Forum: PC Hard- und Software Erfahrungen mit 2-Draht-LAN


von Kabelsalat (Gast)


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Hallo,

ich hoffe, ich poste das hier im richtigen Forum, ich bin nämlich neu 
hier.

Ich soll für jemanden zwei Gebäude Netzwerkmäßig verbinden. Die 
Geschwindigkeit spielt hierbei keine große Rolle, aber ~20Mbit/s dürften 
es schon gerne sein.
In der Erde liegt ein ca. 50m langes, unbenutztes 2-adriges 
Telefonkabel.
Ich bin auf ein System dafür gestoßen - 
https://www.2-draht-lan.de/index.html - was auch schön simpel erscheint.
Nun zur eigentlichen Frage: Hat jemand Erfahrungen mit solchen 
Installationen gemacht? Vielleicht auch mit diesem Produkt? Evtl. müsste 
auch noch ein drittes Gebäude angeschlossen werden.

Vielen Dank im Voraus!

von TestX (Gast)


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Nimm lieber von zB ALLNET die VDSL punkt-zu-punkt Verbindungen. 100MBit 
sind damit kein Problem

https://www.allnet.de/de/allnet-brand/produkte/vdsl2/vdsl2-netzwerk-ueber-2-draehte-point-to-point/

von Elias K. (elik)


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von bluppdidupp (Gast)


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Die ALL-MC115VDSL2 hatte ich auch mal im Auge. Die scheinen auf 
jedenfall nicht sonderlich kompliziert zu sein: Einen per DIP-Schalter 
zum Master machen, den anderen zum Slave und das wars quasi schon.
Mit den anderen DIP-Schalter kann man bei Bedarf noch etwas 
Performance/Stabilität tunen.
Bei "nur" 50m könnte da vermutlich sogar tatsächlich noch 100MBit/s bei 
rauskommen (falls verdrillt)

von Kabelsalat (Gast)


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Danke erstmal für die Antworten.

Eine selbst gebastelte Powerline-Lösung scheidet für dieses Projekt aus, 
es soll lieber eine "professionelle" Lösung sein.
Das Allnet-System sieht interessant aus. Hast du damit schon Erfahrungen 
gemacht?

von Sven L. (sven_rvbg)


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bluppdidupp schrieb:
> Die ALL-MC115VDSL2 hatte ich auch mal im Auge. Die scheinen auf
> jedenfall nicht sonderlich kompliziert zu sein: Einen per DIP-Schalter
> zum Master machen, den anderen zum Slave und das wars quasi schon.
> Mit den anderen DIP-Schalter kann man bei Bedarf noch etwas
> Performance/Stabilität tunen.
> Bei "nur" 50m könnte da vermutlich sogar tatsächlich noch 100MBit/s bei
> rauskommen (falls verdrillt)

Ich kenne die Teile aus dem praktischem Einsatz, die funktionieren recht 
stabil. Naja die Geschwindigkeit habe ich nie gemessen, da die für den 
Einsatzzweck nicht die große Rolle spielt.

Die Installation ist so einfach, wie Du sie beschrieben hast!

Für massive Drähte gibt es eine Pushinklemme, das ist auch sehr schön.

von Nano (Gast)


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Kabelsalat schrieb:
> Ich soll für jemanden zwei Gebäude Netzwerkmäßig verbinden. Die
> Geschwindigkeit spielt hierbei keine große Rolle, aber ~20Mbit/s dürften
> es schon gerne sein.
> In der Erde liegt ein ca. 50m langes, unbenutztes 2-adriges
> Telefonkabel.

Das ist keine gute Idee.

Bei einer Verbindung zwischen zwei Gebäuden nimmt man wegen der 
Potentialdifferenz normalerweise Glasfaser.
WLAN oder eine Übertragung per Laser wäre auch noch eine Option. Für 
letzteres braucht man vielleicht eine Genehmigung, da kenne ich mich 
nicht aus.
WLAN ist unkompliziert.
Glasfaser müsste wahrscheinlich erst verlegt werden.

