Forum: /dev/null Ist es ein Normalfall in der deutsche Industrie?


von Danke (Gast)


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Morgen,

Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen 
Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.


Nun haben wir so ein Gerät geöffnet und folgende Kunstwerke gefunden. 
Etwa 5/8 Platinen sahen so sch.... aus.
Die Geräte, die wir gekauf haben waren schon speziell für uns leich 
verändert, aber ich habe deutlich bessere Qualität erwartet. Vor allem, 
weil wir ca. 50k pro Stück bezahl haben.

Wohlgemerkt, die Dinger funktionieren fast ohne Probleme, aber nur weil 
die die ganze Zeit im Rack stehen.

: Verschoben durch Moderator
von Martin S. (sirnails)


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Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.

Toll :-) Da kommen die besten Bastlerzeiten wieder hoch.

> Nun haben wir so ein Gerät geöffnet und folgende Kunstwerke gefunden.
> Etwa 5/8 Platinen sahen so sch.... aus.

Rechts und Mitte gehen eigentlich. Links ist mir dann doch zu waghalsig. 
Wenigstens Isolationstülle hätten sie drüber machen können. So ist das 
schon sehr vibrationsemfindlich

> Die Geräte, die wir gekauf haben waren schon speziell für uns leich
> verändert, aber ich habe deutlich bessere Qualität erwartet. Vor allem,
> weil wir ca. 50k pro Stück bezahl haben.

Ich habe massive Zweifel, dass ihr für 50k Euro pro Stück nur für diese 
LP gezahlt habt!

> Wohlgemerkt, die Dinger funktionieren fast ohne Probleme, aber nur weil
> die die ganze Zeit im Rack stehen.

Also... wo ist das Problem? Das Zeug tut was es soll, und dafür habt ihr 
bezahlt. Dass die Fertigung nicht dem heutigen Industriestandard 
entspricht, ist offensichtlich, aber warum beschweren? Einfach zu 
reparieren geht dafür wohl kaum :-)

PS: Du kannst ruhig sagen, welche Firma das war.

von Engels (Gast)


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also wenn die Teile funktionieren und alle Anforderungen erfüllen. wo 
ist das Problem? Oder habt ihr gutes Aussehen als Anforderung gehabt? 
dann direkt zur Reklamation und eine Nachbearbeitung fordern. Sonst ist 
es ganz normal, bei einem Auto (egal welcher Hersteller) sieht es unter 
der Verkleidung auch teilweise wüst aus

von Jens M. (schuchkleisser)


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Tja, so ist das mit Einzelstücken von vor 20 Jahren.
Da waren Leiterplatten noch unerschwinglich, wenn man nur 6 Stück 
brauchte.
Wo zudem noch nichtmal feststand ob da nicht vielleicht doch noch ein 
Kondensator dran muss...

Da wurde die günstigste Entwicklung genommen, und genau die ist 
geliefert worden.
Tut, reicht, leicht zu reparieren. Ist doch supi?
Ja, hier und da gibt's Verbesserungspotential, aber das hat man bei 
jedem Gerät.

von sales droid (Gast)


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Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.

Innen auch,

OK, die leiterplattentechnologie ist veraltet, lasst euch doch layouts 
für ne zeitgenössische Technik machen, pro Platine 1 Woche CAE-Arbeiten 
total, also 120 Mannstunden


Früher hat man auf diese Weise Prototypen von ASIC's realisiert, 
beispielsweise die Amiga-Costums Chips:

https://www.theinquirer.net/w-images/4e568785-9b6d-4473-8af6-01529007fb30/0/ebenamigaprototype1-540x334.JPG?1472243715

Mit so nen Drahtverhau könnte man OS entwicklen und Millionen an 
Investgelder einwerben.

von Martin S. (sirnails)


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Jens M. schrieb:
> von vor 20 Jahren.

Hahaha neee!

Da sind wir schon bei 30-40 Jahren :-)

von Danke (Gast)


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Es ist nicht das Problem, dass die Platinen auf Protoboards gefertigt 
sind. Nein.

Aber guckt euch wie es gemacht wurde. Man hat nicht mal versucht das 
ordentlich zu machen mit Isolation, schön ordentlich gekürzten 
Kondensatoren, ohne hängenden Transistoren etc...
Ist das schon die Arduino Generation? Hauptsache es geht?
Mensch, ich denke so eine Platine zu layouten kostet weniger Zeit, als 
die Lötarbeit. Die Platinen selbst kosten auch nicht die Welt, 5-8 € Pro 
Stück aus China...

von Werner S. (wernertrp)


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Sind auf der Rückseite quadratische Pads oder runde Pads.
Die quadratischen lassen sich besser löten von quadratisch zu 
quadratisch.
Rund zu rund lassen sich schlechter Verbindungs-Hand-Löten.

Euer Heimwerker-Rentner-Saurier-Bastler

von oha... (Gast)


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Danke schrieb:
> Morgen,
>
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.

Vor >10 Jahren waren Einzelstücke bei Platinen teuer, ein Handaufbau 
kann schon ok sein. Aber man kann Lochraster viel sauberer und weniger 
wackelig machen als DAS. Und das ging auch schon vor 30 Jahren.

Wenn das jünger ist als sagen wir 10 Jahre, dann gehört das dem 
Hersteller so um die Ohren genauen, dass es nur so knallt. Wei 
Poolfertiger gibt es schon eine gewisse Zeit, und seit das so ist, gibt 
es für solchen Drahtverhau keinerlei Rechtfertigung mehr.
Selbst wenn man das Einzelstück bei Würth produzieren lässt, ist das 
nicht mehr unbezahlbar.

Der Nachteil von dem unsauberen Drahtverhau ist einfach die 
Fehleranfälligkeit (Lötstellen, potentielle Kurzschlüsse).

Jens M. schrieb:
> Wo zudem noch nichtmal feststand ob da nicht vielleicht doch noch ein
> Kondensator dran muss...

Dazu plant man nicht bestückte Bauteile ein, wo man sie brauchen könnte. 
Pads kosten nichts, zumindest wenn man ausreichend Platz hat. Das 
benötigt halt etwas Erfahrung.
Ich mache das seit Jahren, und es hat uns schon unzählige Redesings 
erspart.

von Werner S. (wernertrp)


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Diese Ding darf eigentlich das Labor nie verlassen.
Zum Kunden darf es nur gehen als Demo-Holz-Model (habe ich schon ein 
paar mal gemacht, alles auf ein Holzbrett schrauben) mit dem der 
Kunden-Programmierer erste Code-Zeilen schreibend-testet.

von Al-Koholoida (Gast)


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"auch Götter kochen mit Wasser"

Allerdings:
angesichts der chronischen Überalterung der Belegschaft wundert mich 
leider gar nichts mehr ...

von sales droid (Gast)


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Danke schrieb:
> Es ist nicht das Problem, dass die Platinen auf Protoboards gefertigt
> sind. Nein.
>
> Aber guckt euch wie es gemacht wurde. Man hat nicht mal versucht das
> ordentlich zu machen mit Isolation, schön ordentlich gekürzten
> Kondensatoren, ohne hängenden Transistoren etc...

da siehste im original mehr als hier auf den Fotos. ja, die 22 nF hätte 
man einkürzen sollen und auch hier und da hätte es sauberer sein können. 
aber so sehen 99% der verbindungen gut aus (für Handarbeit). Schau dir 
mal einen lackdrahtverhau eines Vollblutakademikers mit zwei linken 
handen an, da fallen dir schon vom Zuschauen die haare aus:
http://forum.arduino.cc/index.php?topic=588390.0

Ja, hier ist alles isoliert ... weil es ohne Isolation auch nicht tut! 
Aber warum soll man eine gut sitzende, nicht kreuzende Drahtbrück 
isolieren?.
Dauert deutlich länger und erschwert die Inbetriebnahme.


>Mensch, ich denke so eine Platine zu layouten kostet weniger Zeit, als
>die Lötarbeit.

Und zum Layout gehört Bauteilauswahl, Verfügbarkeit/preise1 checken, BOM 
anlegen, ins warenwirtschaftssystem einpflegen, RoHS anfordern, 
Prüfanweisung tippern ebenso Montageanleitung, Änderung in die 
Dokumentenverwaltung einpflegen, ....
Da ist man schnell mit ner Woche pro board dabei.

>Die Platinen selbst kosten auch nicht die Welt, 5-8 € Pro
>Stück aus China.
Miss mal aus wie groß die Platine ist, dann kann man es mal nachrechnen 
lassen.

