Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MosFET Auslegung


von Bastian W. (jackfrost)


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Hallo,

ich will einen Brauschrank mit einem Leistungswiderstand heizen. Dazu 
will ich den Strom mit einem IRLL3303 schalten. Ausgehend von dem 
Datenblatt http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irll3303.pdf
sollte ich bei einer Gatespannung von 3,3V keine Probleme haben bei 
einem Strom von 1,67 A bei 24V am Widerstand, oder ?

Bei dem SOA Diagramm hab ich meine Schwierigkeiten. Wenn ich von einem 
RDson von ~0,1R ausgehen, hab ich am Mosfet eine Spannung von 0,28 V. 
Damit bin ich dann im sicheren Bereich, oder ?

Gruß JackFrost

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Bastian W. schrieb:

> ich will einen Brauschrank mit einem Leistungswiderstand heizen. Dazu
> will ich den Strom mit einem IRLL3303 schalten. Ausgehend von dem
> Datenblatt http://www.irf.com/product-info/datasheets/data/irll3303.pdf
> sollte ich bei einer Gatespannung von 3,3V keine Probleme haben bei
> einem Strom von 1,67 A bei 24V am Widerstand, oder ?

Nun, spezifiziert sind im Datenblatt 4,5V. Ob auch 3,3V reichen,
musst Du ausprobieren.

von Jörg R. (solar77)


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Bastian W. schrieb:
> Dazu will ich den Strom mit einem IRLL3303

Bei der Auswahl des Mosfet würde ich die definierten Rds(on) Werte aus 
der Tabelle nehmen. Und danach sind die Werte erst ab 4,5V Ugs 
spezifiziert. Der IRLL3303 ist meiner Meinung nach daher nicht geeignet. 
Muss es ein SMD sein?

von Bastian W. (jackfrost)


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Jörg R. schrieb:
> Bastian W. schrieb:
>> Dazu will ich den Strom mit einem IRLL3303
>
> Bei der Auswahl des Mosfet würde ich die definierten Rds(on) Werte aus
> der Tabelle nehmen. Und danach sind die Werte erst ab 4,5V Ugs
> spezifiziert. Der IRLL3303 ist meiner Meinung nach daher nicht geeignet.
> Muss es ein SMD sein?

Ich will schon auf SMD gehen da ich hier zwei Kanäle brauch zusammen mit 
dem Rest wird mit das mit THT zu groß.

Ich kann leider die 24V für das Gate nicht nehmen, da der Mosfet ja 
maximal +/- 16V am Gate haben darf. Oder macht es hier Sinn das Gate mit 
einer Zener Diode zu schützen ? Von den IRLL3303 hab ich noch einige da, 
sonst wenn die nicht passen muss ich mir andere suchen.

Gruß JackFrost

von Jörg R. (solar77)


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Bastian W. schrieb:
> Von den IRLL3303 hab ich noch einige da,
> sonst wenn die nicht passen muss ich mir andere suchen.

Die Teile kosten fast nix. Daher würde ich einen passen LL Mosfet 
nehmen. Einen für den 3,3V Ugs spezifiziert ist. Den kannst Du direkt 
vom uC ansteuern, so dass meiner Meinung nach Q2 und Q3 entfallen 
könnten. Deren Sinn erschließt sich mir in der aktuellen Schaltung auch 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Anderer Vorschlag:
ziehe das Gate mit einem passiven Spannungsteiler aus der 24V-Versorgung 
auf ca. 10V. Wenn du willst kann das auch ein Spannungsteiler aus einem 
R und einer Z-Diode sein.

Dann nimmst du den NPN-Transistor in Emitterschaltung und ziehst das 
Gate runter, wenn du ausschalten möchtest.

Insgesamt braucht das auch nicht mehr Platz weil du einen der 
Treibertransistoren sparst. Gerade so Einzeltransitoren finde ich immer 
unhandlich groß, wenn mehr als einer davon notwendig ist.
Nachteil wäre, dass bei abgeschaltetem uC die Last eingeschaltet ist.

von HildeK (Gast)


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1. es gibt nMOSFETs, die bei 2.5V spezifiziert mehr als die 2A schalten.
2. wozu den R1 und wie groß soll der sein, wenn du gleichzeitig den 
Aufwand mit den Treibertransistoren spendierst?
3. auch R2 ist nicht sinnvoll, er wird gegen die Transistoren nichts 
bewirken. Wenn schon, dann direkt an den Eingang des Treibers.

von Klaus (Gast)


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Ich hab mir für solche Aufgaben den BUK98150-55A ausgesucht, und davon 
einige für kleines Geld bei Ali bestellt.

