Hallo, kurze Frage an die Profis: Ich habe gestern einige große Dateien (2...6 GB) vom PC auf die NAS kopiert. Dabei fiel mir auf, dass die Übertragungsrate bei gerade mal 500...6000mbit/s lag. PC, router und NAS haben haben alle ein 1Gbit/s-Port. Vom PC zum Router sind es 4m Kabel, vom Router zum NAS ist ein 50cm Kabel - alles handelsübliches CAT5e, beide Kabel fertig vorkonfektioniert, kein "Eigenbau". Die Daten kommen PC-seitig von der SSD - Auslastung während des Kopiervorgangs < 10%. Das NAS ist eine WD MyCloud mirror mit WD red SATA3, das NAS selbst arbeitet intern mit SATA2, also immer noch ausreichende 3GBit/s. Jumboframe war deaktiviert. Meine Frage: sind die 500 mbit/s eigentlich schon ganz gut oder kann man da "noch mehr" heraus holen? Die 500mbit/s kommen mir zu gering vor. Wo könnte der Flaschenhals sitzen?
Beim kopieren großer Dateien auf meine Synology komme ich auf ca. 90MB/s Es sollte also auch bei dir mehr drin sein. Ob die WD das bei dir schafft weis ich nicht. Las dir doch mal die Fehlerrate der Netzwerkverbindung beim kopieren anzeigen.
114MB/s erreiche ich bei meinem NAS. Such mal nach "iperf", das ist ein kleines Programm zum messen der Verbindungsgeschwindigkeit. Danach weißt du, ob es am Netzwerk liegt oder an den übrigen Komponenten.
Circa 110 MB/sec sind mit SMB ab V2 und NFS erreichbar, nicht aber mit SMB v1. Mit normalen SATA HDDs ist diese Rate oft nicht dauerhaft erreichbar.
Beim Datenaustausch mit meinem Openmediavault-NAS (SMB2, dahinter ein Raid6 aus ext4-formatierten SATA-Platten) bekomme ich schwankend zwischen 105 MB/s und 112 MB/s, meist näher an den 105 als an den 112.
Holger F. schrieb: > dass die Übertragungsrate bei gerade mal 500...6000mbit/s lag. Vielleicht gibst Du Dir mal Mühe, sinnvolle Werte zu nennen, 500 bis 6000 millibit ist bullshit. Ohne auf Zahlen einzugehen: Wenn ich einen PC boote, bevor der Netzwerkswitch eingeschaltet ist, habe ich extrem langsame Datenraten. Das ist aber nicht generell so, es betrifft nur einen von mehreren PCs und diesen auch nur an einem von mehreren Switches. An einem anderen Ort hatte ich ein ähnliches Problem, da kam ein Laptop an einem bestimmten Switch nicht vorwärts, während dieser Laptop in diversen anderen Umgebungen keine Probleme hat und an dem Problemswitch andere PC ebenfalls klaglos laufen. Probiere aus, Hardware umzuklemmen.
Eine HP Z8 schafft in der Spitze 115 MB/s über einen ihrer GBits. Vielleicht sollte man da doch ein 10 Gig Interface einbauen.
Manfred schrieb: > 500 bis 6000 millibit ist bullshit. Daß er 500 bis 600 MBit meint, erschließt sich den meisten nach kurzem Nachdenken. Das kleine "m" ist lästig, die zussätzliche Null auch, aber ...
Rufus Τ. F. schrieb: > Daß er 500 bis 600 MBit meint, erschließt sich den meisten nach kurzem Nachdenken. Die mir bekannten Betriebssysteme zeigen Datendurchsatz in Kilobytes/s oder Megabytes/s an, nicht in Bits. Wenn da tatsächlich 600 Megabit/s laufen, ist das nicht wirklich schlecht. Es gibt genug Festplatten, die zum Ende hin nicht schnell genug schreiben können oder schlecht designte RAID-Controller als Bremse.
Schön, abendliches raten von Fehler Ursachen. Da ich auch regelmässig mit grösseren Datenmengen zu tun habe und daher schon öfters zweifelhafte Erfahrungen mit Consumer Netzwerktechnik hatte werde ich mal meine Erfahrungen schildern. Wie bereit erwähnt kommt es schon mal zu Problemen zwischen spezifischen Hardware Kombinationen. Bisher hatte ich hauptsächlich mit den günstigeren Vertretern der 1Gbit/s Switches Probleme. Preisklasse kleiner 100€ für 8-Ports. Teilweise bringen da alte Enterprise 100MBit/s Switche einen konstanteren und höheren Durchsatz - leider. 1GBit/s entsprechen ~117 MByte/s Theoretisches Maximum. Ja es ist mehr herauszuholen aber ohne konkretes kann man da nix sagen. ... schrieb: > 10 Gig Interface einbauen Das muss man dann aber auch mit Daten versorgen. Es ist auch möglich mehrere Interfaces zu bündeln.
