Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elko falsch herum?


von Ursula A. (div)


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Warum wird hier der Elko so eingebaut? Er sollte sich doch über den 1 
k.Ohm Widerstand aufladen und bei Betätigen des Tasters entladen, oder 
nicht? Wo mach ich den Denkfehler?

Hinweis:
Die Anschlüsse "heißer Draht" und Haltegriffe berühren sich kurzfristig.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Ursula A. schrieb:
> Wo mach ich den Denkfehler?

Schau dir den LED-Zweig noch mal genau an ;)

von Ursula A. (div)


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Ich dachte, der Elko soll sich entladen, wenn der Taster betätigt wird 
und so dem Thyristor zum umschalten bewegen.
So lädt der Kondensator ja erst, wenn ich den Taster betätige...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ursula A. schrieb:
> Warum wird hier der Elko so eingebaut?
Der ist hier wirklich falsch rum drin. Denn wenn der Thyristor sperrt, 
dann ist irgendwann die Elkospannung 0V. Und wenn der Thyristor leitet, 
dann bekommt der verpolte 4,5V ab. Und wenn der Taster gedrückt wird, 
dann bekommt der Thyristor negative Spannung an die Anode und sperrt.

Ich würde da zum "Löschen" des Thyristors diesen mit dem Taster einfach 
überbrücken. Also hier den Elko einfach weglassen.

von Christian M. (Gast)


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Ja da stimmt wirklich was nicht! Und das Gate vom Thyristor ist auch 
etwas, naja, eigenartig beschaltet...

Gruss Chregu

von M. K. (sylaina)


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Lothar M. schrieb:
> Der ist hier wirklich falsch rum drin. Denn wenn der Thyristor sperrt,
> dann ist irgendwann die Elkospannung 0V.

Was aber nicht schlimm ist wenn über den Elko 0V abfallen.

Lothar M. schrieb:
> Und wenn der Thyristor leitet,
> dann bekommt der verpolte 4,5V ab.

Öhm...ja, das passiert dann tatsächlich...aber der Elko bleibt nicht 
lange auf den 4,5V

Lothar M. schrieb:
> Und wenn der Taster gedrückt wird,
> dann bekommt der Thyristor negative Spannung an die Anode und sperrt.

Was den Elko verdammt schnell wieder auf 0 V bringt durch LED und 
Summer.

Und LED und Summer dürfte hier der Knackpunkt sein. Die dürften nämlich 
bzgl. Innenwiderstand deutlich geringer sein als der 1k. Und da es ja 
eigentlich Ziel ist, den Draht nicht zu berühren bei dem Spiel dürfte 
der "Ausgeschaltete" Zustand die Regel sein...naja, am besten wäre es 
wohl erst gar keinen Elko zu verwenden sonderen einen Kerko oder 
ähnliches hier einzusetzen.

Christian M. schrieb:
> Und das Gate vom Thyristor ist auch
> etwas, naja, eigenartig beschaltet...

Och, so eigenartig ist das gar nicht, ist ja nur eine Spielerei.

von Ursula A. (div)


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Ah super. Mit euren schnellen und ausführlichen Erklärungen komm ich 
klar.
VIELEN DANK!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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M. K. schrieb:
> Öhm...ja, das passiert dann tatsächlich...aber der Elko bleibt nicht
> lange auf den 4,5V
Doch, blöderweise genau so lange, wie der Summer summt und die LED 
leuchtet. Und da gibt es eben nichts, was die garantiert nach einer 
bestimmten Zeit abschaltet.

> naja, am besten wäre es wohl erst gar keinen Elko zu verwenden sonderen
> einen Kerko oder ähnliches hier einzusetzen.
Oder wenigstens, den Elko umzupolen. Dann ist er nämlich richtig rum 
drin und bekommt nur dann negative Spannung zu sehen, wenn der Thyristor 
sperrt und der Taster gedrückt ist.

Aber wie gesagt: ich würde den 1k rechts oben wegsparen und den Elko 
durch eine Brücke ersetzen.

Christian M. schrieb:
> Und das Gate vom Thyristor ist auch etwas, naja, eigenartig beschaltet...
Der obere 1k ist ein Vorwiderstand fürs Gate. Den sollte man schon 
drinhaben. Und der untere ist ein Pulldown, damit nicht schon der 
Netzbrumm den Thyristor zündet. Passt also.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Es können beide Polaritäten auftreten, daher ist ein Elko hier falsch.
Ich denke auch nicht, daß 10µF wirklich notwendig sind. Ein 100nF oder 
1µF Keramik sollte reichen.

von Soda Strhler (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ursula A. schrieb:
>> Warum wird hier der Elko so eingebaut?
> Der ist hier wirklich falsch rum drin. Denn wenn der Thyristor sperrt,
> dann ist irgendwann die Elkospannung 0V. Und wenn der Thyristor leitet,
> dann bekommt der verpolte 4,5V ab. Und wenn der Taster gedrückt wird,
> dann bekommt der Thyristor negative Spannung an die Anode und sperrt.
>
> Ich würde da zum "Löschen" des Thyristors diesen mit dem Taster einfach
> überbrücken. Also hier den Elko einfach weglassen.

Ist der "Taster" nicht ein Schalter?

Eingeschaltet lädt sich der ELKOs auf, wird der heiße Draht berührt 
entlädt er sich. Oder verstehe ich was falsch?

von michael_ (Gast)


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Der Elyt ist richtig rum drin.
Und wenn, wäre es bei diesem kleinen Wert und dieser Schaltung auch 
egal.
Das hält er aus, für mindestens 100 Jahre.

Aus Angst kann man ja einen Foliekondensator nehmen.
Die Schaltung stammt noch aus einer Zeit, wo solche Kondensatoren teuer 
und riesengroß waren.

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Aber wie gesagt: ich würde den 1k rechts oben wegsparen und den Elko
> durch eine Brücke ersetzen.
Wenn schon mit einem Kondensator dafür gesorgt werden soll, dass nur 
kurz Strom fließt (sonst wird der Summer und die LED dauerhaft aktiv, 
wenn der Taster gedrückt ist), dann kann man auch den 1k (oder mehr) 
parallel zum Elko legen. Der sorgt für die Entladung der 10µ in kurzer 
Zeit, so dass die Schaltung schnell bereit ist zum Löschen des 
Thyristors.
Allerdings lädt er sich in der Originalschaltung auf ~ -4V auf und beim 
Drücken der Taste ist dann der Überbrückungsstrom größer. Wenn das zur 
Funktion notwendig sein sollte, dann eben einen keramischen nehmen.

Peter D. schrieb:
> Ich denke auch nicht, daß 10µF wirklich notwendig sind. Ein 100nF oder
> 1µF Keramik sollte reichen.

Kann man ausprobieren, aber 10µ gibt es auch in keramischer Ausführung.

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