Hallo Andreas, ich frage mich, ob dein Forum von dem neuen Gesetz betroffen ist. Die machen das unter anderem von der Anzahl der Nutzer abhängig. Sind Gäste Nutzer? Musst du jetzt einen Juristen bezahlen, um die Frage zu klären? Mich kotzt es an, dass viele Fragen bezüglich der DSGVO trotz Heerscharen bezahlter Juristen immer noch offen sind. Jetzt kommt schon das nächste Gesetz dazu, welches ebenso Verunsicherung stiftet (jedenfalls bei mir). Wie fühlst du dich dabei?
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Stefanus F. schrieb: > Mich kotzt es an, dass viele Fragen bezüglich der DSGVO trotz > Heerscharen bezahlter Juristen immer noch offen sind. Das passiert halt, wenn Heerscharen hochbezahlter Juristen Gesetze erfinden. Wir brauchen eine Juristenquote in allen Parlamenten, es duerfen dort nicht mehr Juristen sitzen, als es anteilig in der Gesamtbevoelkerung gibt. wendelsberg
Je unsicherer die Gesetzeslage und Rechtsprechung, desto höher ist der Bedarf an juristischer Beratung. Und als Abgeordneter muss man schließlich auch an spätere Zeiten denken. Und da fällt man eben weich, wenn es vor der eigenen Kanzlei schon eine lange Schlange an neuen Mandanten gibt. Als ehemaliger Mitentscheider über ein schwammiges Gesetz hat man schon einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen Juristen, die sich erst einmal in die Materie einarbeiten müssen und vor allem auch nicht die gesamten politischen Hintergründe kennen.
Bin schonmal gespannt wie die nächsten Wahlen ausfallen werden oder ob es bis dahin wieder komplett vergessen wurde.
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Muss der Betreiber dieses Forums denn jetzt jeden Beitrag auf mögliche Verletzung des Uhrheberrechts prüfen? Und wenn ja, wie soll das praktisch gehen? Filter kann ich mir hier nun nicht vorstellen.
Stefanus F. schrieb:
> Filter kann ich mir hier nun nicht vorstellen.
Doch, aber das gehört in die Rubrik "DSP" ;-)
Endgültig beantworten kann man das erst wenn es in deutsches Recht umgesetzt wird. Je nach Auslegung dürfte das forum entweder unter Ausnahmen für private Seiten fallen oder der Betreiber muss bei einem der Big-Player Filter einkaufen.
Max D. schrieb: > Je nach Auslegung dürfte das forum entweder unter Ausnahmen für private > Seiten fallen oder der Betreiber muss bei einem der Big-Player Filter > einkaufen. Oder die Prüfung, ob eine Ausnahme vorliegt, wird so exorbitant aufwändig und teuer, dass es komplett unattraktiv wird, solche Foren noch selbst zu betreiben. Und das ist meines Erachtens politisch auch genau so gewollt. Früher(tm) war die Welt noch in Ordnung: parteinahe Stiftungen besaßen erhebliche Gesellschaftsanteile an fast allen Tageszeitungen und konnten so dafür sorgen, dass keine unerwünschten politischen Themen in der breiten Öffentlichkeit breitgetreten wurden und womöglich sogar diskutiert wurden. Wer sich politisch engagieren wollte, hatte gefälligst in die Partei einzutreten, seinen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen und sich mit den vorgegebenen Themen zu befassen. Heutzutage haben Parteien aber nicht mehr die politische Diskussionshoheit. Wenn man nun jedoch dafür sorgt, dass der Großteil der Diskussionsforen aus dem in Deutschland zugänglichen Teil des Internets verschwindet, muss man als große Partei nur noch Abkommen mit einigen wenigen großen Plattformbetreibern schließen, in denen die zu verbreitenden politischen Ansichten definiert werden. Im Gegenzug wird das Oligopol der großen Betreiber nachhaltig gesichert. Und nebenbei kann man als politischer Entscheidungsträger auch noch entsprechende Schmierg..., ähh Beraterhonorare erpre..., ähh vereinbaren.
Thomas R. schrieb: > Bin schonmal gespannt wie die nächsten Wahlen ausfallen werden oder ob > es bis dahin wieder komplett vergessen wurde. Was vergessen?
Thomas R. schrieb: > Bin schonmal gespannt wie die nächsten Wahlen ausfallen werden oder ob > es bis dahin wieder komplett vergessen wurde. Die Wahlen zum EU-Parlament sind am 23. Mai. Bis dahin sollte das Gedächtnis eigentlich reichen.
