Hallo, für ein kleineres Projekt möchte ich einen BME280 von Bosch verwenden um die drei Werte: Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Druck zu messen. Alles soll in in ein schönes Gehäuse verbaut werden. Nun frage ich mich, wie man die Komponente am besten so platziert, dass man sie nicht sieht, aber entsprechende Werte natürlich nicht von der Wärme im Gehäuse beeinflusst werden. Gibt es das ein grundsätzliches Design, wie man sowas macht? Lüftungsschlitze? Im Gehäuse wird auch ein Microcontroller sitzen, der das ganze steuert. Also Wärme wird schonmal irgendwo produziert ... reichen da Lüftungsschlitze? Muss man da zusätzlich vor Wärme isolieren? Oder nimmt man gänzlich ein ganz anderes Modul ... vielleicht irgendwelche Temperaturfühler oder sowas? Erfahrungen von euch wären da sehr hilfreich, bevor ich zwar ein schickes Gehäuse, aber keine brauchbaren Werte habe^^ Danke :)
Gehäuse aufteilen in ''Wärme produzierende Bauteile'' und separiert davon die '' Messenden '' in freier Luft... Luftschlitze sinnvoll anbringen !
Wärmesensor immer unten im Gehäuse über Lüftungsschlitzen anbringen, Teile die warm werden darüber durch Wand/Blech getrennt so dass keine Sichtverbindung besteht (Wärmestrahlung) aber die Luft im Gehäuse um die Wand drumrum fliessen kann. Die warme Elektronik oben erwärmt die Luft, die steigt auf und zieht durch Lüftungsschlitze oben ab, dadurch entsteht ein Unterdruck im Gehäuse und das zieht Luft aus der Kammer mit dem Sensor, und in die Kammer strömt Luft von aussen nach durch die unteren Lüftungsschlitze. Hängt das Ding irgendwo wo die Sonne draufscheint: nochmal ein Gehäuse in Rohrform drumrum mit ca. 1-2cm Abstand, so stellt das Rohr das Gehäuse in den Schatten und eventuell sich erwärmende Luft steigt im Rohr auf, zieht dabei von unten frische Luft nach. So hat es immer Schattentemp. Eenn es noch draufregnen könnte, muss man noch mehr Aufwand treiben, Wetterstationshäuschen mit Lamellen.
Von Bosch gibts dazu ein paar Guidelines, da wuerde ich auf alle Faelle mal ein Blick reinwerfen: https://ae-bst.resource.bosch.com/media/_tech/media/application_notes/BST-BME280-HS006.pdf Gerade Waermequellen in der Naehe sorgen fuer lokale Feuchtigkeitsschwankungen und damit unbrauchbare Ergebnisse. Ebenso sollte der Sensor mit seinen Nachbarn nur schwach thermisch gekoppelt sein.
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Nimm einen anderen Sensor, der BME280 ist mist für deine Anwendung!!!
Erlang E. schrieb: > Nimm einen anderen Sensor, der BME280 ist mist für deine > Anwendung!!! Und nun erkläre auch gleich nochmal warum... Ach ich mach es: Auszug aus dem Datenblatt: "Temperature measured by the internal temperature sensor. This temperature value depends on the PCB temperature, sensor element self-heating and ambient temperature and is typically above ambient temperature." Zur Umgebungstemperatur Messung ist der BME280 eher sehr ungeeignet... Übrigens genauso wie die SHT / DHT etc. Denn die Temperatur wird nur zur Berechnung des Ausgleiches genutzt. Willst du die Umgebungstemperatur messen ist selbst ein DS18 aussagekräftiger.
> Zur Umgebungstemperatur Messung ist der BME280 eher sehr ungeeignet...
Man muss die Umgebungstemperatur ja sicher nicht oefter als z.B einmal
pro Minute messen und kann den Sensor dazwischen ausschalten. Das loesst
schon mal viele Probleme.
Allerdings ist ein externer Sensor egal welcher Art, sicherlich viel
besser geeignet. Einfach weil man sonst bei seiner Elektronik die von
Mawin genannten Dinge im Gehaeuse beachten muss und die Sorgen als
Nebeneffekt dafuer das dort Insekten einziehen.
