hat schon mal jemand ein Gewinde für eine Speiche selbst gerollt ? Ich habe mir in der Bucht diesen Rollkopf bestellt: https://www.ebay.de/itm/Schneidkopf-f-2-34mm-Speichen-07839-Fahrrad/231230659398 eigentlich war ich der Meinung, daß ich das ziemlich gebührenpflichtige Gerät dazu nicht brauche weil ich eine Drehmaschine habe. Das hat aber nicht geklappt. Vermutlich kommt es auf einen exakten Vorschub an ? Diesen habe ich blslang gar nicht weil ich gedacht habe, daß sich der Kopf oder das Werkstück wie beim Schneideisen selbst reinzieht. Vermutlich braucht man um den Vorschub wirksam werden zu lassen auch einen kleinen Abstand zwischen Speichen Spannstelle und Rollkopf. In diesem Fall würde ich mir eine Aufnahme für den Rollkopf auf den Multifix basteln und dann einen zumindest ähnlichen Vorshucb von 0,454mm aussuchen. Bin mir auch unsicher wie weit die Mutter auf dem Konus vom Rollkopf zugestellt werden muß. Die Werkzeugrollen haben deutliches Längsspiel und die Aufnahmestifte haben einen leichten Drall in Drehrichtung bzw. sind nicht paralell zueinander. Ist das auch normal ?
Kannte ich nicht, habe ich mal gegoogelt. Kein (Zwangs-)Vorschub nötig: https://www.youtube.com/watch?v=4qN0XX8Byj8 Wenn du den Walzkopf im Reitstock befestigen kannst, und dieser sich frei auf dem Bett bewegen läßt, sollte es gehen. Sieht aber insgesamt nicht sehr vertrauenerweckend aus, das Werkzeug...
Haben hier auch so ein Teil. Das zieht sich selbst die Speiche rein, extra Vorschub ist nicht nötig sondern eher schädlich. Es muss allerdings beim Ansetzen mit etwas Druck in Schneiderichtung ausgeübt werden. Wenn dann das dann gefasst hat zieht sich die Speiche selbst rein. Die Speiche sollte aber damit sie gut von den Walzen gefasst wird angefast sein, also leicht konische Spitze haben. Das Spiel der Rollen und der Drall ist normal, auch würden die wenn sie parallel wären schlecht die Speiche einziehen können. Habe auch den Halter mit Spannvorrichtung dazu hier, mache aber immer die Handkurbel ab und den Akkuschrauber dran, dann geht es auch bei grösseren Stückzahlen recht flott. Sicher funktioniert es auch Die Speiche in den Schraubstock zu spannen und den Rollkopf in den Schrauber und so das Gewinde aufzurollen, hab es so aber noch nicht probiert. Die Mutter für den Durchmesser habe ich noch nicht verstellen müssen, wenn das Gewinde nicht richtig wird kann man damit Nachjustieren.
Steffen W. schrieb: > den Rollkopf in den Schrauber Mit welchem Material? Es ein kleiner Unterschied, ob man seewasserfeste Speichen aus VA od. normale schneidet.
Hi! Ich habe 2 Fragen (bin kein Maschbauer): * Warum geht das nicht mit einem normalen Schneideisen? * Warum muss man bei speichen selbst das Gewinde nachschneiden? Danke! Beste Grüße, Marek
Marek N. schrieb: > * Warum geht das nicht mit einem normalen Schneideisen Ginge es wohl. Aber als Maschbauer solltest du eigentlich wissen, was die Vorteile gerollter Gewinde gegenüber geschnittenen sind. Ich lesen gerade nochmal nach und sehe du bist KEIN und nicht Ein Maschbauer. :D. Gerollte Gewinde sind "stabiler" als geschnittene, da kein Material "weggeschnitten wird, sondern verdrängt wird. Marek N. schrieb: > * Warum muss man bei speichen selbst das Gewinde nachschneiden Ich hab das so verstanden, dass er nicht nacharbeiten will, sondern selber Speichen machen will.
