Forum: Haus & Smart Home Potentialausgleich Koaxleitung Sat


von Tilo (Gast)


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Hallo

Ich wohne zur Miete in einem Haus mit 2 Mietern. Das Haus ist aus den 
50ern.
Auf dem Dach befindet sich noch ein alter Antennenmast mit alten TV 
Antennen. An diesen Mast wurde ein Sat Spiegel angebracht.
Sowohl der Mast als auch Dachrinnen etc. Sind aussen mit dicken Drähten 
verbunden, die aussen am Haus entlang und dann ins Erdreich gehen.

Der Spiegel ist nicht geerdet.
Die Koax Leitungen der Antennen und LNB (mehrere Teilnehmer) sind nicht 
mit Erde verbunden.

Ich habe in meiner Wohnung über die LNB eine Brummschleife.

Müssen die Koaxleitungen nicht mit einem Potentialausgleich verbunden 
sein?

Auf dem Dachboden gibt es abgesehen vom Licht keine anderen Leitungen.

Meine Überlegung war, die Splitter unterm Dach, wo die Leitungen enden, 
mit 4qmm mit dem Masten zu verbinden. Der ost ja geerdet.

Primär will ich damit die Brummschleife los werden, sekundär habe ich 
ein schlechts Baugegühl, wenn tatsächlich mal ein Blitz einschlägt.

Sind die 4qmm richtig, falsch oder nicht ausreichend?

Ich weiss, do etwas wäre Aufgabe des Vermieters aber den interessiert 
sowas nicht. Das hat ja schließlich eine Fachfirma installiert.

Vielen Dank

von Christian R. (supachris)


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Das sollte schon sinnvollerweise mit dem Potenzialausgleich verbunden 
sein. Aber 4mm² Klingeldraht sind da zu wenig.
https://www.kathrein.de/fileadmin/media/content/07-Satelliten-%20und%20terrestrische%20Empfangssysteme/antenne_erden_blitzschutz.pdf
Außerdem muss bei dem Setup die Sat Anlage in den Blitzschutz integriert 
werden.

von Tilo (Gast)


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Danke für den Link. Der Mast ist ja mit dickem Querschnitt geerdet.
Einen Potentialausgleich gobt rs nicht und ich wüsste nicht, wie man den 
einziehen könnte :(
Daher meine Überlegung die Erde zu verwenden  .....

von Christian R. (supachris)


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Für deine Brunnschleife kannst du dann auch nix tun. Das geht nur wenn 
du niederimpedant an den Schutzleiter der Empfänger kommst. Das geht nur 
über den Potentialausgleich. Der Fundament Erder ist im besten Fall im 
Fundament irgendwie zusammen gepopelt, wenn überhaupt.

von Hubert M. (hm-electric)


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Tilo schrieb:
> Sowohl der Mast als auch Dachrinnen etc. Sind aussen mit dicken Drähten
> verbunden, die aussen am Haus entlang und dann ins Erdreich gehen.

Das ist der Blitzschutz! Der sollte mit dem Potentialausgleich verbunden 
sein, dass stelle ich bei ein Haus BJ 1950 stark in Frage. Zu der Zeit 
wurde als Potentialausgleich das Wasserrohr, das in das Haus reinkommt 
"missbraucht". Wurde bei dem Haus mal eine Erdungsmessung durchgeführt?

Brummschleife: Ob man die mit einer Erdung weg bekommt, ist Fraglich.
Warum schreibt man nicht, was alles wie angeschlossen ist? Bei mir hat 
die Brummschleife mit dem Anschluss der Verbindung PC- Hifi Anlage 
angefangen. Ich habe diese Brummschleife fast eliminiert, es gibt 
derzeit bei nur ein Bluetooth Empfänger, wenn ich die Verbindung trenne, 
das fängt es an zu brummen. (Das krieg ich aber auch noch in den 
Griff)...

von Manfred (Gast)


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Hubert M. schrieb:
> Brummschleife: Ob man die mit einer Erdung weg bekommt, ist Fraglich.

Das ist nicht fraglich, sondern ziemlich sicher Nein.

Wenn es hier mal zwischen PC - SAT - Fernseher - Stereoanlage gebrummt 
hat, habe ich Audioübertrager (Trafos) eingesetzt, den Audioweg 
galvanisch getrennt.

von Michael B. (laberkopp)


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Tilo schrieb:
> Müssen die Koaxleitungen nicht mit einem Potentialausgleich verbunden
> sein?

Nicht am Mast.

