Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Austausch von HDMI-IC-Chip


von Paul (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

hier gibt es doch sicherlich den ein oder anderen Spezialisten unter 
euch. Auf einer Platine ist der HDMI-IC-Chip defekt und muss 
ausgetauscht werden. Zu Anschauungszwecken habe ich ein Beispielfoto 
angehängt.

Wie geht man hier am besten vor? Gibt es eventuell Experten unter euch, 
die das drauf haben und für ein entsprechendes Entgelt machen wollen?

Freue mich über eure Rückmeldung und vielen Dank schon mal!

VG
Paul

: Verschoben durch User
von Tobias B. (Firma: www.elpra.de) (ttobsen) Benutzerseite


Lesenswert?

Ist das zufaellig von einem Panasonic Fernseher? Habe hier daheim auch 
einer bei dem die HDMI Eingaenge geschossen sind und einen Chip 
Austausch benoetigen.

Doch da habe ich mich auch nie rangetraut, mit meinen zwei linken 
Haenden. :-(

von michi42 (Gast)


Lesenswert?

Das übliche Programm halt,

preheater, reichlich flux, heissluft mit passender düse, Bauteile die 
draufbleiben sollen ringsrum mit alufolie abkleben um die Wärme 
wegzubekommen.
Nicht zu stark fönen und mit Pinzette runterpflücken.
Schlabber mit entlötlitze wegmachen, danach neues Bauteil auflöten. 
lötbrücken mit Entlötlize wegmachen, Sichtprüfung.
Überflüssigen Flux mit IPA runtertupfen.
Louis rossmann hat ein paar nützliche Videos dazu.

evtl. gehts auch mit chipQuick oder anderm niedrigschmelzenem Lot 
runter.

Dazu sollte man aber de nötigen Werkzeuge haben und ein paarmal an 
Schrottplatinen üben.

Oder jemand machen lassen. Ordentliches Werkzeug kostet wohl mehr als 
der Restwert der PS4.

Alles Privatmeinung.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Auf einer Platine ist der HDMI-IC-Chip defekt

Woher glaubst du das zu wissen?

So wie du nach der Vorgehensweise fragst, vermute ich, dass du nur 
geraten hast.

Zur Vorgehensweise: Man vergewissert sich zuerst, dass man dieses 
Bauteil beschaffen kann. Dann beschafft man es. Dann lernt man anhand 
von altem Schrott, den alten Chip so zu entlöten, dass die Platine dabei 
heile bleibt.

Den neuen Chip einzulöten, ist der einfachste Teil der Aktion. Das wirst 
du bis dahin merken. Auch diese Aktion würde ich vorher mit Schrott 
üben.

> Oder jemand machen lassen. Ordentliches Werkzeug kostet
> wohl mehr als der Restwert der PS4.

So sehe ich das auch. Ich bastle seit 30 Jahren mit Elektrik, aber von 
solchen Bauteilen lasse ich immer noch die Finger. Allein schon, weil 
sich der Kauf des Werkzeuges und der Hilfsmittel für maximal eine 
Anwendung pro Jahr nicht lohnt.

von Stephan H. (stephan-)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wenn die Pads "lang" genug sind, würde das sogar mit einem normalen 
Kolben gehen. Evtl den Lötstop nach außen etwas entfernen. Man kommt ja 
seitlich an die Pins ran. Den Chip selber gibts sogar bei der Amazone.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Stephan H. schrieb:
> Wenn die Pads "lang" genug sind, würde das sogar mit einem normalen
> Kolben gehen

Vorausgesetzt, daß der Baustein kein in der Mitte angebrachtes flächig 
verlötetes Kühlpad hat.

von Karsten B. (kastenhq2010)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Vorausgesetzt, daß der Baustein kein in der Mitte angebrachtes flächig
> verlötetes Kühlpad hat.

Hat er :)

von michi42 (Gast)


Lesenswert?

hat er. ohne smd solderpaste wirds nix.
Menge schätzen, damits nicht innen rausdrückt und an die pins kommt.
Oder vorverzinnen und unter flux ersäufen.

von Fabian (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Stephan H. schrieb:
>> Wenn die Pads "lang" genug sind, würde das sogar mit einem normalen
>> Kolben gehen
>
> Vorausgesetzt, daß der Baustein kein in der Mitte angebrachtes flächig
> verlötetes Kühlpad hat.

Hat er aber:
https://www.ebay.de/i/183368701583?chn=ps

von SummSumm (Gast)


Lesenswert?

Such einfach mal bei Youtube nach der Chip Bezeichnung bzw. nach PS4 
HDMI oder so.
Da finden sich einige Videos dazu.

