Hallo zusammen. Ich habe mir aus einem 800W 9L Miniofen ein DIY Reflow ofen zum testen gebastelt. Leider schafft er es nicht ganz der Kurve zu folgen (er hinkt immer so 5 Grad hinterher), was ich aber nicht für so schlimm empfunden habe. Ich benutze folgende Lötpaste für meine ersten Versuche: https://www.reichelt.de/loetpaste-cr-44-no-clean-sn62-pb36-ag2-f-sw-32-10-gr-cr-44-p6833.html?&trstct=pol_10 Leider finde ich keine Angaben zu Temperaturen ect. deswegen habe ich mal irgendeine Standartkurve genommen mit Max 240 Grad für 30 Sekunden. Leider fängt bei mir auf dem weg dorthin schon bei 210-220 Grad meine Platine (von JLCPCB) regelrecht das kochen bzw. fast verbrennen an. Die Lötpaste kocht. Woran liegt das? Kann das bei solchen Temperaturen Überhaupt passieren? Oder kann ich davon ausgehen, dass meine Temperaturmessung totaler mist ist? (Sensor liegt direkt neben der PCB..., PCB liegt genau in der Mitte vom Ofen). Wenn ich mit dem Heisluftfön arbeite, gelingen mir recht gute Ergebnisse. Ich verstehe also nciht, warum es mit dem ofen so überhaupt nicht klappen will. Ich weis, dass klingt alles sehr leihenhaft, aber ich würde mich freuen wenn mir jemand helfen kann wie ich das ganze in den griff bekommen kann. (Natürlich möchte ich mir keinen richtigen reflow Ofen kaufen... ich benötige ihn nur um kleine test zu machen.)
Und warum machst du es nicht umgekehrt? Also Lotpaste auf irgendeine Leiterplatte auftragen und beobachten, wann diese aufschmilzt? Bei deiner bleihaltigen Paste ist das doch extrem gut zu sehen, wenn sie silbrig blank wird. Dann hast du einen ersten Anhaltspunkt. von da an musst du dich dann skzessiv heranapproximieren.
Natürlich kocht die Lötpaste, das Flussmittel wird doch verdampfen. Du brauchst wohl noch ein paar Grad mehr damit auch das Lötzinn schmilzt. Und immer frische Lötpaste, die altert ruck-zuck.
Wenn der Temperatursensor blank ist, weist er einen wesentlich geringeren Emissionskoeffizienten auf als die Leiterplatte oder Bauelemente im Kunststoffgehäuse. Dann misst er vorrangig die Lufttemperatur und nicht den Strahlungsanteil, der ja bei solche einem Ofen einen Großteil der Wärmeübertragung bewirkt.
Hallo, > Stefan schrieb: > Leider fängt bei mir auf dem weg dorthin schon bei 210-220 Grad meine > Platine (von JLCPCB) regelrecht das kochen bzw. fast verbrennen an. Die > Lötpaste kocht. Woran liegt das? > Kann das bei solchen Temperaturen Überhaupt passieren? Oder kann ich > davon ausgehen, dass meine Temperaturmessung totaler mist ist? (Sensor > liegt direkt neben der PCB..., PCB liegt genau in der Mitte vom Ofen). > Wenn ich mit dem Heisluftfön arbeite, gelingen mir recht gute > Ergebnisse. Ich verstehe also nciht, warum es mit dem ofen so überhaupt > nicht klappen will. Wie schon geschrieben, wird bei einem solchen Ofen ein erheblicher Teil der Wärme per Strahlung abgegeben. Die Strahlungsintensität nimmt nämlich mit der 4 Potenz zur Temp. zu. https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz Das ist so wie wenn im Sommer bei 40°C Lufttemp. der Sand unter deinen Füßen 60°C haben kann. Baue das Teil möglichst so um, dass die LPL im Schatten der Strahlung liegt und die Luft im Innenraum mit einem Lüfterrad umgewälzt wird. Gruß Öletronika
Stefan schrieb: > Leider finde ich keine Angaben zu Temperaturen Bei der Legierung wird die Paste etwa bei 185°C schmelzen. Mit einer Temperatur von 220°C bist du gut davor. Ist die Temperaturverteilung um Ofen homogen oder hängst du mit der Platine direkt über einem Heizstab mit aufsteigender heißer Luft?
p.s. Sitzt der Temperaturfühler für die Regelung ähnlich wie die Platine?
