Hallo, ich möchte in Zukunft öfter Audio Signale messen, insbesondere THD+N und Noise aktueller Audio ADC/DAC und suche dafür Empfehlungen für günstige Hardware bzw. Kombination aus Hardware/Software. AudioPrecision APx500 Serie ist leider weit außerhalb des Budgets (selbst gebrauchte Geräte...) Was wäre empfehlenswert um damit semi-professionell messen zu können? Vielen Dank!
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Wenn Du eine gute Soundkarte im Rechner hast, kannst Du das hier nehmen: http://audio.rightmark.org/index_new.shtml
AudioN00b schrieb: > insbesondere THD+N und Noise aktueller Audio ADC/DAC Autsch. D.h. dass eine Soundkarte nicht reicht, auch keine gute. Das wird teuer.... Obwohl, man könnte mit einer zweiten Soundkarte das Wandlungsergebnis der ersten messen, wenn man deutlich verstärkt, mit einem sehr guten OpAmp, denn die zweite Soundkarte ist ja für die Messungen nie voll ausgesteuert.
MaWin schrieb: >> insbesondere THD+N und Noise aktueller Audio ADC/DAC > > Autsch. > > D.h. dass eine Soundkarte nicht reicht, auch keine gute. Mein RME FireFace kann es. Das ist aber auch schon mehr Messgerät als Soundkarte. Ansonsten ist das Digilent Analog Discovery 2 vielleicht in der Lage, das alles für ~300€ abzudecken.
Sebastian R. schrieb: > Das ist aber auch schon mehr Messgerät als > Soundkarte. Evtl. ist der Begriff 'Audiokarte' für die hochwertigen Audiointerfaces besser geeignet. Meinen Phase88/PCI von Terratec würde ich auch mittlere Messaufgaben zutrauen, im Gegensatz zu den meisten Onboard Soundkarten. Die haben aber auch vom Rechner getrennte Wandler im Breakout Gehäuse und schmücken sich mit 24-Bit Wandlern.
Hier übrigens mal der Bericht, den ich mit RMAA und meinem FF400 erstellt habe. Line out auf Line In mit 2.5m Neutrik/Cordial Klinkenkabel verbunden: http://www.electronic-idea.de/bilder/rmaa/html/rme-ff400.htm Ein besseres Ergebnis habe ich nur beim Loop über ADAT erhalten ;)
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> ...THD+N und Noise aktueller Audio ADC/DAC ... > ...damit semi-professionell... Diese Anforderungen schließen alle Soundkarten aus. Punkt. Außer du hast fälschlicherweise "aktueller Audio ADC/DAC" geschrieben und meintest eigentlich das oft stümperhaft umgesetzte Analog Frontend dieser in Spielzeug Audio Produkten wie z.B. Soundkarten usw. Aktuelle Audio ADCs und DACs der billigeren Klasse kannst wahrscheinlich noch mit einem gebrauchten R & S UPD (ev. UPL) vermessen. Aber bei halbwegs guten heutigen ADCs und DACs, wirst du selbst mit diesen ehemals professionellen Geräten an die Grenzen kommen.
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Du kannst schon mit einer guten, externen Soundkarte messen. Der Trick ist, sich auf einige wenige Frequenzen festzulegen. 1 kHz und 10 kHz wären z.B. üblich. Und dann einen engen Notchfilter für genau die Frequenz der Quelle zwischen Quelle und Messkarte zu hängen. Das THD+N ist außerhalb und wird nicht gefiltert. Dann kann die Messkarte in einem kleineren Messbereich betrieben werden, da sie nicht durch das Hauptsignal übersteuert wird.