Das Gate kommt direkt an den µC und die Last an Drain. Bei einem Heizer 
würd ich sogar den Pulldown einsparen. Wenn das Teil mal für ein paar 
Millisekunden bei einem Reset an ist, stört das niemand. Kleiner gehts 
nimmer.

MfG Klaus

von MaWin (Gast)


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Bastian W. schrieb:
> Bei dem SOA Diagramm

Das spielt im Schaltbetrieb keine Rolle.

Bastian W. schrieb:
> ich will einen Brauschrank mit einem Leistungswiderstand heizen

Heizungen sind träge, da reicht langsames Schalten, du kannst den 
Treiber, der 0.7V kostet, weglassen

Schalte einen 2.7V MOSFET wie AO3400A direkt mit dem uC Ausgang, R1 und 
R2 kannst du dranlassen.

von Jörg R. (solar77)


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Vorschlag, so sollte es auch funktionieren. Ok ist aus technischer Sicht 
nicht notwendig, löst aber das Problem mit der sonst zu geringen 
Gatespannung für den IRLL3303.

Aber...wenn der TO den OK bestellen muss könnte er auch gleich einen 
besseren Mosfet bestellen;-( Der könnte dann gleich vom uC angesteuert 
werden.

von Andreas B. (bitverdreher)


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von M. K. (sylaina)


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Also ich denke schon, dass man für 1.67 A den IRLL3303 nehmen kann. 
Immerhin gibt es für 3.3V Gate-Source-Spannung (Ugs) im Diagram "typical 
output charateristic" sogar eine Kurve für 3.0V Ugs und da stellt sich 
bei 3.0 V Ugs typisch ein Uds von unter 0.2 V ein. Also für unter 2 A 
kann man den IRLL3303 meiner Meinung nach durchaus mit 3.3 V ansteuern 
wenn es einen nicht stört, dass man so zwischen 100 und 200 mV 
Spannungsfall über der Drain-Source-Strecke hat.

von Olaf (Gast)


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> 2. wozu den R1 und wie groß soll der sein, wenn du gleichzeitig den
> Aufwand mit den Treibertransistoren spendierst?

Fuer den Widerstand gibt es zwei Gruende.

1. Man kann durch geschickte Auswahl die Einschaltzeit passend zu seiner 
Anwendung auslegen und hat dann weniger EMV-Probleme.

2. Die Kapazitaet zwischen Gate und Drain kann dafuer sorgen das am Gate 
eine zu hohe Spannung entsteht welche dir deine Ansteuerung kaputt 
macht. Allerdings ist das wohl eher ein Problem wenn man direkt vom 
Mikrocontroller ausgeht.

Ich sehe den in der Regel vor und dimensioniere dann in der endgueltigen 
Schaltung nach Oszibild.

Olaf

von Andreas B. (bitverdreher)


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M. K. schrieb:
> Also für unter 2 A
> kann man den IRLL3303 meiner Meinung nach durchaus mit 3.3 V ansteuern
> wenn es einen nicht stört, dass man so zwischen 100 und 200 mV
> Spannungsfall über der Drain-Source-Strecke hat.

Das sind typische Werte, nicht garantierte. Diese können erheblich höher 
liegen. Selbst wenn: Was glaubst Du, was ein SOT223 mit 400mW (0,2V*2A) 
Verlustleistung macht?

von Roland E. (roland0815)


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Nimm einen Smartfet wie AOZ1360 oä. Der geht direkt mit 3,3v am Gate, 
ist Highside und gegen Überlastung geschützt.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Olaf schrieb:
> Fuer den Widerstand gibt es zwei Gruende.

