Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gibt es Inbetriebnahme auch für Informatiker?


von Informatiker (Gast)


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Guten Abend,

ich lese hier still mit und habe nun auch mal eine Frage.

Gibt es diese Inbetriebnahme-Jobs, die hier immer wieder angesprochen 
werden, auch für Informatiker?

Ich suche ein wenig Abenteuer nach dem Studium und will "einfach mal 
raus" für ein Jahr oder so.

Wohin (Firma) würde man am besten seine Fühler ausstrecken?

Gefunden habe ich selbst z. B. eine Firma die Frachtroboter-Systeme für 
Warenhäuser (weltweit) installiert. Das geht in die Richtung die mir 
vorschwebt.

Vielen Dank euch!

PS: Da Werbung bestimmt nicht erlaubt ist, habe ich die Anzeige versucht 
unkenntlich zu machen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Informatiker schrieb:
> Guten Abend,
>
> ich lese hier still mit und habe nun auch mal eine Frage.
>
> Gibt es diese Inbetriebnahme-Jobs, die hier immer wieder angesprochen
> werden, auch für Informatiker?


Boeing wird in den folgenden Wochen einigen Bedarf an Programmierer 
haben, die OnTheFly fehlerbereinigte Software aufspielen ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Du machst vllt. Sachen:
https://www.stepstone.de/stellenangebote--INGENIEUR-INFORMATIKER-M-W-D-FUER-SPS-INBETRIEBNAHME-KOMPLEXER-PALETTIERANLAGEN-Dortmund-Swisslog-GmbH--5476135-inline.html

Aus der Anzeige:

> DEIN PROFIL
> Erfolgreich abgeschlossenes Studium mit der Fachrichtung
> Automatisierungstechnik, Mechatronik, Elektrotechnik, Mess-/Steuer- bzw.
> Regelungstechnik oder vergleichbar
> Erste Berufserfahrung im Bereich der Programmierung oder Inbetriebnahme > von 
SPS-und Bussystemen mit Beckhoff
> Kommunikationsstärke auch in englischer Sprache
> Bereitschaft zu internationalen Reisen

Deine Frage  wg. Inf. als "INBETRIEBNAHME SPS", stellste am besten der 
Sindy von der swisslog.
Die wird schon wissen warum sie glauben  bei swisslog, dass EMSR und 
Informatik "Schwestern" sind.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Fpga K. schrieb:
> Boeing wird in den folgenden Wochen einigen Bedarf an Programmierer
> haben, die OnTheFly fehlerbereinigte Software aufspielen ...

Naja, Airbus hat`s ja auch ned besser gekonnt:
https://www.welt.de/wirtschaft/article143173848/Software-fuer-Triebwerke-war-nicht-korrekt-aufgespielt.html

Da wurde die SW für die Triebwerke untereinander falsch zugeordnet.

von Andreas M. (amesser)


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Einer unserer Supporter (Embedded-Entwicklung) durfte auch schon mal zur 
Inbetriebnahme/Fehlersuche nach Kasachstan. Auf der Fahrt vom Flughafen 
zur Anlage gab es dann erstmal ein paar Stunden Bandscheibentest. (Neben 
der Straße lagen wohl schon diverse PKW Wracks, der Kunde hat aus 
Sicherheitsgründen extra einen lokalen Fahrer gestellt) An der Anlage 
angekommen durfte er dann direkt seinen Pass/Perso abgeben und unter 
bewaffnetem Sicherheitsdienst (AK47) seine Arbeit verrichten. Vom 
Gelände kommt man dort erst, wenn die Anlage funktioniert, also nichts 
mit Abends mal wo hin... Wobei dort ja eh nichts ist. Ähnliche 
Sicherheitsbestimmungen hatten wir auch schon in Israel.

In den Staaten ist es oft so dass die Anlagen eher in der Pampa stehen. 
Da ist nicht viel mit was sehen oder mal ausgehen.

Asien (Japan, Singapur, China) hat zumindest für Europäer eine ungewohnt 
hohe Luftfeuchte... Muss man auch mögen.

Inbetriebnahme ist harte Arbeit, das hat nix mit Urlaub und fremde 
Länder auf Kosten anderer zu besuchen. Sondern eher damit von früh 
morgens bis spät Abends auf der Anlage zu schwitzen und alles ans Laufen 
zu bekommen.

von klausi (Gast)


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Ich kenne die Intra-/Industrielogistik Branche und hab nach meinem 
Studium (techn. Informatik mit Spezialisierung auf Robotik / SW 
Engineering) auch dort angefangen. Nicht bei der Firma, aber da gibt's 
ja einige andere.