Ein anderer Loesungsansatz ist das was man in vielen Autos beobachten
kann. einen kleinen Luefter vor dem Sensor bauen der die Umgebungsluft
ansaugt. Allerdings kann man auch in vielen Autos beobachten das dies
eine Murksloesung ist. :-)
Olaf
Wenn die Messung halt gerade nach eine Kalibrierung läuft hat er im Winter dann halt 20°C auf dem Thermometer. Temperaturmessung mit einem HUM Sensor ist und bleibt Murks.
Mach auch Schlitze in die Platine, um nicht unnötig Wärme auf den Sensor zu leiten. Im angehängten Screenshot sind R6 NTC und S1 die Sensoren. IC1 ist ein OpAmp und dank +-15V Versorgung eine echte Wärmequelle... Rene K. schrieb: > Wenn die Messung halt gerade nach eine Kalibrierung läuft hat er im > Winter dann halt 20°C auf dem Thermometer. Scheint mir schon arg plakativ übertrieben. Bei gerade mal schlimmstenfalls 6mW Gesamtverbrauch... Und zudem haben die bei Bosch schon so weit gedacht, dass sie die Temperaturmessung an den anfang des ablaufs gesetzt haben.
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Lothar M. schrieb: > Mach auch Schlitze in die Platine, um nicht unnötig Wärme auf den Sensor > zu leiten. > Im angehängten Screenshot sind R6 NTC und S1 die Sensoren. IC1 ist ein > OpAmp und dank +-15V Versorgung eine echte Wärmequelle... > > Rene K. schrieb: >> Wenn die Messung halt gerade nach eine Kalibrierung läuft hat er im >> Winter dann halt 20°C auf dem Thermometer. > Scheint mir schon arg plakativ übertrieben. Bei gerade mal > schlimmstenfalls 6mW Gesamtverbrauch... Plakativ übertrieben?! Ich weiß ja nicht wie du deine Kalibrierung machst aber ich muss da die Heizung einschalten. Und dann damit kompensieren. > Und zudem haben die bei Bosch schon so weit gedacht, dass sie die > Temperaturmessung an den anfang des ablaufs gesetzt haben. Und Bosch hat sogar soweit gedacht, wie oben schon geschrieben, in ihrem Datenblatt zu bedenken gegeben daß der Sensor nicht für die Umgebungstemperatur gedacht ist: "Temperature measured by the internal temperature sensor. This temperature value depends on the PCB temperature, sensor element self-heating and ambient temperature and is typically above ambient temperature."
Vielen Dank für die Tipps mit dem Gehäuse, klingt auf jeden Fall machbar und ich werde es mit in die Planung einfließen lassen. Zu dem anderen Thema: Wenn es kein BME280 wird, welcher Sensor ist denn besser für Umgebungstemperaturen geeignet? Am liebsten auch einen Kombisensor, den man zwischen 3.3V und 5V betreiben kann ... da schien mir der BME als geeignet, weil man eben viel gutes drüber liest und man zusätzlich Druck und Feuchtigkeit messen kann ... Wenn der BME 1°C zuviel anzeigt, dann kann man doch einfach über ein offset nachdenken oder? Die Frage ist sowieso, was man da als Referenz nimmt ... bei der Feuchtigkeit zum Beispiel zeigt mir ein DHT11 grundsätzlich 20% weniger Feuchtigkeit an, als meine Wetterstation, die direkt danebn steht ... ich denke mal, selbst ein drittes Gerät wird noch mal etwas ganz anderes anzeigen ... Wie "eicht" man sowas für zuhause? Ein paar % Luftfeuchtigkeit Abweichung mag noch nicht so schlimm sein, aber ein bis zwei Grad Temperaturunterschied entscheidet ja irgendwie über 10% mehr oder weniger Heizkosten im Jahr ... um das mal aufs Thema Heimautomatisierung zu übertragen. Bin für Tipps und Erfahrungen dazu sehr dankbar
