neue "Freunde", die nur dein Bestes 
wollen . . .

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

Daniel K. schrieb:
> Nach 40 Jahren wird der P&M in Bonn, der eine gute Adresse für
> Elektronikbegeisterte war dicht gemacht.

Michael B. schrieb:
> Als 1 Transistor noch 30 DM kostete ...

Ist sicher lange her. Meine ersten Kleintransistoren habe ich Anfang der 
1970er Jahre bei P&M (damals noch in Köln-Mülheim) gekauft, die haben 
aber höchstens ein paar DM pro Stück gekostet.

von Dirk E. (dirkus)


Lesenswert?

Hallo

Gerhard aus Edmonton schrieb u.a.:

"Andrerseits kann ich von Digikey über Nacht die Teile für frei oder $8
Versand bekommen. Das gleiche gilt für Mouser, Allied, Newark und wie
sie sonst alle heissen. Wenn man also moderne Sachen baut, ist das
Zusammenbauen ein Genuß. Bord und Komponenten bestellen, Leiterplatte
und markierte Bauteilesäckchen geliefert zu bekommen - nur noch
zusammenlöten, einschalten - und es funktioniert sofort. Was könnte
schöner sein auf Erden:-)"

Leider ist das hier in good old Germany und wohl noch schlimmer in 
Österreich und der Schweiz in dieser Konstellation auch im Jahr 2019 
nicht möglich:

Sehr viele mit Digikey vergleichbare Distributoren liefern nicht an 
Privat - zum Glück gibt es aber mittlerweile einige die ich aber nicht 
als "echte" Distributoren bezeichnen würde, mit geringeren aber immer 
noch beachtlichen Angebot, die auch an Privat liefern.
Aber freier Versand... lol - ganz bestimmt nicht, die normalen 
Versandkosten liegen umgerechnet in etwa bei den erwähnten $8 CAD - da 
ist aber Lieferung über Nacht nur ein schöner Zufall der manchmal 
funktioniert wenn man die Onlinebestellung irgendwann zwischen 6:00 bis 
12:00 Morgens an den Tagen Montag bis Donnerstag eingeht.
Nahezu garantierte Über Nacht Lieferung ist deutlich teurer und fängt so 
etwa bei 10,- Euro meist aber eher bei 12,- Euro an und hört bei 20,- 
noch lange nicht auf wenn mehr als ein oder zwei Kilo Gewicht 
zusammenkommen, das sind also also aktuell recht genau $15 bzw. $18 CDN 
im besten Fall... o-:

Und wirklich garantiert ist da Übernacht auch nicht, Einschränkungen 
auch ohne äußere Gewalt sind immer gegeben also Samstag Nachmittags 
bestellt und Sonntag Nachmittag hat man die Bauteile auf den Tisch 
liegen gibt es nicht.
Und Digikey bzw. Mouser nutzen ist für uns Europäer entweder extrem 
teuer für einige wenige Bauteile oder halt "nur" teuer (siehe auch die 
Sammelbestellungen die hier im Forum immer wieder mal stattfinden) das 
da über Nacht nicht funktionieren kann ist natürlich logisch.

Auch wenn du es wohl wissen wirst:
Sowohl die eigentlichen Zusteller als auch die Lager bzw.
Logistikmitarbeiter welche die eigentliche Maloche verrichten werden 
unterirdisch bezahlt - also dort bleiben die hohen Versandkosten nicht 
hängen - wenn ich mir die in einen anderen Beitrag verlinkten Mouser 
Videos genauer anschaue so ist das in den USA und wohl auch Kanada auch 
nicht viel anders - wenn ich das jetzt genauer begründe bewege ich mich 
schnell in Regionen die allerlei Gesocks von Rechts und Links anlockt - 
aber wer die Augen aufmacht und die Realität kennt wird es bei den 
ansehen der Videos schon erkennen...

mfg

Dirk

P.S.: https://www.youtube.com/watch?v=pQsS0VqM4aA - leider ist das keine 
satirische Übertreibung

: Bearbeitet durch User
von Thorsten .. (tms320)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Der Preis ist nicht der Grund für den boomenden Online Handel. Es ist
> die Auswahl, Bequemlichkeit und auch die Bewertungen.