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A. K. schrieb: > Thomas R. schrieb: > Bin schonmal gespannt wie die nächsten Wahlen ausfallen werden oder ob > es bis dahin wieder komplett vergessen wurde. > > Die Wahlen zum EU-Parlament sind am 23. Mai. Bis dahin sollte das > Gedächtnis eigentlich reichen. Was nützen Wahlen, wenn jeder Affe abstimmen darf? Und diese zudem im der Überzahl sind?
Beitrag #5786070 wurde vom Autor gelöscht.
Hallo, was kann man da Wählen? PEST oder PESTILENZ ? Auf jeden Fall keine fähigen Politiker. Ciao
Meine Uhr ist heruntergefallen. Ich habe sie aufgehoben. Bin ich jetzt Uhrheber und muss mich an das Uhrhebergesetz halten?
wendelsberg schrieb: > Wir brauchen eine Juristenquote in allen Parlamenten, es duerfen dort > nicht mehr Juristen sitzen, als es anteilig in der Gesamtbevoelkerung > gibt. > > wendelsberg Humoriger Beitrag. Eine "Juristenquote" die von Juristen verabschiedet werden soll. Bewahre dir bitte deinen Glauben an das Gute. ;)
Die Berufsausbildung ist nur ein Teil eines Menschen. Julia Reda ist Politkwissenschaftlerin, der mögliche Nachfolger Patrick Breyer ist Jurist. Manfred Weber, der Spitzenkandidat von CDU/CSU, ist Ingenieur. Das ist derjenige, der die Abstimmung vorverlegen wollte.
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Ich bin dafür das Wahlgesetz derart zu erweitern daß man auch Minusstimmen abgeben kann. Also zum Beispiel keine Partei wählen und gleichzeitig bestimmte Parteien (mehrere) mit Minuspunkten bestrafen. Das würde wahrscheinlich die Wahlbeteiligung auf über 90% katapultieren und einige ehemals etablierte Parteien müssten fürchten auf eine negative Zahl von Sitzen zu kommen weil dann alle resignierten Nichtwähler endlich wüssten wo sie aus tiefster Überzeugung ihre Antikreuzchen hinmachen sollen. Das wäre ein Spaß!
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Stefanus F. schrieb: > Muss der Betreiber dieses Forums denn jetzt jeden Beitrag auf mögliche > Verletzung des Uhrheberrechts prüfen? Macht er doch eh schon beim Dateianhang. Der Foren eigene "Uploadfilter" zur Verhinderung der Öffentlichwerdung allzu interessanten Contents wie z.B. ebooks hier auf dieser Plattform heißt namentlich (u.a.) Rufus oder Jörg. Dieser (diese) Filter reagiert (reagieren) zwar mit einer gewissen Trägheit (bisweilen einige Minuten) aber dafür zielgerichtet genau. Mehr noch, der Filter gibt sogar dem berüchtigten Uploader persönliche Verhaltenshinweise je nach Situation fürs nächste mal mit auf den Weg. Gewissermaßen ein hypermoderner Filter mit integrierter KI. Davon kann das Silicon Valley doch nur träumen oder? > Und wenn ja, wie soll das > praktisch gehen? Filter kann ich mir hier nun nicht vorstellen. Da hast du was mit dem Abgeordneten Axel Voss gemein: https://www.spiegel.de/plus/der-mann-den-das-netz-hasst-a-b3ed99bc-3ceb-4a59-a5f3-189f6f5828f5 Die Netzgemeinde findet auch, dass sich Axel äh Herr Voss so manches nicht wirklich vorstellen kann.
Udo S. schrieb: > werden soll. Bewahre dir bitte deinen Glauben an das Gute. Ich habe nicht mal angedeutet, dass ich daran glaube. wendelsberg
A. K. schrieb: > Die Berufsausbildung ist nur ein Teil eines Menschen. Julia Reda ist > Politkwissenschaftlerin, der mögliche Nachfolger Patrick Breyer ist > Jurist. > > Manfred Weber, der Spitzenkandidat von CDU/CSU, ist Ingenieur. Das ist > derjenige, der die Abstimmung vorverlegen wollte. Fakten sind hier nicht erwünscht.
