Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Calore Digital Wasserbett Thermostat reparieren


von reuselkopp (Gast)


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Hallo Zusammen,
ich wende mich an euch in der stillen Hoffnung, dass ich das defekte 
Thermostat reparieren kann. Ich bin Laie aber nicht ganz unbedarft was 
das reparieren von Geräten betrifft. Löten kann ich auch.
Bei dem defekten Thermostat handelt es sich um ein Calore Digital 
Thermostat für ein Wasserbett. Das Problem ist, dass die Heizung zwar 
heizt aber der eingestellte Wert nicht erreicht wird. Es gibt dort ein 
Tempertursymbol welches dauernd blinkt. Das kann bedeuten, dass die 
Temperatur zu niedrig oder zu hoch ist. Gefühlt ist die Temperatur aber 
nicht zu hoch.
Was kann hier defekt sein? Vielleicht der Folienkondensator oder der 
Elko? äußerlich sehen beide Bauteile unauffällig aus. Hat jemand 
vielleicht einen Tip für mich?

Über Hilfe wäre ich dankbar und verbleibe bis dahin

mit Gruß
Reuselkopp

von Udo S. (urschmitt)


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Das Problem verbirgt sich sehr wahrscheinlich in den Bauteilen, die du 
uns nicht zeigst.
Also zum einen die Platinenrückseite und zum Anderen der 
Temperaturfühler.

Was man sieht dürfte wahrscheinlich ein Kondensatornetzteil sein.

Dir ist bewusst das das alles auf Netzspannungspotential liegen kann (je 
nachdem wie der Stecker eingesteckt ist?
Bist du in der Lage da zu messen ohne dich zu verletzen oder schlimmer?

von reuselkopp (Gast)


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Hallo,
das Foto der anderen Seite muß ich erst noch machen und wird heute Abend 
erledigt. Gemessen habe ich schon und war verwundert, dass dort 
Netzspannung anliegt.

Gruß
Reuselkopp

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Udo S. schrieb:
> Das Problem verbirgt sich sehr wahrscheinlich in den Bauteilen, die du
> uns nicht zeigst.

Es kann sehr gut sein (und wäre auch nicht zum ersten Mal), das der 
dicke X2 Kondensator mit 0,22µF der Schuldige ist. Der hat Kapazität 
verloren und das Gerät bekommt nun nicht mehr genügend Versorgung.
Einfach austauschen ist vermutlich das einfachste. Muss aber zwingend X2 
sein  und mindestens wieder 275V~ Spannungsfestigkeit haben.

von wendelsberg (Gast)


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reuselkopp schrieb:
> Gemessen habe ich schon und war verwundert, dass dort
> Netzspannung anliegt.

Beste Voraussetzungen: Jemand misst an einem Teil, das direkt mit einer 
Strippe in der Steckdose steckt und wundert sich dass da Netzspannung 
anliegt.

Ich tippe auch auf den Folienkondensator, dessen Kapazitaet zu klein 
geworden ist.

wendelsberg

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Das Problem verbirgt sich sehr wahrscheinlich in den Bauteilen, die du
>> uns nicht zeigst.
>
> Es kann sehr gut sein (und wäre auch nicht zum ersten Mal), das der
> dicke X2 Kondensator mit 0,22µF der Schuldige ist. Der hat Kapazität
> verloren und das Gerät bekommt nun nicht mehr genügend Versorgung.
> Einfach austauschen ist vermutlich das einfachste. Muss aber zwingend X2
> sein  und mindestens wieder 275V~ Spannungsfestigkeit haben.

Eben einer der Standardfehler bei Geräten die ein solches Netzteil haben 
und dauernd am Netz hängen.

von reuselkopp (Gast)


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An den dicken Kondensator habe ich auch schon gedacht. Kann man hier 
auch einen gleicher Bauart mit 0,47µF einbauen, oder muss es zwingend 
einer mit 0,22µF sein?


Ich messe nicht einfach so, sondern ich bin da schon sehr vorsichtig. 
Ich kannte bis dato nur Thermostate die einen Printtrafo eingebaut 
haben.

Gruß
Reuselkopp

von hinz (Gast)


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reuselkopp schrieb:
> An den dicken Kondensator habe ich auch schon gedacht. Kann man
> hier
> auch einen gleicher Bauart mit 0,47µF einbauen, oder muss es zwingend
> einer mit 0,22µF sein?

Zwingend 0,22µF/275VAC Klasse X2!

von hinz (Gast)


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Und deiner hat 22,5mm Raster.

von reuselkopp (Gast)


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von hinz (Gast)


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reuselkopp schrieb:

> Ebay-Artikel Nr. 292034085046
>
> Ebay-Artikel Nr. 362444148388

Das sind Metallpapierkondensatoren. Nimm besser MKP, also metallisierte 
Polyesterfolie.

von reuselkopp (Gast)


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von hinz (Gast)


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von reuselkopp (Gast)


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Super, genau den hatte ich mir auch rausgesucht. Ich war mir nur nicht 
sicher.

Gruß
Reuselkopp

von hinz (Gast)


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Musst du bei Conrad Porto bezahlen? Sowas haben auch Händler mit 
geringeren Versandkosten.

von reuselkopp (Gast)


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Und welche Händler z.B.?

von hinz (Gast)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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reuselkopp schrieb:
> Kann man hier
> auch einen gleicher Bauart mit 0,47µF einbauen

Nur, wenn du zwei davon in Reihe schaltest. Die resultierende Kapazität 
von etwa 0,23µF ist genau die richtige. Aber unterbringen müsstest du 
sie und das kann eng werden. Die Spannungsfestigkeit allerdings ist dann 
die beste, die man kriegen kann.