Exakt. Und außerdem muss man sich da als Kunde nicht behandeln lassen 
wie der letzte Dreck! Wie oft hatte ich bei Einzelhändlern schon das 
Gefühl mich entschuldigen zu müssen dafür, dass ich den Laden betreten 
habe. Hab ich kein Bock drauf. Der Online Handel ist ein guter Filter, 
um die ganzen bocklosen Einzelhändler, die vielleicht vor Jahrzehnten 
mal eine Größe in einem gewissen Bereich waren (aktuell bei mir: 
Metzgerei mit überregional bekannter "guter" Fleischwurst und nebenbei 
bemerkt massiv unfreundlichem Personal) und dann der Meinung waren, sich 
auf ihren Lorbeeren ausruhen zu können, zu eliminieren.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Dirk E. schrieb:
> "Andrerseits kann ich von Digikey über Nacht die Teile für frei oder $8
> Versand bekommen...

Ein paar Richtigstellungen:

Übernachtlieferung gilt nur wenn man vor 15:00 EST bestellt.

Frei wird geliefert wenn der Bestellungswert $200 übersteigt, sonst 
kostet einen Bestellung CDN$8.95

In NA bzw. Kanada gibt es meistens keine Kundenbeschränkungen im 
Elektronikkomponenten Fachhandel; jedenfalls nicht bei den Erwähnten. 
Beschränkungen findet man allerdings hauptsächlich bei "gefährlichen" 
Produkten wie Laborchemikalien und Ähnliches. Das ist allerdings erst 
seit zwanzig Jahren der Fall. Vorher gab es kaum Beschränkungen.

Das mit den Versandssoldaten ist leider wahr und nicht nur bei DK der 
Fall. Aber da müssen wir uns alle an die Ohren nehmen. Es besteht in der 
Globalen Wirtschaft ohne internationale bindende Intervention keinerlei 
Aussicht diesen Moralischen Mißstand zu beseitigen. Leider, und Boykott 
ist auch nicht übermäßig realistisch.

Es scheint, ich vermisse nicht viel nicht mehr in D zu wohnen was 
Elektronik angeht. Ich vermisse europäisch bzw. Deutsch aussehende 
Komponenten wie z.B die rechteckigen Philips KerCos im 2.5/5mm Raster 
oder die Stettner KerCs und die schönen Wima Folien Cs oder die schönen 
Folientrimmer... Die sind heutzutage außer NOS/Bucht scheinbar schwer zu 
finden. Im Hobbybereich baue ich gewisse Sachen noch gerne in TH. Was 
SMD angeht, gibt es natürlich keine Probleme.

Z.B. Ein Neubergereinbauinstrument sieht doch wirklich elegant im 
Vergleich zu Produkten der restlichen Welt aus. Oder die soliden 
Spannzangenknöpfe deutscher Herstellung. Ich finde man soll auf Stil des 
Herstellungslands Wert legen und die Komponenten entsprechend wählen.

Das Aussehen von Elektronik ist mittlerweile ziemlich international 
geworden. Heutzutage sieht man den Baugruppen meist nie mehr an von wo 
sie und ihre Komponenten kommen. Ich finde das persönlich gesehen, 
schade. Die jüngeren unter Euch können das wahrscheinlich nicht 
verstehen und denken was ist das wieder für ein Non-sense. Ich kam aber 
mit der Elektronikindustie in einer Ära in Berührung wo der Baustil noch 
extrem Europäisch/Deutsch geprägt war und der Elektronik sofort ansah 
von wo sie kam. Naja, lassen wir das...

Ja, also was moderne E-Komponenten betrifft, ist es nicht schwer in 
Kanada zu leben und man kann sich als Entwickler austoben.

von Oliver P. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Im Zeitalter des (Online)Versandhandels, der selbst bis
> China relativ schnell und preiswert verfügbar ist, sind solche Läden
> mehr und mehr im Nachteil. Und von den "ich brauch mal fix drei
> Widerstände" Kunden kann der nicht leben.

