Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strombegrenzung Akku Abgabestrom Lifepo4


von Andreas M. (andreas_m672)


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Guten Tag.

Ich habe einen Fotoblitz, welcher jetzt anstatt mit den internen
Batterien/Akkus 6V, von einer externen Stromquelle versorgt wird.

Die externe Stromquelle ist ein LiFePo4 Modul bestehend aus
2 Stück Headway 40152, welche in der Stromabgabe deutlich großzügiger
sind als die verbauten Mignon.

Nach Abgabe mehrer Blitze mit der vollen Blitzleistung fliegt dann
auch eine 16A träge (5x20mm) raus..

Meine Frage gibts ne simple Variante wie ich den Anfangs-Stromfluss
etwas reduzieren kann. Noch höher will ich nicht zwingend mit
der Sicherung..

Danke, Andreas

von Andre (Gast)


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Schau dir die Innenwiderstände Mignon vs. LiPo an. Du könntest einen 
Widerstand mit 0,x-1 Ohm in Reihe schalten um die Mignon Batterien 
nachzubilden.

von Andreas M. (andreas_m672)


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Andre schrieb:
> Schau dir die Innenwiderstände Mignon vs. LiPo an. Du könntest einen
> Widerstand mit 0,x-1 Ohm in Reihe schalten um die Mignon Batterien
> nachzubilden.

Ah..ok.

Also Innenwiederstände von z.B. Eneloop Mignon ca. 0,028 Ohm, das mal 4
wären also ca. 0,112 Ohm, gegenüber meinen 0,010 Ohm (2 x 0,005 Ohm)
bei den LiFePo4 Headway 40152.

Dann würde ich mit 0,1 Ohm die Eneloops simulieren und in der
Aufladesituation bei 16A würden an diesem Widerstand ca. 1,6V
abfallen. Dann wären das sehr kurzzeitig um die 20W ...???

Muss ich da so hoch mit der Leistung des Widerstand gehen?, oder
reicht hier weniger, wegen des kurzen Impulstroms?

Dankeschön, Andreas

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Muss ich da so hoch mit der Leistung des Widerstand gehen?, oder
> reicht hier weniger, wegen des kurzen Impulstroms?

Wie kurz und wieviel Strom?

In odentlichen Datenblättern von Leistungswiderständen gibts dazu 
Diagramme:

https://www.vitrohm.com/content/files/vitrohm_series_khs_-_201612.pdf

von Karl M. (Gast)


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Könntest auch mal eine 20W 12V Lampe (evtl. Halogen) ausprobieren.

von g457 (Gast)


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> Nach Abgabe mehrer Blitze mit der vollen Blitzleistung fliegt dann
> auch eine 16A träge (5x20mm) raus..

..langsamer blitzen, nach der Sicherung geben als nächstes üblicherweise 
wahlweise die Röhre oder der Thyristor Rauchzeichen. Strombegrenzung 
mittels Leistungswiderstand oder Glühbirne ∗zusätzlich∗ wurde schon 
genannt.

von ... (Gast)


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Inrush Current Limiter (ICL),
z.B.  Amphenol Advanced Sensors CL-30  2.5Ohm -> 60mOhm @8A
oder von Epcos/TDK... da sollten sich AppNotes für die Dimmensionierung 
finden lassen...

Was bezweckst du mit der Sicherung?
Wird der Ladestrom nicht durch den Schaltregler im Blitz limitiert?
Kennst du die Kapazität des Blitzkondensators deinen Gerätes?

von Manfred (Gast)


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g457 schrieb:
> ..langsamer blitzen,

Die Thematik ist nicht wirklich neu: Canon hat in der Anleitung für den 
Motordrive MA zur A1 den Betrieb mit Akkus untersagt, der braucht 12 
Mignonzellen. Tat man dort NiCd rein, fiel er nach ein paar Aufnahmen 
aus.

Ein kleines Blitzgerät mit 2xAA beschrieb keine Einschränkung, ist aber 
beim Betrieb mit NiCd-Akkus nach mehreren Blitzen in kurzer Folge 
verstorben - Wandlertransistor durch. Der Hersteller war damals so 
freundlich, mir nach der zweiten Garantiereparatur ein Schaltbild zu 
geben. Ich habe den Wandler modifiziert.

Das alte Agfa CBS360-Blitzgerät lud mit NiCd deutlich schneller als mit 
Alkali-Primärzellen, war aber seriös genug gebaut, das zu überleben.