RME Fireface, RME Adi2 Pro, ... mögen ja gut sein, um selbst mit Klirrfaktoren von unter -100 dB (0,001%) aufzuwarten. Die Frage ist nur, ob diese Geräte selbst unter die vom TO genannten "THD+N und Noise aktueller Audio ADC/DAC"fallen. Falls ja, muss man wirklich ne Klasse höher greifen -- und da dürften auch die Audio Precision APx5 nur dünne Luft atmen -- zumindest wenn man auf externe Notch-Filter verzichten möchte. Wenn es jedoch nicht um den AD/DA-Chip selbst geht, sondern auch die (mehr oder weniger schlechte) Implementierung, könnte man damit noch hinkommen.
Ja, ich möchte komplette Implementierungen messen. "Aktuelle ADC/DAC" zum Beispiel Schaltungen mit AKM ICs AK4458 oder AK5558 plus entsprechende Buffer/Filter. In dieser Klasse, einfach nur gehobener Standard - nicht mehr. Beim Preis einer RME ADI Pro2 komme ich in die Region wo ich mir auch ein gebrauchtes APx515 ergattern kann. Allgemein, mit einer Soundkarte andere ADC/DAC messen (die eventuell genau da drin verbaut sind) - das schließe ich mal aus.
Die RME Fireface habe ich gebraucht für ca. 400-500 € gesehen. Sie hat selbst so um die -100 .. -110 dB THD+N. Für Deinen AKM ICs AK4458 oder AK5558 werden etwa -117dB angegeben. Ich würde einmal sagen, dass beide in ungefähr der gleichen Liga spielen. Um den ADC zu messen, ob er die Parameter einhält, müsstest Du mindestens ein, besser zwei Klassen höher greifen. Und vermutlich wird auch die Implementierung, sofern diese nicht vollkommen Murks ist, kaum einen durch die Fireface messbaren Unterschied machen - vermutlich könnte das Netzteil Deines TV einen größeren Einfluss haben. Ich glaube, Du unterschätzt "einfach nur gehobener Standard - nicht mehr."
Mit dem Audio Messsystem "Clio pocket" das für die Lautsprecher Entwicklung verwendet wird, kann man wohl auch einen Verstärker messen siehe "Clio Pocket THD Messung" https://www.youtube.com/watch?v=75xKu0ogQnE Vielleicht schlägt man damit zwei Klappen auf einmal: Verstärker und Lautsprecher Messung
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AudioN00b schrieb: > Ja, ich möchte komplette Implementierungen messen. > "Aktuelle ADC/DAC" zum Beispiel Schaltungen mit AKM ICs AK4458 oder > AK5558 plus entsprechende Buffer/Filter. In dieser Klasse, einfach nur > gehobener Standard - nicht mehr. Du hast offenbar noch immer nicht verstanden, dass ein ADC bzw. DAC nur ein Teil der Kette ist und somit über den Qualitätsstandard des Gesamtgerätes nur sehr wenig aussagt. Heutige ADCs/DACs sind soviel besser als fast alle Audio Geräte brauchen würden und auch besser als die Mehrzahl der Entwickler im Gesamtgerät umsetzen könnte. Zum Vermessen der Parameter einen ADCs/DACs brauchst du viel was besseres als irgendeine Soundkarte. Aber zum messen der restlichen Schaltung rundherum, würde oft auch eine gute Soundkarte schon reichen. Den das drumherum ist meistens um mehrere Klassen schlechter ausgeführt als der ADC/DAC könnte. Auch weil die ADC/DAC Perfomance gar nicht gebraucht wird. Also jetzt sag endlich welche Geräte du messen willst. Der ADC/DAC beschreibt die Qualitätsklasse des Gerätes schon lange nicht mehr.