Ich habe nach dem Wert gefragt, weil du einen Treiber verwendest und 
dann mit einem Widerstand der Vorteil des Treibers wieder zunichte 
gemacht.
Wenn R1 nur max. 10Ω hat: ok. Hat er deutlich mehr, dann kannst du dir 
den Treiber sparen.

von HildeK (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das sind typische Werte, nicht garantierte. Diese können erheblich höher
> liegen. Selbst wenn: Was glaubst Du, was ein SOT223 mit 400mW (0,2V*2A)
> Verlustleistung macht?

Naja, der Einwand von M.K. ist schon auch o.k.:
- für ein Einzelstück kann man das nach dem Aufbau mal ausmessen. In 
sehr vielen Fällen wird man deutlich weg sein von den in Datenblatt 
angegebenen Maximalwerten und liegt meist sehr nahe bei den typischen 
Werten.
- Das SOT223 ist mit 1W bei minimalem Footprint und mit über 2W bei 
einem Quadratzoll Platinenfläche auf FR4 angegeben - bei 25°C. Da kann 
man sich wenige 100mW schon leisten.
Wenn ich den FET extra kaufen muss, würde ich einen anderen nehmen, 
klar.
Dein Einwand, Andreas B., ist aber auch berechtigt: der Ausgang des 
Steuerelements muss nicht 3.300V bringen, es könnten auch nur 3.1V sein. 
Und dann bewegt man sich schon langsam in die Grenzregionen.

von Wolfgang (Gast)


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Bastian W. schrieb:
> Wenn ich von einem RDson von ~0,1R ausgehen …

Davon ist im Datenblatt bei 3.0V Ansteuerung nichts zu sehen (Fig. 1)

von M. K. (sylaina)


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Andreas B. schrieb:
> Was glaubst Du, was ein SOT223 mit 400mW (0,2V*2A)
> Verlustleistung macht?

Mit hinreichender Kühlung: Nix nennenswertes (1 W Verlustleistung 
zulässig bei minimalem Footprint). Und im Schalterbetrieb hats nen 
negativen Temperaturkoeffizient.

Wie gesagt, wenn man das Teil in der Schublade hat und nicht grad ne 
Serienproduktion anstrebt hätte ich keine Schmerzen damit, das Teil 
genau dafür zu benutzen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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M. K. schrieb:
> Mit hinreichender Kühlung: Nix nennenswertes (1 W Verlustleistung
> zulässig bei minimalem Footprint). Und im Schalterbetrieb hats nen
> negativen Temperaturkoeffizient.
OK, 1W macht er, aber Schalterbetrieb ist das ja fast nicht mehr.

M. K. schrieb:
> Wie gesagt, wenn man das Teil in der Schublade hat
Notfalls ok, aber der TO fragt nach einem sicheren Betriebsbereich. Und 
genau das halte ich eben nicht für gegeben.

von M. K. (sylaina)


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Andreas B. schrieb:
> OK, 1W macht er, aber Schalterbetrieb ist das ja fast nicht mehr.

SOA-Diagram angeschaut? Das ist mitten drin im Schalterbetrieb statt nur 
dabei. Bei den Kernnenndaten (4,6A und 0,031Ω) verheizt das Teil rund 
650 mW, warum sollte also bei weniger als 400 mW das fast kein 
Schalterbetrieb mehr sein?

Andreas B. schrieb:
> Notfalls ok, aber der TO fragt nach einem sicheren Betriebsbereich. Und
> genau das halte ich eben nicht für gegeben.

Den Diagrammen nach ist er da aber völlig drin. Ja, das sind nur 
typische Werte aber das bedeutet nicht, dass man jetzt einen FET 
erwischt, der elendig weit davon weg liegt. Im Worst-Case liegt man 
jetzt vielleicht ± 10% daneben. Wenn man also bedenkt, dass schon die 
3.0 V Kennlinie auch mit einem ±10% Band noch völlig OK ist und man eh 
mit 3.3 V an die Sache ran will...also IMO passt das Locker. Klar, es 
geht schöner. Gings jetzt um den Zukauf würde ich hier auch nach einem 
FET schauen, der besser geeignet ist. Aber es geht hier ja darum, dass 
man den FET in der Schublade hat und sich fragt ob man ihn nehmen kann. 
Und wie gesagt, IMO macht der das locker mit wenn gleich er auch nicht 
ideal ist.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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M. K. schrieb:
> SOA-Diagram angeschaut? Das ist mitten drin im Schalterbetrieb statt nur
> dabei.

