Hallo, versuche gerade meinen Lorch Schweißinverter zu reparieren, der mich langsam zum Kuckuk treibt. Folgender Fehler. Das Gerät ist eben ein Typischer inverter der mit einer H- Brücke arbeitet, Hauptgleichrichter und die IGBTs sind in diesem wunderschönen "Modul" verbaut. Dieser Hauptgleichrichter wird dann über ein Relais zugeschaltet. Das Gerät verfügt aber über eine Niederspannungsversorgung die die Elektronik speist. Die Elektronk wird kurz vor dem Einschalten des Relais bzw. des Hauptinverters eingeschalten. Und hierbei ist diese Niederspannungsversorgung bei mir defekt. Es handelt sich dabei um einen Flyback- converter basierend auf dem TNY280GN, die schaltung ist zumindest auf der Primärseite recht ähnlich aufgebaut wie die auf dem typical application schaltplan im Datenblatt: https://www.power.com/sites/default/files/product-docs/tny274-280.pdf Nun aber zu meinem Problem. Schalte ich das Gerät an die Netzspannung, so geht dieses kleine Schaltnetzteil ganz kurz an und gleich wieder aus. Damit meine ich es funktioniert ohne Probleme, liefert auf der Sekunderseite auch die gewünschten 15V aber geht immer mit dem Özi gemessen nach etwa 0,7-0,8s aus. Ich bin mir ziemlich sicher dass irgendwas mit der TNY Schaltung ist, ich habe an die Kondensatoren auf der Sekundärseite 15V mit dem Labornetzgerät angelegt (Netzspannung nicht angeschlossen) und das Ding funktioniert ganz normal, das Relais geht auch nach ca. 2 sekunden an, das Gerät bemerkt aber das Teile nicht angeschlossen Sind usw. und schaltet in einen Fehlermodus- das ist aber ganz normal. Ich habe auch mit dem Oszilloskop ein bisschen die Spannung vom Drain zur Plus- Schiene (oder so gesehen an der Primärspule des Trafos) gemessen, sah nicht wirklich wie ein Rechteck aus, eher Berg und Tal. Ich habe nun auch den TNY280, den Optokoller und die Kondensatoren an der Sekundärseite gewechselt, aber dat verdammte Ding geht immer noch einfach so nach 0,8s aus. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen und ein paar Tipps geben was noch defekt sein Könnte? Ich habe noch den fetten SMD- Kondensator auf der Primärseite im Visier, die Diode ist ok (BYG21M).
putz doch erst mal (mit Isopropanol) den Schnodder von der Platine, denn besser funktionieren wird die Schaltung nicht damit.
Das Ding war voll mit Metallstauf, ist schon lange entfernt :) Das was noch drauf ist ist diese ekelige Platinenbeschichtung, die bekommt man nicht so einfach weg.
Die Hazard Detection des IC schlaegt zu. Haeufigste Ursache dafuer ist, dass einer der Elkos nicht mehr low ESR ist.
Meinst du die auf der Primärseite? Die beiden Rubycon 22µF 400V Habe ich auch schon zum probieren kurz getauscht, hatte aber nur 10µF 400V da. Hat aber auch nicht funktioniert. So hart werden die Elkos ja auch nicht leergesaugt denke ich.
Dieter schrieb: > dass einer der Elkos nicht mehr low ESR > ist. Oder einer ihre Kapazität verloren hat. Die sollten gleich zu Beginn geprüft werden.
Haselmus20 schrieb: > Meinst du die auf der Primärseite? Die beiden Rubycon 22µF 400V Habe ich > auch schon zum probieren kurz getauscht, hatte aber nur 10µF 400V da. > Hat aber auch nicht funktioniert. So hart werden die Elkos ja auch nicht > leergesaugt denke ich. Du kannst doch nicht einfach kleinere Elkos einbauen und denken, Problem geklärt. Man misst die Elkos nach (vorher entladen durch kurzschließen, aber vorsichtig). Wenn da drei mal 22µF (66µF)drin waren, dann werden die auch gebraucht. Zulässige Toleranz steht meist mit drauf. 10% wären nur 2,2µF, also 19,8µF. Bei 10µF wären das ja schon 50%.