Frag doch mal an was ein Redesign kosten würde.

von Horst (Gast)


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Hauptsache die Geräte haben das CE- Zeichen und erfüllen die
sonstigen Vorschriften: WEEE,Rohs,EMV....!

von Markus (Gast)


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Ob diese Geschichte wahr ist?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Martin S. schrieb:
> Da sind wir schon bei 30-40 Jahren :-)

Datecode 93-96
Mit Lagerzeit gute 20 Jahre alt, der Kram.

Danke schrieb:
> Ist das schon die Arduino Generation? Hauptsache es geht?
> Mensch, ich denke so eine Platine zu layouten kostet weniger Zeit, als
> die Lötarbeit. Die Platinen selbst kosten auch nicht die Welt, 5-8 € Pro
> Stück aus China...

Nope, vor 20 Jahren gab's Arduino noch nicht, und da gab's auch keine 
Platinen aus China in einer Woche für unter 200€ pro Stück für unter 
zehn Stück. Damals hatte man übrigens noch Mark.

Horst schrieb:
> Hauptsache die Geräte haben das CE- Zeichen und erfüllen die
> sonstigen Vorschriften: WEEE,Rohs,EMV....!

Jau.
Als Prototypen.
Aus dem letzten Jahrtausend.
Damals war Blei noch erlaubt, also ist WEEE und RoHS no problemo. Man 
muss Geräte ja nicht aktualisieren, es gilt Bestandsschutz.
CE ist eine Selbsterklärung, CE und EMV-Test war damals entweder noch 
keine Pflicht, auf jeden Fall aber weit einfacher.
DAS ist also ziemlich sicher kein Problem.

von oha... (Gast)


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sales droid schrieb:
> Und zum Layout gehört Bauteilauswahl, Verfügbarkeit/preise1 checken, BOM
> anlegen, ins warenwirtschaftssystem einpflegen, RoHS anfordern,
> Prüfanweisung tippern ebenso Montageanleitung, Änderung in die
> Dokumentenverwaltung einpflegen, ....
> Da ist man schnell mit ner Woche pro board dabei.

Aha?
Wer redet denn davon, dass eine richtige Platine nicht ein 
handbestücktes Einzelstück sein kann?

Ob man auf Lochraster aufbaut, oder ein Layout macht, ist doch genau der 
gleiche Aufwand, nur dass das Layout halt am PC gemacht wird.

Man zeichnet das und bestellt es. Dann bestückt man es. Das Zeichnen 
kostet natürlich Zeit, aber das herumverdrahten auch. Und Gedanken über 
das Layout muss man sich beim Drahtverhau genauso machen.
Die Zeit, die man am PC vebringt, spart man bei der Bestückung wieder 
ein - dank Bestückungsdruck und richtigen Plänen ist DAS nämlich ein 
Kinderspiel. Die Zeit, die man beim Drahtverhau für Fehlersuche 
aufwendet, hat man dann als Freizeit ;-)

Und wenn man es im CAD-System hat, hat man wenigstens einen richtigen 
Schaltplan. Beim Drahtverhau hat man gar nichts, oder man wendet genauso 
viel Zeit für die Dokumentation auf.

Und ja, ich mache ab und zu solche Einzelstücke. Für Testadapter oder 
Prototypen zum Beispiel.

Den ROHS, WEEE und sonstigen Overhead hat man übrigens auch bei 
Lochraster. Seit wann sollten diese Vorschriften für Lochraster 
plötzlich nicht gelten?

von Danke (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Tja, so ist das mit Einzelstücken von vor 20 Jahren.

Die Geräte sind kommen aus dem Jahr 2007+.

von Michael B. (laberkopp)


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Danke schrieb:
> Etwa 5/8 Platinen sahen so sch.... aus.

Wie es innendrin AUSSEIHT muss dir als Kunde egal sein,

aber daß es die Anforderungen erfüllt kann man verlangen.

Und ich bezweifle stark, daß es EMV Anforderungen nach CE erfüllt, 
selbst wenn ein Blechgehäuse drumrum ist.

Lasst es prüfen, und wenn es durchfällt bemaängelt es.

Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren

Allerdings wird die Gewährleistungszeit schon lange abgelaufen sein.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Danke schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Tja, so ist das mit Einzelstücken von vor 20 Jahren.
>
> Die Geräte sind kommen aus dem Jahr 2007+.

Oh, dann hat der Kram aber lange im Lager gelegen.
Die meisten Chips sind definitiv aus dem letzten Jahrtausend.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Michael B. schrieb:
> Und ich bezweifle stark, daß es EMV Anforderungen nach CE erfüllt,
> selbst wenn ein Blechgehäuse drumrum ist.
>
> Lasst es prüfen, und wenn es durchfällt bemaängelt es.

Wer trägt die Kosten, warum sollte man das tun wenn das Gerät 
einwandfrei geht und warum sollte sich der Hersteller nach 10 Jahren 
noch um Reklamationen kümmern?

Das Problem ist ganz einfach, das OP "weiß" das da drin so ein Kram ist.
Nicht weil es nicht funzt, Störungen hat oder sonstwas. Einfach nur "oh 
gott wie sieht das denn aus".

von Marten Morten (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Danke schrieb:
>> Jens M. schrieb:
>>> Tja, so ist das mit Einzelstücken von vor 20 Jahren.
>>
>> Die Geräte sind kommen aus dem Jahr 2007+.
>
> Oh, dann hat der Kram aber lange im Lager gelegen.
> Die meisten Chips sind definitiv aus dem letzten Jahrtausend.

Auf dem dritten Bild ist ein IC mit einem 2000er Datecode. Macht immer 
noch mindestens 7 Jahre gut abgehangene ICs.

Für mich sieht das so aus, als ob ein altes Design noch einmal aus dem 
Keller geholt wurde, weil ein Kunde unbedingt danach gefragt hat. Der 
Chef hat es dann höchstpersönlich nach seinen alten handschriftlichen 
Notizen aus Restbeständen zusammen gelötet.

Die 50k pro Stück sind eine Mischung aus sich das Know-How bezahlen 
lassen und purer Marktwirtschaft.

Wenn ihr es euch leisten könnt, dann beschwert euch. Es sich leisten 
können heißt, dass ihr notfalls von einem anderen Hersteller kaufen 
könnt. Gibt es keinen oder sind die noch teurer, dann würde ich schön 
meinen Mund halten und die Geräte wieder zuschrauben. Vielleicht noch 
ein Sicherungsetikett für die Kollegen drauf kleben, dass die Geräte 
nicht geöffnet werden dürfen.

von Zocker_55 (Gast)


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> Re: Ist es ein Normalfall in der deutsche Industrie?

Was hat diese Bastelei mit deutsche Industrie zu tun ?

Du verwechselst da was.

Aber was verlangst du von Einzelanfertigungen ?

Wenns funktioniert ist es doch in Ordnung.

Auf Inbetriebnahme habe ich schon schlimmeres gesehen.

von Lästermaul (Gast)


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Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.

Das hört sich ja ganz nach einem renommierten High-End-Hifi-Anbieter an!

von Unwissender (Gast)


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Zocker_55 schrieb:
>> Re: Ist es ein Normalfall in der deutsche Industrie?
>
> Was hat diese Bastelei mit deutsche Industrie zu tun ?
>
> Du verwechselst da was.
>
> Aber was verlangst du von Einzelanfertigungen ?
>
> Wenns funktioniert ist es doch in Ordnung.
>
> Auf Inbetriebnahme habe ich schon schlimmeres gesehen.

Die Ingenieure konnten bestimmt nicht viel dafür. Höchstwahrscheinlich 
wurden sie vom Marketing /BWL blockiert oder gebremst. Die Layouts 
dieser Leiterplatten hätten bestimmt in einer Woche für den PCB Shop 
fertig sein können.

von Claus M. (energy)


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Danke schrieb:
> s Geräte von einem deutschen Hersteller gekauft

Laber keinen Unsinn. Das war eine Bastelbude mit weniger als 5 MA. Keine 
ernstzunehmende firma wurde sowas lächerliches ausliefern. Sind denn 
alle produktnormen eingehalten? Habt ihr mal nach der CE 
Konformitätsbescheinugung gefragt?

von Damals vor langer Zeit (Gast)


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Da gab es kein CE Symbol!

von Falk B. (falk)


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Claus M. schrieb:
> Laber keinen Unsinn. Das war eine Bastelbude mit weniger als 5 MA. Keine
> ernstzunehmende firma wurde sowas lächerliches ausliefern.