AKM AK4458 soll in folgenden Geräten verwendet werden: - Onkyo TX-RZ730 - Marantz SR7013 - Pioneer VSX-LX503 und Pioneer VSX-LX303 - FreeDSP Aurora 8 Kanal DSP 32 Bit ADC/DAC FIR WiFi/Bluetooth
Andi B. schrieb: > Also jetzt sag endlich > welche Geräte du messen willst. Der ADC/DAC beschreibt die > Qualitätsklasse des Gerätes schon lange nicht mehr. Es handelt sich um eigene DSP Boards. Das Soundkarten nicht ausreichen zum messen war mir eigentlich schon vorher klar. In der Firma nutzen wir für ProAudio Produkte APx500 Geräte die auch einen guten Job machen. Nur leider sind die für Hobby außerhalb des Budgets. Daher meine Frage ob es da noch was anderes gibt, aber preislich deutlich günstiger und natürlich mit Abstrichen. @Klaus W. CLIO benutze ich für Lautsprecherentwicklung, da ist es auch super aufgehoben - aber für Audio Elektronik leider nicht geeignet.
... ist ARTA Audio Measurement And Analysis Software ev. für Dich brauchbar? Gruß Horst
Ich glaube, dass Problem dürfte NICHT die Software sein. CLIO, Arta, ... sonstige Lautsprecher-Messsoftware kann auch THD+N messen ... aber wenn die Mess-AD/DA-Wandler nicht die Anforderungen schaffen, hilft die beste Software nichts. Ich glaube, mit einem 2-kanaligen RME Fireface, ADI-2, etc. (habe ich gebraucht für ca. 400-500 € gefunden) könntest Du den besten Kompromiss hinbekommen. Wenn das zu teuer ist, bleibt es bei der Soundkarten-Lösung -- wobei ich auch die RMEs fast noch zu den (Premium-)Soundkarten zählen würde.
Genau so ist es. Ich schau mir das mal mit den RME Geräten an. Wäre natürlich auch interessant zu wissen, welche Wandler und OPamps RME selbst verbaut :)
Wobei es auch Billigsoundkarten gibt/gab, die balanced I/O haben, und die bei passenden Signalpegeln an die Grenzen der verbauten ADC/DACs kommen. EMU1616m war so eine sehr gute Mess-Soundkarte. Und da hat sich in den letzten 15-20 Jahren nichts mehr getan (ausser am Marketing). Ich glaube die günstigeren APx525 haben noch immer uralt DACs und ADC verbaut, die vor mehr als 20 Jahren entwickelt wurden... Die moderneren DACs haben oft das Problem, dass sie eine messbare Welligkeit im Durchlassbereich haben, um die Verzögerung durch den digitalen Antialiasing Filter möglichst klein zu halten... => ist halt für Messzwecke nicht so der super. Wenn Zugang zu den APx Geräten hast, schau mal rein, und mach ein paar Fotos :-) Jedenfalls brauchst du die ganz obere Top Klasse zum Vermessen moderner DACs. Also APx555 oder die deutlich günstigerneAP2722 Serie gebraucht. Sonst gehen nur Bastellösungen, die die Grundwelle erst mal rausfiltern...
Wie andere ja auch schon geschrieben haben sind aktuelle codecs alle besser als 100 db. Die tatsächlichen Eigenschaften werden also von der Ausenbeschaltung, der Störfestigkeit und der Stromversorgung bestimmt, Es liegt an dir festzulegen, welche Performance du erreichen willst. Glaub mir 100 dB für ein Gesammtsystem zu erreichen, ist schon nicht mehr so ganz einfach. Been there done that. Falls du also 100 dB anstrebst sollte deine Messhardware 110 dB können, sonst wird das Ganze schnell zum Kaffeesatz lesen. Welche Wandler und OPs in der Messhardware verbaut ist völlig egal, solange die Daten eingehalten werden. Ich würde dir auch RME empfehlen, damit wirst du vermutlich etwa 100 dB Messgenauigkeit erreichen. Falls du mit dem Gedanken spielst USB Messhardware zu benutzen achte auf die Stromversorgung. Ohne ext. Stromversorgung und / oder hochwertige DC/DC Wandler bekommst du über USB vieleicht 60 db raus. Eine alte Phase26 Usb schafft unter optimalen Bedingungen etwa 96 db. allerdings 24bit nur noch mit 2 Kanälen und 48k max. Thomas
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