Nimmst du trotzdem Kupfer, dann musst du das absichern. Frag da besser 
einen Elektriker, was man da so machen muss.

von Horst (Gast)


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Nano schrieb:
> Bei einer Verbindung zwischen zwei Gebäuden nimmt man wegen der
> Potentialdifferenz normalerweise Glasfaser.

Sag das den Millionen DSL-Nutzern in Deutschland, die benutzen alle 
zweidraht Kupfer ohne Deine Angst.
DSL ist eine potentialgetrennte Verbindung und vielfache Verwendung ohne 
Probleme zeigt, daß es sicher funktioniert ohne daß ein Elektriker einen 
teuren Überspannungsschutz dazu baut, der nicht wirklich hilft und die 
Datenrate drückt.

Die Allnet laufen bei uns auch ohne Probleme.

von silsi (Gast)


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von hambi (Gast)


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von Sven L. (sven_rvbg)


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Nano schrieb:
> Das ist keine gute Idee.

Naja wie schon gesagt wurde, das wird millionenfach über noch längere 
Strecken praktiziert.

Selbst LAN zwischen Gebäuden ist eigentlich kein Problem, wenn man den 
Schirm nicht beidseitig auflegt, wegen Potentialverschleppung usw.

von Oliver S. (phetty)


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von Jens M. (schuchkleisser)


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Das ist aber gerade mal in der "das könnte man so machen"-Phase.
Da gibt's noch keine Geräte für, nichtmal als Muster. Bis zur Serie 
gehen noch ein paar Jahre ins Land...

von Nano (Gast)


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Horst schrieb:
> Sag das den Millionen DSL-Nutzern in Deutschland, die benutzen alle
> zweidraht Kupfer ohne Deine Angst.

Das hat nichts mit Angst zu tun, sondern ist gängige Lehre für 
Netzwerkverbindungen zwischen Gebäuden.

Dass man bei DSL das Telefonkabel und somit Kupfer nimmt, dass weiß ich 
auch, aber allerspätestens das DSL Modem im Glied ist dafür ausgelegt, 
das irgendwie zu regeln oder wegzustecken, deswegen macht man das ja 
auch so, wie das genau gemacht wird, das fragst du besser einen 
Elektriker oder Elektroniker.
Die Netzwerkkarte im Rechner oder der Ethernetport im Switch ist dafür 
aber nicht ausgelegt. Und baut man sich selber etwas zusammen, dann muss 
man das auch so berücksichtigen, wie es diese DSL Modems tun. Deswegen 
mein Verweis auf den Elektriker.

Dass was du machen willst, ganz ohne Schutz zwei Rechner mit einem 
Kupferkabel zwischen zwei Gebäuden zu verbinden ist dagegen bestenfalls 
unwissend und schlimmstenfalls dumm. Aber mach ruhig, sag dann aber 
nicht, dass dir das niemand vorher gesagt hätte wie es gelehrt wird.

von Horst (Gast)


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Nano schrieb:
> Das hat nichts mit Angst zu tun, sondern ist gängige Lehre für
> Netzwerkverbindungen zwischen Gebäuden.
>
> Dass man bei DSL das Telefonkabel und somit Kupfer nimmt, dass weiß ich
> auch, aber allerspätestens das DSL Modem im Glied ist dafür ausgelegt,
> das irgendwie zu regeln oder wegzustecken, deswegen macht man das ja
> auch so, wie das genau gemacht wird,

Ja wo ist denn dann Dein Problem wenn er es mit DSL macht?

Nano schrieb:
> ass was du machen willst, ganz ohne Schutz zwei Rechner mit einem
> Kupferkabel zwischen zwei Gebäuden zu verbinden ist dagegen bestenfalls
> unwissend und schlimmstenfalls dumm.