Für mich ist das irgendwie ironisch:

Früher bin ich in die Stadt gefahren, um etwas einzukaufen. Heute fahre 
ich dieselbe Strecke, um mein Paket abzuholen. Gewonnen habe ich dadurch 
irgendwie nichts, oder?

Außer, dass die 40km Fahrstrecke (hin + zurück) nochmal so viel kosten 
wie der Versand. Und wenn ich das Paket noch holen fahren muss, habe ich 
doch nichts gewonnen. Im Gegenteil, ich musste sogar noch warten und 
habe die Umwelt noch mehr belastet. Dann hätte ich es auch gleich können 
vor Ort kaufen.

Den einzigen Vorteil, den ich im Netz habe, ist eine grenzenlose Auswahl 
mit hoher Verfügbarkeit und massivem Preiskampf. Das hat man vor Ort 
nicht.

Die Zukunft sehe ich so: Überall wo früher Geschäfte waren, sind morgen 
Packstationen. Oder Amazon hat überall kleine dezentrale Lager, die die 
Packstationen ersetzen.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Bei 20Km Entfernung bist du aber auch ein recht extremer Ausnahmefall...
Wer ausserorts wohnt, also viel eher ein Haus hat, kann sich sowas 
hinstellen, sobald das wieder verfügbar ist: 
https://www.dhl.de/de/privatkunden/pakete-empfangen/pakete-zuhause-empfangen/paketkasten.html

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Oliver P. schrieb:
> Die Zukunft sehe ich so: Überall wo früher Geschäfte waren, sind morgen
> Packstationen. Oder Amazon hat überall kleine dezentrale Lager, die die
> Packstationen ersetzen.

Genau, und in den Straßen steht 3m hoch der Pferdemist. Ach ne das war 
ne andere Hochrechnung.
"Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen". 
Das solltest du dir besser merken.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

> Die Zukunft sehe ich so: Überall wo früher Geschäfte waren, sind morgen
> Packstationen. Oder Amazon hat überall kleine dezentrale Lager, die die
> Packstationen ersetzen.

Eine hervorragende Idee..
https://www.amazon.de/b?ie=UTF8&node=11498162031

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Alex G. schrieb:
> Wer ausserorts wohnt, also viel eher ein Haus hat, kann sich sowas
> hinstellen, sobald das wieder verfügbar ist:
> 
https://www.dhl.de/de/privatkunden/pakete-empfangen/pakete-zuhause-empfangen/paketkasten.html

Wird wohl nix:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Deutsche-Post-stoppt-Paketkaesten-fuer-Privathaeuser-und-Zustellroboter-Postbot-4296767.html

Ansonsten wohne ich auf dem platten Land und brauche zur nächsten 
Postfilalie keine 10min zu Fuß, auch wenn diese nur Halbtags geöffnet 
hat.
Im Normalfall ist das aber kein Problem, den meistens nimmt es der/die 
nette Nachbar*in entgegen. Und ganze wichtige Pakete kann ich mir auch 
in die Arbeit schicken lassen.

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Oliver P. schrieb:
> Für mich ist das irgendwie ironisch:
> ...

Diese Situation ist für dich natürlich unglücklich, aber wohl wenig 
repräsentativ.
Alleine in unserem < 10k-Vorort gibt es eine Station von DHL, Hermes und 
sonstigem.
Gäbe es die nicht hätte ich immer noch die Optionen
- Paket in die Arbeit liefern lassen (sollte nur nicht zu oft vorkommen 
;-))
- Paket auf dem Arbeitsweg mitnehmen
- Einen Nachbarn / Verwandten das Paket annehmen lassen

Aber klar, eine Unglückliche gibt es immer die leider die Arschlochkarte 
ziehen.

: Bearbeitet durch User
von Asko B. (dg2brs)


Lesenswert?

