Forum: Platinen Platine vor Kondenswasser schützen


von Daniel E. (danebn)


Lesenswert?

Hallo,

ich weiß dieses Thema wurde schon öfters behandelt, allerdings möchte 
ich meine Platine nicht mit Plastikspray, etc. einsprühen.

Meine Situation:
Ich habe eine Platine in einer IP55 Feuchtraumdose, die immer im Freien 
liegt.

[[https://www.conrad.at/de/druckausgleichs-membrane-gelb-b-b-thermo-technik-dam-ad17-ausfuehrung-allgemein-selbstklebend-mit-acrylatkleber-o-x-h-506342.html]]

Ich habe mir gedacht ich bohre einfach ein kleines Loch und klebe diese 
Membran von innen über das Loch, um das Gehäuse weiterhin wasserdicht zu 
halten.
Hat jemand von euch Erfahrung mit diesen Druckausgleichs-Membranen?
Kann ich damit die Kondenswasserbildung aufhalten, bzw. soweit 
minimieren, um die Platine dauerhaft zu schützen?

Danke für eure Antworten

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Daniel E. schrieb:
> ich bohre einfach ein kleines Loch
> ...
> Kann ich damit die Kondenswasserbildung aufhalten
Nein, wie sollte ein Loch (auch wenn es mit irgendeiner "Membran" 
verschlossen ist) denn die Kondenswasserbildung aufhalten?
Und wie bekommst du denn überhaupt Kondenswasser in deiner Box? Warum 
ist das Innere deiner Box so viel kühler als die Umgebung, dass der 
Taupunkt unterschritten wird? Und wie kommt die Feuchtigkeit von Aussen 
dann in deine Box?

> um die Platine dauerhaft zu schützen?
1. Sorge dafür, dass deine Platine nicht das kälteste Teil in der Box 
ist.
2. Sorge dafür, dass von oben kein Tautropfen auf deine Platine fallen 
kann.

von test (Gast)


Lesenswert?

Feuchtigkeit kommt immer irgendwie rein. Am besten unten ein kleines 
(nicht zu klein) Loch bohren, dann kommt sie wenigstens wieder raus.

von Daniel E. (danebn)


Lesenswert?

test schrieb:
> Feuchtigkeit kommt immer irgendwie rein. Am besten unten ein kleines
> (nicht zu klein) Loch bohren, dann kommt sie wenigstens wieder raus.

Ein Loch möchte ich sowieso bohren, aber ich will keine Öffnung, wo 
alles Mögliche in die Box eindringen kann.
Dann fand ich diese Membran, die sollte den Druckausgleich ermöglichen, 
wodurch nicht so viel feuchte Luft ins innere gelangen sollte.
Allerdings kenne ich mich dabei nicht so aus und möchte wissen, ob schon 
jemand damit Erfahrungen gesammelt hat.

Lothar M. schrieb:
> 1. Sorge dafür, dass deine Platine nicht das kälteste Teil in der Box
> ist.
> 2. Sorge dafür, dass von oben kein Tautropfen auf deine Platine fallen
> kann.

der Microcontroller auf der Platine und alle ist die meiste Zeit im 
Sleep und schaltet auch alle anderen Komponenten ab, somit ist die 
Platine die meiste Zeit "kalt"

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Daniel E. schrieb:
> Dann fand ich diese Membran, die sollte den Druckausgleich ermöglichen
Wieso erwartest du da großartige Druckunterschiede? Und warum willst du 
die "ausgleichen"?

Daniel E. schrieb:
> die immer im Freien liegt.
Wo im Freien liegt die?
Im Zweifelsfall kaufe eine IP68 Dose und du kannst das Ding bei 
sachgerechter Behandlung auch im Pool platzieren...

von Stromberg B. (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte mal einen Stromkasten gebaut mit einem 6mm Loch unten drin. 
Der ganze Kasten war von innen voll mit Spinnen-Kokon versponnen. Beim 
Öffnen krabbelten schon die ersten Spinnen-Tierchen hektisch aus dem 
Kasten raus.

Ich konnte gar nicht schnell genug den Staubsauger holen. Die hatten 
sich den Kasten wohl als Brutstätte ausgesucht. Deswegen mache ich jetzt 
die Löcher nur noch max. 4mm groß.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Stromberg B. schrieb:

> Der ganze Kasten war von innen voll mit Spinnen-Kokon versponnen.

