Forum: Offtopic Röntgenstrahlung aus altem Nachtsichtgerät (CYCLOP-1)


von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Hallo zusammen,

ich habe ein altes russisches Nachtsichtgerät bekommen. Es ist ein 
Cyclop-1. Soweit ich bisher lesen konnte ist es wohl in den 80ern für 
den nicht-militärischen Bereich produziert worden.

Es soll sich wohl um ein Generation 1 Gerät handeln. Hierbei treffen die 
Photonen zunächst auf eine Photokathode, erzeugen Elektronen, welche 
dann vervielfacht werden und auf einen Phosphorschirm treffen.

Mein Bedenken dabei ist nun ggf. austretende Röntgenstrahlung. Dabei 
geht es mir hauptsächlich darum, ob man die Kinder durchschauen lassen 
sollte (geht nur um die Demonstration wie so etwas aussieht, eine 
konkrete Anwendung gibt es nicht).

Gefunden habe ich bisher nur, dass Generation 1 Röhren wohl mit bis zu 
36kV betrieben werden. Bei einer Ersatzröhre (nicht sicher ob es 
wirklich für mein Modell ist) war 17kV angegeben. 17kV wäre 
wahrscheinlich einigermaßen durch das Gehäuse und Glas abgeschirmt, 
höhere Beschleunigungsspannungen ggf. nicht mehr.

Zudem liest man in einigen Beiträgen in diversen Foren, dass die 
russischen Geräte besonders viel emittieren sollen. Natürlich ohne 
Belege..


Kennt sich jemand mit diesen alten Geräten aus oder hat vielleicht sogar 
mal gemessen?

Und wie war es bei alten s/w Bildröhren? Hatten die auch schon Bleiglas 
oder war es bei unter 20kV Beschleunigungsspannung nicht nötig?
Allerdings hat man sich die Geräte auch nicht direkt an den Kopf 
gehalten.

Der Strahlstrom kann nicht sonderlich hoch sein. Das Gerät wird mit 
einem 9V Block versorgt und hat einen Taster. Dieser scheint die 
Hochspannungserzeugung zu schalten. Es ist während des Drucks typisches 
Pfiepen zu hören und das Bild wird wieder heller. Es wird ohne Druck auf 
den Taster langsam immer dunkler. Der Strom wird in dieser Zeit ja nur 
aus der Kapazität kommen können.

Schönen Sonntag
Philipp

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ha,

 ein Röntgenfilmdosimeter tat dir Antwort geben können.

oder sonst ein Dosimeter/sensor für Röntgenstrahlung.

Aber wild kann die parasitäre Röntgenstrahlung nicht sein, dafür ist 
umgesetzte Leistung zu gering.

https://de.wikipedia.org/wiki/Röntgenröhre

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Zumindest wurden diese Geräte ja bis weit in die Neuziger Jahre auch in 
Deutschland über große Elektronik - Versandhäuser verkauft. Daher gehe 
ich bei dieser doch weit verbreiteten Gerätetype eher von relativer 
Ungefährlichkeit aus. An Messergebnissen wäre ich aber auch 
interessiert.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Maik .. schrieb:
> An Messergebnissen wäre ich aber auch
> interessiert.

Ich muss mal schauen ob man irgendwo etwas zur Messung der 
Röntgenemission auftreiben kann.

Eine Überlegung wäre mal die Hochspannung an der Röhre zu messen. Ich 
weiß nur nicht wie stark man diese belasten kann. Bzw. ob die bei 1Gig 
Last schon deutlich zusammengebrochen ist, so dass die Messung nicht 
mehr repräsentativ ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Du könntest die maximale strecke eines Fumkenüberschlages messen und mit 
einer Referenzfunkenstrecke ins Verhältnis setzen.

Namaste

von Claus M. (energy)


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Würde mich auch interessieren. Habe so ein altes russisches panzerfahrer 
nsg und auch bedenken es zu nutzen.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Du könntest die maximale strecke eines Fumkenüberschlages messen und mit
> einer Referenzfunkenstrecke ins Verhältnis setzen.

Da hätte ich Sorge etwas zu beschädigen.

Ich habe einen Fluke 1:1000 Tastkopf für das Multimeter für bis zu 40kV. 
Der würde prinzipiell passen, aber hat nur 1Gig Eingangswiderstand.

Ich habe nun in der Wühlkiste noch einige 100Gig Widerstände gefunden, 
die jeweils etwa 10kV vertragen sollten. Ich werde davon vier in Reihe 
schalten zum Messen der Hochspannung. Bei 400Gig sollte die Spannung 
dann auch nicht einbrechen.

Aber dazu muss ich erst mal an die Spannung rankommen und die 
Spannungsquelle von der Röhre trennen (will ja nicht bei offenen Gerät 
die Hochspannung an die vermeintliche Röntgenquelle legen).

Claus M. schrieb:
> Würde mich auch interessieren. Habe so ein altes russisches panzerfahrer
> nsg und auch bedenken es zu nutzen.

Klingt interessant. Das Teil wird wohl nicht mit einer Batterie 
betrieben oder?

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Maik .. schrieb:
> Zumindest wurden diese Geräte ja bis weit in die Neuziger Jahre auch in
> Deutschland über große Elektronik - Versandhäuser verkauft. Daher gehe
> ich bei dieser doch weit verbreiteten Gerätetype eher von relativer
> Ungefährlichkeit aus.

Hast Du da mehr Infos? Wo konnte man sowas denn kaufen? Die scheinen ja 
schon recht verbreitet zu sein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für Röntgenstrahlen braucht es doch viele Kilovolt, kommen die in dem 
Gerät vor? Ich würde eher vermuten, dass da radiumhaltige Leuchtziffern 
drin sein könnten, die strahlen auf jeden Fall.
Ein Geigerzähler soll auch auf Röntgenstrahlen ansprechen, schreibt 
jedenfalls Jochen Kronjäger auf seinen Hochspannungswebseiten.

von Sebastian R. (lange_leitung)


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Im Conrad o. Ä. gibt es doch Geigerzähler. Da kannst Du doch mal mit dem 
Vorführgerät messen, was da rauskommt.
Eine Messung fände ich auch sehr spannend!!!

Gruß
Sebastian

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