Ich muss mal morgen in meiner Kribbelkiste schauen ob ich was paassendes finde, vielleicht habe ich welche da die über 22µF, sollte ja eigentlich auch passen oder? Wenn ich weiß das da Teil danach wieder läuft dann würde ich auch die 22µF 400V Low ESR eines besseren Herstellers kaufen. Und ich glaube leider wird es echt mal an der Zeit sich ein Kondensator- Messgerät zu besorgen...
Haselmus20 schrieb: > vielleicht habe ich welche da die über 22µF, > sollte ja eigentlich auch passen oder? Kann, kann aber auch ein Problem verursachen. Am einfachsten/besten gleiche Werte, hat man keinen lowESR Typ wenn original einer verbaut kann man fuer Tests einen Folko oder Kerko mit C-Wert 1/100 bis 1/10 des Elkos parallel schalten (Spannungsderating bei Kerkos).
Habe zwei Stück neue Jamicon 22µF 470V gefunden und diese mal eingebaut, aber leider besteht der Fehler weiterhin. Das Netzteil geht kurz an und gleich wieder aus... Jetzt habe ich wirklich keinen Plan mehr was da los ist. KÖNNTE es denn an dem Fetten SMD- Kondensator auf der Primärseite liegen?
Der der Chip seine Vcc direkt von L bekommt, solltest Du im Bereich BP/M suchen. Die 22µ glätten nur etwas die Vcc. Ich gehe davon aus das die da ist. Sofern im Bereich BP/M alles i.O. ist dann kommt evtl. noch eine Überlast in Frage?
Das kann auch sein. Aber auf der Sekundärseite hat mein Latornetzgerät bei 15V einen mmaximalen Strom von 90mA gemessen, das sind ja nichtmal 1,5W. Da jetzt noch weitere Bauteile auszubauen um Ströme zu messen- najah... Den 100nF Kerko am BP/N Pin habe ich auch schon getauscht. Hat nix gebracht. Echt ein misteriöses Ding das ganze...
Die beiden vermuteten Elkos sind übrigens in Reihe und dieses Glied dann parallel zur +/- Schiene. Mit dem Oszi gerade nochmal gemessen- während das Ding an ist sind auf dem BP/M Pin 6,2V.
Laut Datenblatt ist das eigentlich schon um 0,5V zu viel. Tut mir leid dass ich in so vielen Posts schreibe :)
Hier noch ein paar Messungen mit dem Oszilae. Man sieht da wirklich dass die Drainspannung komplett durcheinander it.
Und hier noch die Spannung an den Kondensatoren. Irgendwie schon auffällig, dass diese sehr niedrig ist bzw. auf einen niedrigen Wert abfällt.
Schau nach den Werten der Bauteile am D Anschluss. Evtl. ist da was aus dem Ruder glaufen oder eine Diode defekt.
Ich habe wie gesagt den großen SMD Kerko auf der Primärseite im Auge. Aber ich kann Ihn nicht testen mangels Messgerät. Den Wert davon kenne ich auch nicht, ich kann nur einen bestellen und einbauen, dann versuchen ob das Teil wieder läuft. Welchen wert der Kerko hat, keine Ahnung. Ich denke vielleicht um die 1uF und 1kV...
Danke für die Antworten, aber ich habe eine andere Entdeckung gemacht. Zuerst muss ich mich korregieren, ich habe geschrieben dass die fetten Elkos erst mit dem Repais zugeschaltet werden. Nein, siehe Schaltplan. Macht aber auch Sinn. Nun habe ich jedoch die Spannung an diesen Elkos gemessen und es sind gerade mal um die 100V drauf. Genauso die beiden kleineren parallel zur TNY Schaltung. 220V haben sich ja wohl nicht in der Luft aufgelöst??! Zuerst hatte ich in Verdacht dass irgendwelche Dioden aus dem Gleichrichter defekt sind, diese funktionieren aber (gemessen). Mit dem Oszi ist die Spannung von etwa 95V an den Kondensatoren auch recht stabil. Hat jemand nun eine Idee wer 220V wegsaugt? Da bin ich echt ratlos, irgendwo muss die Spannung ja hin.