Hab im ersten halben Jahr SW entwickelt, Prozesse kennengelernt usw. 
Nach einem Jahr gings dann auf die Baustelle im Ausland und zur 
Inbetriebnahme. Verteilcenter, Robotik, Logistik, Fördertechnik, viele 
autom. Palettierroboter etc.
Auf IBN ist es hart, oft lange Schichten, 12h und mehr, hab das 3 Jahre 
gemacht. Sehr interessant, viel gelernt, aber eigentlich für den Lohn 
nicht berauschend.
Hab dann in einen grösseren IT Betrieb gewechselt. Mehr administrative 
Aufgaben und Change Management, etwas langweiliger, dafür mehr Geld.

von Nop (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> An der Anlage
> angekommen durfte er dann direkt seinen Pass/Perso abgeben

Was nach deutschem Reecht nicht zulässig ist. Klar, das interessiert vor 
Ort niemanden, aber sollte man keinen Bock haben, kann man das nutzen, 
um beim Arbeitgeber "nein danke" zu sagen.

Beitrag #5783747 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Clodius (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Du machst vllt. Sachen:
> 
https://www.stepstone.de/stellenangebote--INGENIEUR-INFORMATIKER-M-W-D-FUER-SPS-INBETRIEBNAHME-KOMPLEXER-PALETTIERANLAGEN-Dortmund-Swisslog-GmbH--5476135-inline.html

Ich mag es, wenn mich Firmen gleich duzen. Vor allem, wenn sie einen 
Absatz weiter oben noch beim Sie waren...

von Micky (Gast)


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Nop schrieb:
> Was nach deutschem Reecht nicht zulässig ist.

Ist bei der Bundeswehr auch so. Da kommt man als Zivilist nur rein, wenn 
man seinen Perso gegen den roten Besucherausweis tauscht. Wenn man 
überhaupt ohne vorige Anmeldung reinkommt.

von Claus M. (energy)


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Andreas M. schrieb:
> An der Anlage angekommen durfte er dann direkt seinen Pass/Perso abgeben

Ja wird gerne versucht. Aber da heißt es dann Leck mich am Arsch oder 
bring deine Anlage selber ans laufen. Nicht verarschen lassen!

von oszi40 (Gast)


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Informatiker schrieb:
> Ich suche ein wenig Abenteuer nach dem Studium und will "einfach mal
> raus" für ein Jahr oder so.

An ungemütlichen Orten sind oft noch Aufgaben zu erledigen.

Andreas M. schrieb:
> Inbetriebnahme ist harte Arbeit, das hat nix mit Urlaub

... und man braucht einen guten Draht, falls schnell Nachschub 
erforderlich ist! Den hat selten ein Frischling ohne ausreichende 
Erfahrung.

von Nop (Gast)


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Micky schrieb:

> Ist bei der Bundeswehr auch so. Da kommt man als Zivilist nur rein, wenn
> man seinen Perso gegen den roten Besucherausweis tauscht.

Der deutsche Perso ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, die 
zufälligerweise ja auch die Bundeswehr beinhaltet, also insofern kann 
das schon hinkommen. Aber das gibt nicht irgendwelchen zivilen 
Anlagenbetreibern dieselben Rechte.

von Jan H. (j_hansen)


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Informatiker schrieb:
> Ich suche ein wenig Abenteuer nach dem Studium und will "einfach mal
> raus" für ein Jahr oder so.

Leben zwischen Industriehalle und Hotelzimmer im öden Nirgendwo ist für 
mich nicht unbedingt "rauskommen". Da würde ich mir lieber einen 
normalen Job in einer interessanten Stadt suchen. Oder IT-Berater 
werden, da ist man eher noch in Städten statt in der Einöde unterwegs.

von Purzel H. (hacky)


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Ja, natuerlich gibt es Inbetriebnahmen. Wenn der Verkauf mangels 
saemtlichen Informationen etwas verkauft hat, was beim Kunden nicht tut. 
Dann muss eben der Entwickler hin, und erst mal die Umgebung, dh den 
Kontext der Applikation erforschen. Dabei darf man natuerlich nie 
erwaehnen, dass man keine Ahnung von gar nichts hat, sondern nur 
Umsetzungsfehler anpassen muss.
Das ergibt dann so lange Schichten, dass von Land, Leuten und Abhanengen 
wenig uebrig bleibt.

Also besser die Ueberstunden als zusaetzliche Ferien irgendwo einziehen.

von Alex W. (a20q90)


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Claus M. schrieb:
> Ja wird gerne versucht. Aber da heißt es dann Leck mich am Arsch oder
> bring deine Anlage selber ans laufen. Nicht verarschen lassen!

Ja dann warte mal was passiert wenn du zur ESOC nach Darmstadt kommst. 
Mitten in Deutschland. Das Betreten des Gebiets ist wie eine 
Aus/Einreise

von Manfred (Gast)


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Claus M. schrieb:
>> An der Anlage angekommen durfte er dann direkt seinen Pass/Perso abgeben
> Ja wird gerne versucht. Aber da heißt es dann Leck mich am Arsch oder
> bring deine Anlage selber ans laufen.

Das wird in Kasachstan (Text TO) ganz sicher Eindruck machen.

Um mal auf den Ursprung zurück zu kommen: Ich habe stets betont, dass 
meine Funktion Innendienst ist und das im Personalgespraech 
niederschreiben lassen. Dennoch bin ich diverse Male zu Kunden gefahren 
/ geflogen, wenn der Aussendienst ein System nicht korrekt zur Funktion 
bekam. Es ist ziemlich egal, ob die Anlage in Oberammergau, in Paris 
oder sonstwo hängt: Morgens beim Kunden in den Technikraum, spät abends 
ins Hotel. Gelegenheiten, sich die Gegend anzusehen, gab es nur selten.

