Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltplan + Layout für Stepdown-Wandler ok?


von Martin (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Forum,

ich benötige für meine Platine einen Stepdown-Wandler und habe mir den 
MAX5033BASA+ ausgesucht. Dieser wandelt von 48V (max. 76) auf 5V.

https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5035.pdf

Im Datenblatt des ICs gibt es Layout Empfehlungen.
Desweiteren gibt es ein Beispiellayout für den MAX5035 (identisch, nur 
bis 1A statt 500mA).

https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5035EVKIT.pdf

Allerdings gibt es schon da geringe Unterschiede zwischen EV-Kit Layout 
und DaBla-Empfehlungen.

Trotzdem habe ich versucht beides als Vorlage für mein Layout zu 
verwenden.
Das Resultat im Anhang...

Hätte jemand evtl. Lust, hier mal drüber zu schauen?

Die Platine ist insgesamt 4-lagig (wegen dem Rest, der noch drauf 
kommt.)
Im Bereich des Wandlers liegen die meisten Flächen und Traces auf dem 
Top-Layer. Nur eine Leiterbahn (On/Off/Shutdown) wird über den Bottom 
Layer geführt.
Die obere Innenlage ist eine Massefläche...

Vin kommt später von links und geht dann direkt an den C1+

Was meint ihr? Taugt das so?

Vielen Dank für eure Unterstützung!!!

Maddin

: Verschoben durch Moderator
von ggdf (Gast)


Lesenswert?

Bitte auch die passende BOM posten.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Ohne die Schaltung im Detail kontrolliert zu haben:
Ich würde parallel zu den Elkos am Eingang und Ausgang noch je eine 
100nF Keramik-C spendieren.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Huhu,

vielen Dank schonmal.

BOM:
1
C1  47uF  EEVFK2A470Q  PANASONIC-FK-H13  Panasonic Aluminum Electrolytic Capacitors, FK Series, Type: V
2
C2  100nF / 16V  C-EUC0805  C0805  CAPACITOR, European symbol
3
C3  100nF  C-EUC0805  C0805  CAPACITOR, European symbol
4
C4  33uF  KEMET-T491D336K016AT  EIA-7343-31  KEMET T491 Industrial Grade MnO2 Tantalum Capacitors
5
D1  STPS2H100A  STPS2H100A  SMA  STMicroelectronics Schottky Power Rectifier
6
IC1  MAX5033BASA+  MAX5033BASA+  SOIC8  maxim 500mA, 76V, High-Efficiency, Step-Down DC-DC Converter
7
L1  220uH 10%  SRR1260-221K  SRR1260  Bourns SRR1260 Series - Shielded SMD Power Inductors
8
R1  1M  R-EU_R0805  R0805  RESISTOR, European symbol
9
R2  384K  R-EU_R0805  R0805  RESISTOR, European symbol

LG, Maddin

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Ich würde parallel zu den Elkos am Eingang und Ausgang noch je eine
> 100nF Keramik-C spendieren.

Hi Dietrich,

Danke für den Tip. Das kann sicher nicht schaden.
Nicht im Layout zu sehen, da ich es eher dem zugehörigen "Platinenrest" 
zuordne, sitzt auch noch ein Panasonic Elko 1000uF / 6.3V. Im Schaltplan 
oben wäre das der C23...

Die 100nF setze ich ein.

:)

von Miwi (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:


> Das Resultat im Anhang...
>
> Hätte jemand evtl. Lust, hier mal drüber zu schauen?


Paßt beinahe: verbinden Ausgangs-GND auf Top mit Eingangs-GND als 
Fläche.

Schiebe die dünne VCC-Leitung im Norden ein bischen weiter nach Norden 
und sorge dafür das die GND-Fläche auch dort zu dem GND-Pin vom Chip 
kommt.

Dem Eingang am Chip so nahe wie möglich einen ausreichend 
dimensionierten Kerko (100n/100V) spendieren, der Elko ist für die 
Schaltfrequenz nicht sonderlich wirksam, das macht sich dann in den 
leitungsgebundenen Störungen lustig bemerkbar.

Der Rest sind Kleinigkeiten, die sich im Handumdrehen lösen lassen:


Der Switching-Node ist riesig, der wird Dir kapazitiv lustig in der 
Gegend herumsauen, schau das Du den kleiner bekommst, der Stromfluß ist 
recht eindeutig, daher braucht es da keine Fläche, ausreichend 
dimensionierte Leiterbahnen sind ok. .