Oliver P. schrieb:
> Außer, dass die 40km Fahrstrecke (hin + zurück) nochmal so viel kosten
> wie der Versand. Und wenn ich das Paket noch holen fahren muss, habe ich
> doch nichts gewonnen. Im Gegenteil, ich musste sogar noch warten und
> habe die Umwelt noch mehr belastet. Dann hätte ich es auch gleich können
> vor Ort kaufen.

Hallo Oliver,

als ich das gelesen hatte dachte ich Du meinst den Weg zum Zoll.

Ich persönlich hab es auch gut, ein Rentnerehepaar nebenan.
Abends bekomme ich mein Paket/Päckchen über den Zaun gereicht.

Da ich selbst eine Zeitlang Verkäufer in einem Ladengeschäft war
vermisse ich den Service, den es per Onlinehandel ja gar nicht
mehr geben kann.
Wenn Opa Meier kam, und ein Antennenkabel der länge X plus zwei
Stecker kaufen wollte, wurde das natürlich gleich fertig konfiguriert.
Bei Oma Müller, die Ihr Transistorradio mitbrachte um "dafür" neue
Batterien zu kaufen, wurden die natürlich gleich eingesetzt und die
alten entsorgt.

Das war aber in den 80ern.
Heute: Servicewüste oder Service gegen einwurf von Münzen.

Gruss Asko

von Achim B. (bobdylan)


Lesenswert?

Asko B. schrieb:
> Heute: Servicewüste

Unsinn! Fachgeschäfte leisten noch immer den gleichen Service wie 
früher. Und der war früher auch nicht immer und überall gut. Dass es 
kaum noch Fachgeschäfte gibt (nein, Bau- und Blödmärkte sind KEINE 
Fachgeschäfte) ist unserem Konsumverhalten zu verdanken.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Komisch wieso bekommt man das dann nicht bei Reichelt, daß man evtl.
> noch ein paar ATMegas gleich dazunehmen könnte? Das hat die letzte Woche
> die Bestellung gekostet...

Weil Pollin ein Restpostenhöker ist, Reichelt nicht.

Warum muss es heutzutage unbedingt noch sowas sein? Fotowiderstände 
bekommt man in allen Facetten, und meistens tun sie den Job besser.

Fotowiderstände haben eigentlich nur in irgendwelchen Nischen noch Sinn 
(ich habe hier einen rumliegen, der vermutlich für direkten Betrieb an 
220 V designt ist …), und dafür genügt es auch, wenn Pollin sie noch 
eingemottet hat.

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Achim B. schrieb:
> Fachgeschäfte leisten noch immer den gleichen Service wie früher. Und
> der war früher auch nicht immer und überall gut

Meine Erfahrung mit Fachgeschäften sind (fast) ausnahmslos schlecht.
Der Radio- und Fernsehfuzzie bei uns im Ort ist praktisch nicht zu 
unterbieten.
Service und Beratung wär praktisch das Alleinstellungsmerkmal von 
kleinen Geschäften. Aber haben die wohl nicht nötig.
Sorry, dann geh ich lieber zum MM, da hab ich genauso wenig Service, 
krieg das Gerät aber für die Hälfte.

von Achim B. (bobdylan)


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> Meine Erfahrung mit Fachgeschäften sind (fast) ausnahmslos schlecht.

Tja, so verschieden sind die Unterschiede. Von den vier Fachgeschäften 
(ein Schraubenheini, zwei Fernsehfritzen, ein PA-Verleiher), die ich ab 
und zu frequentiere, fühle ich mich gut & gerne beraten & behandelt. 
Aber ich bin ja auch ein sehr netter Mensch, was sich auszahlt, weil: 
wie man in den Wald reinbrüllt...