Die spinnen wohl, die Spinnen (Frei nach Asterix).

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Warum
> ist das Innere deiner Box so viel kühler als die Umgebung, dass der
> Taupunkt unterschritten wird? Und wie kommt die Feuchtigkeit von Aussen
> dann in deine Box?

Es reicht doch schon wenn er die Box drinnen bei 22°C und ca. 50% RH 
montiert und sie dann bei -5°C draussen montiert ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Es reicht doch schon wenn er die Box drinnen bei 22°C und ca. 50% RH
> montiert
Das wären dann ca 12g/m³ (12ml/m³) absolute Feuchte in der Luft. In der 
Dose hat etwa ein drittel Liter und somit ein dreitausendstel dieser 
Menge und damit etwa 4µl Wasser Platz. Das wäre etwa 1/10 Tropfen...

> und sie dann bei -5°C draussen montiert ist.
Die dann (eher am Gehäuse und vermutlich verteilt) kondensierende (und 
gefrierende) Feuchtigkeit wird der Platine mit sehr hoher 
Wahrscheinlichkeit keinen Schaden zufügen.

von MeierKurt (Gast)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Warum
>> ist das Innere deiner Box so viel kühler als die Umgebung, dass der
>> Taupunkt unterschritten wird? Und wie kommt die Feuchtigkeit von Aussen
>> dann in deine Box?
>
> Es reicht doch schon wenn er die Box drinnen bei 22°C und ca. 50% RH
> montiert und sie dann bei -5°C draussen montiert ist.

Dann muss er sie halt bei -5°C draussen montieren.

Oder einfach so ein Trockenmittelbeutelchen (Kieselgel o.ä. 
hygroskopisches) mit reinlegen?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
>> Dann fand ich diese Membran, die sollte den Druckausgleich ermöglichen
> Wieso erwartest du da großartige Druckunterschiede? Und warum willst du
> die "ausgleichen"?

Weil das Gehäuse der Aussentemperatur mit Verzögerung folgt, ist es 
innen abwechselnd entweder wärmer oder kälter als draussen, und mit der 
Wärme ändert sich der Luftdruck.
Damit saugt jedes Gehäuse (so klein der Schlitz auch immer sein mag, es 
reicht der verschraubte PG Kabeldurchgang) feuchte warme Luft von 
draussen in sein kaltes Inneres und es kondensiert.
Daher haben alle schlauen Gehäuse eine Belüftungsöffnung, und die 
verschliesst man ggf. mit einer Gore-Tex Membran. Dadurch kann kein 
relevanter Druckunterschied auftreten und Nässe kommt trotzdem nicht 
rein.

von Daniel E. (danebn)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Daher haben alle schlauen Gehäuse eine Belüftungsöffnung, und die
> verschliesst man ggf. mit einer Gore-Tex Membran. Dadurch kann kein
> relevanter Druckunterschied auftreten und Nässe kommt trotzdem nicht
> rein.

Ist eine Gore-Tex Membran also auch sowas, wie die Membran, die ich 
gefunden habe?

[[https://www.conrad.at/de/druckausgleichs-membrane-gelb-b-b-thermo-technik-dam-ad10-ausfuehrung-allgemein-selbstklebend-mit-acrylatkleber-o-x-h-506340.html]]

von Martin H. (horo)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> mit einer Gore-Tex Membran. ... und Nässe kommt ... nicht rein

soweit die Theorie, BTDT

entweder komplett eingießen oder Conformal Coating und Wasserablauf...

Beitrag #5727004 wurde vom Autor gelöscht.
von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Daniel E. schrieb:

> Ist eine Gore-Tex Membran also auch sowas, wie die Membran, die ich
> gefunden habe?

Ja so ähnlich, Gore-Tex ist ein Handelsname der W. L. Gore & Associates 
für ereckte ePTFE Folien, die auf Textilien laminiert sind.
Die Membran die du verlinkst ist eine PTFE Membran

Ein eingeschraubter Sinterfilter ginge auch um das partielle 
Dampfdruckgefälle auszugleichen.
Löcher sind doof, wegen des Gekreuches das dann kommt.

Ansonsten: so viel Energie darin verheizen, dass das partielle 
Dampfdruckgefälle IMMER nach aussen weisst.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.