Haselmus20 schrieb: > Zuerst muss ich mich korregieren, ich habe geschrieben dass die fetten > Elkos erst mit dem Repais zugeschaltet werden. Nein, siehe Schaltplan. > Macht aber auch Sinn. > Nur für uns macht diese These keinen Sinn. Soll das "Relais" heißen? > Nun habe ich jedoch die Spannung an diesen Elkos gemessen und es sind > gerade mal um die 100V drauf. Genauso die beiden kleineren parallel zur > TNY Schaltung. Da müssen halt 350V +- 10% zu messen sein. Ich bin davon ausgegangen das die Elkos, 22µ/400V, die du weiter oben erwähnt hattest, die von der Versorgung waren. Na ja, mit dem Schaltplan wird das ganze jetzt nachvollziehbarer. Wenn die Spannung von 350V nicht stimmen, dann würde ich die Elkos, 3x 470µF/400V entladen, auslöten und gegen passende ersetzen. Keinesfalls einfach ein paar zusätzliche Elkos einfach parallel schalten. Die defekten ziehen ja weiter Strom und die neuen Elkos hätten kein Wirkung. Spannungen können einbrechen, wenn in einem Stromkreis ein zu hoher Strom fließt, vermutlich abgeleitet durch die oder einen der Elkos. Eine andere Möglichkeit wäre, wenn in einem Stromkreis zu viel Spannung an einem Bauteil abfällt, weil sich der Innenwiderstand des Bauteils verändert hat, also größer geworden ist. Kann z.B.bei den Dioden passieren. > 220V haben sich ja wohl nicht in der Luft aufgelöst??! Nein, dass nennt man schlicht Spannungsabfall. Manche Bauteile können einen verursachen, ohne das man das leicht erkennen kann. Z.B. darf an dem Widerstand nahe dem Eingang in Serie geschaltet nur wenig Spannung abfallen. Hier wäre dann eine Erwärmung verräterisch. > > Zuerst hatte ich in Verdacht dass irgendwelche Dioden aus dem > Gleichrichter defekt sind, diese funktionieren aber (gemessen). Mit dem > Oszi ist die Spannung von etwa 95V an den Kondensatoren auch recht > stabil. Im Volksmund heißt es: Wer viel misst, misst Mist. Du musst uns schon sagen was und wie du gemessen hast. Sonst ist deine Aussage möglicherweise für uns (und in der Folge für dich)wertlos. > Hat jemand nun eine Idee wer 220V wegsaugt? Da bin ich echt ratlos, > irgendwo muss die Spannung ja hin. Fang halt noch mal von Vorne an. 1.Miss die Wechselspannung vor dem L-C-Filter und dahinter. 2.Dann die Wechselspannung die über dem Widerstand, vermutlich ein NTC abfällt. 3.Entfällt, weil du ja die Gleichspannung hinter dem Gleichrichter schon ermittelt hast (zu niedrig). Wenn keine Last an diesem Stromkreis hängt, kann nur einer dieser beteiligten Bauteile defekt sein. Wenn die Elkos ausgelötet sind, kann man die 100Hz Oberwellen auf dem Oszi messen, aber Vorsicht, dass die Oszi-Masse nicht geerdet ist. Beser ist es wenn man die zu messende Schaltung über einem Trenntrafo speist. Galvanisch getrennt sollte man dann mit dem Oszi auch Netzspannung messen können. Muss nicht für jeden Oszi gelten. Für manche, zB.mit einem Metallgehäuse, schon. Sind auf dem Oszi die beiden Halbsinuswellen zu sehen, sind die Gleichrichterdioden vermutlich in Ordnung. Fehlt ein Halbwelle, wird eine Diode defekt sein, die gern mal einen Kurzschluss machen.
Haselmus20 schrieb: > Hauptgleichrichter und die IGBTs sind in diesem wunderschönen > "Modul" verbaut. Hat das Teil auch einen Namen? Haselmus20 schrieb: > Lorch Schweißinverter Gibt es vom Hersteller einen Schaltplan?
Haselmus20 schrieb: > 220V haben sich ja wohl nicht in der Luft aufgelöst??! Ist der RTC parallel zum Relais noch intakt?
Danke an alle für die Antworten, der PTC war ok. Es war der blaue Metalloxidvaristor. Der hat den Strom gesauft. Mein Gott bin ich ewig daran herumgesessen und dann wegen so einem Viech ein Komplettaussetzer. Naja hatte welche da mit gleicher Teilenummer jetzt läuft das Ding wieder. Dann kann der admin den Thread eigentlich löschen, ich bezweifle dass es jemanden interessiert :)
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