Jain. Wenn es die Anforderungen erfüllt und gescheit gelötet ist, 
spricht nix dagegen. Ich würde das aber nur machen, wenn der Kram MORGEN 
raus muss! Ok, dann hat der Organisator gepennt, aber das ist ein anders 
Thema. Ansonsten würde ich den Kram schnell im Eagle machen, beim 
Express-Dienst bestellen und ne normale Platine bestücken. Denn das ist 
SCHNELLER, einfacher, kompakter und professioneller als so ein 
Lochrastergebastel!

Denn auch an so scheinbar einfachen Lochrasterausfbauten sitzt ein 
Facharbeiter gut 1/2 bis 1 Tag, eh das alles verdrahtet ist. Hab ich 
auch schon gemacht, aber eben NUR, weil es übermorgen fertig sein 
sollte. Kam nicht in ein Kundenprodukt, nur ein firmeninternes 
Prüfmittel.

von Doppelbrille (Gast)


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Da sind ja überall Antennen verlegt!

von Diagnose Dumm (Gast)


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Das ist aber ein schönes Lochrasterbrett - es scheint für ICs gemacht zu 
sein, ähnlich einem Steckbrett.

von Zocker_56 (Gast)


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Doppelbrille schrieb:
> Da sind ja überall Antennen verlegt!

Keine Ahnung von nichts hast du. Leiterbahnen sind immer potentielle 
Antennen.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Jain. Wenn es die Anforderungen erfüllt und gescheit gelötet ist,
> spricht nix dagegen. Ich würde das aber nur machen, wenn der Kram MORGEN
> raus muss!

Nicht nur "Morgen", auch bei einem Liefertermin "In 3/4 Wochen" ist 
fädeln bei Einzelstückzahlen die schnellere Lösung.

Ein bestücker rechnet mit 1 - 2 Wochen für die Platinenferigung; die man 
nicht selber in China beauftragt sondern über Euro-PCB oder PCB-Pool 
(conrad) geht.
Liegen gerade Ferien (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) ungünstig, 
verlängert sich das nochmal schnell um eine Woche. Hinzu kommt die Zeit 
für Erstellung PCB-Unterlagen (Gerber und so), nicht jeder hat Altium 
oder KiCad am start und vielleicht ist der einzige Layouter der 100 Mann 
Bude gerade krankheitsbedingt ausgefallen.  Da kann sich mal einer 
entscheiden das übers Wochenende/Nachtarbeit zu fädeln un den Kunden den 
Termin zu retten
.
Dann schaut das Ganze auch nach fehlender Spec aus, viele Trimmer, viel 
nachgelötete C wohl um Zeitkonstanten passend einzustellen. Da wäre an 
einem PCB auch einiges gefädelt worden und an einem Steckerbrett lassen 
sich Leitungen leichter auftrennen und neuverlegen als an einem PCB. 
Oder die Spec musste über den haufen geworfen werden, weil das 
eigentlich versprochenen gerät nicht lieferbar/fertig war und man ein 
anderes schnell adaptieren musste.

Wenn die Schaltung dann  steht, kann man an eine PCB-Fertigung denken, 
aber für die Konvertierung nach PCB sollte man so ca 120hx Stundensatz 
PCB-Engineering rechnen. Und die paar tausend Euro sind dann einem 
Kunden auch mal zuviel, wenn er das ganze auch als Handwerksstück 
bekommen kann.

von Rick M. (rick-nrw)


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Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft. Von außen sehen die ganz schön professionell aus.
>
> Nun haben wir so ein Gerät geöffnet und folgende Kunstwerke gefunden.
> Etwa 5/8 Platinen sahen so sch.... aus.
> Die Geräte, die wir gekauf haben waren schon speziell für uns leich

Was sind das für Geräte?
Nach Serienfertigung sehen die nun gar nicht aus, eher für einen 
besonderen Spezialfall


Was bedeutet einige Jahren, 5 oder eher 30 Jahre?

von Falk B. (falk)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Jain. Wenn es die Anforderungen erfüllt und gescheit gelötet ist,
>> spricht nix dagegen. Ich würde das aber nur machen, wenn der Kram MORGEN
>> raus muss!
>
> Nicht nur "Morgen", auch bei einem Liefertermin "In 3/4 Wochen" ist
> fädeln bei Einzelstückzahlen die schnellere Lösung.

Nö. Denn Fädeln dauert, erst recht wirchlich einige ICs auf der Platte 
sind. Im CAD "fädeln" geht um Größenordnungen schneller. In einfachen 
Fällen läßt man es den Autorouter machen.

> Ein bestücker rechnet mit 1 - 2 Wochen für die Platinenferigung;

Wer redet von sowas? Das wird natürlich manuell bestückt, ist ja kein 
HExenwerk. Und wenn al Alternative Lochraster im Raum steht, werden es 
mal sicher keine BGAs oder QFNs sein.

> Liegen gerade Ferien (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) ungünstig,
> verlängert sich das nochmal schnell um eine Woche.

Naja, man kann immer Extremfälle konstruieren.

> Hinzu kommt die Zeit
> für Erstellung PCB-Unterlagen (Gerber und so),

Gähn. Ersten nehmen die meisten Lieferenten die normalen CAD-Formate und 
selbst wenn es GErber sein soll, macht das ein Script vollautomatisch in 
1 Minute!

> nicht jeder hat Altium
> oder KiCad am start und vielleicht ist der einzige Layouter der 100 Mann
> Bude gerade krankheitsbedingt ausgefallen.

Jaja, immer nur schon weiter jammern und die Ausnahme der Ausnahme als 
Normalfall verkaufen wollen. Wird haben es schon geschnallt. Du bist der 
Frickelkönig. Wolltest wahrscheinlich mal Uhrmacher werden, ist aber mit 
den Wurstfingern nix geworden ;-)

>  Da kann sich mal einer
> entscheiden das übers Wochenende/Nachtarbeit zu fädeln un den Kunden den
> Termin zu retten

Und wieder erzählt er was anderes! Oben war bei dir von 3-4 Wochen die 
Rede!

> Wenn die Schaltung dann  steht, kann man an eine PCB-Fertigung denken,
> aber für die Konvertierung nach PCB sollte man so ca 120hx Stundensatz
> PCB-Engineering rechnen.

So ein Käse. Ist heute schon wieder Märchenstunde? Und dein Fädelei ist 
kostenlos?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Falk B. schrieb:

>> Nicht nur "Morgen", auch bei einem Liefertermin "In 3/4 Wochen" ist
>> fädeln bei Einzelstückzahlen die schnellere Lösung.
>
> Nö. Denn Fädeln dauert, erst recht wirchlich einige ICs auf der Platte
> sind.

Gezeigte Platinen macht ein ausgebildeter Elektroniker an einem 
Wochenende,
wer es gut kann der macht das auch schneller. rechne einfach mal 1 
Minute pro Verbindung (das ist langsam) das macht 480 Verbindungen am 
Tag. das wäre bei ner 24 mal 20 Lochrasterplatine jedes Loch einmal 
gelötet, obiges Beispiel ist ein Bruchteil dieser Dichte.

>
>> Ein bestücker rechnet mit 1 - 2 Wochen für die Platinenferigung;
>
> Wer redet von sowas? Das wird natürlich manuell bestückt, ist ja kein
> HExenwerk. Und wenn al Alternative Lochraster im Raum steht, werden es
> mal sicher keine BGAs oder QFNs sein.

Erfahrungswert, kann man auch gerne nachlesen:
https://www.eurocircuits.de/pcb-proto-service-definition/

2-5d für die PCB Fertigung, dazu kommt Lieferung vom PCB-Fertiger zum 
Bestücker, und Lieferung vom Bestücker zum Kunden und hier und da noch 
ne Nachfrage, verzögerung durch andere Kunden.

>> Liegen gerade Ferien (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) ungünstig,
>> verlängert sich das nochmal schnell um eine Woche.
>
> Naja, man kann immer Extremfälle konstruieren.
Schau mal in den Kalendar, solche "Extremfälle" kommen ziemlich 
regelmäßig.

>> Hinzu kommt die Zeit
>> für Erstellung PCB-Unterlagen (Gerber und so),
>
> Gähn. Ersten nehmen die meisten Lieferenten die normalen CAD-Formate und
> selbst wenn es GErber sein soll, macht das ein Script vollautomatisch in
> 1 Minute!

Alles schon erlebt, beim erzeugten Gerber fehlt ne Lage oders Drillfile 
weil beim Altium nicht angeklickt, die Layer Stack definition passt 
nicht zu dem vom Fertiger und der Fertiger checkts nicht. Die BOM passt 
nicht zu den bevorzugten Lieferanten des Fertigers, Excel baut Mist... 
Vom Gerber gibt es auch mehr als nur eine Version und eine Variante. 
Klar wenn das alles eingespielt ist, läuft das wie am Schnürchen, aber 
bei der ersten Platine mit dem Kunden/Fertiger Paar gibt es immer 
Re-Spins in der Datenerzeugung.
Und der Fehler fällt immer am Freitag nachmittag auf, wenn keiner für 
Klärung im Haus ist.