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J. T. schrieb: > Gerollte Gewinde sind "stabiler" als geschnittene, Ja, und gerade bei Speichen braucht man ja eine hohe Zugfestigkeit. Speichen würden vermutlich sonst regelmäßig am Punkt zwischen Voll- material und Gewinde brechen.
LOL! Ich bin ja kein Metaller, darum fragte ich ja. OK, das mit dem kaltverformten Material leuchtet mir ein. Danke. Meine Fahrradspeichen sind immer an dem Knubbel bei der Nabe gerissen. Beste Grüße, Marek
Harald W. schrieb: > Speichen würden vermutlich sonst regelmäßig am Punkt zwischen Voll- > material und Gewinde brechen Genau das ist der Punkt. Irgendwo in den tiefen von Youtube bin ich neulich mal über ein schickes Video gestolpert, in dem man sehr schön sehen konnte, wie das Gewinde entsteht. Auch eine Schnittzeichnung war zu sehen, welche sehr intuitiv verständlich macht, warum das gerollte stabiler ist.
Marek N. schrieb: > Meine Fahrradspeichen sind immer an dem Knubbel bei der Nabe gerissen Vermutlich werden sie kurz vor dem Beginn der Biegung wechgegangen sein. Ist zumindest ne beliebte Stelle. Marek N. schrieb: > LOL! Ich bin ja kein Metaller Ja son "k" kann man schonmal überlesen. An der Stelle war es leider für die Sinnbildung überaus entscheidend :D
Marek N. schrieb: > Ich habe 2 Fragen (bin kein Maschbauer): > * Warum geht das nicht mit einem normalen Schneideisen? Bin auch kein Metaller. Wenn man sich so ein Speichengewinde mal anschaut, sieht man daß die Spitzen des Gewindes größer sind als die Speiche selbst. Dies würde man so mit einem Schneideisen nur hinkriegen, wenn die Speiche dicker wäre. Beim Rollen wird kein Material abgetragen sondern nur verdrängt und die Spitzen des Gewindes bauen sich auf. So hält die Speiche dann im Nippel. > * Warum muss man bei speichen selbst das Gewinde nachschneiden? Wenn man sich Räder selbst baut, z.B. mit einem Radnabenmotor oder einer ungewöhnlichen Felge braucht man möglicherweise Speichen in einer Sonderlänge. Da ist dann selbermachen angesagt. MfG Klaus
klar die Speichen sind gerissen und wegen dem Nabenmotor eine ziemlich ausgefallene Größe. Nach Pleite in 4 Fahrradgeschäften die nix hatten und keine Lust zum bestellen habe ich mir das Werkzeug bestellt. Neue Speiche abschneiden und Gewinde drauf und passt. Das mit dem Anfasen werde ich jetzt mal probieren - vielleich geht das dann besser. Ausserdem eine Aufnahme für den Reitstock und die Speicher dann ins Futter. Ich hatte die Speiche im Bohrfutter vom Reitstock und das Werkzeug im Futter und das dann von Hand gedreht. Ich glaube das sollte etwaa schneller und mehr drehen damit es packt...