Hugo K. (unterwegs) schrieb: > Wenn der BME 1°C zuviel anzeigt, dann kann man doch einfach über ein > offset nachdenken oder? Da würde ich mir gar keinen Kopf drüber machen. In Luft ist das doch sowieso die Temperatur von 5cm "nebenan". Ob du also 19°C oder 21°C misst, ist eigentlich völlig egal... Rene K. schrieb: > Ich weiß ja nicht wie du deine Kalibrierung machst aber ich muss da die > Heizung einschalten. Welche Heizung denn? Wie auch immer: wenn ich die Heizung einschalte, dann mache ich eben keine Temperaturmessung. Oder erwarte eben nicht, dass die mir die "Umgebungstemperatur" zurückgibt. > Zur Umgebungstemperatur Messung ist der BME280 eher sehr ungeeignet... Natürlich misst der nicht die "Umgebungstemperatur", sondern die Platinentemperatur. Aber hier geht es ja genau darum, dass die beiden nicht allzu viel voneinander abweichen... Hugo K. (unterwegs) schrieb: > aber ein bis zwei Grad Temperaturunterschied entscheidet ja irgendwie > über 10% mehr oder weniger Heizkosten im Jahr ... um das mal aufs Thema > Heimautomatisierung zu übertragen. Ja, aber dabei kommt es eben in keinster Weise auf die absolute Temperatur an, sondern eben nur auf "mehr" oder "weniger".
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Hugo K. (unterwegs) schrieb: > Wie "eicht" man sowas für zuhause Luftfeuchte-Flüssigkeiten. https://www.s-elabor.de/k00002.html Hugo K. (unterwegs) schrieb: > Wenn es kein BME280 wird, welcher Sensor ist denn besser für > Umgebungstemperaturen geeignet? Also ich verwende einen SHT75 und der zeigt sehr genau an: er ist nämlich die meiste Zeit AUS schon um Batterie zu sparen und daher KALT (heizen kann man ihn auch wen mal die Werte unplausibel sein sollten wegen Durchfeuchtung). Beim DS1820 ist mit aufgefallen dass die Strahlungswärme nebenstehender eigentlich kaltet Elektronik +1.5 brachte.
Wenn du draußen messen willst, dann ist der Klassiker eine Thermometerhütte https://de.wikipedia.org/wiki/Thermometerh%C3%BCtte Die kann man selber bauen (Lamellentüren http://www.dreis-tiefenbach-wetter.de/html/huettenbau.html oder Lüftungsgitter http://www.wetter1230.at/index.htm?http://www.wetter1230.at/wetterhuette.htm vom Baumarkt, etc.). Vom DWD gab es mal eine Bauanleitung für eine große Hütte (http://www.met.fu-berlin.de/~stefan/huette.html)
Draussen wird eher nicht gemessen ... ich möchte eine möglichst umfangreiche Messstation für den Innenbereich etablieren ... IoT und so ... allerdings ist so ein angesprochener SH75 mit 35EUR nun auch nicht wirklich ein Schnäppchen. Das wird zwar auch seinen Grund haben, aber da nehme ich lieber die Abweichung in Kauf, denn auf mehrere Räume gerechnet wird das ganze sonst ziemlich teuer ...
Interessant, dass sowas bei Conrad dann gleich mal 20 EUR mehr kostet ... ist Conrad sooo viel teurer? Ist mir bisher nie so aufgefallen ...
SHT71 bei TME: 32€. Jeweils zzgl Steuer. Frag mich nicht nach der Logik dahinter. Der 71 ist ja bloss der 11 auf Platine. Wenns auch die SHT2x Serie tut: Die kosten viel weniger, haben aber ein DFN Gehäuse.
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Wegen Heizen: Die Heizung läuft im Normalbetrieb doch überhaupt nicht. Also warum sollte man so einen Sensor nicht auch ganz normal als Temperatursensor verwenden können?
Lothar M. schrieb: > Welche Heizung denn? Richtig, gebe ich dir nun vollkommen recht. Der BME280 hat nicht mal eine Heizung, somit ja nicht mal wirklich selbst kalibrier fähig.