>
>> nicht jeder hat Altium
>> oder KiCad am start und vielleicht ist der einzige Layouter der 100 Mann
>> Bude gerade krankheitsbedingt ausgefallen.
>
> Jaja, immer nur schon weiter jammern und die Ausnahme der Ausnahme als
> Normalfall verkaufen wollen.
Häh? Es ist ganz normal mal das mal der einzige Fachmann für ein paar 
Wochen ausfällt. Freizeitunfall, Schwangerschaft, Elternurlaub, 
Lungenentzündung, Herzinfarkt, Blinddarm, ....

> Wird haben es schon geschnallt. Du bist der
> Frickelkönig. Wolltest wahrscheinlich mal Uhrmacher werden, ist aber mit
> den Wurstfingern nix geworden ;-)

Smiley hin und her, noch son Ding dann Augenring!

>>  Da kann sich mal einer
>> entscheiden das übers Wochenende/Nachtarbeit zu fädeln un den Kunden den
>> Termin zu retten
>
> Und wieder erzählt er was anderes! Oben war bei dir von 3-4 Wochen die
> Rede!

Es geht ja auch um was anderes, Fädeln übers Wochende mit Bauteile im 
Lager
im vergleich zu Auslagerung der Produktion/Beschaffung zum Fertiger.

>> Wenn die Schaltung dann  steht, kann man an eine PCB-Fertigung denken,
>> aber für die Konvertierung nach PCB sollte man so ca 120hx Stundensatz
>> PCB-Engineering rechnen.
>
> So ein Käse. Ist heute schon wieder Märchenstunde?

Nein das ist ein Erfahrungswert.

Ehrlich ich hab die Schnauze voll von den Versuchen mit dir ungehobelten 
Sachsenrüpel ein vernünftiges Gespräch unter Kollegen zu führen! Mach 
mal Deinen Scheiss schön alleine.

von oha... (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Wenn die Schaltung dann  steht, kann man an eine PCB-Fertigung denken,
> aber für die Konvertierung nach PCB sollte man so ca 120hx Stundensatz
> PCB-Engineering rechnen. Und die paar tausend Euro sind dann einem
> Kunden auch mal zuviel, wenn er das ganze auch als Handwerksstück
> bekommen kann.

Achso, ja, das Lochrasterbasteln ist ja gratis - Das macht Herbert, der 
Hausmeister ;-)
Wohingegen eine 2-Lagige Platine ein "teurer" "hochqualifizierter" 
"Speizalist" machen muss...

Das was man auf den Bildern sieht, könnten auch unsere Lehrlinge routen. 
Ja, die tun solche Dinge, hauptstächlich für Testadapter. Sogar da haben 
wir bestellte Platinen drin. Warum?

Der Schaltplan aus dem CAD-System in Kombination mit dem 
Bestückungsdruck erleichtert Reparaturen und Nachbauten enorm.

Dazu kommt der Preis:
Ätzwerk verlangt zum Beispiel für eine Platine 100x160 66,6€. Für 7 
Arbeitstage, inklusive Bestückungsdruck. Da schickt man das Eagle-File 
hin, Gerber-Export unnötig.
Da muss Herbert schnell Drähte biegen, um da mitzukommen :-)

von Falk B. (falk)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Falk B. schrieb:
>
>>> Nicht nur "Morgen", auch bei einem Liefertermin "In 3/4 Wochen" ist
>>> fädeln bei Einzelstückzahlen die schnellere Lösung.
>>
>> Nö. Denn Fädeln dauert, erst recht wirchlich einige ICs auf der Platte
>> sind.
>
> Gezeigte Platinen macht ein ausgebildeter Elektroniker an einem
> Wochenende,

Tja, und wenn sie geätzt sind in 3-4h. Und nun?

>> Naja, man kann immer Extremfälle konstruieren.
> Schau mal in den Kalendar, solche "Extremfälle" kommen ziemlich
> regelmäßig.

Dann hast du ein Organisationsproblem.

> Häh? Es ist ganz normal mal das mal der einzige Fachmann für ein paar
> Wochen ausfällt. Freizeitunfall, Schwangerschaft, Elternurlaub,
> Lungenentzündung, Herzinfarkt, Blinddarm, ....

Ich sehe schon, du bist urdeutsch. Jammer auf HÖCHSTEM Niveau, überall 
nur Probleme.

>> Wird haben es schon geschnallt. Du bist der
>> Frickelkönig. Wolltest wahrscheinlich mal Uhrmacher werden, ist aber mit
>> den Wurstfingern nix geworden ;-)
>
> Smiley hin und her, noch son Ding dann Augenring!

Sowas sagt sich leicht hinter einer gesichtslosen Maske in einem Forum. 
Wollen wir wetten, daß du MIR das nicht ins Gesicht sagen würdest?

> Es geht ja auch um was anderes, Fädeln übers Wochende mit Bauteile im
> Lager
> im vergleich zu Auslagerung der Produktion/Beschaffung zum Fertiger.

Nö, darum ging es nicht. Sondern Lochrasterfädeln gegen Platine machen 
lassen und selber bestücken.

>>> Wenn die Schaltung dann  steht, kann man an eine PCB-Fertigung denken,
>>> aber für die Konvertierung nach PCB sollte man so ca 120hx Stundensatz
>>> PCB-Engineering rechnen.
>>
>> So ein Käse. Ist heute schon wieder Märchenstunde?
>
> Nein das ist ein Erfahrungswert.

Jaja, das sind dann die Firmen, die sonstwie professionell tun, ISO9000, 
Military Spec etc. und für den einfachsten Popelkram fürstliche Preise 
verlangen. Auch schon erlebt. Nun ja, aus geschäftlicher Sicht sicher 
richtig, man will ja Kohle machen. Und wenn man einen dummen oder 
verzweifelten Kunden findet, der das bezahlt, warum nicht? Aus 
technischer Sicht aber einfach nur LÄCHERLICH! Wir reden hier nicht von 
8 Lagen++ mit hochdichtem Layout und PiPaPo!

> Ehrlich ich hab die Schnauze voll von den Versuchen mit dir ungehobelten
> Sachsenrüpel ein vernünftiges Gespräch unter Kollegen zu führen!

Sind wir Kollegen? Eher nicht.

> Mach
> mal Deinen Scheiss schön alleine.

Das ist meist auch besser so, denn Bedenkenträger und Jammerlappen wie 
du sind nur Bremser. Da bin ich allein dreimal schneller und hab keinen 
Stress. Viel Spaß noch im Leben!

von Falk B. (falk)


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oha... schrieb:
> Da muss Herbert schnell Drähte biegen, um da mitzukommen :-)

MEINE REDE!

von Ladungsträger (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ehrlich ich hab die Schnauze voll von den Versuchen mit dir ungehobelten
> Sachsenrüpel ein vernünftiges Gespräch unter Kollegen zu führen! Mach
> mal Deinen Scheiss schön alleine.

Das Problem ist aber, dass Falk m.E.n. hier in allen Punkten Recht hat. 
Du willst es aber nicht einsehen.
Wenn Geld keine Rolle spielt kann man sich schnell ein Layout routen 
(wenn es so einfach geht) und anschließend liegen innerhalb 48 Stunden 
dann die Leiterplatten auf dem Tisch. Das ist ja die Stärke der 
(hiesigen) Schnelldienste. Und der Reibach...
Diese LPs zu bestücken ist dann auch bei weitem weniger fehlerträchtig.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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oha... schrieb:
> Achso, ja, das Lochrasterbasteln ist ja gratis - Das macht Herbert, der
> Hausmeister ;-)
> Wohingegen eine 2-Lagige Platine ein "teurer" "hochqualifizierter"
> "Speizalist" machen muss...

Nochmal, ich geh davon aus, das es hier ohnehin ein Lochraster 
angefertigt wird/wurde und die ersten (und womöglich einzigen) Systeme 
aufzubauen. Dann ist die Konvertierung von Lochraster mach PCB schon ein 
Schritt der aus Sicht mancher Leute vermeidbare Kosten schafft.