> Die Netzgemeinde findet auch, dass sich Axel äh Herr Voss so manches > nicht wirklich vorstellen kann. Wer ist denn die Netzgemeinde. Die Kongregation der Gläubigen vom Hause Google & Youtube?
A. K. schrieb: > Die Berufsausbildung ist nur ein Teil eines Menschen. Julia Reda > ist > Politkwissenschaftlerin, der mögliche Nachfolger Patrick Breyer ist > Jurist. > > Manfred Weber, der Spitzenkandidat von CDU/CSU, ist Ingenieur. Das ist > derjenige, der die Abstimmung vorverlegen wollte. Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Und doch hat so eine Ansammlung von Parlamentariern nicht selten eine reichlich abweichende Vorstellung von der Wirkung dessen, was sie so in Gesetzesform verabschiedet dann auf die Bürger und deren Leben loslassen. Gut gemeint und gut gemacht sind halt meist zwei paar Schuhe, auch wenn sie vom gleichen Schuster stammen.
Udo S. schrieb: > Der Foren eigene "Uploadfilter" > zur Verhinderung der Öffentlichwerdung allzu interessanten Contents wie > z.B. ebooks hier auf dieser Plattform heißt namentlich (u.a.) Rufus oder > Jörg. Dieser (diese) Filter reagiert (reagieren) zwar mit einer gewissen > Trägheit Das ist nun nicht mehr zulässig. Vorher musste er erst nach Bekanntwerden der Verletzung tätig werden ohne rechtliche Konsequenzen für die dadurch entstandene Verzögerung zu fürchten. In Zukunft muss er jeden einzelnen Beitrag vorher einer umfassenden lizenzrechtlichen Bewertung unterziehen um 100% beweisen zu können daß keine Rechte von irgendwem auf diesem ganzen Planeten verletzt werden (was unmöglich ist) bevor er ihn überhaupt erst freigibt und wenn er was übersieht drohen rechtliche Konsequenzen. Vorher musste jemand anders die Unrechtmäßigkeit beweisen, in Zukunft muß er jedesmal vorher selbst die Rechtmäßigkeit beweisen (Beweislastumkehr). Vorher konnte er auf einfache Weise so handeln daß er stets rechtlich abgesichert war, in Zukunft wird dies unmöglich sein.
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Bernd K. schrieb: > Das ist nun nicht mehr zulässig. Vorher musste er erst nach > Bekanntwerden der Verletzung tätig werden ohne rechtliche Konsequenzen > für die dadurch entstandene Verzögerung zu fürchten. In Zukunft muss er > jeden einzelnen Beitrag vorher einer umfassenden lizenzrechtlichen > Bewertung unterziehen um 100% beweisen zu können daß keine Rechte von > irgendwem auf diesem ganzen Planeten verletzt werden (was unmöglich ist) > bevor er ihn überhaupt erst freigibt und wenn er was übersieht drohen > rechtliche Konsequenzen. Da hast du dir aber einen Quatsch aus den Fingern gesogen.
Jotan schrieb: > Da hast du dir aber einen Quatsch aus den Fingern gesogen. Wirklich? So verstehe ich das Gesetz nämlich auch. Und es betrifft nicht nur die Uploads, sondern auch Zitate.
Jotan schrieb: > Da hast du dir aber einen Quatsch aus den Fingern gesogen. Ja, das behaupten die Vertreter der Rechteverwerterlobby. Die haben aber nur ihr Geschaeftsmodell im Sinn, der Rest der Welt ist denen egal. wendelsberg
Wie ist denn eigentlich der Wortlaut des heute verabschiedeten Werkes? Die Umsetzung in deutsches Recht steht ja eh noch aus.
Beitrag #5786327 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wenn ich mal Mikrocontroller.net einen Vorschlag machen kann: Erteilt den Parteimitgliedern der CDU und CSU hier generell am besten Hausverbot, dann werden diejenigen, die noch in diesen Parteien sind, aber hier mitdiskutieren wollen, aus diesen Parteien austreten müssen. Wenn sie austreten, dann werden diesen Parteien Mitgliedsbeiträge entgehen. Wenn sie drin bleiben, dann trifft es die richtigen mit der Zensur.
Nano schrieb: > Wenn ich mal Mikrocontroller.net einen Vorschlag machen kann: > > Erteilt den Parteimitgliedern der CDU und CSU hier generell am besten > Hausverbot, dann werden diejenigen, die noch in diesen Parteien sind, > aber hier mitdiskutieren wollen, aus diesen Parteien austreten müssen. > > Wenn sie austreten, dann werden diesen Parteien Mitgliedsbeiträge > entgehen. > Wenn sie drin bleiben, dann trifft es die richtigen mit der Zensur. Wie alt bist du, 12?
