Wie kommen z.B. bei 75Ohm SMB-Steckern für RG179 (Durchmesser 2.6mm) Kabel die Angaben zur Grenzfrequenz zustande? Da gibt es viele "bis 2GHz", aber auch ein paar "bis 4GHz". Die Dinger dürften doch wohl allesamt sehr ähnlich aufgebaut sein, sonst würde sie ja nicht passen... https://de.rs-online.com/web/p/smb-steckverbinder/8859976/ https://de.rs-online.com/web/p/products/1236876/ Bei Wikipedia finde ich da nicht viel erhellendes: https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialstecker#Übersicht "Der Aufbau des gewählten Steckverbinders, insbesondere Qualität und Durchmesser des Koaxialrohres, bestimmt den nutzbaren Betriebsfrequenzbereich (Grenzfrequenz) für die Anwendung." Wo können da die Qualitätsunterschiede liegen? Worin äußert sich diese Begrenzung? Dämpfungsverhalten? Also darf das Kabel mit 2GHz Steckern bei 3GHz (z.B. 3G-SDI) nur noch 10m statt 30m lang sein? So in etwa?
Nun, die Daten sind fuer den jeweiligen Frequenzbereich spezifiert. Ausserhalb werden die Daten eben schlechter. Unspezifiziert schlechter. Bedeutet die Daempfung nimmt zu, das VSWR wird schlechter, usw. Wobei schlecht immer relativ ist. 3dB/m erscheint viel, ist aber eher wenig fuer WR10.
HF Neuling schrieb: > Die Dinger > dürften doch wohl allesamt sehr ähnlich aufgebaut sein, sonst würde sie > ja nicht passen... Ja, aber gewöhnlich hängt da auch noch ein Kabel dran, und deshalb muß man die Gesamtkonstruktion betrachten. Dabei wird die mechanische Präzision umso wichtiger, je kürzer die Wellenlänge ist. Die Durchgangsdämpfung ist nur Gesichtspunkt, aber oft ist auch die Lebensdauer in Steckzyklen und meist das Stehwellenverhältnis wichtig, denn Reflexionen verursachen Resonanzen bzw. Welligkeit im Frequenzgang. Resonanzstellen gehen meist auch mit erhöhter Dämpfung einher. Für Meßzwecke ist auch die Reproduzierbarkeit wichtig. Idealerweise bemerkt man das Vorhandensein des Steckverbinders ja gar nicht, und mit dieser Forderung können Präzisionsverbinder entstehen, deren Preise sich mit Kleinodien messen können. Z.B.: https://de.rs-online.com/web/p/hf-und-koax-adapter/7164965/ Die SMB-Steckverbindung ist in dieser Hinsicht ja recht anspruchslos und preisgünstig, man könnte sie als Nachfolger von BNC ansehen. Es gibt allerdings eine harte Frequenzgrenze, die dadurch gegeben ist, dass die elektromagnetische Welle nicht mehr nur vom Innenleiter des Kabels bzw. des Steckers geführt wird, sondern weil eine Welle fortpflanzungsfähig wird, deren Wellenlänge durch den Durchmesser des Außenleiters (Abschirmung) bestimmt wird. Dabei stört der Innenleiter sehr. Dies ist der Fall, wenn die Wellenlänge (im Dielektrikum) etwa dem 1,7-fachen Durchmesser des Außenleiters entspricht: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohlleiter#Rundhohlleiter Das betrifft allerdings eher dicke Kabel wie RG-213 und N-Steckverbinder, die, je nach Präzision, bis in die Gegend von 12..18 GHz verwendbar sind.
HF Neuling schrieb: >... Vereinfacht ausgedrückt: Die entscheidenden Faktoren sind Material und Geometrie. Ein Stecker, Adapter o. Ä. wird mit einer bestimmten gewünschten Bandbreite entworfen. Typischer Weise erreicht man mit dem ersten Entwurf noch eine deutlich kleinere Grenzfrequenz und optimiert dann so lange die Geometrie zur Wellenführung, bis die gewünschte erreicht ist. Wenn das nicht reicht, sucht man sich andere Materialien. Die Begrenzung stellt typ. Weise die 3db Grenzfrequenz dar. Also wo das Signal um die halbe Leistung gedämpft wird.
Wilma Streit schrieb: > Die Begrenzung stellt typ. Weise die 3db Grenzfrequenz dar. Also wo das > Signal um die halbe Leistung gedämpft wird. Bei einem Steckverbinder??? Da würdest du dir aber hübsch die Finger verbrennen, wenn ein paar Dutzend Watt durchgehen.
Es ist keine harte Grenzfrequenz, sondern die Verluste nehmen kontinuierlich mit der Frequenz zu. Wie stark sie zunehmen hängt z.B. von der Qualität des Dielektrikums des Stiftträgers zusammen. Billige Stecker haben hier oftmals PVC oder ähnliches. Bessere Stecker immerhin schon Teflon als Isoliermaterial. Stecker die für extrem hohe Frequenzen spezifiziert sind haben oftmals nur einen ganz dünnen Träger aus Glas oder Glimmer, und sind dementsprechend mechanisch empfindlich. Auserdem spielt mit zunehmender Frequenz eine Rolle, wie prezise die Geometrie des Steckers eingehalten wird. Einen harten Schnitt gibt es aber trotzdem wie oben angedeutet. Ab einer bestimmten Frequenz bildet der Stecker nicht nur einen Koaxstecker , sondern auch einen Hohlleiter, welches gänzlich anders funktioniert. Das hängt direkt vom Durchmesser des Koaxsystemes ab. Deswegen werden mit zunehmender Frequenz die Durchmesser immer kleiner ( und teurer). Diesen Übergang zum Hohlleiter fängt bei N-Norm so etwa bei 20GHz an, bei SMA bei ca 26GHz bei 3,5mm bei ca 40GHz bei 2,9mm bei ca 60GHz und so weiter. Ralph Berres
Beim Schweizer Präzisionshersteller Huber&Suhner ist es auch nicht nur ein Faktor: https://literature.hubersuhner.com/Technologies/Radiofrequency/RFConnectorsEN/?page=14 dennoch wird eine Tabelle mit empfohlenen Frequenzbereichen gezeigt.
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