Natürlich kann man fragen, warum überhaupt erst gefädelt wird und nicht 
gleich PCB gefertigt wird. Nun, wenn man den Adapter mit ein bißchen 
Kabelkonfektion und Drähtchen ziehen in der eigenen Werkstatt in ein 
paar Stunden hinbekommt, dann kann man gleich mit dem Aufbau des 
Prüfstandes fortfahren und den Kollegen Prüfprogrammentwickler noch am 
selben Tage was zum arbeiten geben.

Wenn allerdings die zu adaptierenden Schnittstellen zu klein oder zu 
schnell sind (mini-HDMI wird gern als kleiner vieladriger anschluss 
benutzt, dann geht man beser gleich in Richtung PCB-fertigung.

> Das macht Herbert, der
> Hausmeister ;-)
> Wohingegen eine 2-Lagige Platine ein "teurer" "hochqualifizierter"
> "Speizalist" machen muss...

Ja, das ist so.
Jeder Hausmeister und Fernsehtechniker kann löten, Draht knipsen und mit 
dem Multimeter seinen Aufbau prüfen, was so mancher Vollblutakademiker 
nur mit Pflaster an allen Fingern und auf dem Mund  hinkriegt. Layout 
wird auf karierten Papier mit Bleistift und Radierer gezeichnet, der 
Vollblutakademiker besteht auf Computer und SuperDuper Layoutprogramm 
("weil das meine Fehler per DRC und ERC erkennt und automatisch 
korrigieren könnte" (und ich nie ordentlich zeichnen gelernt habe und 
mich davor fürchte ein nicht standard-gerechtes Schaltzeichen zu 
verwenden ... ))

Während der Hausmeister vor lauter Englischer Benutzerführung, unnötigen 
Details ("Ich will da Kupferklecks, was fragt der mich nach 'Pad 
Geometry', "Copper thickness", Lötstopmaske und Library-referenz, 
Herrgottssakrament!"), process-Gängelei ("Herrgottssakrament, liebe 
Buchhaltung überweisst dem guten Mann sein Geld für seine Arbeit, warum 
muss ich jetzt noch Materialbedarfsanfordeung nach Formblatt 
TschK-2018.w ausfüllen und zwei Unterschriften von Leuten einholen, die 
grad ausser haus sind ?!?") längst Reisaus genommen hat.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ladungsträger schrieb:
> Das Problem ist aber, dass Falk m.E.n. hier in allen Punkten Recht hat.
> Du willst es aber nicht einsehen.

Hat er nicht, ich hab meine Erfahrungswerte nachprüfbar angegeben, bei 
Falk steht nur Geplärre.

> Wenn Geld keine Rolle spielt kann man sich schnell ein Layout routen
> (wenn es so einfach geht) und anschließend liegen innerhalb 48 Stunden
> dann die Leiterplatten auf dem Tisch.

Meine Erfahrung ist eine andere, schon Verwaltungs- und 
Fertigungstechnisch sind 2 AT reine Illusion.


Und dann funktioniert das auch nur wenn die Hardwareabteilung eingeübt 
ist und alles genau spezifiziert ist. Wie gesagt ich geh davon aus, das 
an der Platine von vorhnereinn Anpassungen im Feld eingeplant sind und 
es eben mit der CAE nicht sofort reibungslos läuft.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Nun beruhigt Euch mal wieder - wir haben Sonne und blauen Himmel :-)

Meine Meinung dazu:

1.) Die Schaltung funktioniert offenbar seit Jahren einwandfrei. Wurden 
geätzte PCBs vereinbart? Nein? Gut. Alles andere ist Kosmetik.

2.) Es gibt durchaus Situationen, in denen auch noch nicht ausgereifte 
Prototypen schon ihren Dienst verrichten müssen. Oftmals ist man sich 
dann weder von Kunden- noch Herstellerseite sicher, dass nicht noch 
etwas umgestöpselt/geändert werden muss, weil viele Dinge eben erst im 
praktischen Einsatz auftreten. Auch wenn das hier dann offenbar nicht 
mehr passiert ist: man hätte dazu jederzeit die Option gehabt. Eine 
Änderung der Verdrahtung wäre bei solchen Boards wesentlich einfacher 
als auf einem fertigen PCB. Eben mal einen anderen OpAmp mit anderer 
Pinbelegung, weil der erste von den Specs doch nicht so passt? Hier kein 
Problem, auf fertigen PCBs Scheiße.

3.) Und natürlich gibt es Fälle, in denen etwas am 2.1. beim Kunden 
stehen muss, aber am 23.12. noch ein fetter Fehler gefunden wird. Dann 
drückt man einem netten MA einige Scheinchen in die Hand und er brät das 
zwischen den Jahren zusammen.

Also: es gibt eine Menge Gründe, warum man da auf Lochraster gesetzt 
hat.

Für einfache Dinge und Einzelstücke für internen Gebrauch setze ich auch 
immer noch mal Lochraster ein. Es spricht nichts dagegen.

War da nicht mal dieser eine Prototyp eines deutschen Unternehmens, den 
Dave in seinem EEVBlog zerrissen hat, der sich aber im Nachhinein als 
Messestück "nicht für Auslieferung" herausstellte?

Letzteres ist uns hier auch schon passiert (allerdings nicht auf 
Lochraster). Der Prototyp mit vielen Änderungen wurde dann sogar von 
unserem Kunden (unabgesprochen) an deren Kunden ausgeliefert, weil Kunde 
Druck gemacht hat. Läuft bis heute und reingeguckt hat wohl gottseidank 
niemand :-D

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Berufsrevolutionär schrieb:

> Nochmal, ich geh davon aus, das es hier ohnehin ein Lochraster
> angefertigt wird/wurde und die ersten (und womöglich einzigen) Systeme
> aufzubauen.

Nö, das ist deine Interpretation. Es ging darum, ob man die oben 
gezeigten Platinen sinnvoller auf Lochraster aufbaut oder eher eine 
geätzte Platine nutzt.

> Dann ist die Konvertierung von Lochraster mach PCB schon ein
> Schritt der aus Sicht mancher Leute vermeidbare Kosten schafft.

Aha, jetzt relativieren wir schon. Nicht mehr 120h Aufwand. Außerdem hat 
man keine nennenswerten Zusatzkosten, wenn man das Ding gleich 
professionell im CAD-System erstellt.

> Natürlich kann man fragen, warum überhaupt erst gefädelt wird und nicht
> gleich PCB gefertigt wird.

Eben.

> Nun, wenn man den Adapter mit ein bißchen
> Kabelkonfektion und Drähtchen ziehen in der eigenen Werkstatt in ein
> paar Stunden hinbekommt, dann kann man gleich mit dem Aufbau des
> Prüfstandes fortfahren und den Kollegen Prüfprogrammentwickler noch am
> selben Tage was zum arbeiten geben.

Stimmt, was wurde auch gar nicht bestritten. Aber alles was über 3 Tage 
Zeit hat, ist mit der geätzten Platine besser bedient.

>> Das macht Herbert, der
>> Hausmeister ;-)
>> Wohingegen eine 2-Lagige Platine ein "teurer" "hochqualifizierter"
>> "Speizalist" machen muss...
>
> Ja, das ist so.
> Jeder Hausmeister und Fernsehtechniker kann löten, Draht knipsen und mit
> dem Multimeter seinen Aufbau prüfen, was so mancher Vollblutakademiker
> nur mit Pflaster an allen Fingern und auf dem Mund  hinkriegt. Layout
> wird auf karierten Papier mit Bleistift und Radierer gezeichnet,

AUA! Du bist wohl auch in den 70ern hängen geblieben, was? Selbst ein 
Lochrasterlayout ist auf einem Layoutprogramm DEUTLICH schneller, 
einfacher und besser gezeichnet als auf Papier! Been there, done that.

> der
> Vollblutakademiker besteht auf Computer und SuperDuper Layoutprogramm
> ("weil das meine Fehler per DRC und ERC erkennt und automatisch
> korrigieren könnte"

Layoutprogramme haben nicht nur ihre Berechtigung, sie sind äußerst 
leistungsfähige Werkzeuge. Wer das ignoriert ist selber schuld.

> Während der Hausmeister vor lauter Englischer Benutzerführung,

OMG! Die bösen englischen Menus. Man sollte seine Werkzeuge schon 
beherrschen. Und gerade so ein Eilauftrag ist KEIN Projekt, in dem man 
sich in neue Werkzeuge einarbeitet.

Also wie immer viel Gejammer und Verweigerungshaltung. Was dein 
Therapeut wohl dazu sagen würde?

von Falk B. (falk)


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Berufsrevolutionär schrieb:

> Meine Erfahrung ist eine andere, schon Verwaltungs- und
> Fertigungstechnisch sind 2 AT reine Illusion.

