Guten Abend, da ich ein neuer User bin, kurz ein paar Worte zu meiner Person. Ich bin gelernter Elektroniker und arbeite seit 20 Jahren in der Instandhaltung. Die letzten 10 Jahre in der Instandhaltung von unserem CNC Maschinenpark. Heute in der Brotzeit kam unter den Elektrikern folgende Diskussion auf, wenn Federkraftklemmen Verwendung finden wie ist ein flexibler Leiter zu behandeln? Wird ohne oder mit Aderendhülse geklemmt und was sagt die VDE dazu! Ein Beispiel aus unserem Maschinenpark wo so gut wie immer Federkraftklemmen verbaut sind! Heller: flexibler Leiter ohne Hülse aber das vordere Leiterende ist verschweißt. Gute Lösung in meinen Augen! DMG: flexibler Leiter ohne Hülse! Matec: flexibler Leiter immer mit Hülse. Stopa: flexibler Leiter immer ohne Hülse. Dann sagt ein Azubi, bei Federkraftklemmen DARF man doch nur ohne Hülsen klemmen. Diese Aussage ist in meinen Augen schlicht falsch. In der Firma werden die Leute angehalten, ohne Hülse zu klemmen! Ein alter Hase in der E-Abteilung durch einen Zufall eine kleine Schaltung von mir gesehen (Neuaufbau mit Federkraftklemmen). Was durfte ich mir anhören "Wie kann man bei Federkraftklemmen nur mit einer Hülse arbeiten", "Was ich gelernt habe", "Die Leiter kann man alle aus den Klemmen ziehen"! Er hat es versucht, bei 40 Klemmstellen mit Hülse er keine einzige Ader aus der Klemme gezogen! Es ist in meinen Augen ein Streitthema! Ohne Hülse zu klemmen 1. billiger, 2. schneller und 3. ich habe einen besseren Übergangswiderstand da die Klemmfläche einfach größer ist! Alles gut und schön wenn ich das Kabel für die Ewigkeit nur einmal einklemme! Bei der Fehlersuche, Bauteiltausch offenbaren sich dann die Nachteile wenn man flexible Leiter ohne Hülse klemmt! Der gravierendste Nachteil beim klemmen ohne Hülse in meinen Augen ist, führe ich einen flexiblen Leiter ohne Hülse in eine Klemmstelle ein und stelle mich noch etwas doof an, diese Klemmstelle wurde schon x-mal ab- und angeklemmt usw., es ist nicht zu 100% sichergestellt das alle Drähte der Litze sauber geklemmt sind! Ich hatte schon Fehler auf der Maschine, die rein von Klemmfehlern kamen! Aus der 1,0mm Quadrat Leitung wurde ein 0,0X Quadrat Leitung, da sich eben die meisten Kupferleiter vor der Klemme zu einem Ball geformt hatten! Was sagen die alten Hasen zu dem Thema, würde mich echt mal interessieren! Schon mal herzlichen Dank an alle User.
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Beitrag #5735266 wurde von einem Moderator gelöscht.
Im Prinzip hast du dir deine Fragen selbst beantwortet. Schaust du in die Anleitung von Wago für die z. B. 2002 Reihe, darfst du sowohl als auch. Ab 6mm2 klemme ich aber nur ohne Hülse, weil der flexible Leiter großflächiger aufliegt.
Bei der Wago 221 und 222 (was ja FKK mit festem Hebel sind, oder?) darf man ein und mehrdrähtig nutzen. Für andere hab ich gerade kein Beispiel zur Hand, aber das wird ja ähnlich sein. Ein mehrdrähtiger mit Hülse zählt m.W. als Eindrähtig, d.h. die Klemme kann effektiv "alles", sofern es mechanisch passt. So wird das bei uns auch gehandhabt, und die Firma die ab und an die Begehung für die Versicherung macht hat noch nie was gesagt, allerdings schon öfter mal hier und da eine Klemme nachgesehen. Bei uns auch: - die meisten Firmen nutzen flexible Leiter mit AEH - manche auch flex ohne AEH - selten starr
Samy M. schrieb: > Es ist in meinen Augen ein Streitthema! Nö, ein Streitthema muss das nicht sein. Man sieht sich einfach das Datenblatt der betreffenden Klemmen an -- in der steht drin, was mit ihr geklemmt werden kann und was nicht. Wenn "Litze" nicht erwähnt wird, bedeutet das, daß Litze nur mit Aderendhülsen verwendet werden kann. Wird bei der Beschreibung der Klemme explizit Litze bzw. "feindrähtiger Leiter" erwähnt, sind Aderendhülsen wohl nicht erforderlich. Also: Immer ins Datenblatt sehen, und zwar ins passende.