Was anderes ist es mit den Benzin-Fachgeschäften. Um jene, bei denen 
Schüler und Studenten hinterm Tresen stehen, mache ich einen großen 
Bogen. Was kein Problem ist, denn ich habe ja das Auto dabei.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Benzin-FACHgeschäft hat mir gefallen. Ich möchte nicht wissen, wieviele 
Nappels da hinter dem Tresen stehen, die mir nicht mal die Unterschiede 
zwischen einem Benziner und einem Diesel erklären können.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Oliver P. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Im Zeitalter des (Online)Versandhandels, der selbst bis
>> China relativ schnell und preiswert verfügbar ist, sind solche Läden
>> mehr und mehr im Nachteil. Und von den "ich brauch mal fix drei
>> Widerstände" Kunden kann der nicht leben.
>
> Für mich ist das irgendwie ironisch:
>
> Früher bin ich in die Stadt gefahren, um etwas einzukaufen. Heute fahre
> ich dieselbe Strecke, um mein Paket abzuholen. Gewonnen habe ich dadurch
> irgendwie nichts, oder?

Die Rechnung ändert sich erheblich, wenn das Paket einfach beim Nachbarn 
oder Großeltern abgegeben werden kann. Aber die 5km zur nächsten Post 
(wohn im ländlichen Bereich) kann man auch mal abdrücken, irgendwas aus 
der Stadt braucht man immer.

von Achim B. (bobdylan)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Ich möchte nicht wissen, wieviele
> Nappels da hinter dem Tresen stehen, die mir nicht mal die Unterschiede
> zwischen einem Benziner und einem Diesel erklären können.

Das ist nicht das Problem. Wenn ich bei Aldi 12 Eier, eine Tüte Mehl, 
und eine Priese Zucker kaufe, erwarte ich von der Kassiererin nicht, 
dass sie mir erklärt, wie man daraus eine Schwarzwälder Knirschtorte 
bastelt. Vom Kassierer der Tankstelle erwarte ich aber durchaus, dass er 
den Unterscheid zwischen einer EC-Karte und einer Kreditkarte kennt, und 
entsprechend handelt. Ist nicht gegeben.

von Matthias S. (da_user)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Benzin-FACHgeschäft hat mir gefallen. Ich möchte nicht wissen, wieviele
> Nappels da hinter dem Tresen stehen, die mir nicht mal die Unterschiede
> zwischen einem Benziner und einem Diesel erklären können.

Erinnert mich...
Vor längerer Zeit war ich Abends an meiner Stammtanke und an der 
Zapfsäule nebenan haben sich die beiden Mädels gefragt, ob das Auto 
jetzt ein Benziner oder ein Diesel ist. Der Tankwart hat dann geholfen: 
"das ist ein Mazda, die haben keine Diesel". Ich bin nebenan gestanden: 
"Dann guck doch mal, was ich in meinen Mazda tanke. Und das ist sogar 
der japanische Motor, nicht der französische."

FACHkraft halt. Da die Kiste Zündkerzen hatte, war dann aber alles klar. 
Obwohl Mazda ja m.W. ein Patent für einen Fremdgezündeten Diesel hat, 
allerdings mit Kreiskolben.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> FACHkraft halt. Da die Kiste Zündkerzen hatte, war dann aber alles klar.
> Obwohl Mazda ja m.W. ein Patent für einen Fremdgezündeten Diesel hat,
> allerdings mit Kreiskolben.

In den Tankdeckel zu gucken war allen Beteiligten dann wohl doch zu 
einfach....

von Asko B. (dg2brs)


Lesenswert?

Achim B. schrieb:
> Unsinn! Fachgeschäfte leisten noch immer den gleichen Service wie
> früher. Und der war früher auch nicht immer und überall gut. Dass es
> kaum noch Fachgeschäfte gibt (nein, Bau- und Blödmärkte sind KEINE
> Fachgeschäfte) ist unserem Konsumverhalten zu verdanken.

Hallo Achim,

gut, es gibt zum Glück noch rühmliche Ausnahmen wo es wirklich noch
gute Fachberatung gibt. Mir fällt da auf Anhieb Segor in Berlin ein.

Gruss Asko

von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

Der Irrsinn geht soweit, daß man bei Conrad fast nichts mehr vor Ort 
bekommt, es dann dort bestellen muß, seine Daten angeben muß, als Kunde 
angelegt wird, die Ware bezahlen muß... und dann die Wahl hat, ob man 
die Ware in den Laden liefern läßt, also nochmal dahin muß, oder 
"nachhause", also zu irgendeiner zufällig ausgewürfelten Postfiliale 
fahren oder bei anderen Versendern drei Tage Urlaub nehmen muß, von 
denen man die Zeit mit Tageslicht auf einem Klappstuhl an der Straße 
verbringt, um ihn nicht zu verpassen.