Nicht jeder arbeitet in einem schnarchnasigen VEB.

> Und dann funktioniert das auch nur wenn die Hardwareabteilung eingeübt
> ist

Bin ich ;-)

> und alles genau spezifiziert ist. Wie gesagt ich geh davon aus, das
> an der Platine von vorhnereinn Anpassungen im Feld eingeplant sind

Kann sein.

> und
> es eben mit der CAE nicht sofort reibungslos läuft.

In all den Jahrzehnten nix gelernt? Nicht mal ein einfache, 
doppelseitige Europlatine kriegst du auf den ersten Schuß hin? Laß dir 
dein Le(e)hrgeld zurückgeben ;-)

von Falk B. (falk)


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Chris D. schrieb:

> 1.) Die Schaltung funktioniert offenbar seit Jahren einwandfrei. Wurden
> geätzte PCBs vereinbart? Nein? Gut. Alles andere ist Kosmetik.

Stimmt.

> 2.) Es gibt durchaus Situationen, in denen auch noch nicht ausgereifte
> Prototypen schon ihren Dienst verrichten müssen.

Logisch und eher der Normalfall.

> als auf einem fertigen PCB. Eben mal einen anderen OpAmp mit anderer
> Pinbelegung, weil der erste von den Specs doch nicht so passt? Hier kein
> Problem, auf fertigen PCBs Scheiße.

EINSPRUCH!!! Wer auf einer geätzten Platine keinen OPV wechseln kann, 
gehört NICHT in eine Hardwareabteilung. Ganz egal ob SMD oder THT!

> Also: es gibt eine Menge Gründe, warum man da auf Lochraster gesetzt
> hat.

Stimmt, es gibt aber immer Alternativen. Und darüber sollte man mal ein 
paar Momente nachdenken und nicht gleich losfrickeln. Ich kenne da 
diverse Kandidaten.

"Wenn du es eilig hast, gehe langsam." Konfuzius

> Druck gemacht hat. Läuft bis heute und reingeguckt hat wohl gottseidank
> niemand :-D

"Nobody cares how it works as long as it works." Matrix Reloaded

von Ladungsträger (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
>> Wenn Geld keine Rolle spielt kann man sich schnell ein Layout routen
>> (wenn es so einfach geht) und anschließend liegen innerhalb 48 Stunden
>> dann die Leiterplatten auf dem Tisch.
>
> Meine Erfahrung ist eine andere, schon Verwaltungs- und
> Fertigungstechnisch sind 2 AT reine Illusion.

https://portal.multi-circuit-boards.eu/
https://de.beta-layout.com/leiterplatten/

Beide Schnelldienste bieten eine Fertigung in einem AT! Ergo sind
einfache LPs innerhalb 48 Stunden realistisch.
Wir haben (aufgrund schlechter Projektplanung) auch schon mal (von Haus 
aus teure, große) LPs mit ungewöhnlichem Stackup innerhalb von ca. 5AT 
fertigen lassen. Klappt! Kostet halt ein vermögen. Bestückt wird von der 
eigenen Fertigung. Ja, dafür müssen alle relevanten Daten dann 
bereitstehen.

> Wie gesagt ich geh davon aus, das an der Platine von vorhnereinn
> Anpassungen im Feld eingeplant sind und es eben mit der CAE nicht
> sofort reibungslos läuft.

Ja, aber da bist du wohl der einzige hier nehme ich an. Es ging nämlich 
nicht darum ein erstes Test-/Inbetriebnahmelayout der Schaltung zu 
frickeln, sondern in kürzester Zeit eine Elektronik in einbautauglicher 
Qualität zu bekommen.

Ich verstehe jedenfalls den TO, dass man im Inneren eines so 
hochpreisigen Gerätes etwas anderes erwartet, als diesen Rotz.

von Michael K. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Laber keinen Unsinn.

Dito!
Lochraster und CE schliessen sich nicht aus.
Wie kommst Du überhaupt auf das schmale Brett?
Schon mal näher mit EMV beschäftigt oder sogar was kniffliges durch den 
Test gebracht?

Ausserdem ist bei Auftragsentwicklungen für einen Gewerbetreibenden 
keineswegs sicher das der Entwickler auch CE machen muss.
Das ist reines Vertragswerk und es ist absolut üblich nur die reine 
funktionelle Entwicklung anzubieten.
Wenn der Kram niemals das Licht des freien Marktes erblickt sondern 
ausschliesslich vom Kunden benutzt wird ist beiden Seiten CE meist 
herzlich egal.

Nach schnellen Digitalschaltungen oder Schaltnetzteil sieht das ganze 
auch nicht aus, also warum dieses stumpfe herumreiten auf CE?

Wer hat eigentlich entschieden das kleine Stückzahlen per Definition 
nicht auf Lochraster gebaut werden dürfen, wenn der Hersteller meint das 
das preislich darstellbar ist?
Wenn im Vertrag nichts steht ausser das es funktionieren muss und der 
Kunde das so abgenommen hat, ist der Auftrag erfüllt.

Das Problem scheint eher zu sein das es keine aktuellen Schaltpläne mehr 
gab und deswegen einfach ein funktionierendes Entwicklungsmuster 
nachgebaut wurde. Vielleicht gab es den Entwickler nicht mehr und da 
wollte man bei den paar Stück lieber alles so bauen wie es schon mal 
funktioniert hat, anstatt sich mit was neuem die Karten zu legen.
Wir reden hier nicht über ein Consumer Gerät aus dem Laden, sondern über 
eine Auftragsentwicklung.
Wenn der Kunde das abgenommen hat, ohne über fehlende Schaltpläne, 
Bestückungspläne etc. zu stolpern, bzw. die nicht Teil des Auftrages 
waren, Pech gehabt.

Problemlose Funktion seit 12Jahren, müssen die meisten Entwickler 
erstmal schaffen, also mal ganz kleine Brötchen backen!
Nach so vielen Jahren problemloser Funktion nachzutreten, nur weil man 
frisch von der Uni kommt und die Zeiten Lochraster / Wirewrap nicht mehr 
erlebt hat, finde ich peinlich und nur ein Zeichen für fehlende 
Erfahrung.

Ladungsträger schrieb:
> Ich verstehe jedenfalls den TO, dass man im Inneren eines so
> hochpreisigen Gerätes etwas anderes erwartet, als diesen Rotz.
Rotz sind höchstens solche Beiträge.
Ich habe schon viele hochglanz-PCB abrauchen sehen weil ausser der Optik 
einfach alles Scheisse war.

Klar würde ich dafür ein Layout machen, weil das Lochrastergefrickel 
mehr Zeit kostet und fehleranfällig ist.
Wichtiger als Optik ist aber zuverlässige Funktion und da ist dem 
Hersteller ja wohl nichts vorzuwerfen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
>> als auf einem fertigen PCB. Eben mal einen anderen OpAmp mit anderer
>> Pinbelegung, weil der erste von den Specs doch nicht so passt? Hier kein
>> Problem, auf fertigen PCBs Scheiße.
>
> EINSPRUCH!!! Wer auf einer geätzten Platine keinen OPV wechseln kann,
> gehört NICHT in eine Hardwareabteilung. Ganz egal ob SMD oder THT!

Es ging mir nicht darum, einfach ein IC 1:1 zu ersetzen, sondern um 
bspw. eine ganz andere Gehäuseform.

Oder man benötigt plötzlich zwei ICs anstatt dem einen, oder nur eine 
Schaltungsergänzung mit ein paar analogen Bauteilen, usw.

So etwas ist auf Lochraster schlicht einfacher möglich.

Also, ich hab schon Schlimmeres gesehen. Und: die ICs sind alle 
gesockelt, sehr löblich :-)

>> Also: es gibt eine Menge Gründe, warum man da auf Lochraster gesetzt
>> hat.
>
> Stimmt, es gibt aber immer Alternativen. Und darüber sollte man mal ein
> paar Momente nachdenken und nicht gleich losfrickeln.

Das auf jeden Fall.

Aber ich kenne auch zwei, drei meiner Kunden, die dann freitags gerufen 
haben, weil sie unbedingt Montag die Schaltung haben mussten.

Natürlich lässt man die (wirklich guten Kunden) nicht hängen und kloppt 
das dann samstags noch zusammen - natürlich mit den paar "kleinen 
Änderungen, die sicherlich kein Problem darstellen" ;-)

Kost' halt das fünffache - interessiert diese Kunden aber nicht :-)

Das sind dann allerdings auch meist PCBs, die wir hier bevorraten. Aber 
natürlich wird dann da auch mal gefädelt.

