Hallo, ich bräuchte mal einen kleinen Rat. Ich möchte bei einer Festplatte für meinen Blog die Stromkennlinie für 5V und 12V beim Startvorgang und im Idle aufzeichnen. Ich bin zwar Techniker für Elektrotechnik, komme aber aus höheren Leistungsbereichen. Zumindest über Grundkenntnisse der Analogtechnik verfüge ich. Meine Idee war zuerst ein 4Ch Oszilloskop mit zwei Stromzangen zu benutzen. Bei einem Budget von 1000€-1500€ fällt das leider aus. Ich denke ein 4Ch Oszilloskop ist da auf jeden Fall drin und zur Strommessung ICs welche den Strom an einem Messwiderstand in Spannung umwandeln. Haut das hin? Welches Oszilloskop mit 4 Kanälen (Klassisches Gerät aber mit digitaler Aufzeichnung, ich drehe lieber an Schaltern, als irgend ein USB Kästchen anzuschließen) wäre zu empfehlen? Was muss noch in die Messschaltung mit rein? (Evtl Dioden oder ähnliches zum Schutz?) Viele Grüße, Johannes
Johannes S. schrieb: > Welches Oszilloskop mit 4 Kanälen (Klassisches Gerät aber mit digitaler > Aufzeichnung, ich drehe lieber an Schaltern, als irgend ein USB Kästchen > anzuschließen) wäre zu empfehlen? Was meinst mit klassischen Geraet? Ein analoges Oszilloskop mit Roehre und vier Kanaelen? Baut keiner mehr, da keine Nachfrage. DSOs sind Standard und haben analoge Oszilloskope fast vollstaendig verdraengt. Ich wuerde das Rigol DS1054Z empfehlen. Es ist ein bewaehrtes Geraet mit 4 Kanaelen und ist locker in deinem Budget.
Hallo, welche Ansprüche hast Du an Speichertiefe (Aufzeichnungsdauer), Abtastrate und Bandbreite? Es gibt auch günstige DC-taugliche Stromzangen, allerdings halt nur ca 20 kHz Bandbreite z.B. diese hier: https://www.picoauto.com/products/current-clamps/20-a-60-a-dc-current-clamp (Preis ist netto da kommt also noch die MWST drauf; erhältlich bei den üblichen Verdächtigen wie Meilhaus, RS-Components...). Johannes S. schrieb: > und zur > Strommessung ICs welche den Strom an einem Messwiderstand in Spannung > umwandeln. Haut das hin? Die Messwandler sind so ausgelegt daß bis zu 200mV Spannungsabfall am Shunt für den vollen Meßbereich benötigt werden. Alternativ könnte man auch ein Oszi mit differentiellen Eingängen verwenden. Gruß Anja
olibert schrieb: > Was meinst mit klassischen Geraet? Ein analoges Oszilloskop mit Roehre > und vier Kanaelen? Baut keiner mehr, da keine Nachfrage. Das würde auch nicht in den Kostenrahmen passen. > Ich wuerde das Rigol DS1054Z empfehlen. Es ist ein bewaehrtes Geraet mit > 4 Kanaelen und ist locker in deinem Budget. Ich denke auch, das ein solches Gerät passen würde, wenn die gemeinsame Masse der vier Kanäle nicht stört.
Die Messung selbst würde ich mit ausreichend großen Shunts machen, um ein 'starkes' Messsignal zu bekommen. Alternativ kleineren Shunt, wenn der Spannungsabfall stört und mit INA194 verstärken. Dann ist auch der gemeinsame Massebezug kein Problem mehr.
Vielen Dank für die vielen Ideen! Ich meinte schon ein digitales Oszilloskop aber halt mit Display und nicht als kleine Blackbox. Bei dem Rigol in Vollausstattung für 400€ bleibt ja noch viel Budget übrig. Ich habe ja jetzt gesehen das es für 100€ (wie Anja geschrieben hat) oder mehr auch schon Strommesszangen gibt. Damit könnte ich ja etwas bastelei verhindern. welche würden da bis 500eur pro stück am meisten taugen?
Johannes S. schrieb: > welche würden da bis 500eur pro stück am meisten taugen? Du hast noch nicht gesagt welchen Strommeßbereich und welche Bandbreite Du brauchst. Abgesehen von Auflösung und Genauigkeit. Wobei ich fürchte daß die meisten Stromzangen 20/30A eh schon zu grob sind und du mehrere Windungen der Zuleitung in die Zange legen mußt. Also wahrscheinlich eher eine 5A Zange: https://www.pb-messtechnik-shop.de/epages/15475942.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15475942/Products/CP5_10 Normalerweise haben Stromzangen nur etwa 1% Genauigkeit. Gegenüber einem Oszi mit 8 Bit Auflösung und 3-5% Genauigkeit spielt das auch keine Rolle. Es gibt aber auch Oszis mit 1% Genauigkeit und 12 Bit A/D-Wandler-Auflösung. Gruß Anja
Stimmt, der Messbereich sollte bei 0-5A liegen. Das reicht locker. Es geht ja um 0-30W~. Bei der Auflösung bin ich mir nicht sicher. In diesem Artikel über eine Surveillance HDD habe ich Diagramme vom Hersteller verwendet. Jetzt gibt es aber auf einer anderen Plattform die Absprache solche Messungen selbst durch zu führen. https://fireblsblog.de/reviews/seagate-reviews/seagate-skyhawk-ai-14tb-im-test/ (im unteren Drittel, einfach runter scrollen) sind da die 8Bit ausreichend?