: Bearbeitet durch User
von reuselkopp (Gast)


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Hallo,
ich habe jetzt diesen bestellt:

http://www.kessler-electronic.de/passive_Bauelemente/Kondensatoren/Folienkondensatoren/Arcotronics/R46/R46_220NF_i806_21519_0.htm

Bei Kessler sind wenigstens die Versandkosten passender als bei Conrad 
und Co.

Gruß
Reuselkopp

von reuselkopp (Gast)


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Hallo Zusammen,
ich wollte nochmal kurz Rückmeldung geben. Der Versand von Kessler war 
super schnell und so waren die Folienkondenstatoren gestern schon im 
Briefkasten. Eben habe ich den Kondenstaor getauscht und es funktioniert 
alles wieder perfekt. Kleines Teil große Wirkung.

Danke an die tolle Hilfe hier im Forum!

Gruß
Reuselkopp

von Peter R. (pnu)


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reuselkopp schrieb:
> Danke an die tolle Hilfe hier im Forum!

Danke, endlich wieder jemand, der die Höflichkeit hat, vom Erfolg der 
Tipps zu berichten.

Solche Rückmeldung tut gut. Und ist wirklich eine Belohnung.

von hinz (Gast)


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reuselkopp schrieb:
> die Folienkondenstatoren

Aha, gleich noch einen auf Reserve gelegt.



Du hast damit übrigens eine der häufigsten Ursachen für die Entsorgung 
von Haushaltsgeräten kennengelernt.

von reuselkopp (Gast)


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Hallo Zusammen,
Rückmeldung gehört für mich auf jeden Fall dazu, damit auch andere 
Interssierte was davon haben. Nur so kann ein Forum leben.

Ich habe gleich noch einen zweiten mitbestellt, da auf der anderen Seite 
des Wasserbettes ja auch noch ein Thermostat ist welches genbauso alt 
wie das defekte ist.

Viele Grüße
bis demnächst.
Reuselkopp

von cnt (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Nur, wenn du zwei davon in Reihe schaltest. Die resultierende Kapazität
> von etwa 0,23µF ist genau die richtige. Aber unterbringen müsstest du
> sie und das kann eng werden. Die Spannungsfestigkeit allerdings ist dann
> die beste, die man kriegen kann.

Was uebrigens dafuer sorgen wuerde, daß unter gleichen Voraussetzungen 
(also dauerhaft am Netz) ein weiterer Ausfall sehr viel laenger auf 
sich warten lassen wuerde.

Erst mal laege ja ueber jedem der (jeweils X2 275VAC~ spezifizierten) 
Kondensatoren nur noch halbe Netzspannung - doch das ist nicht das 
entscheidende:

Auch die Hochspannungs-Transienten, welche der Netzspannung ueberlagert 
sind, und die Durchschlaege verursachen, welche mit der Zeit die 
Kapazitaet immer mehr vermindern, werden so "halbiert"...

Die Haelfte davon koennte (*) sogar zu wenig fuer Durchschlag sein.

(*: Vielleicht, manchmal oder gar oftmals - je nach deren Hauefigkeit, 
Hoehe und auch jeweiligem Energiegehalt... das waere nur nach einem 
Transisenten-Log exakter vorherzusagen.)


Auf jeden Fall wuerden zwei solcher X2 275VAC~ spezifizierter in Reihe 
- auch dauerhaft am Netz - sehr viel laenger als nur doppelt so lange 
halten. Darauf hatte ich hinaus wollen.

Wobei man bei Verwendung von zweien gleich ein Kondensatornetzteil bauen 
kann oder gar sollte, bei welchem die Richtung beim Einstecken egal ist 
(sowohl in Phase als auch Neutralleiter je einen davon setzen).

Boete genannten weiteren Vorteil, und beschriebenes gaelte immer noch.


[Das ist auch kein Unsinn, den eh niemand macht - sondern prinzipiell 
eine gute Sache. Nur wird man dieses Prinzip (und zwar aus 
Kostengruenden) in Consumergeraeten wohl kaum finden. Ganz im Gegenteil, 
viele Hersteller halten einen "Nicht-X2", und/oder mit nur 400VDC 
Spezifikation, fuer ausreichend (ist er nicht).

Allerdings bringt ein Transformator von Natur aus die Charakteristik 
Spannungsquelle mit (statt z.B. staendig die gleiche Leistung durch eine 
Zenerdiode verheizen zu muessen), und bietet eine sichere Trennung (was 
auch 2 Kondensatoren so nicht wirklich tun).

Die (wenn vorhanden) nur geringen Mehrkosten sind im Selbstbau praktisch 
nicht von Bedeutung. Kondensatornetzteile sind eher fuer nur sehr 
geringe Leistung (- und bei vollstaendig isolierter Schaltung -) 
brauchbar.]

von hinz (Gast)


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reuselkopp schrieb:
> Ich habe gleich noch einen zweiten mitbestellt, da auf der anderen Seite
> des Wasserbettes ja auch noch ein Thermostat ist welches genbauso alt
> wie das defekte ist.

Ja, der wird sich wohl auch bald bemerkbar machen.

von Kai L. (lucky_o)


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Hallo, ich hole den Thread mal wieder hervor, weil ich genau die gleiche
Regelung habe.

Der Standardfehler des Geräts ist die immer mehr verblassende
LCD Anzeige der Temp.
Die einmal eingestellte Temp. wird dann aber immer noch einwandfrei
gehalten, bis die Regelung dann ausfällt.
Da sind aber gut 5 Jahre dazwischen, deshalb wollte ich fragen, ob
das Verblassen des LCD schon das erste Anzeichen der schwindenden
Kapazität des 0,22er Kondensators ist ?

Noch regelt das Teil, ich hab es aber schon 2x ausgetauscht.

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