Der BME280 ist auch für die Luftfeuchte mist. Gibt im Internet haufenweise berichte dazu. Ich hatte hier mit verschiedenen BME280 teilweise immense Abweichungen (ja, auch im forced mode). Der 680er soll besser sein, aber halt auch deutlich teurer. Versuche mich jetzt mit dem HTU und dem SHT, damit scheinen die Werte deutlich besser zu passen...
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Hier nochmal ein Vergleich mit ein paar mehr Datenpunkten...
Erlang E. schrieb: > Der BME280 ist auch für die Luftfeuchte mist Kann ich bestätigen. Ich habe 3 China Sensoren und einen von Watterott. Bei Watterott hatte ich mich vorher erkundigt, ob original Bosch-Sensoren verwendet werden. Das wurde bestätigt. Alle Bosch Sensoren zeigten 6-7% weniger an als die Vergleichssensoren. Ein SHT75, ein Si7121 und ein Sensortag von TI. Die letzten 3 genannten stimmten immer überein +-1%. Die BME280 zeigten jeweils 6-7% weniger an. Ich habe auch den Source von Bosch verwndet um die Sensoren auszulesen. Immer das gleiche. Auch in einer NaCl-Lösung im geschlossenen Gefäß zeigten die BME280 69/70%, alle anderen 75/76% bei 23°C an. Keine Ahnung weshalb die Bosch-Sensoren so abweichen. Temperatur und Luftdruck passt super.
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900ss D. schrieb: > Keine Ahnung weshalb die Bosch-Sensoren so abweichen. Ja, das ist wirklich komisch. Habe allerhand dazu recherchiert und diverse Versuche (Verschiedene Lieferanten, Spannungsversorgung, Code, Plattform, Kalibrierung, Bake) durchgeführt. Am Ende sind die BME den Aufwand meiner Meinung nach nicht wert und ich würde empfehlen, lieber andere zu verwenden. Wobei mich auch sehr interessiere würde, was Bosch da versaut hat...
Wer sagt eigentlich, dass nicht alle anderen Sensoren falsch liegen und nur die von Bosch genau sind?
Weil es eher unwahrscheinlich ist. Stimmt nicht ausgeschlossen. Mit NaCl kann man eine definierte Feuchtigkeit herstellen in einem geschlossenen Gefäß. Das habe ich gemacht. Der Bosch lag daneben, die 3 anderen nicht.
Hdudzevdjfd schrieb: > Wer sagt eigentlich, dass nicht alle anderen Sensoren falsch liegen und > nur die von Bosch genau sind? Ja, das sollte man natürlich bedenken. Generell ist dieses Sensoren gegen Sensoren testen immer unzulänglich. Aber mit ausreichend großer Stichprobe kann man schon nen Trend erkennen. 900ss D. schrieb: > Mit NaCl kann man eine definierte Feuchtigkeit herstellen in einem > geschlossenen Gefäß. Das ist der einzig sichere Weg. Habe das ebenfalls mit den gleichen Ergebnissen wie 900ss gemacht. Weiterhin ist das Internet voll von berichten und Problemen mit den BME Sensoren. Irgendwas ist da bei Bosch schief gelaufen...
Auch doof ist, das der BME die Luftfeuchter eher zu unterschätzen scheint. Gerade wenn man Wohnklima / Schimmelvermeidung untersuchen will, wird man in falsche Sicherheit gewiegt...
Für den BME280 ist im Datenblatt eine Reconditioning Prozedur beschrieben. Hab ich auch gemacht mit einem. Es hat sich überhaupt nichts geändert.
Ja deshalb hatte ich mich bei Watterott ja extra erkundigt (siehe oben). Auch der Sensor zeigt zu wenig an. Genauso, wie die aus China.
900ss D. schrieb: > Es hat sich überhaupt > nichts geändert. Same here... imkeller schrieb: > China_Bosch ist nicht unbedingt BOSCH Ja klar, das ist natürlich zu bedenken. Ich habe aber auch Sensoren von Adafruit und Sparkfun dabei gehabt. Klar, auch das können Fälschungen sein. Aber die anderen erwähnten Sensortypen funktionieren auch aus China scheinbar bestens...
Wobei ich erwähnen muss, dass einer von meinen 8 BME Sensoren zuverlässige Werte liefert. (der kam von AliExpress)
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