Wie ist denn der Temperaturverlauf ohne Platine? Die Anlaufphase dient ja erst mal dazu, dass der Ofen auf Grundtemperatur kommt und das auch gehalten wird. Jedes Objekt muss dem Temperaturverlauf durch seine Wärmeleiteigenschaften folgen. Haben sich die Sollwerte eingeregelt kann man die Initiallötung einleiten. Hier ist nicht allein die Temperatur entscheidend, sondern auch die Zeit. Beispielsweise stellt man mit einem elektronisch geregelten Lötkolben häufig auch über 300°C ein obwohl die Schmelztemperatur des Lötzinns viel niedriger ist. Die Lötdauer versucht man dann möglichst kurz zu halten, da die Halbleiter nur kurzfristig hohe Temperaturen aushalten. Außerdem geht ja auch Wärme durch ungünstig designte Leiterplatten verloren, wodurch die Temperatur beim Löten sinkt. Nicht jeder IR-Strahler ist dafür optimal. Bis man da die richtigen Parameter hat, muss man etwas experimentieren. Ein IR-Pyrometer kann hier gute Dienste leisten. Stefan schrieb: > leihenhaft Das Wort ähnelt einem Ausdruck für einen temporären Besitzwechsel, kommt so in der Rechtschreibung aber gar nicht vor. Die korrekte Schreibweise für amateurhaftes Handeln lautet: Laienhaft.
Cerberus schrieb: > Die korrekte Schreibweise für amateurhaftes Handeln lautet: Laienhaft. Warum setzt du jemanden, der aus Liebhaberei handelt, mit jemandem gleich, dem Fachkenntnisse fehlen.
W.A. schrieb: > Warum setzt du jemanden, der aus Liebhaberei handelt, mit jemandem > gleich, dem Fachkenntnisse fehlen. Weil das keinen Unterschied macht?
Cerberus schrieb: > Weil das keinen Unterschied macht? Häh? Du scheinst sehr merkwürdige Rückschlüsse aus der Tatsache zu ziehen, dass jemand sein Wissen nicht zum Broterwerb einsetzt.
Der Reflowofen ist Teil meiner Masterarbeit. Kein Bock mehr auf den unbezahlten Unischeiß. Dämliche E-techscheiße. Kann einer sich des Themas annehmen, bitte.
Stefan schrieb: > Der Reflowofen ist Teil meiner Masterarbeit. Kein Bock mehr auf den > unbezahlten Unischeiß. Dämliche E-techscheiße. Kann einer sich des > Themas annehmen, bitte. Aha, Deine mangelnde Bezahlung soll daran schuld sein? Dann solltest Du aber auch beachten, dass Dir der Staat für lau oder für sehr kleines Geld den Studienplatz bereitstellt. In sehr vielen anderen Ländern müsstest Du sehr viel Geld an die Hochschule zahlen, um dort überhaupt studieren zu dürfen. Und wenn Du eine so geringe Frustrationstoleranz aufweist, hast Du ohnehin nichts in einem technischen Berufsfeld zu suchen. Also geh lieber Ponys streicheln.
Aber in anderen Ländern hast du auch eine Jobgarantie nach einem Studium. Hier bekommst du nichts als Etechniker. Und wenn mit viel Glück, beschissene 40k/a. Zum Kotzen...
Stefan schrieb: > Aber in anderen Ländern hast du auch eine Jobgarantie nach einem > Studium. Hier bekommst du nichts als Etechniker. Und wenn mit viel > Glück, beschissene 40k/a. > Zum Kotzen... Du solltest nicht Dritten unterstellen, ggf. keinen Job zu bekommen. Das ist einzig und allein ein Problem für Leute wie Dich.
Stefan schrieb: > Studium. Hier bekommst du nichts als Etechniker. Und wenn mit viel > Glück, beschissene 40k/a. Damit ist mancher der Damen und Herren Absolventen aber ganz schön überbezahlt. > Zum Kotzen... Ja. Mach doch.
...und die Frage sei erlaubt, warum hast Du Dich dann für dieses Studium entschieden.
Wenn normale Bauteile (Widerstände, Keramikondensatoren, ICs) verbrannt aussehen dann liegt das daran dann weit mehr als 240°C herrschen. In meiner alten Firma wurden Prototypen gelötet indem 240° über 1 Minute gehalten wurden, damit auch wirklich alles gelötet wurde. Auch die Stellen die sich langsamer aufgewärmt haben. Das haben fast alle Bauteile ausgehalten, nur für speziell empfindliche Bauteile war das ein Problem. Bedenke dass Infrarot-Strahlung die Bauteile sehr ungleichmäißg erwärmt. Große glänzende Bauteile sind noch zu kalt zum löten, kleine schwarze Bauteile verbrennen schon. Deswegen sind IR-Öfen recht schwer in der benutzung. Heißluft ist da unkritischer.
asd schrieb: > Deswegen sind IR-Öfen recht schwer in der Benutzung. Heißluft ist > da unkritischer. Auch bei Heißluftöfen hat man einen gewissen Strahlungsanteil. Die besten Lötergebnisse erzielt man aber in den meisten Fällen mit Dampfphasenlötanlagen.
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