Oh man schrieb: > Nano schrieb: >> Wenn ich mal Mikrocontroller.net einen Vorschlag machen kann: >> >> Erteilt den Parteimitgliedern der CDU und CSU hier generell am besten >> Hausverbot, dann werden diejenigen, die noch in diesen Parteien sind, >> aber hier mitdiskutieren wollen, aus diesen Parteien austreten müssen. >> >> Wenn sie austreten, dann werden diesen Parteien Mitgliedsbeiträge >> entgehen. >> Wenn sie drin bleiben, dann trifft es die richtigen mit der Zensur. > > Wie alt bist du, 12? Ich bin volljärhig und meine das ernst. Die haben 5 Mio Bürger ignoriert, daher muss mit den Füßen abgestimmt werden. Wenn ein Großteil des Internet sich gegen die CDU bzw. CSU stellt, dann werden wir gewinnen. Aber ich kann mir natürlich denken, dass du CDU oder CSU Mitglied bist und dir das nicht gefällt.
Brillianter Vorschlag! Und jetzt erklär noch, wie das kontrolliert werden soll, welcher Partei der jeweilige User angehört. ;-)
Paul H. schrieb: > Brillianter Vorschlag! Und jetzt erklär noch, wie das kontrolliert > werden soll, welcher Partei der jeweilige User angehört. ;-) Das musst du nicht kontrollieren, es muss nur ausgesprochen werden. Hausverbote sind rechtlich bindend. Siehe dazu auch: https://www.youtube.com/watch?v=ULojfpn1MLo
Wenn es aber keiner kontrollieren kann dann hält sich auch niemand dran.
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Paul H. schrieb: > Wenn es aber keiner kontrolliert weil es niemand kontrollieren > kann dann > hält sich auch niemand dran. Es ist wie beim Urheberrecht. Da kannst du auch nicht kontrollieren ob jemand ein Musikstück, Film, Software usw. kopiert, aber es ist per Gesetz verboten und damit ist definiert, dass es unter Strafe steht. Erteilst du jemandem Hausverbot und er kommt trotzdem, auch anonym, dann begeht er rechtlich einen Hausfriedensbruch.
Politische Hausverbote haben eine gewisse Verwandtschaft mit Filterung von Meinungen.
A. K. schrieb: > Politische Hausverbote haben eine gewisse Verwandtschaft mit > Filterung > von Meinungen. Das mag sein, zeigt aber dann auch denen, die dafür sind, wo das hinführt.
Bei diesem geistigem Niveau hier und in der restlichen Bevölkerung, kann man den Politikern nun wirklich keine Vorwürfe machen.
Beitrag #5786782 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hat sich Andreas schon geäußert wann dieses Forum geschlossen werden soll? Oder will er tatsächlich mit der GEMA und Disney Verträge abschließen? ;-)
Beitrag #5786919 wurde von einem Moderator gelöscht.
Nano schrieb: > Wenn ich mal Mikrocontroller.net einen Vorschlag machen kann: > > Erteilt den Parteimitgliedern der CDU und CSU hier generell am besten > Hausverbot, dann werden diejenigen, die noch in diesen Parteien sind, > aber hier mitdiskutieren wollen, aus diesen Parteien austreten müssen. > > Wenn sie austreten, dann werden diesen Parteien Mitgliedsbeiträge > entgehen. > Wenn sie drin bleiben, dann trifft es die richtigen mit der Zensur. Das ist Satire, oder?
Beitrag #5786926 wurde von einem Moderator gelöscht.
A. K. schrieb: > Politische Hausverbote haben eine gewisse Verwandtschaft mit Filterung > von Meinungen. Natürlich. Genau deswegen macht es ja Sinn, den Akteuren zu zeigen wie das so ist. Caspary hat auch schon lernen müssen, wie sich so ein Filter anfühlt: https://twitter.com/pkNRG/status/1110485826369175553
Le X. schrieb: > Das ist Satire, oder? Jene Fehler, die man seinen Gegnern vorwirft, macht man nur allzu leicht auch selbst. Das ist nicht klug, aber menschlich.
vn nn schrieb: >> Politische Hausverbote haben eine gewisse Verwandtschaft mit Filterung >> von Meinungen. > > Natürlich. Genau deswegen macht es ja Sinn, den Akteuren zu zeigen wie > das so ist. Als Demonstration ist das ok. Als Dauerzustand nicht.
