Hallo, ich überlege mir derzeit ein Konzept zur Raumbeleuchtung mit LED-Streifen auf 24 V. Dazu möchte ich LED-Streifen verwenden, die sowohl kalt- als auch warmweiß leuchten, das dann zu beliebigen Farbtemperaturen gemischt und so etwa der Tageszeit angepasst werden kann. Außerdem lässt sich beim Dimmen natürlich auch die Helligkeit insgesamt steuern. Da sich LED-Streifen wohl nur per PWM dimmen lassen, steht die EMV-Frage im Raum. Noch habe ich nichts aufgebaut, aber ich könnte einen Aufbau wohl auch nicht so ohne weiteres messen. Zwischen Controller (ich denke da an einen ESP32 mit Digitalausgang und PWM) mit Treiber (MOSFET) und LED-Streifen können schonmal bis zu 5 Meter Leitung sein, dazu noch die Länge des LED-Streifens von bis zu 3 Meter. Auf dieser Leitung fließen dann bis zu 5 A Strom, die mehr oder weniger rechteckig geschaltet werden. Die Schaltfrequenz und -muster sind Gegenstand meiner Forschung. Was man so liest kann es helfen, HF-Aussendungen zu vermeiden, wenn die Leitungen verdrillt sind, da sich die Magnetfelder gegenseitig auslöschen. Mit zwei Adern leuchtet mir das auch irgendwie ein, ohne das Prinzip jetzt im Detail verstanden zu haben. Wie verhält es sich dann mit drei Adern? Das wäre der gemeinsame Pluspol und zweimal Masse. Hier ist das Verhältnis zwischen Zu- und Rückleitung ja nicht gleichmäßig. Funktioniert das Verdrillen dann auch? Sollte ich dann 4 Adern mit gleichen Verhältnissen verwenden? (Für die Strombelastung wäre es wohl eh besser.) Und wie macht man das dann mechanisch? Drei einzelne Drähte zusammenklemmen und mit der Bohrmaschine verdrehen? Bleibt das nachher freiwillig in Form? (Mehrere Meter Schrumpfschlauch sind wohl nicht so optimal …) Oder wird das eher wie ein Zopf geflechtet? Zunächst möchte ich das als Testaufbau betreiben und Funktionalität und Störstrahlung verifizieren. Wenn es gut läuft möchte ich es später aber auch zur Wohnungsbeleuchtung ausbauen.
etwa seit gefühlten 100 Jahren im Einsatz: geschirmte mehrpolige Leitung - gibts für lau. AV-Bereich, KfZ-Bereich, Antennenbau und 100 weitere... viel Spaß beim Suchen im www
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ygoe schrieb: > Da sich LED-Streifen wohl nur per PWM dimmen lassen, steht die EMV-Frage > im Raum. Wer sagt, dass das nur per PWM gehen soll. Auch bei weniger Strom sollten die LEDs weniger hell leuchten. Wie sieht denn die Schaltung deiner Streifen aus, dass du zweifelst?
Als wenn 500Hz EMV Störungen verursacht. Höchstens wenn man sich das einbildet... Ein hübsches stoffbespanntes Netzkabel im Retrodesign sieht schick aus, ist verdrillt und belibt in Form. Der Aufhebungseffekt hat aber was mit dem Magnetismus zu tun, und der wiederum liegt am Strom. Warum das mit einem zusätzlichen Draht ein Problem sein sollte, erschließt sich mir nicht. Von daher tut's auch ein einfaches flaches oder rundes Kabel.
ygoe schrieb: > Funktioniert das Verdrillen dann auch? Ja. ygoe schrieb: > Drei einzelne Drähte zusammenklemmen und mit der Bohrmaschine verdrehen? Geht.
MaWin schrieb: >> Drei einzelne Drähte zusammenklemmen und mit der Bohrmaschine verdrehen? > > Geht. Bloß das die dann einfach verdreht sind und meist wieder zurückwollen. Normal muss man die einzelnen Seile entsprechend "gegendrehen", dann bleibt das in Form. Schau dir an wie die Maschine eines Seilers funzt. Die machen das schon seit hunderten von Jahren so, und das nicht weil es auch einfacher geht...
Jens M. schrieb: > Als wenn 500Hz EMV Störungen verursacht. Problem ist nicht die Schaltfrequenz, sondern die Steilheit der Schaltflanken. Je steiler die Flanke, desto mehr hochfrequente Störungen. Wenn dann noch ein bisschen Strom dahinter steckt, kann das in einer offiziellen Messung zu Problemen führen. Ob das in der echten Welt zu Problemen führt, sei dahin gestellt.