Manfred schrieb: > Die mir bekannten Betriebssysteme zeigen Datendurchsatz in Kilobytes/s > oder Megabytes/s an, nicht in Bits. hmm, das meines Erachtens nach derzeit verbreitete Betriebssystem, Microsoft Windows 10, zeigt die Datenrate im Taskmanager als Mbit/s an. Wenn der TO dort dann 500 bis 600 Mbit/s abliest, ist das "eher mau". Ich vermute das Problem hier am NAS. Die WesternDigital-Kisten kommen eben nicht an die Leistung einer Synology heran - die dann i.d.R. aber auch teilweise das doppelte kostet - irgendwo müssen eben Abstriche gemacht werden. @TO Du siehst im Verwaltungsmenü / Dashboard des WD-NAS die Auslastung der CPU - schau mal wie stark die CPU beim kopieren beansprucht ist. Ich meine zu wissen dass WD hier einen "100%-CPU-bug" hat --> google!.... Rufus Τ. F. schrieb: > Daß er 500 bis 600 MBit meint, erschließt sich den meisten nach kurzem > Nachdenken. Das kleine "m" ist lästig, die zussätzliche Null auch, aber > ... Full ACK! - man kann da jetzt drüber aufregen, muss man aber nicht...
Gero schrieb: > Wenn der TO dort dann 500 bis 600 Mbit/s abliest, ist das "eher mau". Naja halbe Datenrate könnte auch bedeuten, das die Daten zweimal transferiert werden, Vom Nas zum PC und vom PC zum NAS, bspw. f. Verify.
bit putzer schrieb: > Naja halbe Datenrate könnte auch bedeuten, das die Daten zweimal > transferiert werden, Vom Nas zum PC und vom PC zum NAS, bspw. f. Verify. Gigabit Ethernet ist aber Vollduplex.
Meine alte Fritzbox hat beim kopieren größerer Datenmengen die Segel gestrichen. Vielleicht verbindest du PC und NAS mal direkt zum Testen .
qwerzuiopü+ schrieb: > bit putzer schrieb: >> Naja halbe Datenrate könnte auch bedeuten, das die Daten zweimal >> transferiert werden, Vom Nas zum PC und vom PC zum NAS, bspw. f. Verify. > > Gigabit Ethernet ist aber Vollduplex. Es kann Vollduplex. 1 GbE kann aber auch Halbduplex sein. Bei Netzwerken sind SI-Präfix+bit/s üblich. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Netzwerk das bottleneck ist, könnte man (geeignete switches und Infrastruktur vorausgesetzt) auch Jumboframes mit 9KB nehmen. Zum Messen der Festplattengeschwindigkeit kann man auch dd nehmen. Auf einer SSD:
1 | $ dd if=/dev/zero of=~/foo status=progress |
2 | 1002222080 bytes (1,0 GB, 956 MiB) copied, 3 s, 334 MB/s^C |
3 | 2369512+0 records in |
4 | 2369512+0 records out |
5 | 1213190144 bytes (1,2 GB, 1,1 GiB) copied, 3,62933 s, 334 MB/s |
Gero schrieb: > Wenn der TO dort dann 500 bis 600 Mbit/s abliest, ist das "eher mau". Das sind zwischen 63 und 75 MByte/sec. Das ist nicht "mau", sondern liegt für eine Festplatte im normalen Bereich. Je nachdem, wo auf die Platte geschrieben wird, ist die Datenrate unterschiedlich hoch; die äußeren Spuren mit mehr Sektoren sind schneller als die inneren Spuren mit weniger Sektoren. Spitzenwerte jenseits der 100 MByte/sec erzielen Festplatten nur im äußeren Bereich --- und dann kommt noch die Drehzahl der Festplatte selbst ins Spiel.
Rufus Τ. F. schrieb: > Spitzenwerte jenseits der 100 MByte/sec erzielen Festplatten nur im > äußeren Bereich --- und dann kommt noch die Drehzahl der Festplatte > selbst ins Spiel. Wobei 7200er fixer als 5400er sind.