Beitrag #5786947 wurde von einem Moderator gelöscht.
Um mal die Schäufelchen und Sandkuchenförmchen außen vor zu lassen, hier eine etwas unaufgeregtere, dennoch kritische juristische Bewertung: https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/eu-parlament-abstimmung-urheberrecht-richtlinie-upload-filter-youtube-nationale-umsetzung/ Da wird zum Einen beschrieben, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nix rechtlich bindend ist. Im Gegensatz zur DSGVO, die als Verordnung unmittelbar rechtsgültig ist, handelt es sich beim Urheberrecht um eine Richtlinie - und die muss erst mal in nationale Gesetze umgebastelt werden. Dass die Richtlinie selbst auch noch nicht fertig ist, sehe ich eher als eine Formsache an; dass der Europarat sie nicht bestätigt, nachdem er die vorherige Version schon durchgewunken hatte, ist doch eher nicht zu erwarten. Zum Zweiten steht da zu lesen, dass in Art. 17 kein Wort von Uploadfiltern steht - die Pflicht zu deren Einführung ergibt sich eher aus dem Zusammenhang. Auf diesem Klavier könnte man bei der Umsetzung in nationales Recht spielen, wenn man denn will. Man könnte Uploadfilter national ausschließen und dann abwarten, ob aus brüssel Protest kommt und wie scharf der ausfällt - bis man dann eventuell das nationale Gesetz nachschärfen muss, sind einige Jahre vergangen und wer weiß schon, aus welcher Richtung der Wind dann wehen wird... Drittens ist IMHO insbesondere für den Forenbetrieb interessant, dass da "nur" die Rede ist von Plattformen, die große Mengen an von Nutzern hochgeladenen Inhalten zugänglich machen und damit Geld verdienen. Im Originaltext (http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-8-2018-0245-AM-271-271_DE.pdf) findet sich auf S. 60: "Die vorliegende Richtlinie gilt für Dienste, deren wichtigster Zweck es ausschließlich oder unter anderem ist, eine große Menge von urheberrechtlich geschützten Inhalten zu speichern und Nutzern das Hochladen und Weiterleiten dieser Inhalte zu ermöglichen, um daraus in direkter oder indirekter Weise Gewinne zu ziehen,...". Auch im älteren Trilog-Ergebnis (https://juliareda.eu/wp-content/uploads/2019/02/Art_13_unofficial.pdf) findet sich die Definition: "‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of copyright rotected works or other protected subject-matter uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes." Unter diese Definition dürfte dieses Forum wohl kaum fallen, denn hier ist offensichtlich nicht der wichtigste Zweck, große Mengen von geschütztem Material zu speichern. Dennoch besteht natürlich (immer) die Gefahr, dass irgendein findiger Abmahner mal versucht, ebendies zu behaupten und ggf. mit dieser Behauptung vor Gericht zu ziehen...
Matthias L. schrieb: > Dennoch besteht natürlich (immer) die Gefahr, dass irgendein findiger > Abmahner mal versucht, ebendies zu behaupten und ggf. mit dieser > Behauptung vor Gericht zu ziehen... Und genau diese miesen Aktionen werden bei jedem neuen Gesetz, dass das Internet betrifft, ermöglicht - als ob die Gesetze genau dafür gemacht werden.
Matthias L. schrieb: > Um mal die Schäufelchen und Sandkuchenförmchen außen vor zu lassen, hier > eine etwas unaufgeregtere, dennoch kritische juristische Bewertung: > https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/eu-parlament-abstimmung-urheberrecht-richtlinie-upload-filter-youtube-nationale-umsetzung/ Danke für den Link. Noch ein Gedankengang von mir dazu: Eine mögliche Lösung würde ja, abgesehen von den Uploadfiltern, darin bestehen dass youtube, facebook etc. Pauschalverträge mit den Rechteinhabern abschließen. Dann dürfte theoretisch jeder User alles hochladen da die Plattform die entsprechenden Lizenzen hält. Diese Pauschalverträge wären wohl nicht billig sondern könnten im Bereich "x% des Umsatzes" liegen. Somit hätte man die gescheiterte Digitalsteuer doch nocht über die Hintertür eingeführt. Ergebnis: große Plattformen müssen sauber blechen, das Geld fließt ins jeweilige Land zurück (ob es wirklich bei den Künstlern ankommt ist nochmal ein anderes Thema).