Bei 10ms Pulsen, ja. Dauerbetrieb ist bei diesem SOA Diagramm ja leider 
nicht ersichtlich. Ob er dann noch drin ist?
Im übrigen unterscheiden sich unsere Ansichten nicht allzuweit. Nur daß 
ich eben sicheren Betrieb etwas anders (nämlich konservativ) definiere. 
Und da im DB bei 3.3V (geschweige denn bei 3.0V) kein RDson zu finden 
ist, gehe ich eben vom worst case aus. Persönlich würde ich daher einen 
geeigneten MosFet wählen.
Aber wie Du schon sagtest: Wenn er den schon in der Kiste liegen hat 
spricht nichts dagegen, das mal auszuprobieren. Dann sollte man aber 
schon mal die T des MosFets im Betrieb prüfen.

von M. K. (sylaina)


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Andreas B. schrieb:
> Bei 10ms Pulsen, ja. Dauerbetrieb ist bei diesem SOA Diagramm ja leider
> nicht ersichtlich. Ob er dann noch drin ist?

Sicher ist er bei den Parametern dann noch drin. Ist ja nicht so, dass 
er knapp an der 10ms Kennlinie ist. Er ist quasi maximal weit weg davon.

Andreas B. schrieb:
> Nur daß
> ich eben sicheren Betrieb etwas anders (nämlich konservativ) definiere.
> Und da im DB bei 3.3V (geschweige denn bei 3.0V) kein RDson zu finden
> ist

Da musst du aber noch mal genauer hinschaun. Erwartest du so eine Angabe 
wie : RDSon = x Ohm @ 3.0 V Ugs? Das würde Datenblätter ziemlich 
unübersichtlich machen wären sie so aufgebaut. Ich geb mal einen Tipp: 
Bei 2 A hat man RDSon ca. 100 mOhm @ 3.0 V Ugs und diese Daten hab ich 
aus dem Datenblatt abgelesen ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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M. K. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Bei 10ms Pulsen, ja. Dauerbetrieb ist bei diesem SOA Diagramm ja leider
>> nicht ersichtlich. Ob er dann noch drin ist?
>
> Sicher ist er bei den Parametern dann noch drin. Ist ja nicht so, dass
> er knapp an der 10ms Kennlinie ist. Er ist quasi maximal weit weg davon.
Die SOA für Dauerbetrieb liegt unter der Kurve für 10ms. Also völlig 
unbekannt.

M. K. schrieb:
> Da musst du aber noch mal genauer hinschaun. Erwartest du so eine Angabe
> wie : RDSon = x Ohm @ 3.0 V Ugs? Das würde Datenblätter ziemlich
> unübersichtlich machen wären sie so aufgebaut.
Bei Logic level MosFets, die für 3V gedacht sind, steht so etwas drin. 
Nämlich bei ca 3V, bei ca. 5V und für 10V.

> Ich geb mal einen Tipp:
> Bei 2 A hat man RDSon ca. 100 mOhm @ 3.0 V Ugs und diese Daten hab ich
> aus dem Datenblatt abgelesen ;)
Du machst mich neugierig. Woher leitest Du das ab?

: Bearbeitet durch User
von qwerzuiopü+ (Gast)


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Andreas B. schrieb:
>> Ich geb mal einen Tipp:
>> Bei 2 A hat man RDSon ca. 100 mOhm @ 3.0 V Ugs und diese Daten hab ich
>> aus dem Datenblatt abgelesen ;)
> Du machst mich neugierig. Woher leitest Du das ab?

Aus Fig. 1 oder Fig. 8. Wobei die Kurve in Fig. 1 bei 2A allerdings 
schon flacher wird.
Je nach Definition bewegt man sich also noch im Triodenbereich oder 
bereits im sog. ungesättigten Bereich, also dem Übergang 
Ohmsch->Gesättigt (Manche Leute stehen dem MOSFET vier Arbeitsbereiche 
zu, also OFF->Ohmsch->Ungesättigt->Gesättigt).

von qwerzuiopü+ (Gast)


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qwerzuiopü+ schrieb:
> Fig. 8

Ist natürlich Schwachsinn... War wohl noch zu früh am Morgen.

von ohje... (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bastian W. schrieb:
>> Bei dem SOA Diagramm
>
> Das spielt im Schaltbetrieb keine Rolle.