> "Wenn du es eilig hast, gehe langsam." Konfuzius

Guter Satz - muss ich mir merken :-)

>> Druck gemacht hat. Läuft bis heute und reingeguckt hat wohl gottseidank
>> niemand :-D
>
> "Nobody cares how it works as long as it works." Matrix Reloaded

Ja, absolut. Würde ich dem OP auch empfehlen.

von Marten Morten (Gast)


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Hätte, hätte, Fahrradkette.

Wie der ganze Kindergarten, der nie in der Industrie gearbeitet hat, 
sich aufspielt und theoretisiert was hätte passieren sollen. So läuft 
das aber nicht. Der Lieferant hat 50k/Stück bekommen, den interessiert 
nicht was die Wichtigtuer hier denken.

Für 50k/Stück löst die Wunderkiste ein Problem.  Wenn man keine 
Alternativen hat oder sich die Alternativen nicht leisten kann, dann 
bleibt nichts als mit der Qualität der Wunderkiste zu leben. Da hilft 
alles Gejammer nicht. Auch nicht das Gejammer des Threadstarters/Trolls 
mit seinem idiotischen Betreff "Ist es ein Normalfall in der deutsche 
Industrie?".

Er hat, wenn er überhaupt Entscheidungsgewalt hat, eine einfache 
Entscheidung zu treffen: Kann er es sich leisten etwas anderes, woanders 
zu kaufen? Wenn nicht, dann Gehäuse sanft schließen, fertig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Danke schrieb:
> Unsere  Firma hat vor einigen Jahren sechs Geräte von einem deutschen
> Hersteller gekauft.
>
> Nun haben wir so ein Gerät geöffnet
Jetzt hast du gelernt, dass man das früher macht...    ;-)

> Vor allem, weil wir ca. 50k pro Stück bezahl haben.
Funktionsmodelle sind halt einfach teuer. Und was Anderes als ein 
funktionierendes Funktionsmodell stellen diese Platinen nicht dar.

: Bearbeitet durch Moderator
von fusi (Gast)


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Zu den zwei AT:

Je nach Standort der Firma findet man auch lokale Hersteller für PCBs. 
Wir haben hier in der Stadt einen Fertiger/Bestücker/etc.

Dort haben wir schon Eurokarten machen lassen, die konnten wir nach 4 
Stunden abholen und konnten direkt nach der Mittagspause verbaut werden.
Hat allerdings auch 260€/Karte gekostet.

In einem Notfall wird dann halt mal im Produktionsbetrieb getestet, ob 
ich die richtig bestückt habe...

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ist das der Normalfall in der deutschen Industrie, dass man 50k€ (oder 
waren es doch DM?) für so ein Gefrickel ausgibt und dann erst 30 Jahre 
später merkt, dass es ein Gefrickel ist? Bei so viel Kohle schau ich 
doch beim Empfang mal rein...

von fusi (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Bei so viel Kohle schau ich
> doch beim Empfang mal rein...

Entweder das oder man fässt das Teil gar nicht an, beides würde Sinn 
ergeben.
Denn eine Maschine, die bezahlt+aufgestellt wird und funktioniert, muss 
ich nicht unbedingt öffnen.
Im einfachsten Fehler-Fall, ziehe ich ein Kabel ab, weiss nicht mehr 
wohin und bezahle zwei Technikern die Anfahrt usw.

Einfach mal die Grössenordnung von Firma+50k€ auf 
Selbständig+Privat+2,5k€ ändern:
Meinen Laptop hatte ich auch noch nie offen und bei meinem Büro-PC 
wollte ich kein Gebastel und 3 Jahre Garantie/Gewährleistung+Leihgerät 
im Ernstfall.
Da macht doch keiner ohne Bastelwut einfach so den Deckel auf...

von Falk B. (falk)


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Wolfgang R. schrieb:

> später merkt, dass es ein Gefrickel ist? Bei so viel Kohle schau ich
> doch beim Empfang mal rein...

Soso, du schraubst also ein 50k Oszi erstmal auf, um eine 
Qualitätskontrolle zu machen? Oder deinen Passat? Oder deine Rolex?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Falk B. schrieb:
> Soso, du schraubst also ein 50k Oszi erstmal auf, um eine
> Qualitätskontrolle zu machen? Oder deinen Passat? Oder deine Rolex?

Serienprodukte muss ich wohl nicht aufschrauben - Sonderanfertigungen 
aber sehr wohl... Kommt aber natürlich auf den Umstand an, in dem das 
obige Machwerk geliefert wurde. Da hast Du sicher recht.

Allerdings würde ich mich nach 30 Jahren auch nicht mehr beklagen 
wollen.

von Ladungsträger (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Ladungsträger schrieb:
>> Ich verstehe jedenfalls den TO, dass man im Inneren eines so
>> hochpreisigen Gerätes etwas anderes erwartet, als diesen Rotz.
> Rotz sind höchstens solche Beiträge.
> Ich habe schon viele hochglanz-PCB abrauchen sehen weil ausser der Optik
> einfach alles Scheisse war.

Offensichtlich gehörst du damit dann halt auch zu den Zeitgenossen, die 
ein äußerst merkwürdiges Verständnis von Qualität haben. Bei sechs 
Geräten für jeweils 50K (so stehts im Eingangspost) auch nur auf die 
Idee zu kommen, dass es es sich hier um ein "Notlayout" in aller Kürze 
handelt, ist auch absurd.
Denkt und handelt ihr eigentlich privat auch so? Also wenn derartiges 
nicht aus der Firmenkasse bezahlt wird?

Pfuscher verteidigen Pfusch. Immer wieder erlebt, wird wohl immer so 
bleiben.

Falk B. schrieb:
>> später merkt, dass es ein Gefrickel ist? Bei so viel Kohle schau ich
>> doch beim Empfang mal rein...
>
> Soso, du schraubst also ein 50k Oszi erstmal auf, um eine
> Qualitätskontrolle zu machen? Oder deinen Passat? Oder deine Rolex?

Das ist doch genau der Punkt. Normal macht das kein Mensch, ohne 
besonderen Grund.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ladungsträger schrieb:
> Denkt und handelt ihr eigentlich privat auch so? Also wenn derartiges
> nicht aus der Firmenkasse bezahlt wird?

Selbstverständlich. Auch da stellt man sich die untenstehenden drei 
Fragen.

> Pfuscher verteidigen Pfusch. Immer wieder erlebt, wird wohl immer so
> bleiben.

Nö. Hier wird ein Fass aufgemacht, das keines ist.

Mich als Unternehmer interessiert doch nur eins:

Erfüllt das Gerät die Anforderungen: ja/nein
Bin ich bereit, den Preis zu bezahlen? ja/nein
Hält das Gerät über den veranschlagten Nutzungszeitraum? ja /nein

Alle drei Fragen kann das Unternehmen wohl mit "ja" beantworten.

Alles andere (böse Lochrasterleiterplatten, auch noch von Hand gelötet) 
ist wirklich Sandkastenkram.

>> Soso, du schraubst also ein 50k Oszi erstmal auf, um eine
>> Qualitätskontrolle zu machen? Oder deinen Passat? Oder deine Rolex?
>
> Das ist doch genau der Punkt. Normal macht das kein Mensch, ohne
> besonderen Grund.

Eben. Und wenn da nur zwei Backsteine drinstecken - interessiert mich 
doch gar nicht. Das Gerät muss seine Aufgabe erfüllen.

Der OP schrieb ja auch:

Danke schrieb:
> Die Geräte, die wir gekauf haben waren schon speziell für uns leich
> verändert

Jeder, der Elektronikprodukte verkauft, weiss genau, was sich hinter dem 
"leicht verändert" eines Kunden verbirgt. So wie hinter dem Satz "Können 
Sie mal eben gucken? Kann ja nicht viel sein" :-}

von Michael K. (Gast)


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Ladungsträger schrieb:
> Offensichtlich gehörst du damit dann halt auch zu den Zeitgenossen, die
> ein äußerst merkwürdiges Verständnis von Qualität haben.

Kann ich gut mit leben wenn das jemand sagt der so viele Jahre 
fehlerfreier Funktion beiseite wischt, weil im nicht gefällt wie es 
unter der Haube aussieht.

Wie alt bist Du?
Ist Dir nicht klar das der Entwickler u.U. aus einer Generation kommt in 
der Bauteile über dicke Wirewrap Teppiche verkabelt wurden?

Bemängelst Du auch die rauhe innenseite der Lufteinlasskanäle Deines 
Sportwagens, solange der die geforderte Leistung bringt?