Bisher dient der Mast als Blitzableiter, auch wenn der Erdungswiderstand 
hoch ist und 1000V beim Blitzeinschlag entstehen, kommen die 1000V nicht 
an deinem Sat-Rceiver an. Ist doch schön.

Allerdings induziert der hohe Strom auch Spannungen in Leiterschleifen, 
also längere rumliegende Kabel. Alleine diese Spannung kann deine Geräte 
zerstören. Daher sollte alles IRGENDWO am Potentialausgleich hängen.

Am Besten:

Der Potentialausgleich ist im Keller wo auch der Strom ins Haus kommt 
und Schutzleiter von N abgeht. Die Sat-Leitung geht erst in den Keller 
und hängt dort am Potentialausgleich (Fundamentringerder), zusammen mit 
der Telefonleitung über Überspannungsschutz. Dann geht die (Sat bzw. 
Telefon) Leitung parallel aber in einigem Abstand zur 230V Leitung in 
das Zimmer an die Wand wo 230V und Sat bzw. Telefon Steckdosen 
nebeneinander liegen. Hier kann nochmal ein Überspannungsschutz den 
Schutzleiter mit der Sat/Telefonleitung verbinden, und es gehen je 2 
Kabel, Netzkabel und Sat bzw. Telefonkabel, zum angeschlossenen Gerät.

Dadurch daß die Leitungen parallel laufen, induzieren sich alle 
Spannungen gleichmässig in die Leitungen, dadurch wird der 
Spannungsunterschied an beiden Leitungen nicht zu gross.

Es mag blöd klingen, erst die Sat-Leitung in den Keller zu verlegen und 
dann wieder hoch in die Wohnung, aber es ist blitzschutztechnisch das 
Beste.

Alle Abweichungen von der besten Lösung sind schlechter. Viele Leute 
sind mit schlechteren Lösungen zufrieden und tauschen halt ihr Telefon 
nach jedem Gewitter.

von Tilo (Gast)


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Da die LNB nich geerdet ist, läuft die Brummschleife von mir zu LNB und 
von dort zur Nachbarwohnung und dem dortigen PEN und Phase.
Mit der Erdung würde der Pfad definierter werden.

von Tilo (Gast)


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> Tilo schrieb:
>> Müssen die Koaxleitungen nicht mit einem Potentialausgleich verbunden
>> sein?

Michael B. schrieb:
> Nicht am Mast.
>
> Bisher dient der Mast als Blitzableiter, auch wenn der Erdungswiderstand
> hoch ist und 1000V beim Blitzeinschlag entstehen, kommen die 1000V nicht
> an deinem Sat-Rceiver an. Ist doch schön.
>
> Allerdings induziert der hohe Strom auch Spannungen in Leiterschleifen,
> also längere rumliegende Kabel. Alleine diese Spannung kann deine Geräte
> zerstören. Daher sollte alles IRGENDWO am Potentialausgleich hängen.

Meine erste Überlegung war, dass wenn da wirklich mal ein Blitz 
einschalgen sollte, die Spannung am Mast so hoch ist, dass die 
Isolierung zur "Koax-Masse" durchschlägt. Dann hätte ich sowieso die 
Hohe Spannung auf der Masse und damit an meinen Geräten.

Aktuell habe ich den F-Stecker am TV mit dem PE der Steckdosenleist 
verbunden. Das und der Wechsel auf digitale Signale hat am meisten 
gebracht :)
Das würde bei einem Blitz auch noch am ehsten hlefen, da die 
Potentialdifferenz an meinen Geräten klein bleibt. Dann könnte maximal 
meine Fritz Box sterben.

Was bleibt sind noch Störungen auf einer analogen Leitung ins 
Nachbarzimmer, auf der das Brummen verblieben ist.

Ich werde mir daher alles nochmal anschauen und schauen, wo ich sinnvoll 
Erden kann, allerdings nicht den Mast verwenden :)
Das war der Punkt, bei dem ich mir unsicher war und das ist für mich 
geklärt.
Vielen Dank.


Mit dem zentralen Potentialausgleich als Sternpunkt hast du Recht. Das 
wird in diesem Haus aber erst dann passieren, wenn es abgerissen und 
gegen ein Neues ersetzt wird :)

Da ist aber ads größere Problem, dass im Wohnzimmer das Licht flackert, 
wenn der Kühlschrank anspringt. Für die meisten ist es damit getan, beim 
Renovieren die Steckdosen auszutauschen. Das die alten Leitungen mit 
klassischer Nullung so auch nicht gut (und zu lang) sind, ist meist 
schwer vermittelbar :(

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