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Le X. schrieb: > Eine mögliche Lösung würde ja, abgesehen von den Uploadfiltern, darin > bestehen dass youtube, facebook etc. Pauschalverträge mit den > Rechteinhabern abschließen. Möchtest du denn, dass sich dann alle auf Youtube, Facebook, etc. beschränken müssen? Dann kannst du aber nicht mehr diskutieren, wie Dir der Film "Lolita" gefallen hat oder wie viel Nacktheit im KiKa angemessen ist. Ich diskutiere hauptsächlich in Text-Form, aber schon meine Kinder halten die Einschränkung von Upload Plattformen für eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit. Für die ist das Posten von Bildern und Videos eine wesentliche Variante der öffentlichen Diskussion.
Le X. schrieb: > Eine mögliche Lösung würde ja, abgesehen von den Uploadfiltern, darin > bestehen dass youtube, facebook etc. Pauschalverträge mit den > Rechteinhabern abschließen. (...) Diese Pauschalverträge wären wohl nicht > billig sondern könnten im Bereich "x% des Umsatzes" liegen. Das ist ja gerade der Knackpunkt. Es müssten Lizenze für alle Werke überall auf der Welt abgeschlossen werden. Für alle Filme, alle Musikstücke, alle Pressedokumente und was es sonst noch so gibt. Das wären Lizenzkosten die nicht mal Großkonzerne stemmen könnten. Da wäre es nicht mit "x% des Umsatzes" getan.
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Das war der Versuch eines konstruktiven Lösungsansatzes. Wenns dir lieber ist kann ich auch ins allgemeine "alles-ist-scheiße" einstimmen. Komm, bemitleiden wir uns ne Runde.
Manfred F. schrieb: > Das ist ja gerade der Knackpunkt. Es müssten Lizenze für alle Werke > überall auf der Welt abgeschlossen werden. Für alle Filme, alle > Musikstücke, alle Pressedokumente und was es sonst noch so gibt. Das > wären Lizenzkosten die nicht mal Großkonzerne stemmen könnten. Da wäre > es nicht mit "x% des Umsatzes" getan. Genau, z.B. in Form einer Pauschale. Eine Pauschale zeichnet sich eben genau dadurch aus dass nicht jede Nutzung Cent-genau berechnet wird. Beispiel: wenn ich 3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe dann bekomme ich "mehr für mein Geld" als jemand der nur 3 mal pro Monat geht, aber die gleiche Pauschale zahlt. Wenns am Schluß auf "garkeine Verträge" oder "Pauschaltarife mit suboptimaler Abrechnugnsform" hinausläuft könnte es durchaus sein dass die Rechteinhaber sich für letzteres entscheiden. Immer noch besser als, so wie jetzt, ohne Verwertungsverträge dazustehen. Ihre Rechte sind nämlich nur soviel Wert wie jemand bereit is zu bezahlen.
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Le X. schrieb: > Genau, z.B. in Form einer Pauschale. Wir bezahlen aber bereits eine Pauschale mit jedem Speichermedium und jedem kopier-fähigen Gerät, dass wir kaufen. Sogar, wenn wir sie nur zum Speichern unserer eigenen selbst generierten Medien verwenden. > Ihre Rechte sind nämlich nur soviel Wert wie jemand > bereit is zu bezahlen. Und meinst du, die Verwertungsgesellschaften verteilen das Geld gerecht?
Stefanus F. schrieb: > Wir bezahlen aber bereits eine Pauschale mit jedem Speichermedium und > jedem kopier-fähigen Gerät, dass wir kaufen. Sogar, wenn wir sie nur zum > Speichern unserer eigenen selbst generierten Medien verwenden. Ja. Stefanus F. schrieb: > Und meinst du, die Verwertungsgesellschaften verteilen das Geld gerecht? Nein, selbstverständlich nicht.
