Forum: Offtopic Charakteristisches Geräusch beim Anfassen von DCC-Gleisen


von David H. (tuxpilot)


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Wenn man mit Zeige- und Mittelfinger über die beiden Schienen eines 
Modellbahngleises streift, auf dem ein DCC-Signal anliegt, ertönt ein 
ziemlich lauter Summton. Von der Tonhöhe etwa 9kHz, also etwa die 
DCC-Frequenz.

Das interessante ist aber, dass das Geräusch nur entsteht, wenn man mit 
ausreichend Druck und schnell genug über die Schienen streift. Mit 
Gleichspannung oder normaler Wechselspannung entsteht das Geräusch 
natürlich nicht.

Warum entsteht bei genug Tempo dieses Geräusch? Gibt es einen Namen 
dafür? Wie entsteht dieses Geräusch?

Spannung scheint egal zu sein, 11V und 21V klingen gleich gut.

Klingt jetzt nach Troll, aber im Internet habe ich nichts dazu gefunden.

von Christian M. (Gast)


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Zur Ursache kann ich jetzt auch nichts sagen, aber es erinnert mich an 
den Effekt beim Fahren mit dem Zeigefinger über metallene Flächen die 
mit dem Phansenprüfer angeben, aber beim Anfassen nichts spürt. Da 
scheint man auch die 50Hz zu spüren. Ich könnte mir vorstellen, dass man 
halt die 9kHz hört, die die Finger vibrieren...

Gruss Chregu

von Jens M. (schuchkleisser)


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Das Netzteil hat Ableitstrom aber keinen PE, du fasst einen Teil der 
Netzspannung an. Berührstrom heißt das glaub ich.
Deine Muskeln zittern leicht, du tippst also auf die Schienen.

Gibt's auch oft bei Geräten mit "Laptopnetzteil" und berührbaren 
Metallflächen: eingeschaltet ist die Oberfläche rauh, ausgeschaltet 
nicht.
Passiert bei den höheren Frequenzen, weil die Übertragung 
Netzteil-Metall und Mensch-Erde kapazitiv erfolgt, bei 50Hz ist da nix.

Du hast schöne saubere Hände ohne rauhe Stellen. Büroarbeiter? ;)

: Bearbeitet durch User
von David H. (tuxpilot)


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Hmm, den Ideen kann man ja leicht widersprechen.

Jens M. schrieb:
> Das Netzteil hat Ableitstrom aber keinen PE, du fasst einen Teil
> der Netzspannung an. Berührstrom heißt das glaub ich.

Ton kommt auch ohne Netzteil, aber nicht bei Gleichspannung.

Jens M. schrieb:
> Passiert bei den höheren Frequenzen, weil die Übertragung
> Netzteil-Metall und Mensch-Erde kapazitiv erfolgt, bei 50Hz ist da nix.

Der Ton kommt nur, wenn man beide Leiter anfasst.

Christian M. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen, dass man
> halt die 9kHz hört, die die Finger vibrieren...

Die Finger müssen ja irgendwie vibrieren, allerdings nicht durch 
Muskelkraft. 50Hz könnte evtl. stark gedämpft durch Muskeln erzeugt 
werden, aber 9kHz gibt bestenfalls Dauerkontraktion.

Gerade nochmal getestet: Es klingt wirklich nur, wenn man mit einer 
Hautstelle über Metall streicht und mit einer anderen Hautstelle den 
anderen Pol berührt. Mit einem 100μF in Reihe wird es noch viel lauter.

Ein Netzteil mit Ableitstrom/Berührstrom (Y-Kondensator) ändert nichts, 
ausser dase es verboten ist. (Siehe z. B. NEM 609)

von Thomas E. (thomase)


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David H. schrieb:
> Das interessante ist aber, dass das Geräusch nur entsteht, wenn man mit
> ausreichend Druck und schnell genug über die Schienen streift.

Habe das gerade ausprobiert. Bin aber anscheinend zu blöd dazu.

von David H. (tuxpilot)


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Hä? Habe das mit LokBoss, ECoS, LokMaus, <schonwiedernamevergessen> 1 
(Piko) ausprobiert. Vielleicht sollte ich einen fixen, unabhängigen Test 
mit einem DRV8701 machen. Davon habe ich noch welche.

Tuxpilot. schrieb:
> Gibt es einen Namen dafür?

Da es keinen Gegenvorschlag gab, nennen wir das ab sofort 
Streichelkreischen. ;)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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David H. schrieb:
> Da es keinen Gegenvorschlag gab, nennen wir das ab sofort
> Streichelkreischen. ;)

Oder Motabilofriktionseffekt.

Motabilo ist aus dem Lateinischen abgeleitet worden und bedeutet 
bewegend (Friktion = Reibung).

von Harald W. (wilhelms)


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David H. schrieb:

> Da es keinen Gegenvorschlag gab, nennen wir das ab sofort
> Streichelkreischen. ;)

Ich würde das eher DCC (=der Comische Clang) nennen.

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