Sebastian R. schrieb: > Jens M. schrieb: >> Als wenn 500Hz EMV Störungen verursacht. > > Problem ist nicht die Schaltfrequenz, sondern die Steilheit der > Schaltflanken. Dann begrenze irgendwie die Flankensteilheit. Alles unterhalb von x MHz (x = kann mich grad nicht an die genaue Zahl erinnern) muss nur auf leitungsgebundene Störaussendung hin geprüft werden, Abstrahlung in den Raum darf bei den niedrigen Frequenzen ignoriert werden. Irgendjemand ders zufällig im Kopf hat kann vielleicht oben die Zahl x ausfüllen.
Jens M. schrieb: > MaWin schrieb: >>> Drei einzelne Drähte zusammenklemmen und mit der Bohrmaschine verdrehen? >> >> Geht. > > Bloß das die dann einfach verdreht sind und meist wieder zurückwollen. > Normal muss man die einzelnen Seile entsprechend "gegendrehen", dann > bleibt das in Form. > Schau dir an wie die Maschine eines Seilers funzt. > Die machen das schon seit hunderten von Jahren so, und das nicht weil es > auch einfacher geht... Ich habe die Erfahrung gemacht dass das umkehren der Drehrichtung nach dem verdrillen für ein paar Umdrehungen ausreichend ist um die Spannung der Verseilung zu lösen, das Kabel hüpft dann auch nicht mehr durch den Raum nach dem Öffnen des Bohrfutters und die Verdrillung bleibt erhalten.
Kurze Strecken von maximal ein paar Metern verdrille ich von Hand. Die zwei (oder 3) eingehenden Adern werden zwischen verschiedenen Fingern der linken Hand durchgeführt, sie kommen aus unterschiedlichen Richtungen so daß sie sich nicht verheddern, am anderen Ende ziehe ich die verdrillte Litze heraus unter gleichmäßigem Drehen zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und lasse das verdrillte Ende zu Boden hängen wo es sich frei drehen kann. Wenn sie auf dem Boden liegt (nach 1 Meter) ab und zu ausschütteln daß sie sich bis zum Ende durchdreht und ich ohne Gegenwehr weiter drillen kann. Nach ein paar Metern ist aber Schluß, sonst wirds unhandlich.
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Schraubstock und Akkuschrauber geht auch bei drei Leitern. Wenn dir das nicht gefällt wegen aufdrehen, dann lass dir von deiner Frau / Freundin zeigen wie man Zöpfe flechtet.
ZF schrieb: > lass dir von deiner Frau / Freundin > zeigen wie man Zöpfe flechtet. So mache ich das mit kurzen Leitungen, die z.B. zu einem Lautstärkepoti gehen ( Brummeinstreuung vermeiden ). Das normale verdrillen mit Schraubstock und Akkuschrauber geht auch gut. Wenn man Angst hat, dass sich das von selbst wieder zurückdrillt, kann man die Leitung mit dem Heißluftgebläse erwärmen ( nicht rösten ). Aber nur wenn sie nach dem Verdrillen noch im Akkuschrauber steckt und strammgezogen wird. Dazu braucht man dann meistens ein Helferlein. Frauen können gut mit dem Fön umgehen...
Stefan M. schrieb: >> lass dir von deiner Frau / Freundin >> zeigen wie man Zöpfe flechtet. > Dazu braucht man dann meistens ein Helferlein. > Frauen können gut mit dem Fön umgehen... Frauen sind auch sonst vielseitig verwendbar, z.B. so: "Liebling, fass doch mal das Drahtende an, spürst da was? Nein? Hmm, dann muss der fehler noch woanders liegen." :-)
René F. schrieb: > Ich habe die Erfahrung gemacht dass das umkehren der Drehrichtung nach > dem verdrillen für ein paar Umdrehungen ausreichend ist um die Spannung > der Verseilung zu lösen, das Kabel hüpft dann auch nicht mehr durch den > Raum nach dem Öffnen des Bohrfutters und die Verdrillung bleibt > erhalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Heißluftföhn mit der passenden "Rundum"-Umlenkdüse Wunder wirkt. Die Isolierung des Kabels muss schön durchgewärmt und leicht weich werden (also nicht mit 450°C drauf halten ;-)
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