Wo steht denn das? Hier werden lauter DSL-Modems vorgeschlagen und Du 
erzählst, das macht man nicht. Warum liest Du nicht erstmal bevor Du 
widersprichst?

von Reinhard S. (rezz)


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Nano schrieb:
> Die Netzwerkkarte im Rechner oder der Ethernetport im Switch ist dafür
> aber nicht ausgelegt.

Ethernet trennt doch galvanisch und damit ist das Thema auch erledigt? 
Das Thema Schirmung wurde auch schon erwähnt.

von Kabelsalat (Gast)


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@Nano
Irgendwie verstehe ich deinen Beitrag nicht:

Nano schrieb:
> dann muss
> man das auch so berücksichtigen, wie es diese DSL Modems tun.

Nano schrieb:
> allerspätestens das DSL Modem im Glied ist dafür ausgelegt,
> das irgendwie zu regeln

Ich möchte doch auch ein DSL-Modem benutzen?!
Eine Bastellösung habe ich gleich ausgeschlossen.

@alle
Ich habe heute vor Ort alles angeschaut, tatsächlich stehen bis zu 12 
Adern zur Verfügung. Gibt es da noch eine bessere Lösung als die mit 
VDSL?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kabelsalat schrieb:
> tatsächlich stehen bis zu 12 Adern zur Verfügung

Du könntest natürlich einfach probieren, was passiert, wenn Du die mit 
korrekter Paarigkeit als Netzwerkkabel missbrauchst ...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Du könntest natürlich einfach probieren, was passiert, wenn Du die mit
> korrekter Paarigkeit als Netzwerkkabel missbrauchst ...

Und notfalls Speed und Duplex im Treiber der Netzwerkkarte fest 
einstellen.

Den Schirm nicht bzw. nur auf einer Seite anschließen.

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Kabelsalat schrieb:
> https://www.2-draht-lan.de/index.html

Na hoffentlich sind die Produkte nicht so peinlich und fehlerhaft wi8e 
die Seite.

von c-hater (Gast)


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Nano schrieb:

> Die Netzwerkkarte im Rechner oder der Ethernetport im Switch ist dafür
> aber nicht ausgelegt.

Doch, ist er, jedenfalls bei allen auch nur einigermaßen neuzeitlichen 
Ethernet-Varianten. Der Trick ist: das erste und einzige Teil, wodurch 
externe Ströme laufen ist: ein Trafo aka Übertrager.

Erst hinter diesem Trafo bekommen die Signale ein Bezugspotential, 
nämlich den jeweils lokalen GND.

Du solltest langsam mal vergessen, was du in Zeiten von Ethernet mit 
Koax-Verkabelung gelernt hast. Das ist veraltetes Wissen, was dich heute 
nur noch in die Irre führt...

von Horst (Gast)


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c-hater schrieb:
> Doch, ist er, jedenfalls bei allen auch nur einigermaßen neuzeitlichen
> Ethernet-Varianten.

Bis zu welcher Überspannung?
Ich traue den Leitungsübertragern in DSL-Modems deutlich mehr zu als den 
trennenden Lackschichten in den RJ45-Magnetics

von Messdiener (Gast)


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Ich setzte solch ein System seit mehreren Jahren ein.
Es verbindet 2 Gebäude auf freiem Feld, Kabellänge ca. 100m.
Es liegt ein Erdkabel für Telefon, 20 adrig.
Bisher gab es noch nie Probleme, die Geschwindigkeit ist für Internet 
mehr als ausreichend.
Die Leitungen sind nicht geschützt, ich gehe aber von einer galvanischen 
Trennung sowohl der Netzwerkbuchsen als auch der Anschlüsse für das 
Telefonkabel aus.
Die Geräte sind von Devolo.

von georg (Gast)


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Kabelsalat schrieb:
> Gibt es da noch eine bessere Lösung als die mit
> VDSL?