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Ich würde dafür ein Tischmultimeter wie zB. ein Keithley 6500 nehmen! Damit misst du dann wirklich auf uA genau..Shunt mit Opamp würde ich mir nicht antun. LG
Das schaut ja interessant aus! Wie funktioniert das mit den vier Messungen gleichzeitig? Benötigt man dann diese 10Fach Zubehör Karte?
Ja..ich denke schon. Allerdings kannst du sicher auch hintereinander messen. Das ist halt eine andere Liga, 6 1/2 Stellen bekommst du mit keinem Oszilloskop/Verfahren hin. LG
Arno K. schrieb: > Ich würde dafür ein Tischmultimeter wie zB. ein Keithley 6500 nehmen! und das mißt dann mit 250kS/s so wie im Diagramm? Das kann nicht mal das HP3458A. (Maximal 100kS/s mit 16 Bit). By the way: mein Oszi kann 62,5 MS/s mit 16 Bit (auf einem Kanal) oder 125 MS/s mit 14 Bit auf 4 Kanälen, wobei das hier nicht nötig wäre. Johannes S. schrieb: > sind da die 8Bit ausreichend? Wenn es nur um eine Übersichtsmessung wie im gezeigten Diagramm geht: ja. (Die Diagramme sehen auch nur wie 8-Bit Aufzeichnungen aus und sind stark verrauscht; eine 5V-Leitung mit fast 2Vpp Rauschen würde ich mich nicht trauen zu veröffentlichen. Da würde ich erst mal versuchen den Tastkopf besser zu positionieren oder ein Math-Filter im Oszi nehmen). Entscheident ist die Speichertiefe: im Diagramm 5MS/Kanal für 20 Sekunden mit 250 kS/s. Also wenn Du alle 4 Kanäle gleichzeitig aufzeichnen willst solltest Du beim Rigol die 24 MS Option haben. Gruß Anja
Johannes S. schrieb: > Hallo, > > ich bräuchte mal einen kleinen Rat. > > Ich möchte bei einer Festplatte für meinen Blog die Stromkennlinie für > 5V und 12V beim Startvorgang und im Idle aufzeichnen. Rigol etc. wie schon genannt ist ok. Messung über zwei Shunts und Current Sense Amplifier Schaltung / IC z.B AD8211. ... oder für Bastelfaule zwei gebrauchte Trennverstärker aus der Bucht. Z. B. ebay 292990705053, 132966761014 oder 301866566950, bei den Grenzfrequenzen aufpassen, 10 kHz sind gängig, gibt aber auch langsame mit 3 Hz. Hersteller: Knick, Phönix, ATR und Weitere. Butzo
Mal ganz ernsthaft, mit ein wenig Gehirnschmalz kann das jeder routinierte Elektronikbastler heute mit wenig Aufwand selber bauen. Fuer die Messung ueber den Shunts z.B. den MAX9938. Die integrierten 10/12 bit-Wandler haben genug Geschwindigkeit und Aufloesung um einen Plattenstart aufzuzeichnen. Ein Oszi braucht man da eigentlich nur bei der Programmierung und beim Zusammenbau. Danach kann es wieder in den Schrank...
Johannes S. schrieb: > Ich habe ja jetzt gesehen das es für 100€ (wie Anja geschrieben hat) > oder mehr auch schon Strommesszangen gibt. Damit könnte ich ja etwas > bastelei verhindern. > welche würden da bis 500eur pro stück am meisten taugen? Die hier https://www.voelkner.de/products/227602/Chauvin-Arnoux-E3N-Stromzangenadapter-Messbereich-A-AC-Bereich-50mA-100A-Messbereich-A-DC-Bereich-50mA-100A.html ist ganz ordentlich. DC - 100 kHz, Messbereiche 10 A / 100 A.
Da ich bereits gut ausgelastet bin durch verschiedene Tätigkeiten (+Schichtarbeit)würde ich gerne auf basteln verzichten. Ich muss diesen "Prüfstand" bis mitte/ende März zum laufen bringen. Daher wäre etwas fertiges vorzuziehen. Die Chauvin Arnoux E3N Stromzangenadapter würden vom Budget her besser passen mit 2x340 EUR Brutto statt 2x 513 EUR Netto https://www.voelkner.de/products/227602/Chauvin-Arnoux-E3N-Stromzangenadapter-Messbereich-A-AC-Bereich-50mA-100A-Messbereich-A-DC-Bereich-50mA-100A.html + Rigol DS1054Z Wäre das eine passende Konfiguration? Die Idee mit dem Tischmultimeter finde ich zwar super, jedoch würde ich gerne Gleichzeitig messen.
Johannes S. schrieb: > Wäre das eine passende Konfiguration? Im Prinzip ja. Die billigere Stromzange erkaufst Du halt mit mehr Rauschen (6 mVpp = 60 mApp bzw. Auflösung 50mA siehe RS-Components Datenblatt gegenüber sonst üblicher Auflösung von 1-10mA) und etwas schlechterer Genauigkeit (3% anstelle sonst üblicher 1%). In meinen Augen ist das ein schlechtes Preis/Leistungsverhältnis. Es sei denn man braucht tatsächlich über 30A. Dann schon eher: (Wenn auch der Meßbereich von 30A nicht optimal für die 2-5A paßt.) https://www.picotech.com/accessories/current-probes-clamps/30-a-precision-current-probe-bnc Und auch hier täglich einen neuen 9V-Block ... Gruß Anja
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