Es ist das zu verwenden was der Hersteller der Klemmen freigibt für ebendiese. Wir verwenden in unseren Maschinen und Geräten* immer Aderendhülsen. *ok eine Ausnahme gibt es tatsächlich aber mit den Klemmen auf der Leiterplatte haben wir schon öfters Probleme gehabt, im nächsten Redesign fliegt die Klemme auch raus, der aktuelle Prototyp hat sie schon gar nicht mehr. Ansonsten ist Ultraschallverschweisung auch eine sinnvolle Lösung.
Beitrag #5735318 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rufus Τ. F. schrieb: > Samy M. schrieb: >> Es ist in meinen Augen ein Streitthema! > > Nö, ein Streitthema muss das nicht sein. Man sieht sich einfach das > Datenblatt der betreffenden Klemmen an -- in der steht drin, was mit ihr > geklemmt werden kann und was nicht. > > Wenn "Litze" nicht erwähnt wird, bedeutet das, daß Litze nur mit > Aderendhülsen verwendet werden kann. > > Wird bei der Beschreibung der Klemme explizit Litze bzw. > "feindrähtiger Leiter" erwähnt, sind Aderendhülsen wohl nicht > erforderlich. > > Also: Immer ins Datenblatt sehen, und zwar ins passende. Du sprichst mir aus der Seele, wichtig ist was der Hersteller sagt! Der Sachverhalt war mir klar, hier absichtlich nicht angesprochen da in der Praxis keine alte Sau danach schaut!!! Ich komme an die Maschine, tja was sind hier für Klemmen verbaut??? Keine alte Sau sucht sich hier den Hersteller bzw Datenblatt raus, diese Zeit für Nachforschungen bezahlt dir kein Arbeitgeber! Darum ich auch nach dem Rat der ALTEN HASEN gefragt!
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[Mod: Zitat von gelöschtem Post gelöscht] Datenblätter [...] da werden Deine Fragen beantwortet. Eine Ergänzung habe ich für den interessierten Leser noch von Wago aus zweiter Hand: Adernendhülsen sind laut Datenblatt möglich, aber an der Belastungsgrenze nicht empfohlen. Da kommt dann wie schon von Vorpostern geschrieben die großflächige Auflagefläche zum Tragen. Ich habe viele Wago Klemmen verbaut und immer ohne Adernendhülse. (Nur im Testbetrieb bei sehr häufigem Umklemmen habe ich der Bequemlichkeit halber mal Hülsen dran gecrimpt.) Viele Grüße, Tom
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Beitrag #5735349 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5735367 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5735374 wurde von einem Moderator gelöscht.
Samy M. schrieb: > Darum ich auch nach dem Rat der ALTEN HASEN gefragt! Nach ein paar Datenblättern hat man Erfahrung. Die fehlt Dir, wie auch Dein Umgangston etliches fehlen lässt.
Beitrag #5735452 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jens M. schrieb: > Bei der Wago 221 und 222 (was ja FKK mit festem Hebel sind, oder?) darf > man ein und mehrdrähtig nutzen. Nicht nur das - auch feindrähtige Leiter darf man lt. Wago damit klemmen. (Man muss nur auf More drücken) https://www.wago.com/global/installation-terminal-blocks-and-connectors/compact-splicing-connectors/p/221-413 https://www.wago.com/global/installation-terminal-blocks-and-connectors/compact-splicing-connector/p/222-413
Mal unabhängig vom Datenblatt, haben Leiter mit Hülse immer dann Vorteile, wenn mal umgebaut / umverdrahtet werden muss. Solche Federklemmen gibt es längst nicht nur bei Reihenklemmen, sondern auch bei Schützen und anderen Betriebsmitteln. Aber natürlich zählt primär das, was der Hersteller für seine Klemme zulässt.