Was, glaubst du, passiert beim Umschalten des MOSFET?
Wozu glaubst du ist die RDSon limit-Linie?

von Andreas B. (bitverdreher)


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qwerzuiopü+ schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>>> Ich geb mal einen Tipp:
>>> Bei 2 A hat man RDSon ca. 100 mOhm @ 3.0 V Ugs und diese Daten hab ich
>>> aus dem Datenblatt abgelesen ;)
>> Du machst mich neugierig. Woher leitest Du das ab?
>
> Aus Fig. 1 oder Fig. 8. Wobei die Kurve in Fig. 1 bei 2A allerdings
> schon flacher wird.
> Je nach Definition bewegt man sich also noch im Triodenbereich oder
> bereits im sog. ungesättigten Bereich, also dem Übergang
> Ohmsch->Gesättigt (Manche Leute stehen dem MOSFET vier Arbeitsbereiche
> zu, also OFF->Ohmsch->Ungesättigt->Gesättigt).

also wenn ich die Kurve Fig. 1 richtig interpretiere, dann sieht das 
noch viel schlimmer aus:
Nehmen wir mal 3V GS und 10V DS. Dann lese ich ab (unterste Kurve für 3V 
GS): ca. 2.5A. Das sind nach Adam Riese 10V/2.5A= 4 Ohm. Gehe ich auf 1V 
DS, dann wäre es nahezu der gleiche Strom, also 0.4 Ohm.
Hmm, so ganz kann ich das da nicht rauslesen. Ähnliches lese ich auch 
aus Fig. 3.

von Jens G. (jensig)


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ohje... (Gast) schrieb:

>MaWin schrieb:
>> Bastian W. schrieb:
>>> Bei dem SOA Diagramm
>>
>> Das spielt im Schaltbetrieb keine Rolle.

>Was, glaubst du, passiert beim Umschalten des MOSFET?
>Wozu glaubst du ist die RDSon limit-Linie?

Um Dir zu sagen, wo die Grenze des nutzbaren Bereichs liegen, und nicht, 
wo die Grenze des Erlaubten liegt. Das ist nämlicvh keine Grenze, die Du 
einhalten mußt im Sinne des SOA-Diagramms, sondern eine Grenze, die der 
Mosfet aufgrund seines Rds_on ohnehin nicht überschreiten kann.
Also, es bleibt dabei - das SOA-Diagramm ist üblicherweise unwichtig für 
den Schaltbetrieb (evtl. nötig für die Umschaltflanken, wenn man es zu 
langsam macht)

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Nehmen wir mal 3V GS und 10V DS. Dann lese ich ab (unterste Kurve für 3V
> GS): ca. 2.5A. Das sind nach Adam Riese 10V/2.5A= 4 Ohm. Gehe ich auf 1V
> DS, dann wäre es nahezu der gleiche Strom, also 0.4 Ohm

Der MOSTFET befindet sich nicht im Ohmbetrieb, also Schaltbetrieb.
Bei VGS=3V iser aber bei VDS <0,2V.

Andreas B. schrieb:
> also wenn ich die Kurve Fig. 1 richtig interpretiere, dann sieht das
> noch viel schlimmer aus

Tja...
Bei 1.6A sehe ich auch knapp 0,1 Ohm und somit muss der MOSFET 
~0,3W-0,35W verbraten.

von M. K. (sylaina)


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Andreas B. schrieb:
> Die SOA für Dauerbetrieb liegt unter der Kurve für 10ms. Also völlig
> unbekannt.

Demnach dürfte man so manchen Mosfet überhaupt nicht als Schalter 
benutzen da das SOA-Diagramm keine DC-Kurve hat. Das ist natürlich 
völliger Unsinn. Nur weil das SOA-Diagramm keine DC-Kurve hat heißt das 
nicht, dass man den Mosfet nicht als Schalter benutzen kann. Wenn keine 
DC-Kurve vorhanden ist heißt das nur, dass man nicht sicher sagen kann, 
ob der Mosfet für ohmischen Betrieb geeignet ist. Da aber die maximal 
zulässige Verlustleistung angegeben ist lässt sich abschätzen wo die 
DC-Kurve liegen muss. Und zeichnest du die mal in das SOA-Diagramm ein 
siehst du, dass man mit den Kennwerten Id=2A und Uds=0.2V noch weit 
unter dieser Kurve ist.