D4 so drehen das Kathode nach Norden zeigt, die GND-Schleife von C4 zu 
Anode D1 so kurz wie möglich und eben als Massefläche ausführen...

Ansonsten: paßt schon, es wird schon funktionieren.

PS: sei so gut und nimm Polymer-Elkos und keine Tantals bei C4. Tantals 
sind zwar ok aber immer noch tickende Zeitbomben und auch politisch 
nicht unbedingt die ideale Lösung.

Wir haben seit Jahren keine Tantals mehr in Verwendung, eine kluge 
Verwendung von Kerkos (und dem Wissen um deren Spannungsabhängigkeit), 
Elkos, Polymerelkos und Ferriten haben Tantals unnötig gemacht....

von Miwi (Gast)


Lesenswert?

Martin schrieb:

> Das Resultat im Anhang...

PS - der Schaltplan ist grauenhaft. Ist es so schwer mit dem verwendeten 
CAD Text sauber zu platzieren und unnötige Infos nicht im Schaltplan 
anzeigen zu lassen?

Diese sinnbefreiten Ringerl an den Bauteilen, doppelte Pinbezeichnungen, 
Signalleitungen durch Text, zB. bei D1, sowas macht man nicht.

Und schon gar nicht veröffentlicht man sowas. Punkt.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Hallo MiWi,

vielen Dank für Deine wertvollen Tips. Ich werde das so umsetzen.

Aber zwei Fragen hätte ich noch.

> Der Switching-Node ist riesig...
Meinst Du das auf das Gehäuse bezogen oder die 220uH?

> sei so gut und nimm Polymer-Elkos
Mit denen habe ich noch nie gearbeitet, finde aber auch nur zwei 
Varianten. Aluminium-Polymer und Tantal-Polymer Kondensatoren. Wenn Du 
schreibst, die Verwendung von Tantal sei politisch nicht korrekt, meinst 
Du vermutlich die Alu Kondensatoren, oder?

> PS - der Schaltplan ist grauenhaft.
Sorry... Ich bin mit Eagle noch nicht so vertraut und weiß weder, wie 
ich die nervigen Kreise wegkriege noch wie man die Beschriftung in eine 
Leserichtung drehen kann. :/
Finde ich sicher noch raus.

1000 Dank!

von Willi S. (ws1955)


Lesenswert?

Ausgangselko:
Hier empfehle ich entweder 3* MLCC 10uF mit mindestens 16V 
(DC-Bias-Problem) und natürlich X7R oder X5R oder besser einen 
Polymer-Elko, weil ja die Bauhöhe hier gar keine Rolle spielt. Panasonic 
16SVPC39MV (39u/16V, 25mR, 2500mA, D5H6). Bei ILpp 250mA kann einen 
Ripple unter 10mVpp erwarten.

PCB-Design:

Na gut, die reinen IC-Verluste dürften 250mW nicht übersteigen, aber 
auch hier muss man bedenken, dass die Abgabe an die Umgebungsluft den 
Chip um mindestens 170/4= 43°C erhöht. Chiptemperatur bei 40°C Umgebung 
+43 sind 83°C. Ist noch kein Problem, aber wenn man mit einfachen 
Mitteln besser kühlen könnte, dann sollte man es tun.

Haupterzeuger ist der Mosfet Schalttransistor und dessen Wärme wird am 
Besten über seinen Drain abgeführt, beim Switcher also VIN Pin 7. Jeder 
Quadratmillimeter an Kupfer an diesem Pin ist ein Vorteil !!

Im vorliegenden PCB-Design gibt es zwar eine dickliche Leiterbahn zum 
C1, wird aber von diesem weitgehend abgedeckt. Eine Konvektion kaum 
möglich. Vielmehr müsste man ein bisschen Fläche auf der "anderen" 
PCB-Seite spendieren.

Und tatsächlich wird es auch gemacht im MAXIM EV Kit Design. Wenn man 
genau hinschaut: Pin 7 geht üner 2 Vias auf die Unterseite und hier eine 
breitere Leiterbahn zum C1, eben völlig frei liegend, gut für Konvektion 
oder ggfs sogar Montage auf ein Blech etc.

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Hallo Willi,

oh mann - ich wünschte, ich hätte euer Verständnis von/für diese 
Converter Schaltungen.

Vielen Dank erstmal.

