Hallo zusammen, kennt jemand ein Daten-Kopierprogramm für Windows 10 und/oder DebianLinux, was es ermöglicht, das Kopieren mit der nächsten externen Platte fortzusetzen, wenn die vorher benutzte voll ist? Hintergrund: Damals, als Disketten die vorherrschenden externen Datenträger waren, war es verbreitet, größere Mengen von Daten von einer Quellfestplatte auf mehrere Zieldisketten zu verteilen. Selbst die ansonsten strunzdumme Windows-Explorer-Kopierroutine warf bei vollem Zieldatenträger eine Fehlermeldung, kopierte nach dem Einlegen der nächsten Diskette aber munter weiter. Sowas suche ich, natürlich nicht mehr für Disketten als Zieldatenträger, sondern für externe Festplatten. Heute sind die externen Festplatten genausogroß oder größer als die internen. Dazu passend verweigern Kopierroutinen entweder komplett die Arbeit, wenn sie schon vor dem Kopieren den ungenügenden Platz auf dem Zieldatenträger bemerken oder sie brechen das Kopieren stumpf ab, wenn die Zielplatte voll ist. Nun gibt's aber NAS. Da sind mehrere Platten im RAID, dessen Gesamtkapazität größer als eine übliche externe Festplatte ist. Und vom NAS möchte ich gerne halbwegs komfortabel eine Datensicherung machen... Edit: Der Windows10-Explorer auf dem Haupt-Client hat ebensowenig mitgespielt wie der Midnight Commander unter Linux auf dem NAS.
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Hmja, Container mag ich für Daten(!)sicherung nicht soooo sehr, EInzeldateien sind mir lieber - hätte ich oben dazuschreiben sollen, sorry! Hintergrund: Wenn bei einer 4TB gro0en Datei auf der ext. Festplatte sich ein paar Bits davongestohlen haben, dann ist der komplette Container kaputt. Wenn das bei Einzeldateien auf der ext. Festplatte passiert, dann sind eben nur wenige Einzeldateien betroffen...
Alles ne Frage der Wiederherstellungsdaten z.B. bei RAR. ;) Damit kannst du die Daten auch ohne Kompression in handliche Teile teilen und wenn du magst ja sogar "Füllarchive" erstellen, die ein beliebiges fehlendes Teil ersetzen können. Zumindest früher ging das, als man noch ZIP-Disketten hatte, da hab ich's nämlich so gemacht. Mit 5% Wiederherstellung und ca. 2-5 Zusatzfiles war jede DS problemlos. Heutzutage: Teracopy sagt Bescheid, wenn voll, und zwar bevor man anfängt. Man kann das dann ignorieren und wenn dann wirklich voll ist hält es an mit "soundosviel GB freimachen!". Ob man dann den Datenträger auswerfen und einen neuen mit gleichem Buchstaben wieder andocken kann ohne das der Vorgang abspackt kannst du ja testen. Mir persönlich gefällt die 2.3 besser als die 3.x, weil sie speziell für solche Fälle mehr kann, die neue braucht dafür eine Lizenz.
Matthias L. schrieb: > Wenn bei einer 4TB gro0en Datei auf der ext. Festplatte sich ein paar > Bits davongestohlen haben, dann ist der komplette Container kaputt. Nicht bei tar. Das ist ein eher einfacher strukturiertes Containerformat, das aus der vorderen Altsteinzeit stammt, so kurz nach Erfindung des aufrechten Ganges. Ursprünglich wurde es verwendet, um Daten auf Bändern unterzubringen - dafür steht das "t" in tar.
Rufus Τ. F. schrieb: > das aus der vorderen Altsteinzeit stammt, so kurz nach > Erfindung des aufrechten Ganges. ...aber noch immer seine Daseinsberechtigung hat und eigentlich genau für den geschilderten Anwendungsfall gemacht wurde. Sei es nun (altsteinzeitlich) auf Bandlaufwerken oder (modern) auf Festplatten...
Rufus Τ. F. schrieb: > 50c schrieb: >> .aber noch immer seine Daseinsberechtigung > > Warum wohl werde ich es erwähnt haben? ...ich bin davon ausgegangen, dass du der gleichen Meinung bist wie ich..., also alles gut! Ich wollte nur sicher gehen, dass Matthias deine "überspitzten" Formulierungen nicht falsch versteht...;-)
Jens M. schrieb: > Ob man dann den Datenträger auswerfen und einen neuen mit gleichem > Buchstaben wieder andocken kann ohne das der Vorgang abspackt kannst du > ja testen. Hmja, da richtig kleine Zieldatenträger selten geworden sind, geht das Testen nicht so einfach, deshalb frag' ich ja... Da fällt mir gerade ein - ich könnte ja einen USB-Stick partitionieren und eine kleine Partition zum Testen hernehmen. Die ist dann etwas schneller voll als der ganze Stick.