Ladungsträger schrieb:
> Pfuscher verteidigen Pfusch. Immer wieder erlebt, wird wohl immer so
> bleiben.
Du vergreifst Dich kräftig im Ton, also werde ich mal deutlicher
Es fehlt Dir offensichtlich an Erfahrung UND an Manieren, mein kleiner 
Zinnsoldat.
Deine Erfahrung in Mickymaus Technik für Großserienprodukte in 
entspannter Arbeitsatmosphäre, kannst Du einfach nicht auf Bereiche 
übertragen in denen echte Entwickler unter Zeitdruck das fast unmögliche 
vollbringen.

Aber wie uns Dunning-Kruger gelehrt hat, braucht man die Kompetenz diese 
Dinge zu tun um zu erkennen was dort eigentlich getan wurde.
Du wirst also nie verstehen aus welchen Gründen auch ein Lochraster 
Aufbau immer noch eine hervorragende Leistung sein kann.

von Msd (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Deine Erfahrung in Mickymaus Technik für Großserienprodukte in
> entspannter Arbeitsatmosphäre, kannst Du einfach nicht auf Bereiche
> übertragen in denen echte Entwickler unter Zeitdruck das fast unmögliche
> vollbringen

Und echte Entwickler arbeiten natürlich nur bei Knoelke Elektronik in 
Bremen. Da sind die echten Profis. Alle anderen sind Schnullys.

Pfuscher pfuschen eben!

von Michael K. (Gast)


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Msd schrieb:
> Und echte Entwickler arbeiten natürlich nur bei Knoelke Elektronik in
> Bremen. Da sind die echten Profis. Alle anderen sind Schnullys.

Du redest Quatsch.
Weder Bremen noch meine ehemals selbstständige Tätigkeit sind noch 
aktuell.
Sind also alles nur Netzleichen mit denen in schöner Regelmässigkeit 
irgendein Dummkopf meint mich treffen zu können.
Selbst wenn es aktuell wäre, würde ich dazu stehen, weil zuverlässig, 
schnell, schön und billig einfach nicht zusammen gehen.

Die Fa. des TO hat eine speziell angepasste Entwicklung erhalten, die 
seit vielen Jahren ihren Dienst tut.
Kein Entscheidungsträger würde das bemängeln.
50T€ kommt den 'Schnullys' wie viel Geld vor, sind im geschäftlichen 
Umfeld aber einfach nur eine notwendige Investition um damit noch viel 
mehr zu verdienen.
Man bezahlt auch nicht 50€ Teile und 5 Std. Zusammenbau, sondern die 
Entwicklung und die Erfahrung die man nicht hatte und sich einkaufen 
musste.
Hätte man den eigenen Leuten das zugetraut, man hätte sie mit Sicherheit 
intern damit beauftragt.
Es sind die kleinen Lichter, die sich an dem einzigen aufplustern was 
sie noch durchblicken können und das ist eben die Optik.

Ich arbeite seit 20Jahren für und in kleinen Entwicklungsbetrieben und 
weiß was es bedeutet unter hohem Zeitdruck Ergebnisse zu produzieren von 
denen viele Menschen leben müssen.
Ich habe schon mit einigen herausragenden Leuten gearbeitet und auch 
vielen die ausser einem tollen Titel auf der Visitenkarte nicht viel 
gerissen haben.
Bringt man selber nix zustande und braucht das behütende Regelwerk eines 
Großkonzerns, wird dann schnell mal 'Pfuscher' oder 'Bastelbude' in den 
Raum gerufen, bevor man sich wieder hinter der Hierachie versteckt, die 
große Firmen brauchen um zu funktionieren, die in kleinen Buden aber der 
Tod wären.

Es hat einen Grund weshalb man die kleinen Firmen ist Boot holt und der 
ist nicht das die eigenen Leute so derbe viel auf der Pfanne hätten.

Niemand ist vollkommen oder weiß alles. Ich nicht und auch kein anderer.
Wer aber noch nie den Mut hatte sich auf eigene Beine zu stellen und von 
den Ergebnissen der eigenen Entscheidungen leben zu müssen, der sollte 
vielleicht ein wenig bescheidener dabei sein die Qualität einer Arbeit 
zu bemängeln die seit Jahren fehlerfrei läuft und in Gold aufgewogen 
wurde.

von Johnny B. (johnnyb)


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Michael K. schrieb:
> Es hat einen Grund weshalb man die kleinen Firmen ist Boot holt und der
> ist nicht das die eigenen Leute so derbe viel auf der Pfanne hätten.

Genau so ist es.
Brauchts nur mal eben so ein paar Platinchen, dann macht das ein kleiner 
Betrieb unkompliziert und schnell für die 50k€; wohingegen diese 50k€ 
bei einer grossen Firma schon bis zum Projektkickoff durch Sitzungen und 
Dokumente verbraten wurden und hat noch gar keine Hardware auf dem 
Tisch.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Es sind die kleinen Lichter, die sich an dem einzigen aufplustern was
> sie noch durchblicken können und das ist eben die Optik.

Ja das trifft den Kern ganz gut, ich schätze das ist das erste Gerät das 
für den TO aufgeschraubt wurde und die erste nichtgedruckte Elektronik, 
die der TO erblickte.

Andernfalls wuesste er, das beispielsweise die Elektronik die 
Rundfunktempfänger zu einem Massenprodukt machte, noch einfacher 
aufgebaut ist: Zwei Reihen Lötfahnen/-punkte in den Pertinax genietet, 
Bauelemente direkt drüber gelötet und Omas Röhrenradio läuft trotz 
mehrere hundert Volt Anodenspannung und "knöcheltief" Wollmäuse im 
Gehäuse über Jahrzehnte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Serienfertigung#/media/File:Camden,_New_Jersey_-_Radio._RCA_Victor._End_of_Chassis_assembly_line_-_assembling_5-tube_radio_chassis._-_NARA_-_518700.jpg

Bewährte Fertigungsverfahren führen eben nicht plötzlich zur 
schlechteren Produkten, nur weil neuere Verfahren verfügbar werden.
--
Falls man "sowas" nicht will, muss man das in der Auftragsausschreibung 
auch klar formulieren. Beispielsweise unter dem Punkt 
"Abnahmekriterien/-verlauf" festlegen, das dem Auftraggeber eine 
optische Inspektion der Baugruppen ermöglicht wird (Vorführung vor 
Zusammenbau, Fotos bei Montage). Dann kann der Auftraggeber nicht mehr 
tröten, er hätte nix gewusst.
Der Auftraggeber kann auch eine Formulierung einbringen, die eine 
Konstruktion und Aufbau nach "Stand der Technik"/"State of the art" 
einfordert. Wobei das nach meiner Erfahrung eher zu mehr Streit führt 
als weniger, weil mit "Stand der Technik" relativ wenig über die 
Zuverlässigkeit ausgesagt ist. Eher im Gegenteil, in der Raumfahrt und 
im Militär greift man auch zu "alten Techniken" wie wirewrap weil man 
mit dem Langzeitverhalten der Produkte bereits Erfahrungen gemacht hat. 
Nicht daß mensch, wie bei den russischen Marssonden in den Siebzigern, 
feststellen muß, das die Charge Tranistoren vom Typ 2T-312 nach 2 Jahren 
ihren Geist aufgeben wird: 
https://books.google.de/books?id=rgl_C0XrKTUC&pg=PA276&lpg=PA276&dq=2T-312+Mars&source=bl&ots=2QXOlvoRt9&sig=ACfU3U0uK8HInpLQ0d1pLf7WBTo536GDXw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi2tLbxuLDhAhVLK1AKHfShAAwQ6AEwCXoECAcQAQ#v=onepage&q=2T-312%20Mars&f=false

von Johnny B. (johnnyb)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> in der Raumfahrt und
> im Militär greift man auch zu "alten Techniken" wie wirewrap weil man
> mit dem Langzeitverhalten der Produkte bereits Erfahrungen gemacht hat.

Dazu sind tolle Videos aufgetaucht. Hier beispielsweise eines, welches 
die Fertigung von "Rope Memory Modules" aus dne 1960er Jahren zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=-BlivdwXRZU

Hier ein allgemeines, längeres Video über die Navigationscomputer von 
den Apollo Missionen, von welchem das obige Video ein Ausschnitt ist:
https://www.youtube.com/watch?v=ndvmFlg1WmE

Interessant ist auch die Berichterstattung an sich, welche fachlich ins 
Detail geht und einem Moderator, welcher am Thema interessiert ist und 
sich gut vorbereitet hat. Solch gute Berichterstattung zu technischen 
Themen kann ich im heutigen Fernsehen leider nicht finden.

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