OK, also den C4 am Ausgang werde ich gegen einen Alu-Polymer C tauschen.

Die Sache mit der Temperatur wollte ich am Prototyp mal ausprobieren.
Aber wenn Du von einer zu erwartenden Erwärmung von +43 sprichst, dann 
könnte das in meinem Fall schon zum Problem werden.
Die Platine soll nämlich vergossen werden. OK - das muss ich mal messen, 
wenn die Platine fertig ist.

Vorab als Maßnahme wäre es natürlich schon möglich, den Bottom Layer mit 
etwas Kupfer zu versehen und mittels Vias mit dem Polygon auf dem Top 
Layer zu vernähen. Da hätte ich ca. 20x20mm frei.

Der stromführende Pfad auf dem Top Layer würde ja sinnvollerweise 
bleiben, oder? Das hieße, die zusätzliche Fläche hat nur die Aufgabe der 
Wärmeabführung. Hab ich das richtig verstanden?


Und dann hätte ich auch noch eine Frage.


Der oben gezeigte Teil der Platine hat derzeit seine eigene Massefläche.

L1 = Top
L2 = GND
L3 = leer (im Bereich des Wandlers)
L4 = Bot

Aber das Ganze kommt ja auf eine Platine mit dem Rest der Elektronik.

Wie sollte man die Spannungsversorgung hier eigentlich routen?

Behält der DC Wandler seine eigene "exklusive" Massefläche und die 
VCC/GND Verbindung zum Rest wird vom Ausgangs-C mit Leiterbahnen 
hergestellt?

Oder wird die Massefläche unter dem Wandler durchgehend mit der 
restlichen Massefläche der Gesamtplatine vereint und nur VCC wird über 
den Ausgangs-C geführt?

Vielen Dank für eure Hilfe. Ich habe das noch nie gemacht :)

LG, Maddin

von Willi S. (ws1955)


Lesenswert?

Hi Martin,

besondere Gedanken über GND kannst du dir in diesem Niedrigstrombereich 
sparen und du hast ja ohnehin eine ganze Fläche gemacht für GND. Eine 
Beachtung gibt es nur im engsten Bereich des Schaltregler-IC: Dessen 
Masse sollte einen direkten bzw möglichst kurzen Weg zum Ausgangselko 
haben. Der GND Punkt vom Elko ist der Bezugspunkt für Regler, Lasten und 
Messungen.

Ein Layer ganz leer verbietet sich schon alleine rein mechanisch. Um die 
mechanischen Spannungen minimal zu halten, sollten die 
Kupferflächenanteile der Layer möglichst symmetrisch sein. Worst case 
gibt es sonst im Laufe der Zeit Haarrisse und Ablösungen von Pads.

Das Vergießen kann sogar förderlich sein in puncto Wärmeabführung. Falls 
möglich und nicht zu teuer, wähle eine Vergußmasse mit guter 
Wärmeleitung. Siehe übrigens die vergossenen DCDC-Module, durch die 
große Oberfläche der Aussenhaut ist die Wärmeableitung sogar besser als 
bei offener Technik.

von Willi S. (ws1955)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mein Taschenrechner hat sich beschwert über die ständigen Tippfehler und 
Irrtümer, drum eine Spielerei mit ein paar Zeilen html:
http://ws55.de/T/BUCK.html

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


Lesenswert?

Dreh mal die Kombination aus L1 und C4 90° im Uhrzeigersinn. Das rückt 
den Masseanschluss vom Ausgangskondensator viel näher an den 
Eingangskondensator.
Dann schau dir mal an, was man unter thermal traps im Zusammenhang mit 
tombstoning versteht. Wenn deine Platine maschinell gelötet wird, sehe 
ich da mögliche Probleme bei C2.
Kannst du C1 durch 2x 10 µF / 100 V Keramikkondensatoren ersetzen? Das 
würde dein Layout EMV-technisch noch etwas begünstigen. Kostet ggf. aber 
mehr.

von Volker (Gast)


Lesenswert?

Kevin K schrieb:

> Dreh mal die Kombination aus L1 und C4 90° im Uhrzeigersinn. Das rückt
> den Masseanschluss vom Ausgangskondensator viel näher an den
> Eingangskondensator.

Dies würde ich ebenfalls als wichtigste Verbesserung vorschlagen.

Und die Feedback Leitung nicht am Spulenpad sondern am Ausgangs C 
abgreifen.

Gruß
Volker

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.