Janvi schrieb: > Ich hatte die Speiche im Bohrfutter vom Reitstock und das > Werkzeug im Futter und das dann von Hand gedreht. Ich glaube das sollte > etwaa schneller und mehr drehen damit es packt... Wenn man das so macht, steht die Speiche ziemlich lang aus dem Bohrfutter heraus. D.h. beim Gewinderollen verwindet sie sich. Ich würde das genau umgekehrt machen, weil: 1) Du per Drehfutter mehr Spannkraft auf die Speiche bzw. eine zwischengelegte geschlitzte Spannhülse ausüben kannst. 2) Die Verhältnisse stabiler werden, wenn Du die Speiche nur so weit herausstehen läßt, wie es unbedingt für das Gewinderollen erforderlich ist. Ganz langsam drehen lassen und mit Pflanzenöl dabei schmieren, wenn Du kein Schneidöl hast. Denn Umformen ist etwas ganz anderes als Schneiden. Der "Roller" packt schon, wenn Du, wie bereits von einem Vorredner ganz richtig beschrieben, das Speichenende leicht konisch anschleifst. Den ca.-Konus siehst Du zwar am Roller, mußt aber ausprobieren, welcher am besten geeignet ist. Wenn Du die Pinole samt Roller "freigeschaltet" und das Bett gut eingeölt hast, muß der Roller greifen, wenn Du ihn händisch auf die Speiche drückst. Wenn er das nicht tut, stimmt der "Angreif-Konus" nicht. Im Zweifelsfall würde ich den eher länger machen, weil die "Spann-Mutter" mehr als genug Gewindegänge hat. ;) Grüße
L. H. schrieb: > Ganz langsam drehen lassen und mit Pflanzenöl dabei schmieren, wenn Du > kein Schneidöl hast. > Denn Umformen ist etwas ganz anderes als Schneiden. Oh Gott? Gehörst du auch zu der Sippe mit den geheimen Mittelchen? Erinnert mich an meinen Lehrfacharbeiter. Er hatte da eine Dose mit Pferdefett. Alle im Werkzeugbau haben heimlich darüber gelacht. Aber ich mußte ja als Lehrling das Zeug zum Gewindeschneiden usw. nehmen. Es stank wie die Pest!
michael_ schrieb: > Oh Gott? > Gehörst du auch zu der Sippe mit den geheimen Mittelchen? Nein - hat nichts mit geheimen Mittelchen zu tun. > > Erinnert mich an meinen Lehrfacharbeiter. > Er hatte da eine Dose mit Pferdefett... Warum nicht - wenn's hilft. ;) Höre von Dir zum ersten Mal von Pferdefett für die Metallbearbeitung. Beim Umformen von Metall sind die Verfahren immer mit hohen Drücken verbunden. Bis man z.B. eine Kreuzrändelung: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:KnurlingExamples.jpg erzeugt hat, ist das eine mühsame Angelegenheit. Vergleichsweise ist Gewinderollen zwar einfacher, geht aber auch am besten bei reichlicher Schmierung: https://www.youtube.com/watch?v=NvRcJoTEwa4&feature=plcp&context=C34bdd01UDOEgsToPDskJGTfp2apWrV877wnbB_Lmi Pflanzenöle haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie schmieren auch unter hohen Drücken noch sehr gut. Öle für die Metallbearbeitung sind immer aus mehreren Ölen "zusammengesetzt". Mit der Zielsetzung, daß ein möglichst spezieller Anforderungs-Bereich abgedeckt werden kann. Bzgl. Druckbelastbarkeit können Pflanzenöle einen Teil-Bereich "abdecken", in dem sie synthetischen Ölen überlegen sind. Kühlschmiermittel sind eine Wissenschaft für sich. Hier ein Überblick: http://www.zet-chemie.de/ Grüße
michael_ schrieb: > Erinnert mich an meinen Lehrfacharbeiter. Deine traumatischen Erlebnisse in allen Ehren, aber küchentaugliches Rapsöl ist wirklich bei Metall-Bastlern recht beliebt, weil es ziemlich gut temperaturbeständig ist und wie L.H. schon schrieb auch unter Druck noch gut schmiert. Zum Härten und Schwarz brennen (Metall, nicht Schnaps!) taugt's auch. Und man bekommt's in (fast) jedem Supermarkt. Für 0815-Schmierereien verwende ich allerdings gerne stinknormales Motoröl.
michael_ schrieb: > Erinnert mich an meinen Lehrfacharbeiter. > Er hatte da eine Dose mit Pferdefett. Ich durfte zum bohren von V2A bei Meister Kurt immer Rindertalg "ausleihen". Der nachfolgende Duft welcher durch die Werkstatt wehte, hat regelmäßig allen Mechanikern das Mittagessen verdorben ;-)
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