Die Wandler laufen bei leeren Blitzelko quasi im Kurzschluss an und 
nehmen zweistellige Ampere, wenn die Batterie es hergibt. Alkali-Primär 
gibt nicht beliebig viel Strom her, ordentliche Akkus liefern fast 
dreistellig.

Bleibt also nur, wenn man keine Zugriff zur Elektronik hat, den 
Maximalstrom der Akkus einzubremsen, im simpelsten Fall per 
Vorwiderstand.

von Andreas M. (andreas_m672)


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... schrieb:
> Was bezweckst du mit der Sicherung?
> Wird der Ladestrom nicht durch den Schaltregler im Blitz limitiert?
> Kennst du die Kapazität des Blitzkondensators deinen Gerätes?

Eine Sicherung finde ich nie verkehrt und ich trau den
offenen 12V DC Hohlbuchsen nicht über den Weg, eben auch wegen der
Strombelastung. Fällt da ne kleine Schraube in die Buchse,
liegt der ungesicherte Stromfluss der 15A LiFePo4 Zellen an.

Ladebuchse und Abgang sind identisch.

Danke, Andreas

von Andreas M. (andreas_m672)


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Manfred schrieb:

> Die Wandler laufen bei leeren Blitzelko quasi im Kurzschluss an und
> nehmen zweistellige Ampere, wenn die Batterie es hergibt. Alkali-Primär
> gibt nicht beliebig viel Strom her, ordentliche Akkus liefern fast
> dreistellig.
>
> Bleibt also nur, wenn man keine Zugriff zur Elektronik hat, den
> Maximalstrom der Akkus einzubremsen, im simpelsten Fall per
> Vorwiderstand.

Ja.. und die Headway 40152 wird auch als Starterbattrie verwendet,
weil sie eben auch mal 150A abgeben kann.

Das mit dem Vorwiderstand gefällt mir, muss jetzt nur mal sehen wie
ich den dimensioniere. Mir würden wohl auch die Ladezeiten einer 
Alkali-Mangan mit ca 0,15 Ohm pro Stück reichen.

Dankeschön, Andreas

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Ja.. und die Headway 40152 wird auch als Starterbattrie verwendet,
> weil sie eben auch mal 150A abgeben kann.

Jou! Ich vermute, dass die interne Bestückung 4xAA vorsieht?

Du hast Glück, dass die Schmelzsicherung kommt, bevor der 
Wandlertransistor endgültig aufgibt.

> Das mit dem Vorwiderstand gefällt mir, muss jetzt nur mal sehen wie
> ich den dimensioniere. Mir würden wohl auch die Ladezeiten einer
> Alkali-Mangan mit ca 0,15 Ohm reichen.

Aus dem Bauch heraus würde ich mal 0,33 Ohm reinpacken und schauen, wie 
das Ladeverhalten aussieht.

Da der sehr hohe Strom nur ein paar Zehntel-Sekunden ansteht, müsste ein 
4W-Drahtwiderstand das ertragen. Wenn nicht, Pech gehabt, 50ct Lehrgeld. 
Eine Ferkelvariante wäre, das Gebilde mit möglichst dünner Litze zu 
verkabeln

von Bernd K. (bmk)


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Ich finde den Vorschlag von Karl M. nicht schlecht.

Ich habe gerade mal den Kaltwiderstand einer H4 Bilux Lampe 12V 
gemessen.
Der liegt bei 0,3 Ohm für die 60W Fernlicht-Glühwendel. Die 
Strombegenzung wäre auf jeden Fall sehr wirksam. Die Baugröße könnte 
natürlich für die Anwendung zu heftig sein.

Immerhin könnte damit die Sicherung entfallen. Wenn es dauerleuchtet, 
haben wir es mit einem Kurzschluss zu tun. Beim normalen Aufladen wird 
wohl ein kurzes Aufleuchten zu sehen sein.

Besser wäre wahrscheinlich eine 6V Glühlampe ähnlicher Leistung. 
Immerhin gibt es so oder so keine Probleme bezüglich Überlastung eines 
Widerstandes.

von Olaf (Gast)


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> Du hast Glück, dass die Schmelzsicherung kommt, bevor der
> Wandlertransistor endgültig aufgibt.

Das hab ich auch gerade so gedacht.

Da sind Transistoren drin die mehre Ampere koennen, also so aehnlich wie 
ein 2N3055, aber in einem TO92 Gehaeuse. Das machen die also auch nur im 
Kurzzeitbetrieb! Also nicht zu oft mit voller Leistung hintereinander 
blitzen!

Olaf

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