Andreas B. schrieb:
> also wenn ich die Kurve Fig. 1 richtig interpretiere, dann sieht das
> noch viel schlimmer aus:
> Nehmen wir mal 3V GS und 10V DS. Dann lese ich ab (unterste Kurve für 3V
> GS): ca. 2.5A. Das sind nach Adam Riese 10V/2.5A= 4 Ohm. Gehe ich auf 1V
> DS, dann wäre es nahezu der gleiche Strom, also 0.4 Ohm.
> Hmm, so ganz kann ich das da nicht rauslesen. Ähnliches lese ich auch
> aus Fig. 3.

Uh, jetzt haust du aber einen raus. Erkläre uns mal bitte, wie du es 
schaffen willst, bei grad mal Id = 2.5 A und Ugs = 3.0 V ein Uds von 10 
V zu schaffen. Bei Id = 2.5 A und Ugs = 3.0 V lese ich, dass sich hier 
Uds auf ca. 0.25 V einstellen wird, das entspricht einem RDSon von ca. 
0.6 Ohm.
Ja, du hast dich verguckt, bei Uds = 10 V und Ugs = 3.0 V bist du bei 
ca. 3.5 A. Ansonsten hast du in dem Fall soweit recht. Und jetzt gehst 
du nicht auf 3.5 A hoch sondern nur auf die 1.67 A, die der TE schalten 
will, und schaust wo die die 3.0 V Ugs Linie kreuzt. Das ist schwierig, 
also schaut man mal etwas höher und sieht 2 A ist recht einfach 
ablesbar, bei etwa 0.2 V Uds wird hier Ugs = 3.0 V geschnitten und somit 
stellt sich etwa 100 mOhm als RDSon ein.

von Andreas B. (bitverdreher)


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M. K. schrieb:
> bei etwa 0.2 V Uds wird hier Ugs = 3.0 V geschnitten und somit
> stellt sich etwa 100 mOhm als RDSon ein.

Ok, stimmt. Habe den Graph wirklich falsch interpretiert.

von qwerzuiopü+ (Gast)


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M. K. schrieb:
> enn keine
> DC-Kurve vorhanden ist heißt das nur, dass man nicht sicher sagen kann,
> ob der Mosfet für ohmischen Betrieb geeignet ist.

Du meinst für den Linearbetrieb, aka Sättigungsbetrieb. Der Ohmsche 
Bereich ist ja der, den man beim Schalten haben möchte.

Andreas B. schrieb:
> Nehmen wir mal 3V GS und 10V DS. Dann lese ich ab (unterste Kurve für 3V
> GS): ca. 2.5A. Das sind nach Adam Riese 10V/2.5A= 4 Ohm.

Das ist aber der Sättigungsbereich. Da interessiert der Widerstand 
nicht, weil der stark von der Spannung abhängt (-> 
~Konstantstromquelle). Da es aber nicht darum geht, 10V zu verheizen, 
sondern zu schalten, musst du links schauen, dort wo die Linie noch 
näherungsweise linear ist. Und die 2A liegen eben noch so gerade da 
drin. 0,2V Spannungsabfall lassen dementsprechend auf ca. 100mOhm 
schließen.

Beitrag #5768244 wurde vom Autor gelöscht.
von m.c. (Gast)


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Will man die typ. Werte benutzen, muß man die Abweichung mit einplanen,
und man darf es gerne durch einen Test verifizieren - ist der IRLL3303
schon daheim, ist das natuerlich leicht moeglich.

Doch bleibt das Standard-Vorgehen, einen der vielen 2,5V spezifizierten
Typen zu nehmen. (Sichtbar @Datenblatt als Meßbedingung fuer den R_ON.)
Das sieht Andreas auf jeden Fall richtig.

von M. K. (sylaina)


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m.c. schrieb:
> Doch bleibt das Standard-Vorgehen, einen der vielen 2,5V spezifizierten
> Typen zu nehmen. (Sichtbar @Datenblatt als Meßbedingung fuer den R_ON.)
> Das sieht Andreas auf jeden Fall richtig.