Man kann Glück haben, dass einen der lokale Servicepartner abends um die 
Häuser führt, ist aber nicht immer so. Es kann mal sein, dass man am 
Freitag nicht fertig wird und ungeplant ein Wochenende hängen bleibt 
oder wegen Flugausfällen nicht wie geplant weg kommt. Je nach privaten 
Umständen ist das dann ärgerlich oder lustig.

Auswärtseinsätze sind interessant, man lernt Leute kennen und bekommt 
vor allem ein Gefühl, was die Kunden wollen. Externe Servicepartner, die 
man nur von Telefon und eMail kennt, sind auf einmal reale Menschen, mit 
denen man gut umgehen kann und ihre Arbeitsweise zu verstehen lernt.

Das sind Erfahrungen, die man machen sollte und dem beruflichen Alltag 
förderlich sind. Es sind aber meist anstrengende Aktionen, die auch 
private Freizeit verhindern. Unbedingt muss man technisch sattelfest 
sein und im Werk Rückhalt haben, wenn Korrekturen (Software) notwendig 
sind. Ist man sich selbt mal unsicher, bemerkt das der Kunde / lokale 
Partner meist nicht, ein sicheres Auftreten ist gefordert.

Kurz: Es ist interessant, es prägt die Persönlichkeit, aber es ist kein 
Pauschalurlaub!

von Ingenieur (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Leben zwischen Industriehalle und Hotelzimmer im öden Nirgendwo ist für
> mich nicht unbedingt "rauskommen".

Ich vermute, dass sich der Threadersteller das ganz anders vorstellt. 
Eher so wie Urlaub.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Clodius schrieb:
> Ich mag es, wenn mich Firmen gleich duzen. Vor allem, wenn sie einen
> Absatz weiter oben noch beim Sie waren...

Sklaven dürfen geduzt werden.

Ingenieur schrieb:
> Ich vermute, dass sich der Threadersteller das ganz anders vorstellt.
> Eher so wie Urlaub.

Ach, es geht doch nur darum eine bekannten Forumstroll hervor zu locken. 
Allerdings scheint der das Wochenende wieder in einem Knast irgendwo auf 
der Welt verbracht zu haben. Sonst hätte er sicher schon geantwortet und 
zusammen mit seinen Sockenpuppen den Thread gekapert.

von Michael A. (micha54)


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Fpga K. schrieb:
> Boeing wird in den folgenden Wochen einigen Bedarf an Programmierer
> haben, die OnTheFly fehlerbereinigte Software aufspielen ...

Na der war gut.

Mfg,
Micha

von Claus M. (energy)


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Manfred schrieb:
> Das wird in Kasachstan (Text TO) ganz sicher Eindruck machen.

Das braucht keinen Eindruck machen, man dreht sich um und geht. Wo ist 
das Problem?

Beitrag #5784037 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Das braucht keinen Eindruck machen, man dreht sich um und geht. Wo ist
> das Problem?

Naja, gehen kann dann ein Problem sein, wenn man als Teil des Deals 
bergefahren wurde.

von djm (Gast)


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A. S. schrieb:
> Naja, gehen kann dann ein Problem sein, wenn man als Teil des Deals
> bergefahren wurde.

Auch man kann sich dann ja in bester MacGyver-Manier aus den LKW-Wracks 
einen funktionierenden basteln.

von Zocker_55 (Gast)


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Hatte vor dreißig Jahren Informatiker/Inbetriebnehmer auf der Baustelle 
erlebt. Damals wurden die Prozessleitsysteme noch von den Endwigglern 
vor
Ort in Betrieb genommen und optimiert.

Mittlerweile sollen die Inbetriebnehmer alles abdecken von der 
Antriebstechnik über die Automatisierung bis hin zum Prozessleitsystem 
soll alles abgedeckt werden und darf vor allem nichts kosten.

Am besten noch Geld mitbringen !

von klausi (Gast)


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Zocker_55 schrieb:
> Mittlerweile sollen die Inbetriebnehmer alles abdecken von der
> Antriebstechnik über die Automatisierung bis hin zum Prozessleitsystem
> soll alles abgedeckt werden und darf vor allem nichts kosten.
>
> Am besten noch Geld mitbringen !

Warst du nicht auch mal beim Schäfer in Giebelstadt? Da ist jede 
Kampftaucherausbildung ein Witz dagegen.

Und die gleichen Permanent-Stellenanzeigen wie vor 30 Jahren.

von Zocker_55 (Gast)


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> Autor: glausi (Gast)
> Datum: 26.03.2019 18:21

> Warst du nicht auch mal beim Schäfer in Giebelstadt?

Nein. Bei der Konkurrenz.

> Da ist jede Kampftaucherausbildung ein Witz dagegen.

Möglich !

> Und die gleichen Permanent-Stellenanzeigen wie vor 30 Jahren.

Sind mittlerweile schon 35 Jahre.

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