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Le X. schrieb: > Genau, z.B. in Form einer Pauschale. Die Pauschale kann man aber sinnvollerweise nur an Verwertungsgesellschaften zahlen, z.B. in Deutschland an die GEMA oder VG Wort. Autoren, die sich nicht solchen Verwertungsgesellschaften angeschlossen haben, werden aber bei solch einer Pauschale nicht berücksichtigt. Leider kann man aber auch nicht sagen: "Dann hat der Autor eben Pech gehabt!". Nach der neuen Gesetzeslage muss man dann aber weltweit Millionen von Einzelverträgen schließen. In vielen Ländern wird es auch überhaupt keine Verwertungsgesellschaften nach dem deutschen Modell geben. Je kleiner also eine Plattform ist, desto weniger Verträge kann der Betreiber aus organisatorischen Gründen schließen. Dementsprechend müssen dann die Plattformen eingestellt oder die darstellbaren Inhalte nur noch über wenige Quellen bezogen bzw. durch "fremde" Uploadfilter bewertet werden. Das "freie" Hochladen von Inhalten ist dann aber vorbei, und so ist es natürlich auch politisch gewollt.
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Was ich bei den Filtern nicht verstehe: Es wird doch ständig neuer Content generiert, der dem Schutz durch das Urheberrecht unterliegt. Filter können aber nur bereits bekanntes Material erkennen - wie Virenscanner. Jetzt muss der Filter Verstöße aber schon während des Uploads erkennen. Wie soll das in der Praxis gehen? Auch da wird doch wieder den "Großen" in die Tasche gespielt, die imstande sind, die Filter automatisch zu aktualisieren. Wie kann ich meinen Content zu den Filtern hinzu fügen, damit sie Kopien meiner Medien erkennen?
Stefanus F. schrieb: > Es wird doch ständig neuer Content generiert, der dem Schutz durch das > Urheberrecht unterliegt. Filter können aber nur bereits bekanntes > Material erkennen - wie Virenscanner. Als bekannt und freigegeben erkannt: Upload zulässig Als bekannt und gesperrt erkannt: Upload nicht zulässig Als unbekannt erkannt: Upload nicht zulässig > Jetzt muss der Filter Verstöße aber schon während des Uploads erkennen. > Wie soll das in der Praxis gehen? Alles, was der Filter nicht als explizit für die Vervielfältigung freigegeben erkennt, wird gesperrt, also auch komplett neue Werke. > Auch da wird doch wieder den "Großen" in die Tasche gespielt, die > imstande sind, die Filter automatisch zu aktualisieren. Genau. > Wie kann ich meinen Content zu den Filtern hinzu fügen, damit sie > Kopien meiner Medien erkennen? Der Betreiber müsste mit Dir einen Vertrag schließen wollen. Das wäre aber bei unbekannten Autoren zu viel Aufwand. Der Betreiber schließt daher lieber einen Rahmenvertrag mit einem "großen" Inhalteanbieter. Ähnlich wie bei Leiharbeitsfirmen wird es einige große Inhaltesammler geben, bei denen man als Autor seine Werke unterbringen kann. Das gibt es natürlich nicht für lau. Außerdem unterliegen diese Inhaltesammler natürlich einer strikten politischen Kontrolle; es würde mich nicht wundern, wenn dahinter z.B. Parteistiftungen und Kirchen/Sekten stünden.
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Andreas S. schrieb: [..] > Außerdem unterliegen diese Inhaltesammler > natürlich einer strikten politischen Kontrolle; es würde mich nicht > wundern, wenn dahinter z.B. Parteistiftungen und Kirchen/Sekten stünden. ..sowie die Presseunternehmen. Der kleinste gemeinsame Nenner von NetzDG, DSGVO und Urheberrechtsgesetzgebung ist IMHO genau das was Du anführst, Meinungskontrolle in öffentlichen Netzen. >Als bekannt und freigegeben erkannt: Upload zulässig >Als bekannt und gesperrt erkannt: Upload nicht zulässig >Als unbekannt erkannt: Upload nicht zulässig daraus folgt: unbekannter (unzensierter) Content? --> Nada. Niemand ist verpflichtet Sperrgründe aufzuführen, man kann sich zivilrechtlich wehren (auf eigene Kosten) ..und dann war es halt ein Versehen, kann ja mal vorkommen. Gruß, Holm
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Matthias L. schrieb im Beitrag #5872060: > Speziell bei den heutigen Posts ist schwer nachzuvollziehen, warum > der seit fast einem Vierteljahr im Dornröschenschlaf liegende Thread > unbedingt mit einem Posting aufgeweckt werden musste, in dem weder neue > Erkenntnisse noch bisher unbekannte Meinungsäußerungen drinstehen. Dem ist nichts hinzuzufügen.