Dagegen sagt ja auch keiner was. Muss man zukaufen, dann gleich einen 
geeigneten LL-Typ holen. Liegt ab schon der IRLL3303 auf dem Tisch, dann 
kann man den auch nehmen, wenngleich er nicht ideal für den Einsatzzweck 
ist ;)

: Bearbeitet durch User
von Bastian W. (jackfrost)


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Danke für die gane Infos. Ich hab die IRLL3303 schon hier in der 
Schublade.
Die Steuerung soll primär für mich sein, da ich sie aber zum Nachbauen
Online stellen werde, denke ich das es besser ist doch gleich den 
passenden
MosFET zu nehmen.
Den Widerstand R1 hatte ich noch nicht dimensioniert, da ich mir über 
die Schaltgeschwindigkeit noch nicht sicher war. Der STM32F103 den ich 
verwenden will hat nur garantierte Logikpegel bis 8 mA, daher den 
Treiber.
Ich hab bei Mouser schon ein paar schöne gesehen.

Wenn ich mit einer Frequenz von ~0,1 Hz den Widerstand schalten will, um 
so die Temperatur zu regeln, ist das dann einfacher einen PMOS zu nehmen 
und mit einer Spule und einem PI-Filter die Oberwellen zu dämpfen ? Oder 
ist das dann egal ob ich das dann auch mit einem NMOS mache ?

Gruß JackFrost

von michael_ (Gast)


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Bastian W. schrieb:
> Wenn ich mit einer Frequenz von ~0,1 Hz den Widerstand schalten will, um
> so die Temperatur zu regeln, ist das dann einfacher einen PMOS zu nehmen
> und mit einer Spule und einem PI-Filter die Oberwellen zu dämpfen ? Oder
> ist das dann egal ob ich das dann auch mit einem NMOS mache ?

Hoffentlich glaubst du selbst nicht dran, was du da schreibst!

von Michel M. (elec-deniel)


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von M. K. (sylaina)


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Bastian W. schrieb:
> Wenn ich mit einer Frequenz von ~0,1 Hz den Widerstand schalten will, um
> so die Temperatur zu regeln, ist das dann einfacher einen PMOS zu nehmen
> und mit einer Spule und einem PI-Filter die Oberwellen zu dämpfen ?

...öhm... 0.1 Hz? Also praktisch Gleichspannung? Wo sollen da deine 
Oberwellen herkommen? Meinst du die aus der Siebung? 0.1 Hz entsprechen 
10 Sekunden.

von Εrnst B. (ernst)


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Bastian W. schrieb:
> die Schaltgeschwindigkeit noch nicht sicher war. Der STM32F103 den ich
> verwenden will hat nur garantierte Logikpegel bis 8 mA, daher den
> Treiber.

In das Mosfet-Gate fließt nur im Umschalt-Moment Strom. Deine PWM ist so 
langsam (fast schon Gleichstrom) dass der STM seine volle 
Ausgangsspannung garantiert erreicht. Die 8 mA sind völlig irrelevant.

der STM hat CMOS-Ausgangstreiber. Das ist einerseits gut, weil diese im 
Umschaltmoment den Strom selber auf ein für sie verträgliches Maß 
begrenzen (den Strom, nicht die Verlustleistung). Andererseits kann das 
schlecht sein, weil es den Schaltvorgang verlangsamt und insbesondere 
beim Abschalten der Mosfet lange auf dem "Miller-Plateau" hängen bleiben 
kann.

Ob dein Transistorpaar-Treiber dagegenüber insgesamt einen Vorteil 
bringt, bezweifel ich erstmal, müsste man simulieren/messen. Der FET 
läuft damit zwar etwas schneller durch den Linearbereich, hat dafür aber 
mglw. im deutlich längerem ON-Zeitbereich einen höheren Rdson, wg. der 
um 0.7V geringeren Gatespannung.

Aber so aus dem Bauch heraus: Klemm einen geeigneten Mosfet mit dem Gate 
direkt an den STM-IO. Bei 0.1Hz macht ein Treiber das eher nicht besser, 
vermutlich aber schlechter.

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