Möchte meine Erfahrung zu dem Thema beisteuern: Mir sind schon mehrere Maschinen untergekommen, bei denen im Schaltkasten die 1 mm2 Litzen durch die Federklemme abgetrennt waren. Die Schaltkästen waren direkt an der jeweiligen Maschine angebaut. Vermutlich entstanden die Durchtrennungen durch die Vibrationen der Maschine. Das waren nette Fehlerquellen. Seitdem immer mit Hülsen oder gegen eine Verschraubung getauscht.
Eigentlich müßte der Klemmenhersteller bei Aderendhülsen auch ein Wort zu deren Verpressung sagen. Denn das schafft die Feder- im Gegensatz zu Schraubklemmen nicht.
Beitrag #5735647 wurde von einem Moderator gelöscht.
Streitet Euch... Ich hab 2016 von Wago zu der Thematik folgende Antwort erhalten: ------------------------------------------------------------------------ ---- Die WAGO COMPACT-Verbindungsklemme Serie 221 ist für den Gebrauch mit Kupferleitern ohne Vorbehandlung konzipiert. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Serie 221 auch mit Aderendhülsen verwendet werden. Diese Voraussetzungen sind: - Verwendung von verzinnten Aderendhülsen nach DIN 46228 und gasdichte Vercrimpung zu einem quadratischen Querschnitt bspw. mit der Variocrimp 4 206-204 - die Länge der Aderendhülse muss der in unserem Katalog bzw. auf der Verpackung angegebenen Abisolierlänge der verwendeten Klemme entsprechen. - die Aderendhülse muss bis zum Anschlag in die Klemme eingesteckt werden. - bei der Serie 221 können max. 2,5mm² Aderendhülsen ohne Kunststoffkragen verwendet werden und max. 1,5mm² Aderendhülsen mit Kunststoffkragen. ------------------------------------------------------------------------ ---- Einfach mal beim Hersteller anfragen...
Samy M. schrieb: > Ich komme an die Maschine, tja was sind hier für Klemmen verbaut??? die man bisweilen auch erst aus'nander puhlen müsste, um zu sehen was an der Seite drauf steht. ich bin eher der Meinung, dass die Verwendung mit AEH eine kleinere Kontakfläche bedeutet als ohne
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Es gibt auch Federkraftklemmen, bei denen die Verwendung von Aderendhülsen nicht zulässig ist. Somit sind je nach Klemmentyp alle Kombinationen möglich und landen doch wieder beim Datenblatt. In der Regel ist die Anzahl der verbauten Klemmen in einem Betrieb überschaubar (zumindest sehr oft)
Udo schrieb: > verbauten Klemmen in einem Betrieb überschaubar Aber doch nicht, wenn man als "alte Sau" an die Maschine kommt... Da hat dann natürlich irgendwer irgendwelche Klemmen installiert, die noch nie ein Mensch vorher gesehen hat und da stellt man sich dann natürlich die Frage mit AEH oder ohne... Da klemme ich dann natürlich auch nichts dazu, so wie die anderen Leitungen eben angeschlossen sind. Oder ich tausche es auch nicht gegen eine mir bekannte Klemme aus... nein... Pfeifen gibs
Wenn ich nicht weiß ob mit oder ohne Hülse, muss ich halt nachschauen, und ja das zahlt der Arbeitgeber (zumindest meiner, denn er möchte die Arbeit fachgerecht haben!!). Selbst wenn eine Maschine steht und Geld kostet, wird nicht gepfuscht!