Hallo! erst einmal möchte ich mich für das schnelle "Geschreibsel" von oben entschuldigen! Ja, ich habe bei der 600 eine Null zuviel und ja, ich hätte ein großes "M" für Megabit verwenden müssen! - Lektion gelernt! Des Weiteren möchte ich mich für die vielen Antworten bedanken, ich habe nun versucht das Problem etwas einzugrenzen. Vorweg: Die Transferrate entnehme ich dem windows 10 Taskmanager und dem Windows-AddOn "NetSpeedMonitor" welches ich in der Taskleiste platziert habe. Zum Zeitpunkt meiner "Messung" war das NAS leer und formatiert, es handelte sich bei den kopierten Daten um die erstens Bytes die auf dem Gerät gespeichert wurden, es gab also keine Fragmentierung. Die HDDs selbst sind, wie eingangs erwähnt, WD red 2TB (WD20EFRX), diese haben ein SATA-3 Interface welches mit 6 Gbit/s bzw. 600MB/s netto angegeben wird (lt Wikipedia). Die WD red EFRX erzielt in div. Benchmarks im Internet fast überall zwischen 110 und 140MB/s Datentransferrate (sequentielles schreiben). z.B. hier https://www.tomshardware.com/reviews/red-wd20efrx-wd30efrx-nas,3248-4.html oder hier https://www.storagereview.com/western_digital_red_nas_hard_drive_review_wd30efrx Daher gehe ich davon aus, dass die Platten nicht das Problem sind. Was ich herausgefunden habe: (und da lag Gero gar nicht mal so falsch!) - Die WD MyCloud mirror in der ersten Generation ist nicht das Super-HighEnd-Teil! WD gibt auf der eigenen Support-webseite eine durchschnittliche Transferrate zwischen 30 - 60MB/s an, da bin ich ja dann mit meinen 500Mbit/s voll drin :( https://support.wdc.com/knowledgebase/answer.aspx?ID=18626 Interessant: Synology gibt bei der DS218-Familie in etwa die selbe Transferrate an. Bei der DS718+ sollen es lt. FAQ dann schon 90MB/s sein, dieses kostet aber leer und unbestückt schon mehr als meine WD MyCloud mirror mit 2x2TB...
Holger F. schrieb: > Interessant: Synology gibt bei der DS218-Familie in etwa die selbe > Transferrate an. Bei der DS718+ sollen es lt. FAQ dann schon 90MB/s > sein, dieses kostet aber leer und unbestückt schon mehr als meine WD > MyCloud mirror mit 2x2TB... ARM CPU vs. Intel CPU
Manfred schrieb: > Vielleicht gibst Du Dir mal Mühe, sinnvolle Werte zu nennen, 500 bis > 6000 millibit ist bullshit. Und vieleicht denkst du mal ein bischen nach und sabbelst nich so dummes Zeuch. Hier ist völlig klar was gemeint ist. Da kannst auch du drauf kommen.
X2 schrieb: > ARM CPU vs. Intel CPU In der "WD MyCloud Mirror" steckt ein Marvell Armanda 370. Dieser SoC scheint einen hausgebackenen 1,2 GHz ARM Core unterhalb Cortex A9 drin zu haben (der A9 wurde 2007 vorgestellt). Da könnte das schon etwas eng werden.
Holger F. schrieb: > Die WD red EFRX erzielt in div. Benchmarks im Internet fast überall > zwischen 110 und 140MB/s Datentransferrate (sequentielles schreiben). Ja, als Maximum. Das Minimum dagegen liegt bei ca. 67 MB/s, was ziemlich nah an dem von dir beobachteten Wert liegt.
> ... schrieb: >> 10 Gig Interface einbauen > Das muss man dann aber auch mit Daten versorgen. Darum muss man sich bei einer HP Z8 wahrlich keine Sorgen machen.
Holger F. schrieb: > Meine Frage: sind die 500 mbit/s eigentlich schon ganz gut oder > kann man da "noch mehr" heraus holen? Für GbE ist das eher auf der schlechten Seite. > Wo könnte der Flaschenhals sitzen? Meistens im NAS. Zum einen brauchst du natürlich einen geeigneten RAID- Level und genügend Platten, um überhaupt (dauerhaft) die ca. 110MB/s von/zu den Platten liefern zu können, die das Netzwerk schafft. Eine einzelne WD Red schafft ~120MB/s nur am "guten" Ende (die äußeren Spuren), am "schlechten" Ende sind es nur noch 60MB/s. Das muß dann aber auch die CPU im NAS schaffen. Nicht nur das RAID braucht CPU-Leistung, evtl. liegt da ja auch noch eine Verschlüsselung drauf. Mal als Hausnummer: in meinem Heimserver stecken 6 Stück WD Red als RAID-6 (Linux md). Das gibt also ca. die 4-fache Datenübertragungsrate einer Einzelplatte. Da drüber liegt ein LUKS Kryptocontainer, in dem ein ext4 Filesystem. Exportiert wird das auch über GbE, wahlweise NFS oder Samba (letzteres, falls ich mal das Windows auf dem Laptop oder eine Windows-VM auf der Workstation boote). Über NFS erreiche ich problemlos 110MB/s für größere Files. Wenn ich lokal auf dem Server Files zwischen der SSD und dem RAID kopiere, sind über 300MB/s drin. Und das geht dann durch zwei Krypto-Ebenen (die SSD ist natürlich auch verschlüsselt). Andererseits tickert in der Kiste ein Core i5 @ 3.2GHz. Die NAS-Boxen verwenden i.d.R. deutlich schwachbrüstigere CPU, um Strom zu sparen.
A. K. schrieb: > Circa 110 MB/sec sind mit SMB ab V2 und NFS erreichbar, nicht aber > mit > SMB v1. Mit normalen SATA HDDs ist diese Rate oft nicht dauerhaft > erreichbar. SMB V1 sollte man aus Sicherheitsgründen ohnehin ausschalten. Für Win 7 muss man das explizit machen.
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