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Dann hilft hier wohl nur Heißluft.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Bei diesen Löt-Anweisungen leuchtet mir eine Sache nicht ein:

Mikrochips vertragen Temperaturen weit über 100°C nicht. Aber um die 
Fläche unter dem Chip heiß genug zu bekommen, muss ich doch den gesamten 
Chip auf rund 300°C erhitzen. Und zwar so lange, dass die Hitze bis zur 
Unterseite durchdringt und auch noch das Zinn und die Platine mit 
erhitzt. Wie passt das zusammen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Mikrochips vertragen Temperaturen weit über 100°C nicht.

Im Betrieb.

Beim Löten schon, aber nur kurzzeitig. Im Datenblatt findet sich 
üblicherweise eine Beschreibung des Lötprofils, d.h. wie schnell der 
Baustein auf welche Temperatur erhitzt werden darf und wie schnell er 
wieder abgekühlt werden muss.

Dabei geht es um wenige Sekunden, nicht um minutenlanges Herumgeheize.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Dabei geht es um wenige Sekunden, nicht um minutenlanges Herumgeheize.

Ich habe da mal etwas von 2-3 Sekunden gelesen. Das kriegt man (ich) 
doch niemals in Handarbeit hin. Oder doch?

von SummSumm (Gast)


Lesenswert?

> 2 - 3 Sekunden

Ganz so krass ist es dann doch nicht.
Geht bei der Angabe auch einzig ums Maximum, nicht um den gesamten 
Vorgang inklusive vorheizen...

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Ich habe da mal etwas von 2-3 Sekunden gelesen. Das kriegt man (ich)
> doch niemals in Handarbeit hin. Oder doch?

Die Dinger sind robuster als man meint.

Auf das Center Pad nicht zu viel Lot, lieber zu wenig.
Das drückt sich nicht raus, sondern das IC schwimmt oben auf und ist 
dann an den Pins kaum noch zu löten.

SMD Paste würde ich von abraten ohne Schablone.
Lieber vorverzinnen und Chipquick Flux.
An zwei gegenüberliegenden Ecken mit Lötkolben 'heften', damit der 
erstmal richtig liegt.
Heißluft, hohe Temperatur und wenig Luft, sonst bläst man den Chip weg.
400°C ist kein Problem, egal was im Lötprofil steht.
Lieber schnell und kurz als mit zuwenig Temperatur ewig drauf rumbraten.

Bleihaltiges Lot nehmen, weils besser fliesst.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht muss ich so ein Heißluft Lötgerät irgendwann kaufen und 
benutzen lernen, wenn ich mein Hobby fortsetzen möchte. Aber ob ich dann 
noch ausreichend ruhige Hände und gute Augen haben werde ist fraglich.

Bin jetzt 45 und spüre an solchen Sachen, dass ich alt werde. Das ist 
kein schönes Gefühl.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?


von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Stefanus F. schrieb:
> Ich habe da mal etwas von 2-3 Sekunden gelesen. Das kriegt man (ich)
> doch niemals in Handarbeit hin. Oder doch?

Deshalb wird wohl auch niemand solche Reparaturen professionell 
durchfuehren. So mit Garantie etc. Natuerlich kann mans probieren und 
wahrscheinlich kriegt man's mit Uebung auch hin, aber wie lange dann der 
Chip (und die zum 2. mal aufgeheizte Umgebung und Platine) das 
tatsaechlich mitmachen, ist halt alles andere als Sicher.
Amuesierelektronik ist zur Einwegelektronik geworden. Muss einem nicht 
gefallen, ist aber trotzdem so.

Gruss
WK

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Ui, da habe ich ja einen ganz schöne Diskussion losgetreten. ;)

Aber wirklich schlauer bin ich jetzt auch nicht. Habe schon das ein oder 
andere YouTube-Video dazu angeschaut, allerdings hatte ich hier auf den 
ein oder anderen Tipp vom Experten gehofft.

von PalimPalim (Gast)


Lesenswert?

Man kann aus sowas auch ne Wissenschaft machen, die IC`s vertragen 
weitaus mehr Hitze als man denkt.
Fl22 Flussmittelgel, bleihaltiger Lötzinn nen Heißluftfön bei 400°C und 
nen ordentlichen Lötkolben ,dann der Chip in 5min getauscht.

von René F. (Gast)


Lesenswert?

Reparaturen ähnlicher Art werden jeden Tag auf der Welt durchgeführt, 
insbesondere bei besonders teuren Baugruppen und kleinen Stückzahlen.

Wir reparieren hier auch regelmäßig Baugruppen und wir haben bei unseren 
Produkten nur 2 bis 3 stellige Stückzahlen p.a.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Hätte denn jemand Interesse, das zu bewerkstelligen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.