Forum: Haus & Smart Home [LUANI HVIO] Relaisausgange defekt


von Siggi U. (sude)


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Hallo,
ich habe mir 2 der LUANI HVIO 230V Module 
(https://luani.de/projekte/esp8266-hvio/) zugelegt. Eine tolle 
Entwicklung, die es so nicht auf dem Markt gibt.

Mit einem möchte ich die Aussenbeleuchtung (1x5m LED-Stripe, 1xLED 
Lampe) steuern.
Dabei ist folgendes Problem aufgetreten:
Der Ausgang schaltet die 230V, die Lampen gehen an. Nach ca. 10x 
Ein/Ausschalten bleiben die Lampen jedoch dauerhaft an.
Auf dem Modul ist der Relaisausgang dauerhaft gegen 230V geschaltet.

Das Relais schaltet zwar noch hörbar, aber die Kontake sind dauerhaft 
geschlossen...

Hat jemand vielleicht eine Idee was das Problem verursachen könnte oder 
selber ähnliche Erfahrungen gemacht?


Gruß
sude

von hinz (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Das Relais schaltet zwar noch hörbar, aber die Kontake sind dauerhaft
> geschlossen...
>
> Hat jemand vielleicht eine Idee was das Problem verursachen könnte oder
> selber ähnliche Erfahrungen gemacht?

Kapazitive Last damit geschaltet? Das mögen die Kontakte gar nicht 
gerne, die schweißen da ratzfatz zusammen.

von Siggi U. (sude)


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Das könnte wohl sein, die Erklärung würde ja genau zum Fehlerbild 
passen.

Dann habe ich mir das erste Modul wohl geschrottet, bzw. ich muss mir 
Ersatz-Relais besorgen.

Wie könnte man das zusammenschweißen der Kontakte denn mit möglichst 
wenig Aufwand verhindern?

[EDIT] Durch heftiges Klopfen auf die Relais habe ich sie wieder gängig 
bekommen. Aber auf Dauer wird es so nicht funktionieren,

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Wie könnte man das zusammenschweißen der Kontakte denn mit möglichst
> wenig Aufwand verhindern?

Keine kapzitiven Lasten schalten.

Geeignete Relais verwenden.

Einschaltstrom begrenzen.

von Siggi U. (sude)


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hinz schrieb im Beitrag #5753588
> Keine kapzitiven Lasten schalten.
Die Lasten sind durch die Beleuchtung vorgegeben. Ich dachte, so 
"kleine" Lasten wie ein LED-Strip und eine LED-Lampe würden nicht so 
große Probleme machen..
>
> Geeignete Relais verwenden.
Die Relais auf dem Modul sind ja nun mal auch wie sie sind.
>
> Einschaltstrom begrenzen.
Da kann man vieleicht ansetzen. Danke für den Denkanstoss, da werde ich 
versuchen mich aufzuschlauen.

von hinz (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Die Lasten sind durch die Beleuchtung vorgegeben. Ich dachte, so
> "kleine" Lasten wie ein LED-Strip und eine LED-Lampe würden nicht so
> große Probleme machen..

Sind halt Schaltnetzteile.


> Die Relais auf dem Modul sind ja nun mal auch wie sie sind.

Durch SSR mit Zero-Cross ersetzen, erfordert allerdings eine Sicherung.

von Wolfgang (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Die Lasten sind durch die Beleuchtung vorgegeben.

Die Beleuchtung sind harmlose LEDs. Deine Relaiskontakte werden vom 
Einchaltstrom deines Netzteils verschweißt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschaltstrom

Siggi U. schrieb:
> Der Ausgang schaltet die 230V

von Siggi U. (sude)


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Das Thema "Einschaltstrombegrenzung" bei Schaltnetzteilen hatte ich 
nicht auf dem Schirm. Es wurde u.a. auch hier ja schon oft diskutiert. 
Dann mach ich mich mal auf die Suche nach der besten/günstigsten Lösung 
des Problems.
Danke auf jeden Fall für die Hinweise.

von Siggi U. (sude)


Angehängte Dateien:

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Da das Modul ja 2 geschaltete Ausgänge hat, ich aber nur einen benötige, 
wäre es doch eine Möglichkeit hinter einen Ausgang einen NTC zu setzen. 
Der Ausgang wird zuerst eingeschaltet, und nach einer Zeit x dann der 
zweite Ausgang ohne NTC.
Über den ESP8266 kann man verzögerte Wiedereinschaltzeiten etc ja auch 
realisieren.
Was haltet ihr davon, bzw. habe ich bei dieser Idee etwas 
Grundsätzliches übersehen?
Falls nicht, wäre der nächste Schritt die Dimensionierung des NTC für 
max. 5A Einschaltstrom...

von hinz (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Da das Modul ja 2 geschaltete Ausgänge hat, ich aber nur einen benötige,
> wäre es doch eine Möglichkeit hinter einen Ausgang einen NTC zu setzen.
> Der Ausgang wird zuerst eingeschaltet, und nach einer Zeit x dann der
> zweite Ausgang ohne NTC.

Keine schlechte Idee, und dann muss es nichtmal ein NTC sein, ein 
Sicherungswiderstand reicht völlig. Ich schlage mal 47Ohm/2W vor.

von wendelsberg (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> Falls nicht, wäre der nächste Schritt die Dimensionierung des NTC für
> max. 5A Einschaltstrom...

Das muss noch nicht einmal ein NTC sein.
Wenn der "normale" Laststrom 1A ist, dann tut es auch ein normaler 
Widerstand von ~60 Ohm (~300V Uss / 5A).
Damit werden die LED-Streifen sehr wahrscheinlich funktionieren, 
allerdings fallen an dem R eben ca. 60W ab, deswegen muss man den bald 
ueberbrucken.

wendelsberg

von Siggi U. (sude)


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Genau, dann hätte man nicht mal ein Problem beim Wiedereinschalten, da 
der Widerstand nicht erst abkühlen muss.

Die 47Ohm würden den Einschaltstrom dann ja (selbst bei einem 
angenommenen "Kurzschluss" der Verbraucher) auf ca. 4,9A begrenzen.

Die Frage ist dann ob die Pmax des Widerstands reicht, bzw. wie lange 
man warten muss bevor das zweite Relais schaltet.

Vom Gefühl her müssten die Elkos des Netzteils doch innerhalb von 
einigen 100ms aufgeladen sein... Wenn man dann das zweite Relais 
schaltet sollte der Widerstand das wohl vertragen, oder?
[EDIT]
sorry @wendelsberg, habe deinen Beitrag zu spät gesehen...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Siggi U. schrieb:
> wie lange
> man warten muss bevor das zweite Relais schaltet.

Ich würde mal von 300ms ausgehen. Man sollte das eigentlich messen, aber 
dazu wäre ein Stromwandler am Speicheroszi das angemessene Werkzeug.

von wendelsberg (Gast)


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hinz schrieb:
> Ich würde mal von 300ms ausgehen. Man sollte das eigentlich messen, aber
> dazu wäre ein Stromwandler am Speicheroszi das angemessene Werkzeug.

Vielleicht macht man auch einfach 1 Sekunde und gut.
Da wird der Widerstand nicht warm und die Cs sind sicher aufgeladen.
Mehr Optimierung ist sicher moeglich, aber wozu?

wendelsberg

von hinz (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Vielleicht macht man auch einfach 1 Sekunde und gut.
> Da wird der Widerstand nicht warm und die Cs sind sicher aufgeladen.
> Mehr Optimierung ist sicher moeglich, aber wozu?

Wenn er denn nicht zu warm wird.

von Siggi U. (sude)


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Da ich keinen Stromwandler und nur ein altes Analog-Oszi habe werde ich 
das wohl empirisch ermitteln.
Ich starte mal mit 500ms und prüfe den Widerstand auf die 
Wärmeentwicklung.
Auf jeden Fall eine schöne und kostengünstige Lösung (wenn es klappt)

von hinz (Gast)


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Nimm aber unbedingt einen Sicherungswiderstand!

von Siggi U. (sude)


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Das war nochmal ein guter Hinweis.
Es war mir gar nicht bewußt, dass es für solche Anwendungsfälle 
spezielle Sicherungswiderstände gibt.
Zum testen habe ich einen 2W 47Ohm Kohleschicht genommen. Die ganze 
Sache funktioniert einwandfrei! Die 500ms passen wohl auch ganz gut, der 
Widerstand wird nicht warm, auch bei vielen Schaltvorgängen in kurzer 
Zeit.

Danke an alle für die Unterstützung.

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