Der Testdatenträger muss ja nur "Fast voll" sein, als Datei ein großes Verzeichnis in ein Testverzeichnis. Das sollte recht einfach gehen, und dann siehst du auch wie es sich für dich bedient. Den USB-Stick kannst du auch mit h2testw fast voll machen.
Es kommt auch auf das Dateisystem an! Bei FAT32 sind schon 4GB eine magische Größen-Grenze.
Matthias L. schrieb: > Jens M. schrieb: >> Ob man dann den Datenträger auswerfen und einen neuen mit gleichem >> Buchstaben wieder andocken kann ohne das der Vorgang abspackt kannst du >> ja testen. > > Hmja, da richtig kleine Zieldatenträger selten geworden sind, geht das > Testen nicht so einfach, deshalb frag' ich ja... > > Da fällt mir gerade ein - ich könnte ja einen USB-Stick partitionieren > und eine kleine Partition zum Testen hernehmen. Die ist dann etwas > schneller voll als der ganze Stick. Nimm doch ggf. zwei und probiere es mit LVM.
oszi40 schrieb: > Es kommt auch auf das Dateisystem an! Bei FAT32 sind schon 4GB eine > magische Größen-Grenze. Das ist allerdings richtig. Ein Grund mehr für Tar oder RAR. Man könnte den Datenträger allerdings auch einfach mit exFAT formatieren. Große Festplatten werden aber glaub ich schon lange ncht mehr mit FAT32 formatiert.
Jens M. schrieb: > Große Festplatten werden aber glaub ich schon lange ncht mehr mit FAT32 > formatiert. Wenn man den windows-eigenen Formatter nimmt, nicht, der weigert sich ab 32 GB Kapazität. Mit anderen Formattern aber ist es problemlos möglich, auch Platten im Terabyte-Bereich mit Fat32 zu formatieren, und die lassen sich dann auch mit Windows verwenden. Ob das sinnvoll ist, hängt vom Anwendungszweck ab. Große Dateien sind ein Problem, aber nicht jedes andere Rechnersystem, mit dem man Dateien austauschen will, versteht exFAT.
NTFS verstehen doch mittlerweile fast alle, oder? Hmmm - gibt's zuverlässige Windows-Treiber für ext3 oder 4? Dann wäre das doch auch was für plattformübergreifenden Datenaustausch...
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Hallo Matthias L., Matthias L. schrieb: > kennt jemand ein Daten-Kopierprogramm für Windows 10 und/oder > DebianLinux, was es ermöglicht, das Kopieren mit der nächsten externen > Platte fortzusetzen, wenn die vorher benutzte voll ist? Leider nein, aber diese intelligente, nützliche Eigenschaft würde ich an Deiner Stelle mal dem Autor der Copy-Handler-Software Teracopy vorschlagen.
Peter M. schrieb: > Leider nein, aber diese intelligente, nützliche Eigenschaft Die wäre schon nützlich, aber die "Intelligenz" würde dem User abgefordert werden müssen. Und damit ist so ein Programm in >>99% der Fälle zum Scheitern verurteilt, weil ungefähr dieser Anteil prasseldoof ist und nicht mal einfachste abstrakte Konzepte verstehen kann. Was die die entsprechenden User natürlich wiederum dem Programm anlasten würden und eben nicht ihrer eigenen Inkompetenz. Das Problem ist rein logischer Natur: Du kannst nicht aus EINEM Verzeichnisbaum mehrere machen. Weil halt das Ergebnis dann kein Baum mehr ist, sondern ein Wald. Genau das wäre aber nötig, um das Ziel zu erreichen. Machbar ist das natürlich, aber bringe mal einem DAU bei, das Ergebnis dann auch entsprechend zu behandeln. Das erste, was der tut, wenn er nach dem Backup auf zwei der Backup-Platten im Rootverzeichnis das gleiche Verzeichnis vorfindet: er löscht eins davon. Natürlich getreu Murphies Law genau das, in dem sich 99% seiner Daten aus dem Verzeichnis der Quelle befinden... Kein Entwickler setzt sich freiwillig diesem vorprogrammierten Stress aus...