Hallo, ohne Datenblatt und VDE aber aus der Praxis, bei uns wurden Federzugklemmen immer mit Aderendhülsen verdrahtet, es sei denn, auf dem Plan war vom Projektleiter etwas anderes vermerkt. Ich habe meine letzten 25 Berufsjahre im Schaltschrankbau verbracht. Reinhard
Hallo, ich denke, dass die Maschine ja irgendwann mal von jemanden geplant, entwickelt und auch gebaut wurde. Dieser jemand wird sich sicher mit den Datenblättern der Klemmen auseinandergesetzt haben. Ich würde, falls ich etwas tauschen müsste, es so machen wie es ursprünglich mal angeschlossen war. Also wenn ursprünglich mit AEH, dann nachher auch wieder AEH. Wenn ursprünglich ohne, dann nachher auch wieder ohne. Wo ist jetzt das Problem? Pauschal kann man da nichts sagen, es steht (wie auch schon mehrfach gesagt) immer im Datenblatt. Sollte zumindest so sein... Gruß
„So ein Mist. Jetzt hab ich die Kabel schon zum dritten mal so angeklemmt wie sie ursprünglich angeklemmt worden sind und nun sind sie schon wieder locker. Da ist was faul.“ Walta
Udo schrieb: > Es gibt auch Federkraftklemmen, bei denen die Verwendung von > Aderendhülsen nicht zulässig ist. Oder es müssen längere AEH als normal verwendet werden. Diese "Vorschrift" entspringt nach Rücksprache mit den Herstellern auch daher, dass nicht jeder eine brauchbare Crimpung hinbekommt. Und deshalb der Hersteller unnötigerweise Reklamationen bearbeiten muss, weil die Drähte der Litze sich nach und nach aus der AEH lösen. Siehe diesen Fall: Sven schrieb: > Ich würde, falls ich etwas tauschen müsste, es so machen wie es > ursprünglich mal angeschlossen war. Also wenn ursprünglich mit AEH, dann > nachher auch wieder AEH. Im Zweifelsfall ist in einer Federzugklemme eine Litze allein besser aufgehoben, als wenn die Litze mangels richtigem Crimpwerkzeug und resultierender "Pseudocrimpung" mit einem Seitenschneider oder einer Kombizange noch eine AEH "angecrimpt" wird. Denn in einer Schraubklemme wurde dann ja die Litze nochmal gequetscht und geklemmt. In der Federzugklemme wird dann "nur" die Hülse geklemmt und man kann die Litze einfach herausziehen. Ich würde das übrigens nicht als Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn ich es nicht schon erlebt und zwei Tage lang den Fehler gesucht hätte... ;-) Im Zweifelsfall hilft da Brain 1.0, indem man sich einfach mal vorstellt, was bei den jeweiligen Klemmen alles schief gehen kann. Und warum man AEH überhaupt nimmt. [OT] Weil das Thema an sich ja schon für manchen neu und interessant ist, habe ich mal die persönlichen Befindlichkeiten, die absolut nichts zur Sache beitragen, weggelöscht.
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Walta S. schrieb: > „So ein Mist. Jetzt hab ich die Kabel schon zum dritten mal so > angeklemmt wie sie ursprünglich angeklemmt worden sind und nun sind sie > schon wieder locker. Da ist was faul.“ Es hat hier aber keiner was von locker geschrieben, oder? Wenn ich was tauschen muss, dann wieder so anklemmen wir vorher. Zumal "Leitungen" sich bei Zugfeder- oder PushIn-Klemnmen eigentlich nicht lockern sollten...
Lothar M. schrieb: > Im Zweifelsfall ist in einer Federzugklemme eine Litze allein besser > aufgehoben, als wenn die Litze mangels richtigem Crimpwerkzeug und > resultierender "Pseudocrimpung" mit einem Seitenschneider oder einer > Kombizange noch eine AEH "angecrimpt" wird. Denn in einer Schraubklemme > wurde dann ja die Litze nochmal gequetscht und geklemmt. In der > Federzugklemme wird dann "nur" die Hülse geklemmt und man kann die Litze > einfach herausziehen. > Ich würde das übrigens nicht als Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn > ich es nicht schon erlebt und zwei Tage lang den Fehler gesucht hätte... > ;-) Ich setze bei solchen Dingen das korrekte Werkzeug und die nötigen Fachkenntnisse voraus. Eine Leitung absetzen und eine AEH crimpen sollte ein jeder hinbekommen. Wie gesagt, an die Herstellerangaben halten und gut. Alles andere muss jeder selbest verantworten...
Lothar M. schrieb: > wenn die Litze mangels richtigem Crimpwerkzeug und > resultierender "Pseudocrimpung" mit einem Seitenschneider oder einer > Kombizange noch eine AEH "angecrimpt" wird. Wer so was macht den interessieren auch sonstige Regeln nicht. Meiner einer crimpt AEH an wenn der Querschnitt am unteren Ende des Klemmbereichs ist den die Klemme kann. Nur isolierte und nur wenn die mit in das Öffnungsloch passen. Dann ist die Ader besser gegen Vibrationen geschützt und das gefiesel mit feinen auseinander gedrückten Litzen bei Änderung entfällt. Bei größeren Querschnitten nehme ich lieber Klemmen zum Schrauben. Weil man da dann auch AEH's nimmt und die Anpresskraft größer ist..
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