Trivial: du könntest 6 VDSL-Verbindungen parallel betreiben. Das kann 
aber komplex werden, weil die sich gegenseitig beeinflussen, das tun sie 
bei Hausanschlüssen ja auch. Die Telekom beseitigt das mit 
Vectoring-Technik, aber die kannst du sicher nicht so einfach 
implementieren.

Georg

von Автомат К. (dermeckrige)


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c-hater schrieb:
> Doch, ist er, jedenfalls bei allen auch nur einigermaßen neuzeitlichen
> Ethernet-Varianten. Der Trick ist: das erste und einzige Teil, wodurch
> externe Ströme laufen ist: ein Trafo aka Übertrager.

...und selbst bei umgebauten Powerlineadaptern verbietet niemand, 
den/die integrierten Signalübertrager zur Potentialtrennung 
weiterzuverwenden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Horst schrieb:
> Bis zu welcher Überspannung?

Sieh Dir doch einfach ein Datenblatt von so einem Ding an. Und denk' 
dran, an jedem Ende eines Netzwerkkabels steckt so ein Übertrager. D.h. 
in jeder Netzwerkkarte, jedem Hub etc.

Blitzeinschläge sind natürlich ein Problem, aber die stecken DSL-Modems 
auch nicht ohne weiteres weg.

von Christian N. (christian_n333)


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Google mal nach 2 wire IP Adapter.
Die gibt es auch mit POE.
Ich setze die öfters bei Kunden ein, wenn es schwierig ist Leitungen 
nachzuziehen.
Habe da meist Modbus TCP drüber laufen.
Bis 90Mbit sind machbar.

von Route_66 H. (route_66)


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c-hater schrieb:
> Du solltest langsam mal vergessen, was du in Zeiten von Ethernet mit
> Koax-Verkabelung gelernt hast. Das ist veraltetes Wissen, was dich heute
> nur noch in die Irre führt...

Auch die BNC Leitungen von 10BASE2 waren galvanisch von der PC-Erde 
getrennt.
Deshalb wurden isolierte Buchsen und auf den Karten 
Überspannungsableiter eingebaut.

von c-hater (Gast)


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Route 6. schrieb:

> Auch die BNC Leitungen von 10BASE2 waren galvanisch von der PC-Erde
> getrennt.

Definitiv: Nö. In der Praxis hatte man in der weit überwiegenden 
Mehrzahl der Fälle eine galvanische Verbindung zwischen dem Schirm des 
Kabels und der Masse des Computers.

Das konnte man oft sogar völlig ohne Messmittel ganz direkt sehen: in 
Form von unübersehbaren Funken beim An- oder Abstöpseln...

Was im Übrigen nicht zwingend bedeutete, dass die Netzwerk-Verbindung 
nicht funktionieren würde. Dieses Problem entstand eher dann, wenn eine 
niederohmige Masseverbindung über den Schirm wegen Kontaktproblemen halt 
nicht mehr gewährleistet war. Dann neigte nämlich der 
Potentialausgleichsstrom dazu, über die Signalader zu fleißen. DAS hat 
dann die Netzwerkverbindung gestört...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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c-hater schrieb:
> Das konnte man oft sogar völlig ohne Messmittel ganz direkt sehen: in
> Form von unübersehbaren Funken beim An- oder Abstöpseln...

Auch nö. Das war lediglich der Ableitstrom des Y-Kondensators. Der 
Tranceiver bei 10Base2 war per DC/DC Wandler galvanisch vom PC getrennt. 
Funken mit Energie gabs nur, wenn irgendein Horst den Schirm des 
Koaxkabels geerdet hat. Die BNC Buchse auf der Karte hatte keine 
Masseverbindung zum Rechner.

Das lästige bei Koax war die geringe Transferrate und die Einhaltung der 
genauen Impedanz des verwendeten Kabels - abgesehen von der Fummelei mit 
BNC Steckern, T-Stücken und Terminierung. Aber galvanisch getrennt war 
das alles.

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