Naja, zu Disketten-Zeiten ging's ja auch, es GAB ja solche Kopierroutinen. Und da gab's auch genug DAU, die Disketten gelocht und abgeheftet oder an die Magnetwand gepinnt haben...
Wenn der Platz auf der HD zu knapp wird, gibt es noch die kitzlige Variante neue "Partition als Ordner einbinden". Das sollte man aber mit sehr spitzen Finger erst mal üben, da auch viel Ärger mit den Backups möglich ist.
Hallo oszi40, oszi40 schrieb: > Wenn der Platz auf der HD zu knapp wird, gibt es noch die kitzlige > Variante neue "Partition als Ordner einbinden". Das sollte man aber mit > sehr spitzen Finger erst mal üben, da auch viel Ärger mit den Backups > möglich ist. das sind doch "mount points" oder "reparse points" oder so ähnlich. Die Idee ist ja genial, aber wie setzt Du die um? Dann müsstest Du ja denn Zielordner umbennen und dann die Umleitung einrichten. Wenn aber der Dateikopierer noch ein Handle auf hat, was in den Ordner hereinzeigt, ist das Umbenennen nicht möglich. Wie löst Du das Problem?
Peter M. schrieb: > Wie löst Du das Problem? Der kluge Mann schaut vorher ob der Platz reicht, wenn das Programm zu doof dafür ist. Den Rest findest Du im Netz unter M$ "Partition als Ordner einbinden" oder man "Mount Points". Aber Vorsicht, man könnte viel verkehrt machen.
Hallo oszi40, oszi40 schrieb: > Peter M. schrieb: >> Wie löst Du das Problem? > > Der kluge Mann schaut vorher ob der Platz reicht, wenn das Programm zu > doof dafür ist. Den Rest findest Du im Netz unter M$ "Partition als > Ordner einbinden" oder man "Mount Points". Aber Vorsicht, man könnte > viel verkehrt machen. ich würde nicht auf Verdacht einen Ordner einbinden - dann landen die Inhalte ja auf der zweiten Platte. Und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, kann ich die Umleitung nicht mehr einrichten. Und ja, ich habe schon mit Shell-Erweiterungen Hardlinks eingerichtet und nutze auch Mount Points.
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Sieht so aus, als ob schon mal jemand das selbe Problem gehabt und mit eigenem Programmieraufwand gelöst hätte; das Ergebnis heißt wohl "anybackup": http://anybackup.sourceforge.net/ Ich teste mal anybackup, Teracopy und den unstoppable copier aus, vielleicht lassen sich Teracopy und der unstoppable irgendwie überlisten, aber nach Aussage des Autors läuft bei ihm anybackup auch ausreichend stabil. Das ist allerdings alles rein Windows, sodass das NAS-Backup über das Netzwerk und den Haupt-Client läuft. Ist ein bisschen um die Ecke, direkt am NAS wäre schöner, aber bleibt dann anscheinend wirklich nur tar, was bei mir (!) mangels Praxis wahrscheinlich anfällig für Fehlbedienungen ist. Bin über die Jahre doch ziemlich stark zum Mausschubser degeneriert...
Nachlieferung der Lösung: AnyBackup. Das ist zugegebenerweise KEINE simple Kopierroutine mit Fortsetzen-Option, so wie ich sie im Ursprungsposting gesucht habe. Aber es ist DIE Lösung für eine komfortable Datensicherung vom NAS, was ja das eigentlich zu lösende Problem war. Es ist allerdings kein Backup mit mehreren Sicherungs-Generationen, sondern ein Sync-Programm; wenn man mehrere Sicherungen haben möchte, muss man zwei verschiedene Sicherungs-Sätze auf verschiedenen Ziel-Laufwerken anlegen - und dann auch die Erst-Sicherung zweimal machen. Da AnyBackup unter Windows läuft, läuft die Sicherung auf dem Client über das Netzwerk, das ist natürlich nicht optimal - aber Gigabit ist schneller als die meisten USB-Festplatten, das geht also. Das Programm indiziert das Quell-Laufwerk, das dauert bei vielen kleinen Dateien (Fotosammlung...) eine Weile. Dann kann man mehrere verschiedene Backup-Ziellaufwerke nacheinander anlegen, die dürfen auch unterschiedliche Größen haben. Und dann kann man die Sicherung starten, die gesicherten Daten werden auf die Ziellaufwerke verteilt, Plattenwechsel werden angefordert - sehr komfortabel. Auch für das Backup wird ein Index angelegt, daher dauert auch das Sichern vieler kleiner Dateien ziemlich lange - zwischendurch wird immer wieder der Index aktualisiert. Läuft...
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