Nicht nur Conrad, sondern eigentlich alle Computergeschäfte haben 
mittlerweile teurere Ladenpreise als im Versand. Dann sollen sie ihre 
Läden bitte schließen, auf so eine Verarsche habe ich keinen Bock.

Neulich habe ich einen Wasserkocher in einem alteingesessenen 
Haushaltswarengeschäft gekauft. Mußte ein bestimmtes Modell sein, und 
das war dort zufällig von 40 auf 30 Euro runtergesetzt. Billigster 
Ebay-Preis 27, inkl. Versand. Da denke ich dann nichtmal im Traum an 
Versand. Auch nicht an sowas wie Medusa- oder Satan-Markt, aus 
prinzipiellen Erwegungen (wußte doch, da war was mit der 
Rechtschreibung.)

In dem Fachgeschäft lief ich an Kochgeschirren und Besteckgarnituren 
vorbei, die Wochen- und Monatslöhne von Akademikern kosteten. Manches 
einzeln noch drei-, die Zusammenstellungen dann schon gelegentlich 
vierstellig. Die Wasserkocher ganz links in der Reihe kosteten 170 Euro. 
Also irgendwas an dieser vielbeschworenen Arm/Reich-Schere muß schon 
dran sein.

Aber den Kocher für 30 gabs so tatsächlich, und er wurde mir auf Wunsch 
noch recht aufwendig als Geschänk (boah, die staatlichen 
Entalphabetisierer haben echt ganze Arbeit geleistet) verpackt.

So habe ich jetzt die Chance, falls er binnen zwei Jahren kaputtgeht, 
problemlos Ersatz zu bekommen. Wenn er danach kaputtgeht ist es eh egal. 
Und ich konnte ihn vor Ort im Laden vermessen, während ich telefonisch 
Rücksprache hielt, um auch wirklich das richtige Modell zu erwischen. 
Bei solchen Details helfen einem auch keine 100 Internetversender, weil 
die alle dieselben 2 Produktfotos und den lückenhaften Datensatz vom 
Hersteller haben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Wollvieh W. schrieb:
> weil
> die alle dieselben 2 Produktfotos und den lückenhaften Datensatz vom
> Hersteller haben.

Auf den größeren Rest deines Postings möchte ich nicht näher eingehen, 
aber das mit dem gegenseitigen Abschreiben ist wirklich lästig - und 
keineswegs auf Garagenverkäufer mit Internet-Shop beschränkt.

Ich habe im Wohnzimmer einen Subwoofer für Filmabende in einem 
gepolsterten Schränkchen hinter einer Stoff-Front versteckt. Und dieser 
Woofer war irgendwann kaputt, Reparatur wegen ohnehin 
verbesserungbedürftigen Klanges nicht lohnend, also Neukauf eines 
anderen Modells - aber das muss ja in die Einbau-Nische passen. Nach 
längerer Suche ein Exemplar einer rennomierten Marke gefunden, das lt. 
Conrad passende Maße hatte. Tja, schon beim Auspacken habe ich gesehen, 
dass das Biest real ca. 5cm breiter war als angegeben - passt nicht. 
Also wieder retour. Und beim Markenhersteller nachrecherchiert. Und bei 
dem waren die Maße auch falsch...

Und bei alternativen Anbietern ebenfalls. Die schreiben offenbar 
wirklich alle nur noch voneinander ab.

Zur Ehrenrettung des Herstellers muss ich aber sagen, dass ich nach 
Meldung des Datenfehlers von denen zwei Alternativ-Angebote bekommen 
habe; für eine Alternative hätten sie auch ein 5.1-Set 
auseinandergerupft - also, Mühe haben sie sich schon gegeben. Die 
Maßangaben auf der Webseite blieben allerdings noch eine ganze Weile 
falsch...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.